Bertha von Suttner
(1843–1914)

Bertha von Suttner (Photogravure, um 1900)

Biographie


1843

9. Juni: Bertha Sophia Felicita Gräfin Kinsky von Chinic und Tettau wird in Prag als zweites Kind des Grafen Franz Joseph Kinsky von Chinic und Tettau, ehemals k. k. Feldmarschall-Leutnant (Generalleutnant), und seiner Ehefrau Sophia Wilhelmina, geb. von Körner, geboren. Der Vater stirbt noch vor ihrer Geburt.

Die Mutter zieht mit ihren beiden Kindern nach Brünn.


1856

Übersiedlung der Familie nach Wien.

In den folgenden Jahren bis 1872 verbringt sie die Winter mehrfach in Paris, je einmal in Rom und Venedig. Im Sommer hält sie sich wiederholt in Wiesbaden, Bad Homburg, Baden-Baden, Schloß Teikowitz in Mähren und in Baden bei Wien auf.


1859

Übersiedlung der Familie nach Klosterneuburg bei Wien.


1862

Verlobung mit Gustav von Heine-Geldern, dem jüngeren Bruder von Heinrich Heine, in Wien. Wenig später wird das Verlöbnis wieder gelöst.


1864

Gesangunterricht, vornehmlich in Baden und Paris (bis 1871).


1868

Zweite, ebenfalls bald wieder gelöste Verlobung in Paris.


1872

Verlobung mit Adolf Prinz zu Sayn-Wittgenstein. Er stirbt auf der Überfahrt nach Amerika.


1873

Sommer: Bertha von Kinsky wird Erzieherin bei dem Baron von Suttner in Wien (bis 1876), wo sie seinen jüngsten Sohn Arthur Gundaccar von Suttner kennenlernt.


1876

Bertha von Kinsky nimmt eine Stellung als Sekretärin und Hausdame bei Alfred Nobel in Paris an, kehrt jedoch schon nach kurzer Zeit nach Wien zurück.

12. Juni: Heimliche Heirat mit dem Freiherrn Arthur Gundaccar von Suttner in Wien-Gumpendorf.

Reise in den Kaukasus, wo sich das Ehepaar neun Jahre lang in Mingrelien (Westgeorgien) aufhält.


1878

Beginn der schriftstellerischen Arbeit. Erste Feuilletons erscheinen in der Wiener »Presse« unter dem Pseudonym »B. Oulot«.


1883

Ihr erster Roman »Inventarium einer Seele« erscheint unter dem Pseudonym »B. Oulot«.


1884

Tod der Mutter.


1885

Mai: Rückkehr nach Österreich zum Familiensitz Gut Harmannsdorf.

Oktober: Bertha von Suttner und ihr Mann nehmen am Kongreß des Schriftstellerverbandes in Berlin teil.

»Wahrheit und Lüge«, der erste Beitrag Bertha von Suttners für die von Michael Georg Conrad herausgegebene Zeitschrift »Die Gesellschaft« erscheint.


1886

»High Life« (Roman).

Winter zu 1887: Aufenthalt in Paris. Wiedersehen mit Alfred Nobel. Bekanntschaft mit den Zeitungsherausgebern Juliette Adam und Charles Buloz.


1888

»Schriftstellerroman« (Roman). Beginn der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Verleger Edgar Pierson in Dresden.


1889

Der radikale Antikriegsroman »Die Waffen nieder!« erscheint als erstes ihrer Bücher unter eigenem Namen. Er wird ein Welterfolg. Bis zu ihrem Tod 1914 wird er in 210.000 Exemplaren gedruckt, dazu kommen zahlreiche Übersetzungen.


1890

Winter zu 1891: Aufenthalt in Venedig. Kontakt mit dem Marchese Benjamino Pandolfi und Felix Moscheles.


1891

»Das Maschinenzeitalter. Zukunftsvorlesungen über unsere Zeit von ›Jemand‹«.

Arthur von Suttner gründet einen Verein zur Abwehr des Antisemitismus.

30. Oktober: Bertha von Suttner gründet die »Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde« und wird zur Präsidentin gewählt.

Erfolgreiche Bemühungen um eine Beteiligung Österreichs an der Friedenskonferenz.

November: Bertha von Suttner nimmt als Präsidentin der »Österreichischen Gesellschaft der Friedensfreunde« am 3. Weltfriedenskonferenz in Rom teil. Anschließend Eröffnung eines Friedensbüros in Bern mit Bertha von Suttner als Vizepräsidentin.


