Sixt Birck
Zorobabel
Ain Herrliche Tragoedi auss dem Dritten Bůch Essdre Gezogen. In Wellichem on andere merckliche nutzbarkait / sonderlich erlernet würt / wie fürstendig es sey / so die Fürsten und Oberen die verthädinger der Göttlichen warhait erhalten / und das ain Gotsäliger nach Ehren und Würdigkait Stellen Möge

Personen

[29] Personen des Spiels.

    • Der Ernhold.

    • Trucksäß.

    • Ceryx.

    • Marschalck.

    • Hoplites.

    • Der Künig Darius.

    • Der Cantzler.

    • Talthybius.

    • Cophus Trabant.

    • Oenocrates Trabant.

    • Kolax Trabant.

    • Zorobabel Trabant.

    • Statthalter in Persia.

    • Statthalter in Media.

    • Graf Nomophylax.

    • Graf Tacticus.

    • Kamerherr.

    • Hofmayster.

    • Banerherr.

    • Phrurier.

    • Schenck.

    • Schatzherr.

    • Rentmayster.

    • Landvogt auß Syria.

    • Landvogt auß Macedonia.

    • [29] Landvogt auß Phœnicia.

    • Landvogt auß India.

    • Landvogt auß Aethiopia.

    • Landvogt auß Babylonia.

    • Diadochus am kriegßman.

    • Okys Bott.

    • Dromeus Bott.

    • Tachistus Bott.

    • Traso Kriegßman.

    • Anander.
    • [30]

Dem Christenlichen leser

Dem Christenlichen leser.

Wie Joseph unnd Daniel / also auch dise Histori / zaiget wie fürstendig es sey / allen Oberkaiten / doch fürnåmlich ainem Fürsten / so sein Regiment Gottsåligklichen will anrichten / das er recht Got weiß månner hab / durch welliche er solliches verrichte / Welliches widerspil layder wir zů unseren zeiten mit grossem schaden der Christenhait erfaren / Dann gemainklich an den Fürsten h \fen / deren der mehrer tail seind /die ire Herren mit falschem wahn / und eytler schmaichlerey verwenen / wie allhierinn Kolax / ich waiß nit was unüberwindligkait / zinden damit an die ehrgeytigen hertzen sich wider die warhait Gottes aufzulaynen / Doch entlich můß Zorobabel (wellicher ain eben bild aller Gottsåligen Rhåten ist) ain fürgang gewinnen / die warhait frey offentlich bekandt / und die Babylonisch gefengknuß ledig gelassen werden / Welliches / so es durch kain ander mittel für die oren der Potentaten kommen mag / mag es villeicht durch spylweiß und kurtzweil denen fürgetragen werden / Will hiemit anderen mercklichen nutz geschweygen / so hierauß (so man das recht erwiget) erlernet mag werden.

[31][33]

[Prolog]

DER ERNHOLD.
Kain ding ist das die G \ttlich ehr
Auff erden m \g erhalten mehr
Dann so ain Oberkait zů Gott
gefůrt würt / lendt sich auff sein gbott
Des mag man haben kundtschafft vil
so man die gschrifft durch lesen will
Das übrig laß wir als sand stan
wir wend yetzund vor handen han
Das uns Eßro beschriben hat
warlich ain gantz Herrliche that
Wie Küng Darius hoher art
zum rechten Gott gezogen ward
Darumb das er die weißhait mehr
achtet dann ander eytel ehr
Er acht den Adel nit vom blůt
er sach auch nit auff grosses gůt
Darzů nit auff den hohen bracht
ain knecht hat er für Edel gacht
Der für die andern weißhait hat
den hat er gsetzt in hohen stat
Er sach allain auff die weißhait
darumb die G \ttlich miltigkait
Hat in begnadet wunderlich
für ander Künig auff erdtrich
Drumb das er in als Gott erkandt
von Babylon auch wider sandt
Das Jüdisch volck / er ließ frey die
den Tempel ließ er bawen sie
Er gab in gwalt zů ehren Gott
versiglet das mit seim gebott
Aber die sach wir bsehen wend
[33] auffs kürtzst vom anfang biß zů end
Wieß unser alter leiden mag
das warlich noch nit hat vil tag
Man soll des alters achten nit
darumb ich euch allhie mit bit
Das ir der gschicht w \lt nemen war
so würt die leer euch offenbar
So werden ir dann mercken frey
das nit wenig dran glegen sey
Was nutz auch bring der Christenhait
so recht weiß ist die Oberkait
Oder sunst glebt der Weisen rhat
so ir die Gott zů gsendet hat
Darumb seind still und losend zů
und machend uns hie kain unrhů

[Stücktext]

[34] Zorobabel ain Künigklichen Comœdy oder spyl /innhaltend etlich fragstuck / was das sterckest sey. Entlich behalt die warhait den blatz.
Wirt zum ersten von eingangs wegen der handel in personen getaylt.

