[162] Die h. Elisabeth

An Augusta, Prinzessin von Preußen, Kurfürstin von Hessen.


Am 1. Mai 1828. überreicht.


Du Tochter großer Helden-Ahnen,
Geschmückt mit aller Geisteszier!
Heil auf des Erdenlebens Bahnen
Ruf' ich, als treue Schwester, Dir!
Ich trug auf meinem Haupt die Krone,
Der Menschheit Weh in meiner Brust;
Dir ist, wie mir, auf hohem Throne
Hülfreiches Mitleid wohl bewußt.
Der Gottheit Abglanz, hat das Schöne
In Dir Begeistrung angefacht:
Die reine Harmonie der Töne,
Der Farben zauberische Pracht.
Du hast mich einst verklärt im Bilde,
Wie ich dem innern Sinn erschien;
Die eigne Huld, die eigne Milde
Hast meinen Zügen Du geliehn.
[163]
Heut lächelt Dir die erste Sonne
Bei linder Maienlüfte Wehn.
Sieh mich in ahndungsvoller Wonne
Dir, Segen bringend, nahe stehn!
Wann purpurn sich die Wolken säumen,
Schweb' ich um Deines Lagers Ruh:
Da lispelt Liebeswort in Träumen
Elisabeth Augusten zu.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Vermischte Gedichte. Die h. Elisabeth. Die h. Elisabeth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D4CA-2