1892

1. Februar: Die erste Nummer der von Bertha von Suttner und Alfred Hermann Fried herausgegebenen Monatszeitschrift »Die Waffen nieder« erscheint in Berlin (bis 1899).

Letzte Begegnung mit Alfred Nobel.


1893

»Phantasien über den Gotha«.


1896

10. Dezember: Alfred Nobel stirbt in San Remo. Auf Zuraten Bertha von Suttners hat er im Vorjahr testamentarisch den später nach ihm benannten Preis gestiftet, der in fünf Kategorien verliehen werden soll, darunter für Leistungen in der Friedensbewegung.


1897

3. Juni: Bertha von Suttner überreicht Kaiser Franz Joseph eine Unterschriftenliste mit dem Plädoyer für ein internationales Schiedsgericht.


1898

Tod des Schwiegervaters. Arthur von Suttner übernimmt das Geschäft in Harmannsdorf.


1899

18. Mai–29. Juli: Bertha von Suttner nimmt als einzige Frau an der ersten Haager Friedenskonferenz teil, auf der die Bildung des Internationalen Schiedsgerichtshofes (»Haager Tribunal«) beschlossen und der Entwurf einer Landkriegsordnung (verabschiedet 1907) beraten wird.


1902

»Marthas Kinder« (Roman, Fortsetzung von »Die Waffen nieder«).

April: Teilnahme am Friedenskongreß in Monaco.

10. Dezember: Ihr Ehemann Arthur Gundaccar von Suttner stirbt.

Dezember: Der Gutsbesitz Harmannsdorf wird wegen Überschuldung versteigert. Bertha von Suttner zieht nach Wien.


1903

Frühjahr: Aufenthalt in Monaco als Gast des Fürsten Albert I. zur Eröffnung des »Institut international de la Paix«.

Mai: Bertha von Suttner reist als Vizepräsidenten des Internationalen Friedensbüros nach Bern.


1904

»Briefe an einen Toten«.

Herbst: Reise in die USA. Bertha von Suttner besucht den Friedenskongreß in Boston. Empfang durch Präsident Theodore Roosevelt im Weißen Haus in Washington.


1905

10. Oktober–17. Dezember: Vortragsreise durch 28 deutsche Städte.

10. Dezember: Bekanntgabe der Verleihung des Friedensnobelpreises an Bertha von Suttner.


1906

18. April: Verleihung des Friedensnobelpreises in Christiana (Oslo). Anschließend Vortragsreise durch Skandinavien. Audienzen bei den Königen von Norwegen und Dänemark.

Bei Edgar Pierson in Dresden erscheint die zwölfbändige Gesamtausgabe ihrer Werke.

»Randglossen zur Zeitgeschichte: Das Jahr 1905«.


1907

»Stimmen und Gestalten« (Essays).

»Randglossen zur Zeitgeschichte: Das Jahr 1906«.

15. Juni–18. Oktober: Teilnahme an der zweiten Haager Friedenskonferenz.


1908

Teilnahme an der Friedenskonferenz in London. Audienz bei König Edward VII.


1909

»Memoiren«.

»Rüstung und Überrüstung« (Flugschrift).


1911

»Der Menschheit Hochgedanken. Roman aus der nächsten Zukunft«. Für den bereits 1909 abgeschlossenen Roman konnte sie zwei Jahre lang keinen Verleger finden. Er erscheint endlich im Verlag der Friedens-Warte in Berlin.


1912

»Die Barbarisierung der Luft« (Flugschrift).

»Aus der Werkstatt des Pazifismus« (Flugschrift).

Juni–Dezember: Zweite Vortragsreise durch Nordamerika.


1913

Januar: Bertha von Suttner erhält künftig eine monatliche Pension aus der Carnegie-Stiftung.

Ihr Roman »Die Waffen nieder!« wird verfilmt.


1914

Vorbereitungen zum Friedenskongreß in Wien.

Kauf eines Landhauses in Rohitsch in der Südsteiermark.

Mai: Reise in die Steiermark.

21. Juni: Bertha von Suttner stirbt im Alter von 71 Jahren in Wien. Zehn Tage später beginnt der Erste Weltkrieg.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Suttner, Bertha von. Biographie: Suttner, Bertha von. Biographie: Suttner, Bertha von. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-39A8-0