An Basimenen

Aus dem ersten theil der Eudoxia


B.N.


Ihr waffen gute nacht! Es muß gestorben seyn.
Mein leben hat ein ende/
Und wo ich mich hinwende/
Brennt nichts als schwefel herber pein.
Denn trotz und hoffart/ die den ersten mensch betrogen/
Hat meiner hoffnung auch ihr paradieß entzogen.
Es muß gestorben seyn. Mein hertze nur gedult/
Und fluche nicht der liebe;
Denn daß ich mich betrübe/
Ist meine mehr als ihre schuld.
Sie hat mir korn gestreuet/ ich disteln auffgelesen;
Sie ist mein sonnenschein/ ich mein Comet gewesen.
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Mein hertze nur gedult! Denn mit dem tode kan
Auch deine sünde sterben.
Den meisten/ die verderben/
Klebt noch in gräbern unflat an:
Dein urthel aber ist nunmehr entzwey gerissen/
Weil Basimene nicht darff mein verbrechen wissen.
Du aber harter stein/ der dieses zimmer deckt/
Dir bring ich meine klagen/
Dir will ich ärmster sagen/
Daß mich ihr blitz hat angesteckt/
Und mein verschwiegnes hertz zwar schlechten ruhm erwirbet/
Doch aber auch für nichts als Basimenen stirbet.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Neukirch, Benjamin. Gedichte. Gedichte. An Basimenen. An Basimenen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-60CC-7