TRUCKSÄSS.
Laß dir den stab befolhen sein
CERYX.
Ich will sein pflegen wol und fein
MARSCHALCK.
Se pflig deins ampts mein Marschalck gůt
HOPLITES.
Ich wils haben in gůter hůt
DER KÜNIG DARIUS
haltet seinen Fürsten die sach für.
Ir trewen lieben Fürsten gůt
Verstond uns hie mit freyem můt
Was wir für ursach haben ghan
das wir euch hond versamlen lan
Nach diser würtschafft alle sand
so wir nach prauch gehalten hand
Auff unsern Jarßtag / wie ir wißt
sich yegklicher auch das beflißt
[35] Zů ehren unser würdigkait
jårlich erschinen / seind berait
Sehend da manig kampff und spil
das kurtzweil bringt und freüden vil
Turnieren / stechen / rennen schon
mit wågen / pferden umb ain kron
Etlich mit schiessen brauchen sich
mit hürnin bogen treffenlich
Brauchen darinnen grossen fleiß
damit ain yeder bhalt den preiß
Klaynet und gaben unsern gunst
das raytzt die leüt sehr zů der kunst
Das alles mag sein unserm reich
zůn zeyten sein gantz nutzbarleich
Secht aber hie ain newe art
zů kempffen die nye gsehen ward
An unserm hof zů kainer zeyt
noch sunst in unsern landen weyt
Dem kampff die weyßhait gstecket ist
zů ainem zyl hie zů der frist
Merckt da wir waren alle satt
zů rhů ich mich geleget hat
Da wir nun also grůwet hend
und von der rhů erwachet send
Verfůgten sich drey junge man
zů uns die solten wartung han
Auff unsern leib als gwarde knecht
das sy auch thåten wol und recht
Ain Supplicatz sy gstellet hend
an unser gnad die wir yetz wend
Euch måncklich hie verlesen lan
dieselben sond ir wol verstan.
Darumb Herr Cantzler lesend frey
was darinnen geschriben sey.
[36]
DER CANTZLER
die Supplication / welliche die fragstuck innhaltet.
Großmåchtigister Küng und Herr
Verstond was sey unser beger
An ewer Küngklich Maiestet
verstond unser diemůtig bet
In gnaden und inn miltigkait
wie ewr gnad sunst allzeit ist bhrait
Gen mengklich so sich fleissen thůnd
Küngklicher ehr zů aller stund
Dieweil aber sunst gantz nicht ist
auff erden nie zů kainer frist
Geweßt / das m \ge Küngklich ehr
und Regiment erhalten mehr
Dann so weißhait hoch gachtet würt
darumb ewr gnaden wol gebürt
Dieselben auch mit miltigkait
setzen in etwas würdigkait
Vil haben Herrlich gab erholt
von Edelgstain von Silber gold
So mengklich hie erobert hat
mit tuget und mit Herrlich that
Aber kain sig würt billicher
gesetzet hoch in grosse ehr
Dann so ainer mit weyßhait vil
den andern vorlaufft zů dem zyl
Darumb großmåchtigister Küng
ir sond yetzund nit wegen ring
An euch unser diemůtig bitt
so unser ansehen gantz nitt
Vor mengklich gilt / die wir seind knecht
aber Herr Küng verstond uns recht
Man lißt von mangem schlechten man
das die vil weyßhait haben ghan
Der recht Adel ist die weyßhait
[37] dann weyßhait steckt in kainem klaid
Darumb gezympt ewr Küngklich kron
der weyßhait setzen auch ain lon
Das fort zun ehren m \ge han
ain zůgang auch ain schlechter man
Wir drey haben ain frag gestellt
ain yegklicher im außerw \lt
Ain stuck das er m \g bringen bey
was klůger weyßhait in im sey
Der erst hat gschriben das der wein
dunck in das aller sterckest sein
Der ander aber will bestan
das Küngklich gnad für ander man
Und ander ding hab stercke vil
aber der dritt ain anders wil
Er schreibt den weybern zů vil sterck
aber darneben das man merck
Das warhait für all ding behalt
den syg mit irem starcken gwalt
Also doch das daß urtail stand
bey ewer gnad bey allen sand
So bsitzen Küngklich Barlament
was dann an dem ort wårt erkendt
Wer gsyget hab der bhalt den blan
der soll den syg vor allen han
Aber merckend auch da hie mit
was blonung haysche unser bit
Dieweil die weyßhait weyt fürtrifft
wie man dann lißt in aller gschrifft
All ander tuget sterck und that
billich sy auch den preyß hie hat
In kurtzweil / hofschimpff / abenthür
soll sy werden zogen herfür
Vil h \her blonung haben zwar
darumb merckt uns hie offenbar
[38] Was der soll hie gewårtig sein
so nun den syg wurt legen ein
Den soll Künig Darius frey
begaben das zůglassen sey
Das er m \g tragen Purpurklaid
darzů auch sunst ander freyhait
Zů tragen Seyde stuck / halßband
sunst was im auch geliebt für gwand
Nach brauch des Adels Persia
und wie man pfligt in Media
Darzů das er den gwalt m \g han
