Zweyhundert drey und zwanzigstes Sonett.

»Werthvoll ist's Leben, und nach ihm zu preisen
In schönen Frau'n ein ehrbarliches Streben.« –
Kehrt's um, o Mutter; nie ja hat's gegeben
Schönheit und Werth ohn' ehrbarlich Befleißen;
Und die sich ihre Ehre läßt entreißen,
Ist weder Frau, noch auch lebendig eben;
Und scheint sie's auch, ist's schuldvoll rauhes Leben
Schlimmer als Tod und herbste Pein zu heißen.
Nicht hat Lucretia Wunder mich genommen,
Als daß zum Tod das Schwert sie mußt' ergreifen,
Da schon der Schmerz allein ihr sollte gnügen.
Die Weisen aller Zeiten mögen kommen
Und sprechen drob; sie all' am Boden streifen;
Nur Jene sehen himmelwärts wir fliegen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert drey und zwanzigstes Sonett: [»Werthvoll ist's Leben, und nach ihm zu preisen]. Zweyhundert drey und zwanzigstes Sonett: [»Werthvoll ist's Leben, und nach ihm zu preisen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E73-8