Dreyhundert und neuntes Sonett.

Beschwingt trägt mich der Geist zu Himmelszinnen
So oft, als wär' von denen ich, die droben
Zu ihrem theuren Horte sich erhoben;
Zersprengten Schleyer lass ich erdwärts rinnen.
Von süßem Frost dann bebt das Herz mir innen,
Hör' ich sie sprechen, weil mich Bläss' umwoben:
»Mein Freund, jetzt muß ich lieben dich und loben,
Weil du dein Haar gewandelt und dein Sinnen.«
Sie führt zu ihrem Herrn mich. Da mit Neigen
Fleh' ich demüthiglich, mir zu gewähren,
Daß ich ihr Antlitz schaue und das seine.
Drauf Er: Dein Schicksal, nimmer ist's zu beugen;
Und sollt' es zwanzig, dreyßig Jahr' noch währen;
Scheint dir's zu viel, doch ist die Frist nur kleine.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Dreyhundert und neuntes Sonett: [Beschwingt trägt mich der Geist zu Himmelszinnen]. Dreyhundert und neuntes Sonett: [Beschwingt trägt mich der Geist zu Himmelszinnen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FA2-7