das er m \g nebem Künig gan
Die ander statt nach im nem ein
soll auch sein freünd genennet sein
Das wurt sein loblich ewer gnad
wa man auß sagt solliche that
So das gschray kumpt in alle land
so ir Herr Küng under euch hand
Das bey ewr Küngklich Maiestet
weyßhait die h \chsten statt inn het
Die kunst nimpt zů wa sy wurt gert
also das gsprochen wort uns leert
Darumb großmåchtigister Küng
land euch unser gebet nit ring
Anglegen sein gewerend das
darmit ye lenger und ye baß
Zů nem allzeyt fürsichtigkait
und ewer Reych in ewigkait
In aller welt werd gachtet hoch
zů disem allem lond euch auch
Unseren dienst befolhen sein
und den mit gnad bedencken fein
KÜNIG
zů den Fürsten.
Ir Fürsten wie ir seind genandt
so von uns alle Lehen hand
[39] Die Supplicatz band ir geh \rt
was dise drey haben begert
Wir wend sy bschicken alle drey
h \ren was weyßhait in in sey
Darnach handlen nach gstalt der sach
nach ewerm Rat waß mehrtayl acht
Unseren Ehren dienstlich sin
KÜNIG
zum Talthybio.
Darumb Talchibi gang du hin
Berůff für uns die gwardes knecht
TALTHYBIUS
zum Künig.
Mein Herr Herr Küng ich thůn das recht
TALTHYBIUS
zun Trabanten.
Die Küngklich Maiestet yetz hat
befolhen für sein Küngklich gnad
Zů tretten yetz ir gwardes leüt
COPHUS TRABANT.
Wir seind allzeyt seim dienst bereyt.
KÜNIG
zů den Trabanten.
Ir lieben trewen diener mein
euch soll yetzund zůglassen sein
Ir sond yetz sein ewrs bets gewert
nach dem ir an uns hand begert
Darumb so soll der eltst voran
zum ersten nun die red hie han
OENOCRATES TRABANT.
Dieweil uns nun zůglassen hat
Herr Küng ewr gwaltig Maiestat
[40] Darzů ir Herren alle sand
wie yeder sonders ist genandt
Zů reden was ain yeder kan
für sein tail bringen auff die ban
Mein Thema was das solt der wein
für ander ding das sterckest sein
Die sach die ist befor wol kund
darff nit vil werens mit dem mund
Ich main der wein hab stercke vil?
so man das recht bedencken wil
Des weins gwalt raicht sich weit und prait
fürtrifft all ander måchtigkait
Sein gwalt der raicht in alle land
es hat kainer so hohen stand
Vom Künig an biß auff ain knecht
biß auff ain Weisen merck mich recht
Ain ander gwalt den leib allain
gezemen mag aber sunst kain
Gewalt mag sich gantz setzen nit
wider das gmůt zů kainer zit
Allain der wein die sinnligkait
dempt frey mit seiner måchtigkait
Der wein sein macht allzeit yebt gleich
sieht nit an ob schon ainer Reich
Von yederman geachtet wirt
er sey ain Fürst oder ain hirt
Er sey ain Herr oder ain knecht
bey im gelten gleich alle gschlecht
Die Oberkait und underthon
dem wein allgleich gehorchen schon
Das ist kain wunder merckt uns hie
dann das ist allzeyt gwesen ye
Daß so ain Herr erfunden ward
senfftmůtig und auch mutet art
Dient man dem geren allezeit
[41] durch das mittel sein reich ward weit
Die art der wein vor allen hat
ist milt beweißt auch vil guthat
Den so den reichlich trincken thund
macht redsam bald der selben mund
Die gmůter fůrt in sicherhait
und treibt hinweck all traurigkait
Er bringt vil freüd wollust und můt
er macht das man nit acht auff gůt
Daß man sich nit laßt fechten an
schuld / armůt / kummer faren lan
Sih was mag doch auff erden sein
das gleich an tuget sey dem wein
Dann wa der wein hat oberhand
da ist all ehr / da ist kain schand
Also zempt er des Künigs gwalt
und aller Obern manigfalt
Das er nit achtet auff sein stand
das er im selbs wurt unbekandt
Er denckt nit an sein Zepter fron
er denckt nit an sein Küngklich kron
Hergegen der was arme vor
erhept der wein so hoch entpor
Das er beym tausent reden kan
der vor kain helbling hat gehan
Merck was der wein für sterck mehr hab
der freündtschafft band reüßt er bald ab
Kain freündtschafft ist so wol verhafft
die widerstand deß weines krafft
Kain brůder gilt bey im kain ding
all liebe achtet er gering
On underschayd ain trunckner man
von leder zuckt auff yederman
Im ist nit glegen an der zal
wann tausent seind er gryffs an all
[42] Aber so bald im schlaff der win
den menschen laßt / schleycht wider hin
So ist verschwunden alles das
so er vor durchs weyns krafft besaß
Ermessend ir nun alle sand
ain yedlicher nach seim verstand
Ob nit der wein den syg behalt
Für ander sterck mit seim gewalt

