1799.

Januar

1. Frühstück den Personen des Theaters. Kam Wallenstein an. Mittag bey Hofe. Abends der Jude. Mit Meyer. Idee zur Geschichte der Meynungen über Kunst.

2. Den Sammler korrigirt. Erster Ackt Wallenstein. Abends August Herder. Mit Gädicke wegen des Drucks der Propyläen.

3. Register griechischer Künstler Roslaer Abgaben berichtigt. Von Seckendorf. Bötticher.

4. Register griechischer Künstler Mittags bey Hofe auf dem Zimmer Vorher Geh.R. Voigt besonders wegen Böttichers Ruf. Abend Herzoginn Mutter Nachts Redoute.

5. Verschiedne Besorgungen wegen des Theaters. Mittags Hr. Hofr. Schiller. Abends bey Herder wegen der Böttigerischen Sachen. Im Schauspiel Doctor und Apotheker.

6. Früh einige Promemoria. Wallenstein dritter Act. Mittag Geh.R. Voigt und Hfr. Schiller.

7. Früh die Rosl. Angelegenheit für Rühlemann [228] präparirt. kam Sereniss. Verschiednes. Theaterwesen. Wallenstein. Leißering. Burgdorf. Nach Tische auf der Casse den Ort zu besehen wo man die zu veraucktionirenden Bücher aufstellen will.

8. Verschiedne Expeditionen. Um 12 Uhr der Bürger Gonrad. Mittags der Erbprinz, Schillers, Frau von Wolzogen, Geh.R. Voigt und Sohn zu Tische. Abends Leseprobe der drey ersten Acte Piccolomini.

9. Bey Hofe auf dem Zimmer, mit HR. Schiller zur Tafel. Abends kam Herder wegen der Bötcherischen Angelegenheit

10. Bibliotheck Sache. Rühlemann wegen Rosla. Abends Leseprobe der zwey letzten und des ersten Acktes Piccolomini.

11. Bibliothekssachen wegen Verkaufung der Doubletten. Geheime Rath Voigt wegen der Schulangelegenheit. Hofr. Schiller zu Tische. Abends 4 1/2 Leseprobe der vier letzten Acte von Piccolomini. Abends Hofr. Schiller zu Tische.

12. Plage von dem Pechpflaster Mittags bey Hofe auf dem Zimmer. Tragödien von Voltaire Merope, Mahomet. Plinius Episteln.

13. Plinius Episteln. Schnauß zu Mittage. Abends mit dem Kinde.

14. Mittags Schiller Nach Tische Scherer, Auch. Frommann. Abends. Geschichte der Meynungen in der Kunst.

[229] 15. Mengs Leben. Abends Schiller. Fare le cose difficili in maniera che compariscano facili. Questo dipende dalla varieta grande espressa con moderatione, che produce gratia e merito.

16. Mengs Leben und Briefe Gädike wegen dem Druck der Prop. Mittags. Böttcher Frommann Richter Gerning Herder Voigt Voigt Sohn Schiller Bertuch Krause.

17. An Hof auf dem Zimmer. Der Herzog v. Meiningen. Leseprobe der ersten Acte Piccolomini. Abends Schiller zu Tische. Anzeige der Picc. Antheil an den Propyläen.

18. Verschiedne Expeditionen. Knebels Lucrez 1. Buch. Leseprobe der zwey letzten Ackte. Abends mit Schiller. Ideen zu einem Natur Gedichte.

19. Früh Dessauer Kupferwerck. Schellings Entwurf. Nach Tische Gerning wegen seiner verlohrnen Münzen. Abends Hochzeit des Figaro Oper.

20. Früh der gastfreye Schmarutzer. Mittags Schiller und Wieland zu Tische. Betrachtung über das Portrait von Carrache. Abends Schiller zu Tische Temperamenten Rose.

21. Abends. Emilie Galotti Debüt der Mad. Teller. Zu Kalbs Schiller. Richter

22. Mittag Schiller Temperamenten Rose.

23. Mittags Gäste. Prinz. Riedel v. Hinzenstirn v Wolzogen 2. Schiller 2. v. Kalb 2. [230] v. Imhof. v Gleichen Abends Oper. Heiml. Heyrath.

24. Abends Leseprobe wegen Mad. Teller.

25. Mittag auf dem Zimmer zur Tafel Abends erste Theaterprobe der Piccolomini.

26. Memoires de l'Institut national. Abends die Strelizen Debut der Mad. Teller.

29.Mittag Schiller Abends Probe.

30. Mittag Schiller Abends Vorstellung von Piccolomini.

31. Eckel. Vol. 1. Mittag Schiller und Voigt letztrer über 6 casus.

Quis adeo humanae conscientiae latebras excussit ut singulorum consiliorum speret se posse causas reperire. Eckhel. Proleg. gen. p. CLII contra Goltzium.

Februar

1. Früh Eckhel und andere Münzbeschäftigung. Mittags bey Hof auf dem Zimmer, Abends bey der Herzogin Mutter, Nachts Redoute.

2. Eckhel. Gerning mit seinen Münzen. Mittags zu Hause mit Münzen und Antiquitäten beschäftigt. Abends allein, war die zweyte Vorstellung der Piccolomini.

3. Gerning und dessen Münzen Mittags. G. R. Voigt und Schiller. Abends bey Wolzogen.

4. Münzen Mittags Bey Hofe auf dem Zimmer. Abends Schiller.

5. Früh einiges mit Gerning Abends Schiller über die Farben und Temperamenten Lehre.

6. Vorstellung der Zauberflöte. Abends bey Hauptmann bey einem Extraclubb.

7. Früh nach 11 Uhr von Weimar nach Jena mit Schiller im Schlitten. Abends noch verschiedne Arbeiten an der Temperamentenrose.

