Uber die erlangte Chur-würde Sr. Churfürstl. Durchl. von Braunschweig und Lüneburg

B.N.


O himmel! fieng unlängst das müde Deutschland an/
Wie geht es doch nur zu? daß meiner kinder degen/
Dem vor das stoltze Rom die pforten auffgethan/
Itzt seine spitze muß mit schaden niederlegen?
Daß/ weil der käyser nur von sieben ward erwählt/
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Die städte sich gemehrt/ die grentzen zugenommen?
Nachdem man aber auch den achten Churfürst zehlt/
An Schweden Pommern ist/ an Franckreich Elsas kommen?
Nimmt dann die tapfferkeit in meinen helden ab?
War Friedrich Wilhelm nicht mehr/ weder ihrer sieben?
Und ist der grosse geist/ den ich dem vater gab/
Nicht in dem sohne noch der welt zurücke blieben?
Ach ja! diß alles ist/ wie man gewünscht/ geschehn:
Allein der himmel spielt offt hinter larv' und decke.
Wir haben dazumahl vor schmertzen nicht gesehn/
Daß in der achten zahl nicht/ was in sieben/ stecke.
Doch was beklag ich mich? In Leopoldens macht
Baut ihm Apollo selbst ein käyserthum auff erden.
Acht Musen hat er schon als Fürsten angebracht/
Warum soll künfftig nun nicht auch der neundte werden?
Auff Gwelfischer August! Ich wende mich zu dir.
Du solst die letzte noch zu dieser würde schwingen.
Denn glaube/ lieber sohn/ dein nahme sagt es mir/
Uns Deutschen wirst du ruh/ aus Ungarn friede bringen.
Wohl uns! erklang hierauff die Mosel und der Rhein/
Nun weißheit käyser ist und Musen fürsten seyn.

Ernst August/ Churfürst in Braunschweig und Lüneburg Durch versetzung der buchstaben: Glaub! Uns Teutschen wirstu ru/ aus Ungern fride bringen.

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TextGrid Repository (2012). Neukirch, Benjamin. Gedichte. Gedichte. Uber die erlangte Chur-würde. Uber die erlangte Chur-würde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-60D5-2