Zů Kolax redt der Künig.

Kolax red auch dein mainung an
das man dein weyßhait künd verstan
KOLAX TRABANT.
Herr Küng großmåchtigister Herr
ir Fürsten wie ain yegklicher
In seinem stand geadlet ist
merckend mich hie zů diser frist
Ich frag euch all zůgegen hie
ob ewer ainer gh \rt hab ye
Von grossem gwalt in disem zeyt
so hond die menschen brayt und weyt
Auff land und wasser überall
aber der Künig fürtrifft die all
Mit seiner grossen Herrligkait
in des dienst mengklich ist berait
Kain gwalt setzt sich gantz wider in
dem můß mengklich gehorsam syn
So er sein volck zum krieg auffmant
von stund in harnisch all sein land
Zů schleytzen berg und thüren hoch
zů stürmmen Stett ist im sehr gach
Des Küngs gebot sy so hoch hand
das sy achten ain grosse schand
[43] Unmanlich handlen an der schlacht
das leben man gantz ring auch acht
Allain ist im das fürgsetzt zil
das man nit übersehen will
Küngklicher Maiestet mandat
die beüt so man erobert hat
Der syg und ehr so man legt ein
můß als dem Künig dienstlich sein
Der Baurßman auch desselben gleich
mit seiner arbalt dient dem Reich
Mit seiner arbait er erhalt
das der Küng bleyb bey seim gewalt
Die gmain steür gh \rt ins Künigs schatz
des Künigs wort seind eytel gsatz
Sein wort das leben gibt und nimpt
mit seinen worten er bestimpt
Wie mengklich sich auch halten sol
wer seim gbott volgt der selb thůt wol
Allain der Künig auß seim můt
mag handlen was in duncket gůt
Er yßt / er trinckt / er schlafft / er wacht
gibt niemandts drumb kain rechenschafft
Darzů auch wir die gwardiß leüt
seind allzeyt seinem leib bereyt
Es weicht kainer kains fingers weyt
sonder hat gůt acht allezeyt
Hie mit will ich beschlossen han
die sach ermeß nun yederman
Ob gr \sser gwalt sey auff der erd
dann ich yetzund hab hie gelert
KÜNIG.
Zorobabel mein lieber knecht
dein mainung sag auch kurtz und schlecht
[44]
ZOROBABEL TRABANT.
Herr Küng dieweil ewr Maiestat
mir yetz auch hie vergunnet hat
Zů sagen was ich hab nun mir
zů bweren hie genommen für
Ich will hie niemandts han veracht
aber das die hond fürgebracht
Will ich euch haiter zaigen an
das diß m \g mercken yederman
Das weder Künig noch der wein
zum stercksten soll geachtet sein
Aber so man mich mercket recht
so fürtrifft weyt das weiplich gschlecht
Von aim weib der groß Künig zwar
sein ursprung auch hat gnommen hat
So über ander herrschen thůt
die uns bawen die råben gůt
Von weibern all geboren sind
die menschen seind all weiber kind
Die weiber klaiden yederman
on weiber niemandts leben kan
So ainer hett vil gold und gůt
und im gfalt wol in seinem můt
Ain hüpsches zartes frewelein
dunckt in das als ain schatten sein
Allain sein sinn und dancken all
stond das er nun der frawen gfall
Ir gstalt im mehr gefallen thůt
dann alle schåtz und alles gůt
Vatter und můter acht man ring
das vatterland gilt gantz kain ding
Allain volgt man den weibern nach
zun weibern ist all mengklich gach
Das leben schlecht man in den wind
man acht kain krieg / man acht kain sünd
[45] Das můß mengklich bekennen hie
und trutz das ers nit geren thie
Das weiber herrschen alle mann
die můß mengklich vor augen han
Und obs schon trifft die erberkait
noch ist man den zů gfallen bhrait
Dann steelen / rauben / acht man nicht
allain man auff die weiber sieht
Kain gfårligkait so groß mag sin
man tracht nach gůt / man tracht nach gwin
Allain das man den frawen hab
zgeben das man nit sey schabab
So man das nit gelauben will
vor augen seind Exempel vil
Das vil frümbkait und freyhait werd
das leben auch auff diser erd
Umb weiber lieb verloren hand
ich waiß ain Künig wolbekandt
Gantz måchtig in seim Künigreich
auff erden ist kaum sein geleich
Ich hab mit meinen augen das
gesehen das zů gegen saß
Bartaci Dochter Apame
die er beschlieff doch nit zur eh
Zoch im von seinem haupt die kron
setzt auff ir haupt dieselben schon
Sy schlůg den Künig in sein gfrüß
das waren ir liepliche küß
Der Künig saß und gafft sy an
lacht sy / so fieng er lachen an
Aber so sy sich letz erzaigt
mit diemůt er sich gen ir naigt
Mit schmaichlen hat er gantz kain rhů
biß sy im redet freündtlich zů
[46] Wer nit den weibern ghorsam sey
mag das hie widersprechen frey
In schimpff nun von der weiber macht
ist yetz gnůg gsagt furt nemend acht
Groß ist die erd / der himel hoch
mit irem schein die Sonne doch
Das als umblaufft in ainem tag
der ware Gott das als vermag
Von [dem die warhait] fliessen thůt
die ist das aller h \chste gůt
Der himel lobt die warhait werd
sy würt hoch gachtet auff der erd
Die warh[ai]t allen Element
all weit sy für gerecht erkendt
Ab der entsitzen alle ding
kain Creatur wigt dise ghring
Der wein für unghrecht würt geacht
Der Künig auch mit seinem bracht
Die weiber hond kain ghrechtigkait
all menschen vol unbilligkait
Vol lugen aller menschen that
die lugin allesand zergat
Die warhait bleibt in ewigkait
auff person hats kain achtbarkait
Sonder sy handlet billigklich
erzaigt sich allen gůtigklich
Die ghrechtigkait mit gůt vermengt
der billigkait sy auch nach hengt
In ghricht in gwalt / in Regiment
wart klar ir Maiestet erkendt
Der warhait Gott sey preiß und ehr
yetz furtan und auch ymmer mehr.
KÜNIG
zů den Fürsten.
Welcher ir trewen Fürsten mein
[47] dunckt euch all hie der weisest sein
Sag yeder an sein urtail hie.
STATTHALTER IN PERSIA.
Gwaltiger Küng dieweil ich ye
Die warhait yetz bekennen sol
Zorobabel gefelt mir wol
Für ander all daß sag ich frey.
STATTHALTER IN MEDIA.
Sy gfallen wol mir alle drey
Doch dunckt mich der der weisest sein
