23

3

Es ist nicht Selbstsucht und nicht Eitelkeit,
Was sehnend mir das Herz grabüber trägt;
Ich glaub, was mir die schöne Brücke schlägt,
Ist wohl der Stolz, der mich vom Staub befreit.
[59]
Sie ist so kurz, die grüne Erdenzeit,
Unendlich aber, was den Geist bewegt!
's muß wenig sein, was ihr im Busen hegt,
Da ihr hier gar so satt vergnüglich seid.
Und wenn auch einst die Freiheit ist errungen,
Die Menschheit hoch wie eine Rose blüht,
Auch nicht vom kleinsten Dorne mehr umschlungen:
So ist's ein Funke nur, der ärmlich sprüht,
Vom Feuer der Unsterblichkeit bezwungen,
Das in des Kindes kleinem Herzen glüht.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gedichte. Sonette. 23. [Es ist nicht Selbstsucht und nicht Eitelkeit]. 23. [Es ist nicht Selbstsucht und nicht Eitelkeit]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9FAA-B