Meine Erde

So ein verliebter Tor verpufft.

(Goethe, Faust.)


Meine Hände flammen nach dir.
Sieh, wie die Sonne streichelt
Die lieben Bäcklein,
Die schämig tiefer erglühenden Bäcklein
Liebfrommer Erde.
Wie so im Wundergrausenden
Dampfe des Lebens
Sinnen hoch ... träumerisch ... zwei Seelen der Seele.
Du Goldkerl du,
Du Prachtlump du,
Du dumme, dumme Erde,
Racker du!
Und Kuß auf Kuß, hungrig trinkend,
Rafft empor sie
Vom tiefabhangenden Haar
[102]
An das goldkräftig hingerissene,
Torheit strahlende
Antlitz der Liebe.
Die Menschen nennen das
In ihrer Seelen Schläfrigkeit
Dann gemächlich einen schönen Tag
Und stopfen dazu die lange Piepe
Mit Pastorentabak.
Was wissen die von unserer Liebe!
Es lächelt tief in den grämlichen Falten
Mühender Erde.
Meines Traumes jähe Frische
Lacht hell auf meinem Schlaf
Und hat ... was an der Hand, –
Dich!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hille, Peter. Gedichte. Blätter vom fünfzigjährigen Baum. Meine Erde. [Meine Hände flammen nach dir]. [Meine Hände flammen nach dir]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-69D4-9