dem gib ich auch daß urtail mein
So gibt der warhait hie den preiß
GRAF NOMOPHYLAX.
Bey meim aid der dunckt mich auch weiß
Ich wüßt vor nit das gwardiß knecht
von klůghait kündten reden recht
Yetzunder spür ich aber wol
daß sy seind auch der weißhait vol
Besonder hie Zorobabel.
GRAF TACTICUS.
Er redt weißlich on allen fål.
KAMERHERR.
Mein lebtag hab ich gsehen nie
daß mir hab baß gefallen ye
Dann diser kampff auff disen tag
darinn ich offentlich hie sag
Das wirdig ist Zorobabel
das er werd gnendt deß Künigs gsell.
[48]
MARSCHALCK.
Ich sag das sey Zorobabel
von tuget / weißhait recht edel
Adel von tuget und weißhait
hat gantz und gar kain underschaid
Herr Küng glaubend mir sicherlich
ir sond yetzund nit achten mich
Ain schmaichler der liebkosen w \ll
drumb das mir gfalt Zorobabel
Wer wolt nit achten das Gott het
begnadet ewer Maiestet
Der euch hat gschenckt die Küngklich kron
mit hohem gwalt begabet schon
Gantz wunderbarlich mit seim gwalt
mit h \chsten gaben manigfalt
Zů disem allem mit dem man
hat er euch sonder gnad gethan
Warlich er ist groß ehren werd
darumb in mencklich billich ehrt
Ich wolt das alle Fürsten gleich
mit solcher weißhait in dem reich
Begabet werden / wie der man
ich wolt meins gůts ain schaden han
Er můß allzeit den augen mein
der tuget ain exempel sein
Sein volck daß soll sein gniessen vil
mein lebtag ich den Juden will
Genaigter sein / zů irem glück
Herr Küng mich hat gewundert dück
Das er bey Cyro sovil gnad
weil er regiert / gefunden hat
Yetz kan ich aber mercken wol
das Cyrus was der weißhait vol
So fleüsset von der Juden Gott
Herr Küng ich sag on allen spott
[49] Wie mich weißt mein einfaltigkait
ich riet das ir in wider glait
Gebend / wie in vor Cyrus gab
das er sein gwalt auch wider hab
Doch h \rend auch die andern all
was yetlichem besonder gfall.
HOFMAYSTER.
Er hat das warlich wol verdient
ob man in schon mit ehren kr \nt.
CANTZLER.
Ich maint die weißhait stůnd allein
bey denen so ain grossen schein
Fůrend des gwalts und herrligkait
ich maint sy steckt allain im klaid
Ich sich wol das ain schlechter man
von klůghait auch wol reden kan.
BANERHERR.
Furtan will ich verachten nit
wie dann gweßt ist biß her mein sitt
Neben mir ainen schlechten knecht
ich bkenn ich bin im vil zůschlecht
Im veld da geb ich auch ain man
sunst mit der witz ich gantz nichts kan.
PHRURIER.
Provant wolt ich versehen wol
so man von weißhait reden sol
Gib ich Zorobabel die ehr.
TRUCKSÄSS.
Ich hett daß auch glaubt nimmer mehr
[50] Daß sollich klůghait hett ain man
auff den man hat kain achtung ghan.
SCHENCK.
Deß guten weins hab ich bißhar
dann weißhait mehr genommen war
Doch lob ich hie den gwardiß man
so auff die weißhait acht hat ghan.
SCHATZHERR.
Ist diß Zorobabel gesin
der ist vor jaren hauptman gsin
Hat er wider beym Künig gnad?
warlich den preiß er billich hat
Ob er schon ist vom Juden gschlecht
die warhait kan er loben recht.
RENTMAYSTER.
Man spürt wol daß die Juden hand
allzeit den waren Gott erkandt
Und wer daß nit gelauben w \ll
der seh an hie Zorobabel
Dann ich sag daß on allen spott
sein weißhait fleüßt vom waren Gott.
LANDVOGT AUSS SYRIA.
Ich kan das warlich leügnen nit
ja ich sag auch all da hiemit
Das diser hie wol reden kan.
LANDVOGT AUSS MACEDONIA.
Er solt nit sein ain gwardiß man
Er solt han vil ain h \hern stand
[51] er solt regieren auch ain land
Er solt ain Fürst gantz gwaltig sein
mit hoher ehr begabet fein
Aim weisen man gezympt groß ehr
aim narren kert ain kolben mehr
Es ist nit billich und nit recht
das der soll sein ain gwardiß knecht
Der sollich grosse weißhait hat
er solt die aller nåchste statt
Haben nach Künigklicher kron
und ander herrligkait auch schon.
LANDVOGT AUSS PHŒNICIA.
Wol soll hie sein dem Israel
von denen ist Zorobabel.
LANDVOGT AUSS INDIA.
Die weißhait schmeckt nach Israel
mit der ist vol Zorobabel.
LANDVOGT AUSS AETHIOPIA.
Ich wolt das auch im Moren land
wurde der Juden Gott erkandt.
CHORUS
plaudiert.
Die warhait allhie bhalt den plan
Zorobabel die loben kan.
KÜNIG
zů Zorobabel.
Zorobabel unser genad
in gnaden das erkennet hat
Das dein weyßhait vil gr \sser ist
dann aller andern zů der frist
[52] Darumb dir lieber diener mein
allhie yetzund zů glassen sein
Das du als was begeren bist
mehr dann vorhin bestimmet ist
Sol dir verlangen one fål
darumb beger Zorobabel
Es soll auch sein zů gaignet dir
das dein sitz sey znåchst neben mir
Du solt unser freünd gnennet sin
dieweil du bist der weisest gsin.
ZOROBABEL
zum Künig.
Dieweil ich nun begeren soll
Herr Küng ewr Maiestet denckt wol
Da ir vor aim jar in dem land
die Küngklich kron empfangen band
Versprachend ir an gliptes stat
dem Gott so euch begnadet hat
Sein volck frey wider ledig lan
so vor jaren hat gfangen ghan
Nabuchadonosor der Küng
daß ewer gnad nit misseling
Verschaffen auch durch ewr streng bott
daß wir den Tempel m \gen Gott
Furt / vor der Idumeer gwalt
auff bawen / so vor manigfalt
Verbrennet und verherget band
da sy verst \rten alles land
Deß Tempels zier / und klaineter
gnediger Küng ist mein beger
Wider zůkeren zů der frist
wie es dann vor erkennet ist
Durch Cyrum / der das hat verschafft
Herr Küng gebend sein Worten krafft.
[53]
DER KÜNIG
stat auff / und küßt.
ZOROBABEL
zů ainem zaichen der verwilligung / und spricht.
Du sey gewert Zorobabel
es soll wol sein dem Israel
Kumb mit uns in die Cantzeley
Herr Cantzler kommend auch herbey
Dem bett soll yetz geschehen statt
so er von uns begeret hat
Ir Fürsten wartend hie ain weil
wir w \llen kommen bald mit eil

