Die Rute

Kaum geht im deutschen Land ein Riegel,
Ein Schloß und eine Kette los:
So steckt man hinter unsres Rheines Spiegel
Geschwind als Rute den Franzos!
Und du, mein Volk, du glaubst den Mären,
Und dein Verstand ergreift die Flucht,
Du rupfst den Hahn, und denkst nicht an den Bären,
Den man dir aufzubinden sucht!
Du rupfst den Hahn, indes der Geier
Dir tief in deine Leber frißt:
Du träumst von Einheit, und du glaubst dich freier,
Wenn dein Gefängnis größer ist.
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Du nähst dir an die weiße Mütze
Die Schellen der Philosophie
Und folgst dem Irrlicht klingelnd in die Pfütze
Der Obskuranten-Kompanie!
O »Eckstein aller Nationen!«
Drum................ dich an –
O göttlich Volk von XL Millionen,
Das 30 Menschen untertan!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Zweiter Teil. Die Rute. Die Rute. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6151-B