Schwanenlied

Mir thut's so weh im Herzen!
Ich bin so matt und krank!
Ich schlafe nicht vor Schmerzen;
Mag Speise nicht und Trank;
Seh' alles sich entfärben,
Was Schönes mir geblüht.
Ach, Liebchen, will nur sterben!
Dies ist mein Schwanenlied.
Du wärst mir zwar ein Becher,
Von Heilungslabsal voll. –
Nur – daß ich armer Lecher
Nicht ganz ihn trinken soll!
Ihn, welcher so viel Süßes,
So tausend Süßes hat! –
Doch – hätt' ich des Genießes,
Nie hätt' ich dennoch satt.
D'rum laß mich, vor den Wehen
Der ungestillten Lust,
Zerschmelzen und vergehen,
Vergehn an deiner Brust!
[66]
Aus deinem süßen Munde
Laß saugen süßen Tod!
Denn, Herzchen, ich gesunde
Sonst nie von meiner Not!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Bürger, Gottfried August. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1789). Erstes Buch. Lyrische Gedichte. Schwanenlied. Schwanenlied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-48A7-B