Chorus, Psalmus CXXII.


Laudate pueri dominum.

Lobend den Herren o ir kind
Lobend deß Herren namen
Deß Herren nam soll gsegnet sin
Allzeit von alle samen
Yetzund und auch in ewigkait
Loblich der nam deß Herren
Vom Auffgang der Sonnen klarhait
Zum Nidergang auff erden
Sol er geprysen werden.
Uber all v \lcker er auch ist
Ain Herr an allen orten
Sein herrligkait zů aller frist
Uber deß himels porten
Wer ist der Herr der sey geleich
Unserem Gott und Herren
Der in der h \hin hat sein reich
Schaut auff erd in die ferre
Wer sich in diemůt kere.
Im himel und auff erd erhalt
[54] Und rettet hie den armen
Mit seinem G \ttlichen gewalt
Thůt er sich sein erbarmen
Er setzt in zů den Fürsten hoch
Seines volcks hoch in ehren
Die fruchtbarkait der můter auch
Gibt er das gschlecht zů mehren
Und fr \lich kinder gberen

Ain gespråch in abwesen des Künigs under den Fürsten.
NOMOPHYLAX.
Herr Graf wie dunckt euch dise sach
TACTICUS.
Ich sag das ich deß nit fast glach
Wiewol ir red die gfalt mir wol
doch so ich das bekennen sol
So wurt das entlich nit thůn gůt
HOFMAYSTER.
Also steht auch in meinem můt
Wiewol ich vor nit thet der gleich
sol aber furt in disem reich
Ain gfangner Jud sein an dem brett
dann unser pracht kain bstand mehr hett
LANDVOGT AUSS BABYLONIA.
Es gilt am selben eben gleich
ob schon ain frembd man in dem reich
Zur würde kumpt / und achtbarkait
den frummen gschicht daran kain layd
[55]
NOMOPHYLAX.
Es ist allain ain underbunst
das sy bey uns hond klainen gunst
Ir tuget hassen wir allain
sunst ist kain ursach wie ich main
Wir selten uns befleissen mehr
wie sy / in tuget zů der ehr.
MARSCHALCK.
Mich hat gewundert offt und dück
daß bey uns hond so groß unglück
Die frembden seind allzeit veracht
allain bsorg wir das unser bracht
Durchs Juden volck gemindert werd
sunst ist kain ursach gantz auff erd.
TRUCKSÄSS.
Ich bdarff daß auch bey meinem aid
sagen / doch ewer kaim zů laid
Daß nie stund baß in Media
zů Babylon / und Persia
Dann weil der theür man Daniel
der gfangnen was auß Israel
Das schwerdt deß reichs in henden hat
da grůnt warlich deß reiches statt.
BANERHERR.
Herr schatzherr / was sagt ir zur sach
SCHATZHERR.
Warlich der Küng hat vil g[emach]
Dieweil im land was Daniel
wie yetzund würt Zorobabel.
[56]
BANERHERR.
So man History lesen wil
so fůrt man der exempel vil
Als Joseph In Egypten land
hat nach dem Küng den h \chsten stand
Er hat groß gwalt / er hat groß ehr
ye lenger und ye lenger mehr
Was mag das für ain ursach sein
das wundert mich im hertzen mein
Rentmayster / gend uns ursach hie.
RENTMAYSTER.
So ir das denn wend wissen ye
Sy hond den waren rechten Gott
das sag ich euch on allen spott
Der handlet mit in wunderlich
und mit den ghrechten sonderlich
Und ob sy schon seind gfangen leüt
durch den sygends on allen streyt.
MARSCHALCK.
Gott geb man sag hie was man w \ll
so gfalt nur wol Zorobabel
Er ist Adelich gantz und gar
und ob er schon von Bauren har
Sein stamb und gschlecht empfangen hat
so ist ers Künigs Maiestat
Vil ehrlicher in seinem rich
mit witz und dapfferkait dann ich
Was ists das ich gůt elter hat
der Adel in der tuget stat
Man soll die tuget sehen an
ob ainer sey ain Edelman
[57]
LANDVOGT IN AETHIOPIA.
Ewr mainung ist hie gantz gerecht
der Adel stat nit an dem gschlecht
So ainer ist von edlem blůt
und hat die tuget nit in hůt
Der schendt den Adel und den stamb
darzů sein elter alle sampt.
LANDVOGT IN MEDIA.
Es darff die sach kain disputatz
die weißhait ist ain grosser schatz
Den stilt kain dieb / den nimpt kain gwalt
ich sag das ich auff den vil halt
Den mengklich nempt Zorobabel
er ist recht weiß bey meiner seel.
DIADOCHUS AIN KRIEGSSMAN
bittet umb das Trabanten Ampt.
Herr Phrurier aller strengster Herr
vernemend allhie mein beger
Es ist ewr Fürstlich gnad wol kund
das yetzund an auff dise stund
Ist ledig worden hie ain stand
ich bitt ewr gnade lobesand
Daß ir vor Küngklich Maiestet
thůnd für mich hie ewer gebet
Ich wil mich halten dapfferlich
daß sond ir glauben sicherlich.
PHRURIER
zum Kriegßman.
Diadoche getrewer mein
trewlich will ich dein indenck sein.

[58] Chorus, Psalmus XLVI.


Omnes gentes plaudite.

Den Herren Gott ir v \lcker all
Mit schall / und auch mit jubilieren
Frolockend auch mit heller stimm
Dann im / soll man allzeyt hofieren
Dann der der aller h \hest ist
Ist schr \cklich auch darneben
Ain grosser Küng zů aller frist
So weyt die gantze erden ist
In seinem gwalt thůt streben.
Die Hayden underwürflich macht
Den bracht der Küng thůt er auch demmen
Er würfft uns ander alle sand
Zůhand will uns zum erb auffnemmen
Die hüpsche Jacobs er an sicht
Sein glaub thůt im gefallen
Des als durch sein genad beschicht
In dh \ch steygt er vor unserm gsicht
Mit jubel und mit schallen.
Darumb land uns ainhelligklich
Fr \lich dem Küng mit Psalter singen
Psallierend Gott on underlaß
On maß lond uns sein lob erklingen
In alle land raicht auß sein kron
Weyßlich sond wir psallieren
Die Hayden mit seim Zepter fron
Herrscht er auff seinem hailgen thron
Ewig würt er regieren.
Die Fürsten aller v \lcker sampt
Zůhand seind schon in gnad auffgnommen
Gott hat sein gnad auff sy gewant
Sy seind zum volck Abrahe kommen
Gott hat im grosse gnad gethan
[59] Das sy sein ehr veriehen
Sy sond sein ehr im schirem han
Die soll im wol sein glegen an
Drumb thůt er sy erh \hen
O Gott dir sey lob ewigklich
Im Reich dein ehr soll ewig weren
Gott vatter in der ewigkait
Berayt seind wir allzeyt dich ehren
Mit dir den Herren Jesum Christ
Stat unser gird zů preisen
Den gaist der unser tr \ster ist
Jetzund und auch zů aller frist
Thůnd wir sein lob beweisen.

