Wie ist so leer mein Sinnen

1806.


Wie ist so leer mein Sinnen,
Was mich erfreuen kann,
Die Thränen nicht mehr rinnen,
Komm ausgeweinet an.
Hier ist der Ort, der schlimme,
Hier sank mein armes Land,
Doch fühl' ich nichts von Grimme,
Mir ist das wie bekannt.
Ich habe vorgenossen
Die ganze Bitterkeit,
Und wo mein Blut geflossen,
Da steht es stille heut.
Für uns seid ihr gefallen,
Wie sollen wir euch danken?
Ihr Streiter habt Gefallen
Nicht an den Nachgedanken,
Nur an gewalt'ger That Erfüllen,
Wovon die Hügel beben,
Die euer starkes Leben
Mit ew'gem Grün als Denkmal hüllen.
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Wie bebt die Himmelsleiter,
Ob ihr auch seid verloren,
Ist euch der Himmel heiter,
Seid ihr für ihn erkoren.
Euch hilft da muthig weiter Streiten,
Mit schwindelndem Entsetzen,
Wir haben das Ergötzen,
Goldnägel eurer Schuhe sehn wir schreiten.

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TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Wie ist so leer mein Sinnen. Wie ist so leer mein Sinnen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0823-A