1

8. Früh Farbenlehre. Allgemeine Einleitung und Wirkung der Farben auf den Menschen. Nachmittag das Schema zur Geschichte der Farbenlehre aufs neue durchgearbeitet und geordnet. Abends bey Schiller die Lehre von der Refraction vorgenommen. Zum Nachtessen bey Loder mit der Familie allein.

9. Das Schema zur Geschichte der Farbenlehre weiter bearbeitet und geheftet. Sodann den Character einzelner Naturforscher aus dem Gedächtniß summarisch aufgezeichnet, über die Refraction gedacht. Abends bey Schiller, wo Niethammer und Schelling waren. Große Kälte, das Barometer stand 28" 4'''.

10. Früh neues Schema der Refraction vorgenommen. [232] Kam Herr Rath Schlegel, Sprach über die altern deutschen Dichter, seine Übersetzung Shakespears pp. Nach Tische Hr. Prof. Lenz mit einigen neuen Mineralien.

11. Noch einiges zur Farbenlehre. Nach Tische bey Schiller dieselbe Materie besprochen. Abends bey Frommann. War gegenwärtig: Hr. und Fr. von Stachelberg. Hr. und Fr. Hofrath Loder und Demoiselle. Hr. und Frau Dr. Paulus. Herr Gries und Herr Magister Steffens.

12. Früh die Beurtheilung der Dessauer Arbeiten redigirt. 10 Uhr. Hr. Gildemeister. Fortsetzung des Examens wegen der besondern Art die Farben zu sehen. Gegen Mittag Schlitten gefahren mit Götze gegen Wenigenjena und Löbstädt. Nach Tische Expedition nach Weimar. Hr. Geh. R. Voigt, wegen der neusten politischen Ereignisse. Prof. Meyer wegen der Farbe zu der propyläendecke. Dem. Vulpius mit einem Rehbraten. August.

13. Die Dessauer Recension weiter abgeschrieben. Noch verschiednes zum dritten Stück der Propyläen. Fortsetzung der Versuche mit Hrn. Gildemeister. Mittags aß Hr. Hofr. Schiller mit mir. Verschiednes über die Farbenlehre bezüglich auf Gildemeister. Kam die Thouretische Sendung an. Abends mit Schiller verschiednes über theatral.[233] Unternehmungen, den Gastfreyen Schmarutzer und den zweyten Theil der Zauberflöte.

14. Am zweyten Capitel Diderots corrigirt. Abschrift der Dessauer Recensionen. Hr. Gildemeister wegen der Farben. Herr Prof. Mereau wegen der Bibliothekangelegenheit. Gegen Mittag Schlitten gefahren bis nach Burgau. Zu Tische kam Hr. Hofr. Schiller. Versuche mit den farbigen Liquoren, das Schema zur Geschichte der Farbenlehre durchgelesen.

15. Früh Expedition nach Weimar. Prof. Meyer Thouretische Zeichnungen zum Zimmerwerke des Saales, Fußboden zum runden Zimmer. Thouretisches pro memoria. Meine Bemerkungen dazu. An Regist. Vulpius. A. Wegen der von den jenaisch. Buchdruckern zu liefernden Bücher. B. Wegen der in die Auction aufzunehmenden fremden Bücher. C. Wegen der in Leipzig erstandnen Bücher. Hr. Geh. R. Voigt. Protokoll wegen des Leinwebers. Verzeichniß der Lehnbr. Wegen Oberroßla. Vicepräsid. Herder, Kemble über Sprachorgane zugesendet. An August mit einer Schachtel Zuckerwerk und der Großmutter Brief. Alles in einem Paquet an Dem. Vulpius. Fuhr gegen Mittag auf dem Schlitten. Speiste Herr Hofrath Schiller bey mir. War ich Abends bey ihm. Fernere Ausbildung der Farbenlehre.

[234] 16. Schema zur Anzeige der Propyläen. Einleitung in die Anzeige der Piccolomini und der Dessauer Chalkographie. Mittags Hofr. Schiller. Gespräch über Maria Stuart und andere tragische Gegenstände. Abends eine Stunde bey Loders wo Gesellschaft war.

17. Anzeige der Piccolomini. Mittags Hofrath Schiller, Abends Achilleis besprochen.

18. Anzeige der Piccolomini geendigt. Idee der glücklichen Bettler. Mittag allein. Anzeige der drey ersten Stücke der Propyläen für die allgemeine Zeitung. Abends Schiller, besonders über Shakespears Timon. Brief an Prof. Thouret. Zurückbehaltnes Concept.

19. Anzeige der Propyläen ausführlicher. Expedition nach Weimar. Herrn Geh.Rath Voigt. Hrn. Hofkammerrath Kirms. Zurücksendung des Fremden.Hrn. Prof. Meyer. Anfang der Propyläen III. Stück. Demois. Vulpius. Spatziergang, das Aufthauen des Wassers zu bemerken. Schlegel um 11 Uhr über griechische Elegie. Abends bey Schiller, über die letzten Acte von Wallenstein.

20. Einleitung zu dem Dessauer Institut. An Durchl. den Herzog wegen des Eises. Hrn. Geh. R. Voigt wegen des Jenaischen Theaters. An Dem. Vulpius wegen ihrer Hierherkunft.

21. Erwartung der Eisfahrt.

22. Früh 5 Uhr ein Gewitter, das Eis fing an zu brechen und zu ziehen.

23. War die Nacht das Wasser am größten gewesen und hatte am Schloß vier Stufen erreicht. Ich ritt mit Götzen bis gegen den Ammerbach, aß mit Hofr. Schiller zu Mittag, ging mit ihm nach Tische spatzieren.