Ain dancksagung Zorobabels.

Gelobt sey Gott im h \chsten thron
du hast mich hie begabet schon
Mit Adel und mit weyßhait vil
allzeyt ich dir veriehen wil
Das lob Herr / preyß ich dir hie sag
mein lebenlang all tåglich tag
KÜNIG
zum Ernhold und Cantzler.
Se hin mein lieber Ehrenhold
verliß die Bull mit rotem gold
Darmit hie mengklich werd bekandt
es seyen sonders oder sampt
Das syg all hie Zorobabel
ain Hertzog werd in Israel
Wie er dann was verordnet gsin
von Cyro / das er zuge hin
Bawen Jerusalem die statt
das opffer Gots befolhen hat
[60] Jesu dem priester lobesam
dieweyl das aber alles sam
Nach seinem tod verhindert ist
durch übertrang mit argem list
Dieweyl ich nun ain schlechter man
Von Gott die gnad erlanget han
Das ich sey Küng in disem reich
deßgleichen nit auf erdtereich
Will ich das nun Zorobabel
den gwalt wider in Israel
Soll haben wie er vor hat ghan
und was er handlen wurt fortan
Soll als sand han ain gůten bstand
liß laut daß mengklich wol verstand
ERNHOLD.
Styll / losend / schweigen eben still
verstond was sey der Küngklich will.

Volgt das Mandat.

Wie Darius von Gottes gnad
So uns das Zepter geben hat
Zů herrschen hie in Media
das Küngreich auch zů Persia
Darzů auch das Caldaisch land
und sunst die landtschafft alle sand
Als Palestina / Syria
am Lybano Phoenicia
In India und was geh \rt
zum Morenland / auff aller erd
Unseren grůß entpieten wir
den Fürsten so seind hin und für
Und andren Herren alle sand
so ire leben von uns hand
[61] Hie nach auch mit dem gmainen man
so unser kron ist underthan
Nach dem soll auch zů wissen sin
das so an unserm hof ist gsin
Ain Trabant werd Zorobabel
vom gschlecht ain man auß Israel
Verdienet het umb unser gnad
all hie nach uns die h \chsten stat
Nach dem er hat von uns begert
seim gschlecht und volck die freyhait werd
So bey uns gfangen brait und weyt
in unserm reich ain lange zeyt
Derhalben unser will yetz stat
das bey verlierung unser gnad
Niemandts kain hindernuß dran sey
man soll sy lassen ziehen frey
Wider haim gen Jerusalem
und sunst wa in dann sein würt quem
Zů wonen dort in irem land
ja auch zů disem allem sand
Ist unser ernstliche gebott
daß wider bauwen irem Gott
(Der on zweyfel der recht Gott ist
das bkenn wir frey on argen list.)
Den Tempel so da hond verbrandt
die Idumeer in dem land
Derselben wer da bsitz inn hett
es seyen d \rffer oder stett
Die sond von stundan ziehen ab
darmit das yeder wonung hab
Dahaim in irem vatterland
sy seyen sonders oder sampt
Zw \lff tausent guldin soll man in
yetzund und allzeit nun furthin
Geben jårlich / biß das zů end
[62] des tempels baw werd gantz volent
Darzů das opffer alles sampt
es seyen Ochsen oder lamb
Man soll die werden priesterschafft
beleyben lan bey irer krafft
Ir narung sollen sy auch han
yetzund und allzeyt nun furtan
Zum Gotsdienst sond sy han zů st[eür.]
yetzund und allzeyt für und für
Sechs tausent guldin also bar
soll man in geben in ir gwar
So aber an der maur und statt
werckend / wie das die notdurfft hat
Sond han die freyhait / bsoldung gnůg
daß fronen soll nach allem fug
Mit billigkait verglichen sein
ir taglon / richtig / schlecht und fein
Und was im zůsatz seind für man
sollend auch ir besoldung han
Und was dann ist für Kirchen gůt
so ist zů Babylon in hůt
Nabuchadonosor hats gwendt
an G \tzen dienst / wie ers erkendt
Es sey gold / silber / edel gstain
wie das dann sein mag / ich als main
Von zierd / gschirr / ander klaineter
daß wenig / darzů auch das mehr
Soll in werden zůhanden gstelt
die mainung uns zůmal yetz gfelt
Wir künden das erkennen wol
das es in kainen weg sein sol
Das Kirchen gůt in schatz werd gwendt
also hats vor Cyrus erkendt
Ist aber underlassen gsin
da vor die siben betten inn
[63] Durch btrug nach im das Künigrich
so nun hat Gott begnadet mich
Will ich thůn seinen werten statt
als dann yetzund begeret hat
Zorobabel der theüre man
darumb lond euch sein glegen an
Vor augen hond unser mandat
wer bhalten w \ll unser genad
KÜNIG.
Yetzund herr Cantzler zů der frist
endendt was euch befolhen ist
CANTZLER
zů den Botten.
Ir Botten tretten hie herbey
merckend was Küngklich mainung sey
Okys nymm hin den brief mit eyl
du můst noch lauffen manig meyl
Eyl schnelligklich gen Babylon
die brief du überantwurt schon.
OKYS BOTT.
Nempt war Herr Cantzler ich zeuch hin
die sach wurt mir anglegen sin.
CANTZLER.
Und du Dromee saum dich tut
schaw das du kumpst zů rechter zit
Verschaff das an dem Lybano
Zeder werden gehawen do
An baw hin gen Jerusalem
und das man da kain außred nem.
[64]
DROMEUS BOTT.
Ich will hin ziehen schnelligklich
ich wils volenden sicherlich.
CANTZLER.
Und Tachiste zeüch du zůhand
hin in das Palestiner land
Den Idumeern gib die gschrifft
dann sy den gmainen frid betrifft
Zum tayl auch das Küngklich mandat
so man yetz hie verlesen hat.
TACHISTUS BOTT.
An mir würt gantz kain saumnuß sein
Herr Cantzler liebster Herre mein.
PHRURIER
/ bitt für den kriegßman umb das Trabanten Ampt.
Herr Küng es ist zůhandlen mehr
vernemmet was sey mein beger
Ir můssend ain Trabanten han
secht hie hab ich ain dapffern man
Ich hab sein trew offt gspüret wol
im krieg / und wo man handlen sol
Wann ich nit seine kundtschafft het
wolt ich nit ewer Maiestet
Betriegen mit aim falschen wohn
er hat sich allzeyt ghalten schon
Darumb gewerend hie mein bit
Herr Küng es wurt euch ghreüwen nit
[65]
KÜNIG.
Dieweyl er ist ain redlich man
wie ir uns yetz hond zaiget an
So glob er hie an Scepter fron
das er seins Ampts w \ll pflegen schon
Herr Cantzler leßt im für den Ayd
darmit er wiß seins Ampts beschayd.
DER CANTZLER
lißt dem Trabanten den Ayd vor.
So ainer hie erworben het
genad vor Küngklich Maiestet
Das er soll sein ain gwardiß knecht
soll mercken wol das er künd recht
Seins Ampts pflegen mit allem fleyß
sein ampt das laut auff sollich weyß
Er soll schweren an Zepter fron
das er w \ll Künigklicher kron
Nemen zů aller zeit gůt war
er soll nit weychen umb ain har
Des Künigs leib mit gwerter hand
vor haimisch und vor unbekandt
Mit h \chster trew bewaren wol
Sein leben er eh geben sol
Eh das dem Künig gschech ain laid
soll treiben weck all gferligkait
So bald man disen untrew fund
als dann soll er zur selben stund
Fallen in deß Provosen hend
wie Küngklich Maiestat erkendt.
PHRURIER
zum Newen Trabanten.
Nymm nun die part hin in dein hand
halt dich wie dich der Ayd ermant
[66]
DIADOCHUS.
Ich will meins Ampts gantz pflegen wol
daß mengklich mir vertrawen sol
TRASO KRIEGSSMAN.
Vil glück wünsch ich dir hie von Gott
ich günn dirs wol on allen spott
ANANDER.
Ains glück deß andern glück auch ist
das sieht man yetz zů diser frist
Das glück das hat Zorobabel
ist dein glück auch mein lieber gsell
DIADOCHUS.
Die tuget findt allzeyt gůt platz
die tuget ist ain grosser schatz

