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Warnung


Ja, du bist frei, mein Volk, von Eisenketten
Und von des Vorrechts unerhörter Schande,
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Kein Adel schmiedet dich in schnöde Bande,
Und fröhlich magst du dir im Wohlstand betten.
Doch dies kann nicht dich vor der Knechtschaft retten,
Der schwarzen, die im weißen Schafsgewande
An allen Türen horcht im weiten Lande,
Wie Unkraut sich an jedes Herz will kletten.
Wenn du nicht kühnlich magst den Geist entbinden
Von allem Wust und tötender Umhüllung,
Nicht sorglich deiner eignen Einsicht pflegen:
Wird stets dein Feind die Tore offen finden,
All deiner Hoffnung raubend die Erfüllung,
Dein schön begonnen Werk in Asche legen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gedichte. Sonette. 11. [Ja, du bist frei, mein Volk, von Eisenketten]. 11. [Ja, du bist frei, mein Volk, von Eisenketten]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-98FD-3