24. Kamen die Meinigen.

25. Mittags in Winzerla gegessen.

26. Mittags bey Schiller, wo Herr von Wolzogen hinkam.

27. Vorbereitung zur Abreise.

28. Abreise von Jena. Abends Probe von Palmira.


Note:

1 Agenda in Jena vom 7. Febr. an.

Hiller. Merseburg. Farbenlehre. Propylaeen. 2. B. 1 Stück. Faust. Mahomet. Uber Piccolomini. Sammler. Bibliotheck. Tyger.

März

1. Verschiednes geordnet. Mittags bey Hofe. Abends Probe der Palmira.

2. Einiges zu den Propyläen. Verschiedne Geschäfte. Mittags bey Hofe, dann zur Herzogin Mutter. Abends Vorstellung von Palmira.

4. Verschiedne Briefe und Expeditionen. Mittag bey Hof. Abends der Amerikaner. Vorher bey Geh.R. Voigt wegen verschiedner Geschäfte.

5. Die Equipage probirt. Mittags bey Hof.

9. Schema der Achilleis aufs neue vorgenommen. Abends Palmira.

10. Schema der Achilleis. Anfang der Ausführung. Hesiodus.

11. Fortgefahren an der Achilleis. Mittag bey Hofe. Abends wieder mit jenem beschäftigt.

12. Fortgefahren an der Achilleis. Den ganzen Tag zu Hause.

13. Wie gestern. Gedikes Wagen besehn.

14. Dejeuné. Serenissimus. Prinz v. Gotha. Hr. v. Haack. Graf Brühl. Hr. van Haren. Hr. und Fr. v. Danckelmann und Sohn. Fr. v. Löwenstern und Tochter. Hr. und Fr. von Luck. Dem. Jagemann.

15. Früh verschiedne Expeditionen. Hrn. Major v. Knebel, mit den vier ersten Bogen des dritten Stücks der Propyläen. Des Hrn. G.R. du Four Berlin, des Hrn. Chorherrn Hottinger, Zürch, zurückbehaltne Concepte.

16. Bey Hof. Abends der Fremde von Iffland.

17. Mittag Hr. Geh.R. Voigt und Hr. Legat.R. Gerning zu Tische. Nach Tische Gernings griechische Münzen.

18. Früh Graf Narbonne. Nach Tische Hrn. Gernings römische Münzen. Abends bey der Herzogin Mutter.

19. Früh im Schlosse wegen Bau-Angelegenheiten. Mittag bey Hofe. Abends verschiedne Vorbereitungen zur Abreise und die Gerningischen Münzen geordnet. Abends Dem. Maticzeck.

20. Früh verschiednes expedirt. Um 11 Uhr Confirmation des Prinzen. Mittags bey Hofe.

[237] 21. Früh 9 Uhr von Weimar weg, vor Mittag in Jena. Kurze Promenade, nachher zu Schiller. Die feindlichen Brüder. Über Tragödie und Epopee. Gegen Abend die vier ersten Acte von Wallenstein zusammen gelesen.

22. Die Muse und der Bach. Achilleis, zweyte Rede der Thetis. Spatziergang mit Götze. Besichtigung der Leutra. Am Sammler corrigirt. Verschiedne Briefe nach Weimar. Nach Tische kam Hr. Hofrath Schiller. Gespräch über Tragödie und Comödie mit einem Policeysujet. Homerische Mythologie. Abends zu Schiller. Fünfter Act des Wallenstein. Hesiod. Preisaustheilung in den Propyläen. Über Dilettantism. Briefe. Major v. Knebel. Prof. Meyer, Hofk.R. Kirms, Rollen verlangt. Weinhändler Zapf, nach Suhl von Weimar abzusenden.

23. Achilleis. Weitere Abschrift des Masaccio. Spatzieren nach Winzerla zu. Depesche vom Herrn Geh.R. Voigt, die neusten Academica betreffend. Antwort darauf und Abfertigung des Boten. Spatzieren nach den Teufelslöchern.

24. Früh Achilleis. In Kötschau. Abends bey Schiller.

25. Achilleis. Viel spatzieren. Nachmittag kam Schiller. Abends allein, die Achilleis durchcorrigirt. Bote nach Weimar. Hesiodus.

[238] 26. Achilleis. Briefe nach Weimar, vor Tische bey Schiller vorgelesen, dort gegessen. Tragisches Sujet des entdeckten Verbrechens. Nach Hause. Expedition nach Weimar fortgesetzt.

27. Früh Expedition nach Weimar. Prof. Meyer. Boß Ilias. No VI und VII zum dritten Stück der Propyläen. Anfrage wegen der Kupfer zu den Schwestern von Lesbos. Ingleichen wegen der Reise nach Leipzig. Hrn. Hofk.R. Kirms.Wallenstein zwey erste Acte, zwey eingesandte Rollen zurück, wegen Spitzeders Ankunft und des Magdeburg. Tenors. Wegen Mad. Unzelmann und der endlichen Aufführung des Wallenstein, ferner durch Hrn. Hofrath Loder den Hauptmannischen autorisirten Zettel.Hrn. Geh.R. Voigt über verschiedne Academica.