Die beschlußred thůt der Ernhold.

Mencklich hat yetz verstanden wol
wie das man weyßhait pflantzen sol
Was nutzes bringt aim gantzen land
so wol giert ist die oberhand
Und kan verston den willen Gott
ich sag warlich on allen spott
Man soll die sach verachten nit
wie dann bey uns ist yetz der sitt
Doch das ich hie bekürtz mein wort
so lond das als stan auff aim ort
Was ir yetz hie gesehen hand
habt ir main ich als wol erkandt.
Deß tempels meldung hie geschicht
[67] es m \chten under euch villicht
Etlich die sach nit recht verstan
irs irsals da ain ursach han
Wer Petrum wol gelesen hat
die haimligkait hie wol verstat
Deß tempels und des gantzen bawß
man maint nit hie das staine hauß
Des tempels haimligkait bedeüt
all außerw \lten Christenleüt
Verstond hie lebendige stain
der frummen Christen hertzen rain
Man soll da aber han gůt acht
so man am baw das pfulment macht
Das man da kainen kosten spar
dann dran ligt die sach gantz und gar
Daß fundament die taget ist
das sag ich euch on argen list
So man ain baw volfůren sol
das waißt ain yeder selber wol
Das man nit an dem dach facht an
darumb w \ll wir euch betten han
Ir trewe lieben våtter gůt
die sach stat yetz in ewer hůt
Ir fůrend yetz das regiment
wyßt das wir ewre kinder send
Wir tretten all an ewer statt
wie yeden Gott geordnet hat
Denckend das wir seind ewre kind
wir seind nit schwein / wir seind nit hünd
Wir seind die saat des gmainen stands
die hofnung auch des gantzen lands
Drumb wend ir trew Regenten sin
so achtend das den gr \sten gwin
Das ir das pfulment setzen wol
das in zůkünfftig tragen sol
[68] Den baw / das Kirchen gůt dahin
ist von den alten gordnet gsin
Es ist nit gnůg das G \ttlich ehr
nit lenger dann ewr lebtag wehr
Man darff hernach auch glerter leüt
hie und in allen landen weyt
Drumb trachtent wol den gmainen stand
das w \ll wir euch yetz han ermant
Nun farend hin yetz alle sand
denckend was wir euch hond ermant.

Finis.

Chorus, Psalmus CXXVIII.


Super flumina.

An wasser flüssen Babylon
da sassen wir mit schmertzen
Als wir gedachten an Zyon
da wainten wir von hertzen ⊃⊂.
Getruckt zů Augspurg / durch Philipp Ulhart in sant Katherinen gassen.

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Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

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