Der Geschäftsmann

Es walten drei Hammer in lustigem Schlag,
Sie schmieden in Gluthen mein Leben,
Vom Weltrauch gedunkelt erbleichet der Tag,
Ich schau sie mit ahndendem Leben.
Die Nothdurft ergreift mich mit haltender Zang
Und hält mich hier fest und verbogen,
Der härteste Hammer ertönet jetzt bang',
Er hat mich zum Leben erzogen.
Der andere Hammer schlägt dumpfig und breit,
Er drückt mich mit Lehren der Alten,
Ich bin hier zum Lernen noch gar nicht bereit,
Da muß ich beim dritten erkalten.
Der schlägt mir durch's Innre ein viereckig Loch,
Mich nagelt an's Pflugholz zum Schneiden,
Es ziehet mich jedes Paar Ochsen am Joch,
Ihr Vorsitz will's Leben verleiden.
Ich werde nun dünner, ich werde nun blank,
Im Feld' ist kein Blümchen geblieben,
Für diese Beschwerden, zum herrlichen Dank
Werd' ich nun vom Saatfeld vertrieben.
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Ausgehn dem Geschäftsmann frühe die Haar',
Der Plüsch ist vom Sitzen geschoren;
Ein ander Systemchen im anderen Jahr
Und alle die Müh' ist verloren.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Lieder aus einem ungeschriebenen Romane. Der Geschäftsmann. Der Geschäftsmann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-07C5-4