28. Früh Achilleis. Anzeige der Propyläen wieder vorgenommen. Spatzieren mit Rath Schlegel.

29. Früh Achilleis. Expedition nach Weimar. Hofk.R. Kirms. Die Wallensteinischen Papiere. Ingleichen wegen der Unzelmann. Hrn. Geh.R. Voigt. Weniges über die currenten Angelegenheiten. Mittags bey Rath Schlegel, wo Kammerherr Mellish von Dornburg war. Kupfer von Flaxmann. Nachmittag zu Schiller, fand Fr. v. Kalb noch einen Augenblick; nachher über poetische, besonders epische Gegenstände und einige Lebensfälle.

[239] 30. Achilleis, kam früh der Bauinspektor mit einer Depesche vom Hrn. Geh.R. Voigt. Über diese Angelegenheit, über die Achilleis, über Flaxmanns Zeichnungen den Morgen über nachgedacht. Nach Tische 1/2 Uhr nach Kötschau.

31. Achilleis. Die Flaxmannischen Kupfer, durch Rath Schlegel communicirt, ging ich durch und dictirte etwas darüber. Gegen Abend sah ich solche mit Schillern noch einmal durch. Gespräch mit Hofrath Stark. Kam Frau von Kalb. Geschichte des verkappten Bürger Gonrad. Über die Trauerspiele des Sophocles.

April

1. Achilleis. Schluß über die Flaxmannischen Arbeiten. Expedition nach Weimar. Prof. Meyer. Die Thouretischen Zeichnungen zum zweyten Vorzimmer nebst verschiednen andern Puncten den neuen Almanach betreffend u.s.w. Hrn. Geh.R. Voigt. Thouretischer Brief cum voto Punctweise.

2. Früh am Sammler corrigirt. Des Euripides Alceste. Expedition nach Weimar. Hofkammerrath Kirms wegen Destouches und varia. Hrn. Geh.R. Voigt. Rapps Brief wegen der Zahlung, des Bergraths Brief retour. Varia.

3. In diesen Tagen die Trauerspiele des Euripides. Anzeige der Propyläen, vor und nach Mittag [240] spatzieren. Expresser nach Weimar, mit Nachricht der zu erwartenden Gesandtschaft.

4. Trauerspiele des Euripides. Ging ich vor und nach Mittag spatzieren, und überlegte den Schluß des ersten Gesanges der Achilleis. Abends bey Schiller. Über die griechische Tragödie, besonders über den Euripides. Überlegung wie allenfalls diese Materie für die Propyläen zu behandeln sey. Expedition nach Weimar. Geh.R. Voigt, wegen den laufenden academischen Sachen. Dem. Vulpius. Billet an Hendrich. Prof. Meyer. Wegen dem Anstand im Speisezimmer.

5. Achilleis, Schluß des ersten Gesangs. Mit Rath Schlegel früh spatzieren. Nachmittag und Abends bey Schiller. Die Gothaischen Rescripte kamen an.

6. Herkules furens des Euripides. Hofr. Loder wegen verschiednen Vorschlägen zum besten der Academie. Rath Schlegel mit Magister Steffens aus Koppenhagen. Nachmittags bey Schiller über den Herkules furens. Kamen Niethammer und Schelling, auch Gries. Aß ich Abends zu Hause.

7. Propyläenanzeige beschlossen. Prof. Göttling wegen der Bearbeitung der Runkelrüben auf Zucker. Las ich die Acten über die Verbesserung academischer Zustände, mitgetheilt von Hofr. Loder. Ging ich wieder an den Sammler.

10. Mit Hofrath Schiller von Jena abgefahren. Abends Comödie: die Verschleyerte.

11. Früh mit Serenissimo spatzieren. Nachmittag Leseprobe von Wallenstein.

12. Früh im Schloß und auf der Bibliothek. Nachmittags der Bibliothekarius. Abends Probe von Wallenstein.

13. Früh im Schlosse. Mittag Gäste: Fräul. von Imhof. Frau von Wolzogen. Hr. Geh.R. Voigt. Hr. Hofrath Schiller. Hr. Hofrath Loder. Abends Cosa Rara.

14. Mit Hrn. Geh.R. Voigt auf der Bibliothek und im Schloß. Beschäftigungen und Arbeiten anzusehen und zu dirigiren. Abends bey Fr. von Wolzogen.

15. Nachmittag Unterredung mit Prof. Meyer über verschiednes Bevorstehendes. Abends bey Frau v. Wolzogen. Zudringlichkeit Richters.

16. Den Sammler durchgesehen, mit Prof. Meyer im Schloß verschiedne Decorationen zu berichtigen. Metakritik von Herder. Thee: Hr. R.R. van der Beck. Hr. G.R. Schmidt. Hr. G.R. Voigt. Fr. v. Wolzogen. Fr. v. Lengefeld. Hr. und Fr. Hofr. Schiller. Herr und Fr. Major v. Kalb. Destouches. Abends Geh.R. Voigt zu Tische.

17. Früh am Sammler corrigirt. Mittags bey Fr. v. Wolzogen. Abends Aufführung der Piccolomini.

18. Auf der Bibliothek bey Marquis de Fumel. Abends bey Frau von Kalb, wo auch Wieland war.

19. Mittag waren zu Tische: Fr. von Lengefeld, Fr.von Wolzogen, Fr. von Stein, Hr. Hofr. Schiller und Frau, Hr. von Einsiedel. Hofr. Wieland und Frau, Fräulein v. Imhof. Abends an Hof zum Thee und Ball.

20. Aufführung vom Wallenstein.

21. Früh im Römischen Haus bey Durchl. dem Herzog. Mittag mit Hrn. Hofr.

22. Abends Aufführung vom Wallenstein.

23. Früh Abhandlung über die Lehranstalten redigirt. Mittags bey der Herzogin Mutter zur Tafel mit Hrn. Hofr. Schiller und Meyer. Abends bey Gores zum Thee und Ball.

