Husarenbraut

Fliegendes Blat aus dem siebenjährigen Kriege.


Wir Preussisch Husaren, wann kriegen wir Geld?
Wir müssen marschiren ins weite Feld,
Wir müssen marschiren dem Feind entgegen,
Damit wir ihm heute den Paß noch verlegen.
Wir haben ein Glöcklein, das lautet so hell,
Das ist überzogen mit gelbem Fell,
Und wenn ich das Glöcklein nur läuten gehört,
So heißt es: Husaren, auf euere Pferd!
Wir haben ein Bräutlein uns auserwählt,
Das lebet und schwebet ins weite Feld,
Das Bräutlein, das wird die Standarte genannt,
Das ist uns Husaren sehr wohl bekannt.
Und als dann die Schlacht vorüber war,
Da einer den andern wohl sterben sah!
Schrie einer zum andern: Ach! Jammer, Angst und Noth,
Mein lieber Kamerad ist geblieben todt.
Das Glöcklein es klinget nicht eben so hell,
Denn ihm ist zerschossen sein gelbliges Fell,
[177]
Das silberne Bräutlein ist uns doch geblieben,
Es thuet uns winken, was hilft das Betrüben.
Wer sich in Preussischen Dienst will begeben,
Der muß sich sein Lebtag kein Weibchen nicht nehmen:
Er muß sich nicht fürchten vor Hagel und Wind,
Beständig verbleiben und bleiben geschwind.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 1. Husarenbraut. Husarenbraut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0BAB-D