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Was ist das für ein Schrein und Peitschenknallen?
Die Fenster zittern von der Hufen Klang;
Zwölf Rosse keuchen an dem straffen Strang,
Und Fuhrmannsflüche durch die Gasse schallen.
Der auf den freien Bergen ist gefallen,
Dem toten Waldeskönig gilt der Drang;
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Da schleppen sie, wohl dreißig Ellen lang,
Die Rieseneiche durch die dumpfen Hallen.
Der Zug hält unter meinem Fenster an,
Denn es gebricht zum Wenden ihm an Raum;
Verwundert drängt der Pöbel sich heran
Und weidet sich an der gebrochnen Kraft;
Da liegt entkrönt der stille, tote Baum,
Aus seinen Wunden fließt der frische Saft.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gedichte. Sonette. 8. [Was ist das für ein Schrein und Peitschenknallen]. 8. [Was ist das für ein Schrein und Peitschenknallen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-98E9-F