24. Lehranstalten. In Belvedere die Pferde probirt. Abschluß des Pferdekaufes. Abends Don Juan.

25. Früh ging Hr. Hofr. Schiller fort. Auf der Bibliothek. Bei Sereniss. auf dem Zimmer gespeist. Dann zur Herzogin Mutter. Abends zu Hause die Angelegenheit wegen der Equipage in Ordnung gebracht.

26. Verschiedne Expeditionen; ausgefahren durch Oberweimar und ums Webicht. Der Herzog ging früh ab nach Berlin.

27. Beschäftigung mit den Propyläen. Die Münzen völlig in Ordnung gebracht.

28. Früh Session im Schloß. Mittag bey Hof. [243] Nach Tische spatzieren gefahren, dann die Schloßbausachen recapitulirt.

29. Früh im Schloß. Mittags bey Hof. Nachtische spatzieren gefahren auf Ehringsdorf. Abends in der Comödie. Überhaupt Vorbereitung zur Abreise.

30. Verschiednes in Ordnung, um 12 Uhr zu Durchl. der reg. Herzogin, vorher auf der Bibliothek. Gegen Abend spatzieren gefahren, zu Geh.R. Voigt, dann zur Herzogin Mutter.

Mai

1. Früh 8 1/2 von Weimar ab nach Jena. Mittag bey Hrn. Hofr. Schiller. Nach Tische bey Hrn. Hofr. Loder. Abdrücke der geschnittnen Steine, welche Riccardi bey sich hatte. Zwey 1500 und ein schöner antiker Jupiter Serapis. Abends bey Hofrath Schiller über die dramatische Behandlung von Maria Stuart.

2. Einiges am Sammler. Spatzieren gefahren mit Prof. Meyer nach Burgau. Mittags bey Schiller, wo sich Cotta befand, auch kam Frau von Stein. Nachmittag und Abend meistens in dieser Gesellschaft zugebracht.

3. Ging Hr. Prof. Meyer fort. Spatzieren nach der Rasenmühle zu, kam gegen 11 Uhr Hofr. Loder, von Kotzebue, Hofrath Schiller; mit letztem fuhr ich nach Burgau und durch die Leutra [244] spatzieren, er blieb bey mir zu Tische. Über verschiedne Gegenstände, auch über eine anzulegende Academie. Briefe nach Weimar. An Herrn Prof. Meyer wegen Einrichtung des Haushalts. An Dem. Vulpius. Wegen der Pferde, wegen des Heideloffischen Packets. Den obigen Brief mit eingeschlossen nebst einem Kistchen I. G. G. sign. Abends bey Schiller das Dilettantenschema. Herrn Hofk. R. Kirms Hal tenhofischer Contract und Quittung von Pflug übersendet.

4. Früh Streit des Philosophen mit dem Gaste, um 11 Uhr spatzieren gefahren. Mittag zu Hause, nach Tische in den botanischen Garten. Alsdann zu Schiller, wo Kammerherr v. Mellish mit Frau und Fräul. Bose waren. Abends zu Hause. An Hrn. Registrator Vulpius. Wegen kleiner Aufsätze für Cotta. AnHrn. Prof. Döll in Gotha. Dank für Übernehmung des Monuments der Mad. Becker. Bitte um Zuschickung der Modelle davon. In vorigen Brief eingeschlossen.

5. Früh am Sammler, mit Hrn. Hofrath Schiller nach Burgau spatzieren gefahren. Correctur des dritten Bogens, des vierten Stücks. Pro Memoria und Brief an Prof. Meyer, wegen künftiger Correctureinrichtung. Mittag bey Schiller, dann mit demselben spatzieren. Abends [245] bey Hofr. Loder. An Hrn. Prof. Meyer. Correctur des dritten Bogens vom 4ten Stück. Pro Memoria wegen künftiger Correctureinrichtung und Brief deshalb. Weinzettel an Demois.Vulpius.

6. Früh am Sammler dictirt. 10 1/2 nach Dornburg mit Hrn. Hofr. Schiller gefahren. Bey Mellish zu Mittag, gegen 8 Uhr zurück, bey Schiller gegessen. Er erzählte die Geschichte seiner Krankheit.

7. Früh ein wenig spatzieren, dann das Schema zum siebenten Briefe des Sammlers. Gegen 10 Uhr Prof. Göttling, wegen des Zuckers aus Runkelrüben. Um 11 Uhr mit Herrn Hofr. Schiller gegen Lobeda spatzieren gefahren, dann in Voigts Garten. Den Lauf des Merkurs durch die Sonne beobachtet. Abends bey Hrn. Hofr. Schiller, vorher Expedition nach Weimar. Hrn. Prof. Meyer. Wegen der Kunstanzeige für Cotta in die allgemeine Zeitung. Dem.Vulpius. Gemeldet, daß die Pferde die Feyertage hinüber kommen sollen. Hrn. Hofk. R. Kirms. Austheilung der Rolle des Ersten Jägers in Wallensteins Lager. Anfrage wegen Seren. Rückkunft pp.

8. Früh 7ter Brief des Sammlers, dann spatzieren und im Garten. Abends mit Hofr. Schiller gegen Lobeda spatzieren gefahren. Die Idee von dem Naturgedichte durchgesprochen. Abends mit demselben allein gegessen.

