Dante Alighieri
(eig. Alaghieri)
(1256–1321)

Dante Alighieri

Biographie


1265

Mai: Dante Alighieri wird in Florenz als Sohn einer Familie aus dem niedrigen Adel geboren.


1274

Nach eigenem Bekunden ist die Begegnung mit der Florentinerin Beatrice das bedeutendste Ereignis seiner Jugend; Beatrice ist die Tochter des Adligen Portinari und stirbt im Jahr 1290 im Alter von nur 24 Jahren, ein Umstand, der ihre literarische Entrückung als nahezu göttliche Idealgestalt in »La vita nuova« (»Das erneuerte Leben«) und später in »La divina Commedia« erleichtert haben mag.


1275

Als Zehnjähriger verliert er seine Mutter.

Vermutlich besucht der Dichter die Franziskanerschule des Konvents Santa Croce und die Dominikanerschule von Santa Maria Novella. Sicher ist jedoch lediglich, dass er in Florenz von Brunetto Latini unterrichtet wird, einem bedeutenden Philosophen und Rhetoriker, dem Dante im Canto XV des Inferno in der »Divina Commedia« ein literarisches Denkmal setzt.


1284

Der Vater stirbt, bevor Dante das 19. Lebensjahr erreicht.


1285

Dante hält sich in Bologna auf; möglicherweise studiert er Jura an der dortigen Universität.


1285–1296

Er wird zum Außerordentlichen Stadtrat ernannt.


1289

Er nimmt an der Schlacht gegen die Aretiner bei Campaldino teil.

Bei den politischen Streitigkeiten zwischen Guelfen und Ghibellinen unterstützt er zunächst aktiv die Guelfen, mit deren Armee er in der Schlacht von Campaldino kämpft. Auch am Angriff auf die Festung Caprona ist er beteiligt.


1290

Unter dem Eindruck des frühen Todes seiner Jugendliebe Beatrice Pontinani wird er als junger Mann zum Philosophen und Dichter.

Er nimmt auch an der Einnahme der pisanischen Festung Caprona teil.


1292–1295

Die ersten Gedichte entstehen, »La vita nuova« (»Das neue Leben«), mit denen er seiner Liebe zu Beatrice poetischen Ausdruck gibt.


1295

Dante Alighieri heiratet Gemma Donati, die ihm zwei Söhne gebärt.

Durch seine politischen Aktivitäten wird Dante Alighieri bald in die Machtkämpfe der verschiedenen Fraktionen der Guelfen nach der Vertreibung der kaiserfreundlichen Ghibellinen aus Florenz verstrickt.

Dante Alighieri gehört dem »Rat der Hundert« an.


1300

Er steht als einer der sechs Priori in scharfer Opposition gegen den Papst Bonifatius VIII.

Dante wird in diplomatischer Mission nach San Gimignano geschickt und noch im selben Jahr zu einem der sechs Prioren von Florenz gewählt, die die Stadt regieren. Dieses Amt bekleidet er allerdings nur zwei Monate lang.


1301

Im darauffolgendem Jahr verhilft der französische König Philipp IV. (»der Schöne«) den Papsttreuen zum Sieg.


1302

Dante Alighieri verliert als Führer der Ghibellinen Ämter und Güter, wird aus Florenz verbannt, und auch seine Söhne werden ab dem 14. Lebensjahr in die Verbannung geschickt.


1303–1308

»Il convivio« (»Das Gastmahl«), eine unvollendete Enzyklopädie als erstes Beispiel wissenschaftlicher italienischer Prosa, entsteht.


1306

Er vermittelt erfolgreich zwischen dem Bischof von Luni und den Markgrafen Franceschino, Corrado und Moroello, in deren diplomatischem Dienst er steht.


1307

Er beginnt die Arbeit an »Divina Commedia«.


1309

Dante besucht für ein Jahr Paris, wo er sich philosophischen Studien widmet.


1313

Seine in lateinischer Sprache verfasste Abhandlung »De monarchia« (»Über die Monarchie«) schreibt der Dichter vermutlich am Hof Heinrichs VII. in Pisa.

Dante Alighieris letzte Hoffnung, nach Florenz zurückkehren zu können, wird durch den Tod König Heinrich VII., den Alighieri bei seiner Ankunft in Italien begeistert begrüßt, zerstört.


1315

Florenz macht Dante ein Angebot zur Rückkehr in die Stadt; da jedoch die Bedingungen, die man daran knüpft, denjenigen begnadigter Krimineller entsprechen, lehnt der Dichter ab.

Er wird in Abwesenheit erneut zum Tod (durch Enthauptung) verurteilt, über seine Söhne wird ebenfalls der Bannfluch und das Todesurteil ausgesprochen.


1321

Dante Alighieri vollendet sein Meisterwerk, die in toskanischer Sprache geschriebene, »Divina Commedia« (»Göttliche Komödie«). Es ist die Schilderung einer visionären Wanderung des Dichters als sündiger Mensch unter Führung Vergils durch Hölle (Inferno) und Fegefeuer (Purgatorio) und unter Führung Beatrices durch das Paradies (Paradiso).

Dante lebt weiterhin im Exil und verbringt die letzten Jahre seines Lebens im Dienst des Fürsten Guido da Polenta in Ravenna.

14. September: Dante Alighieri stirbt in Ravenna nach einer Erkrankung, die er sich bei einer diplomatischen Mission nach Venedig zuzieht. Er wird in der Franziskanerkirche Santa Pier Maggiore beigesetzt.

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TextGrid Repository (2012). Dante Alighieri. Biographie: Dante Alighieri. Biographie: Dante Alighieri. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6AE5-C