Lieg' ich in der Freundin Armen

Lieg' ich in der Freundin Armen,
Weine und nicht weiß warum,
Sie ist traurig, ich bin stumm,
Bis die Lippen mir erwarmen,
Ach dann schwebt es auf der Zunge,
Wäre ich doch nur ein Junge!
Wäre ich doch nur ein Junge,
Gingen wir in die weite Welt,
Treulich wären wir gesellt,
Hielten uns noch fest umschlungen,
Wenn sich an der Welten Ende,
Mein Italien einst fände.
Wenn ich mein Italien fände,
Höhlten wir ein kleines Haus
Uns in Herkulanum aus,
Wo die schön bemahlten Wände;
Wie die Schwalben in dem Sande
Bauten wir uns an im Lande.
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Bauten wir uns an im Lande,
Steckten manches Flügelkind
In das Körbchen schnell geschwind,
Und verkauften's ohne Schande;
Leutchen, wer kauft Liebesgötter
Ach, es ist so liebreich Wetter.
Ach es ist so liebreich Wetter,
Kauft ihr Mädchen jung und schön!
Eine kommt sie anzusehen,
Spricht: Das sind die Liebesgötter?
Ei bewahre, das sind Tauben,
Eine nur gehört zum Glauben.
Eine, die gehört zum Glauben,
Doch die Liebe alle braucht,
Und zum Boten jede taugt,
Läßt sich nicht ihr Brieflein rauben,
Als wo sie den Liebsten wittert,
Der sie oft mit Zucker füttert.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Lieg' ich in der Freundin Armen. Lieg' ich in der Freundin Armen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0A57-4