[246] 9. Revision des dritten Bogens. Frau von Müller kam, ein Bote von Weimar mit den Exemplaren Hermann und Dorothea. Expedition nach Weimar.Hrn. Geh.R. Voigt. Schloßbau pro Memoria wegen Stukator Hosmann, Dank für die Nachrichten von Rastadt. Prof. Meyer. Revision zurückgeschickt, wegen Stukator Hofmann. Hofkammerrath Kirms. Neue Austheilung des Wallensteinischen Lagers. Dem. Vulpius. Ankündigung der Pferde auf morgen. Alles vorige eingeschlossen. Abends bey Schiller. Vorher gegen Lobeda Spaziren gefahren mit ihm. Über Englische Geschichte.

10. Schickte den Wagen nach Weimar. Verschiednes durchdacht. Schluß des Sammlers Dilettantismus Achilleis. H.K. R. Kirms. Verordnung wegen der 10 pr. Cent. im Concept. Austheilung biß zu Ende. Gesuch der Wöchner wegen Vermehrung des Pr.Cents. Varia. Pr. Meyer. Bogen 4. Lob der Correcktoren. Durch die Botenweiber.

11. Abschriften des 6ten und 7ten Briefs vom Sammler. Über die Achilleis und den Dilettantism verschiednes gedacht. In den Botanischen Garten. Herrn v. Kotzebue besucht. Nach Tische in das Mühlthal geritten. Abends zu Schiller, über den 7ten Brief des Sammlers und einige Charaktere als Kotzebue, Schlegel pp.

[247] 12. Früh den 8ten Brief des Sammlers. Expedition nach Weimar. Hofk. R. Kirms. Wallensteins Lager, wegen der Rolle der Katinka. Wegen der Austheilung bis ans Ende des Weimarischen Aufenthalts.Registr. Vulpius. Zurücksendung der Theatr. Abentheuer, nochmals wegen der Aufsätze an Cotta. Prof. Meyer. Nachricht, daß der Sammler geendigt. Über die nächsten Aufsätze in die Propyläen. Etwas über die Zeichnungen zur Ilias. Geh.R. Voigt. Wegen der Bibliothek und dem Schloßbau soll Mittwochs geantwortet werden. Etwas über Fichtens nächsten Aufenthalt und die Metakritik. Dem. Vulpius. Wegen ihrer Herkunft Sonnabends den 18. Mai, was sie mitzubringen hat, zwey Exemplare Herrmann und Dorothea. Alles vorige eingeschlossen mit der fahrenden Post.

13. Kam Fr. von Lengefeld, Fr. von Wolzogen und Fräulein v. Imhof von Weimar.

14. Die drey letzten Briefe des Sammlers corrigirt und weggeschickt, spatzieren gegangen. Aufsatz über Carrikatur, persönliche Satyre, Anekdoten und Nekrologie. Expedition nach Weimar. An Hrn. Prof. Meyer. Die drey letzten Briefe des Sammlers. Über verschiednes den Schloßbau betreffend, über seine Hierherkunft nächsten Donnerstag. Geh.R. Voigt. Acten wegen der Schloßdecoration. Votum über verschiedne Puncte den [248] Schloßbau betreffend, zwey Fichtiana. Brief, auf das Übersendete sich beziehend. Eine Schachtel mit Spargel. Dem. Vulpius. Brief der Mutter zurück. Wegen ihrer nächsten Ankunft, obiges Meyerische Packet mit eingeschlossen. Die Rollen von Piccolomini mit einem Briefe an Hrn. Hofk. R. Kirms durch Mad. Kotzebue nach Weimar.

15. Verschiedne Correcturen theils wegen der Propyläen theils an der Achilleis. Legat. R. Bertuch brachte seinen Naturgeschichtlichen Plan. Hrn. Geh. R. Voigt. Annahme der 1000 Thlr. Capital durch Hrn. Leg.Rath Bertuch.

16. Den geraubten Eimer von Tassoni gelesen. Abends bey Hufelands, wo große Gesellschaft war. Spät kam Hr. Prof. Meyer.

17. Früh mit Hrn. Prof. Meyer verschiedne Geschäftssachen abgehandelt. Mittag zu Schiller, wo wir bis Abends blieben und über die vorseyenden Geschäfte und Arbeiten conferirten. An Dem. Vulpius. Schlüssel zum Schreibtisch wegen Wallenstein und Piccolomini. Auftrag wegen Don Quixote. Durch Bauinspector Steffani.

18. Mit Hrn. Prof. Meyer ins Mühlthal, Abrede wegen der homerischen Unternehmung und den übrigen Arbeiten für die Propyläen. Mittags zu Schiller. Abends kamen die Meinigen, mit denen im Garten gegessen.

19. Früh Brief an Humboldt. An Frau Räthin [249] Goethe. Wegen der Bethmannischen Bestellung des Samens. Spatzieren gefahren gegen Lobeda. Mittags im Schloß gegessen. Mit den Meinigen Nachmittag zu Schiller, wo sich Frau von Stein befand. Die Idee von einem Zeitblatt in Kupfern durchgesprochen, so wie Abends das Schema zum Dilettantismus erweitert. Nachts im Garten gegessen.

20. Früh Expedition nach Weimar vorzüglich in Schloßbausachen. Packet an Herrn Geh.R. Voigt, enthaltend die Decorationsacten. Bericht und Rech nung, die botanische Anstalt betreffend. An Fräul. Imhof. Die zwey letzten Gesänge des Gedichts. An Prof. Thouret, zurückbehaltnes Concept in den Acten. An Bauinspector Steffani. Wegen des Schmidtischen Rähmchens, eingeschlossen an Hr. Geh.R. Voigt. Ging Prof. Meyer fort. Abends mit Schiller das Dilettantenwesen.

21. Nach Dornburg mit den Meinigen. Abends mit Schiller das Dilettantenwesen.

22. Früh im Garten. Dann zu Schiller. Den Dilettantism. Abends Idee zu einem Feste im Weimarischen Parck.

23. Verschiednes auf die Propyläen bezügliches durchgedacht. In den Garten. Um 11 Uhr spatzieren gefahren gegen Lobeda. Mittags im Garten gegessen. Nachmittags zu Schiller. Schema des [250] Dilettantism. Abends mit demselben spatzieren gefahren gegen Löbstädt. Über eine neue Ausgabe meiner kleinen Gedichte. Auch über eine Ausgabe meiner Werke überhaupt.

24. Nachtrag zur Niobe und Akademien corrigirt. Abends bey Schiller Fortsetzung der Abhandlung über den Dilettantismus. Vorher bey Prof. Göttling, seine Anstalt wegen der Runkelrüben besehen. An Hrn. Prof. Meyer. Mit Übersendung des gegenüber bemerkten Manuscripts.

25. Kam Hr. Geh.R. Voigt von Weimar. Mittag bey Hufelands, welcher pro loco disputirt hatte. Gegen Abend kurze Zeit bey Schiller, später im Garten.An Hrn. Hofkammerrath Kirms den Frieden am Pruth mit Austheilung.

26. Früh spatzieren gefahren. Mittag bey Hofrath Schiller die Schemata über den Dilettantismus geendigt.

27. Früh von Jena ab. Abends kam Durchl. der Herzog an. An Hrn. v. Humboldt zurückbehaltnes Concept unter Adresse v. Brinkmann.

28. Früh bey Durchl. dem Herzog.

29. Früh im Schlosse. Mittag bey Hofe. Abends mit Prof. Meyer spaziren gefahren.

30. Früh Schw. v. Lesbos und Varia zum Theater. Mittag bey Hofe.

31. Gingen Durchl. der Herzog mit Durchl. dem Erbprinzen und Suite nach Eisenach und Kassel [251] ab. Ging ich in das Schloß, hauptsächlich wegen der Stukator- und Quadrator-Arbeit. Abends bey Frau von Wolzogen, wegen dem ersten Gesang der Schwestern von Lesbos.

Juni

1. Früh Nachricht wegen der Preisaufgabe in die Litteratur- und allgemeine Zeitung. Kamen die Kasten von Stuttgard an. Verschiednes wegen der Propyläen durchgedacht. Gegen Mittag ums Webicht spatzieren gefahren. Verschiednes das Pachtgut betreffend. Brief an Hrn. Hofr. Schiller. Sämmtliche drey Manuscripte von Wallenstein übersendet.

2. Dilettantismus. Mittag bey Hofe. Frohnleichnam zu Erfurt.

3. Früh im Schlosse. Die angekommnen Stuckator waren zu besehen. Auf der Bibliotheck. Etwas Farbenwesen.

5. Verschiedne Expeditionen sowohl für hier als nach Jena. Packet an Hrn. Hofr. Schiller enthaltend den Körnerischen Auszug aus Wallenstein. Einen Katalog der hießigen Bücher-Auction. Ein Packetchenan Hrn. J. R. Hufeland mit der Nachricht wegen der Preisaufgabe. Humboldts Brief. Gegen Mittag spatzieren gefahren. Nach Tische Hr. v. Seckendorf. Abends Vorstellung der Theatral. Abentheuer.

6. Früh im Schloß. Mittag bey Hofe. Abends bey der Herzogin Mutter.

7. Kam der Minister Dohm früh zum Besuch. War ich mit Prof. Meyer im Schloß. Mittag zu Hause. Abends wieder im Schlosse, hauptsächlich wegen der Stuckator-Arbeit.

8. Frühstück bey mir. Geh.Rath v. Dohm und Frau, Herder, Weiland. Mittag in Belvedere. Abends in der Comödie.

9. Verschiedne Besorgungen. Session im Schloß. Mittag bey Hof im Salon. Abends bey der Herzogin Mutter.

10. Noch verschiedne Geschäfte besorgt. Mittags Gesellschaft zu Tische. Hr. Minister v. Dohm und Frau. Hr. Leg.R. Weiland und Frau. Hr. Geh.R. Voigt. Hr. Vicepräsident Herder und Frau. Hr. Dr. Herder und Frau. Dem. Herder. Hr. Leg.R. Gerning. Brief an Hrn. Prof. Thouret nach Stuttgard. Abends nach Roßla.

11.12. In Roßla. Gutsangelegenheiten besorgt.

13.14. In Roßla mit den Gutsgeschäften fortgefahren.

15. Nachmittag besuchte ich Herrn Hofrath Wieland.

16. Gegen Abend fuhr ich auf Weimar zurück.

17. Früh mit Durchl. dem Herzog. Mittag bey Hof. Abends zu Hause.

18. Fing ich an Pyrmonter zu trinken. Anstalten [253] den Erbprinzen ins Haus zu nehmen. Mittags bey Hof. Der Erbprinz zog Abends ein.

19. Pyrmonter getrunken. Mit dem Prinzen im Mineralienkabinet. Verschiednes zur Farbenlehre. Bauinspector wegen der Gutssache. Brief an Hrn. Hofr. Schiller. Ein Packet nordamerikanische Sämereyen an Fr. Rath Göthe. Frankfurt.

20. Pyrmonter. Im Schloß, Schauspielhaus, auf der Bibliothek u.s.w.

21. Pyrmonter. Die gestrigen Geschäfte fortgesetzt. Meine kleinen Gedichte vorgenommen. Bey den Bauen vor dem Erfurther Thor. Bey Klauern, das Koppenfelsische Monument zu besehen. Im Schloß.

22. Pyrmonter. Brief. An Hrn. Hofr. Schiller über den Sammler und Dilettantismus. Hrn. Justizr. Hufeland. Nachricht der Propyläen 2ten Bandes 2tes Stück in den Anzeiger.

23. Früh den zweyten Gesang der Schwestern von Lesbos durchgesehen. Mittags zu Hause. An meinen kleinen Gedichten zusammengebracht und rangirt. Abends Thee im Salon.

24. Den 3ten Gesang der Schwestern von Lesbos. Auf der Bibliothek, im Schlosse und sonst verschiednes zu arrangiren. Nachmittag dem Prinzen einige Kupfer und Zeichnungen vorgewiesen. Fernere Zusammenstellung der kleinen Gedichte.

26. Brief an Hrn. v. Knebel mit 200 rthlr. Geld.

27. Pyrmonter; Versuche die Inflexion betreffend; verschiedne Geschäfte mit Hrn. v. Haren. Mittags bey Hofe. Kam Dem. Vulpius von Naumburg zurück.

28. Pyrmonter. Versuche die Inflexion betreffend. Gullmann von Augsburg. Nachmittag Hr. Bergrath Scherer; verschiednes geordnet.

Juli

3. Gingen Ihro Majestät der König fort. Abends die theatral. Abentheuer.

5. Verschiedne Geschäfte, besonders den Schloßbau betreffend. Bey Hofe ging die Prinzessin von Thurn und Taxis fort. Herrn Kriegsrath von Stein, nach Breslau. Hrn.Cotta, mit Anweisung wegen der Stukatur-, Bildhauer-, und Vergulderarbeit, um sie zu bezahlen.

6. Hrn. Hofr. Wieland wegen der Bibliothecksreste. Hrn. H. Schiller.

9. Verschiednes geordnet und besorgt. Brief an Hrn. Hofr. Schiller. 11. Den Tschudi gelesen.

12. Früh im Schloß. Mittags an Hof. Gegen Abend abermals im Schloß. An Fr. Rath Göthe [255] nach Frankfurth, mit dem Kammerwagen 1 Packet enthaltend Modejournale und Merkure.

13. Früh im Schloß. Mittags bey Hof, wo Hr. Canzler von Bechtolsheim war. Brief an Hrn. Hofr. Schiller nebst 1 Exempl. Propyläen 2ten Bandes 2tes Stück. Hrn. Hofr. Loder. 1 Exemplar Propyläen.Hrn. Rath Schlegel. Desgleichen. Hrn. Justizrath Hufeland, desgleichen nebst 40 Thlr. in Lbthlr. Sämmtliche Packete an Conducteur Götze zu weiterer Besorgung überschickt. Herrmann und Dorothea nach London abgeschickt durch Hr. Bergr. Scherer.

17. Abends in Tiefurth.

18. Diese Zeit her meist mit dem Schloßbau beschäftigt. Abends Liebhaberkommödie.

21. An Hrn. Bury, Mahler nach Hanau. Abends nach Roßla.

25. Frau von la Roche und andre Freunde zu Tische.

28. Mittags bey Hof. Miltons verlohrnes Paradies.

30. Die erste Walpurgisnacht.

31. In den Garten gezogen.

August

6. Die vergangnen Tage wurden die Lieder, Balladen, Elegien redigirt. Heute die Epigramme.

9. Verschiedne Briefe und Geschäfte. Fr. Räthinn Goethe. Hr. Lipps angekommne Kupferplatte [256] Plinius Landhaus. Anfrage wegen Osteologischem. Die Prologen wurden abgeschrieben. Kamen die meinigen von Jena.

10. Früh im Schlosse.

12. Gavalier Angiolini.

23. Seit meinem Aufenthalt im Garten. Meine kleinen Gedichte durchgearbeit. Winckelmanns Briefe und erste Schriften gelesen. Den Mond durch ein Auchisches Telescop betrachtet. Schröders Selenotopographie gelesen. Die Schwestern von Lesbos durchgesehen und 3 Bogen abgedruckt erhalten. Mit dem Schlosbau besch.

24. Früh im Schlosse. Winckelm. Geschichte der Kunst. Hr. Eifert und August. Kam Durchl. der Herzog wieder.

25. Sonnt. den ganzen Tag im Garten. Voßens Georgica. Winckelmanns Schriften.

26. Früh im Schloß. Mittag bey Hof. Nachmittags mit dem Herzog im Schloß und verschiedne andere Gänge.

27. Früh aufgestanden, das letzte Viertel des Mondes zu betrachten.

29. In Tiefurt wegen der Wolfk. Rolle.

September

13. Kam Herr Hofrath Schiller von Rudolfstadt und ich beschloß den Garten zu verlassen, um mit nach Jena zu gehen. Bey dem 6 Wöchentl. Aufenthalt [257] im Garten waren die vorzüglichsten Beschäftigungen 1. Sammlung meiner kleinen Gedichte. 2. Bey dieser Gelegenheit Studium der Rhythmik. 3. Winckelmanns Briefe wurden abgeschrieben und revidirt. 4. Bey dieser Gelegenheit Studium seiner schon gedruckten Briefe so wie seiner ersten Schriften. 5. Las ich Herders Fragmente als auf die Litteratur damaliger Zeit sich beziehend. 6. Machte ich mich mit dem Monde, so viel es die Witterung zuließ, bekannt mit Hülfe des Auchischen Telescops und der Schröderischen Selenotopographie. 7. Fing ich an den Athenäus zu lesen. 8. Der rasche Gang des Schloßbaus wurde dirigirt. 9. Die Preiszeichnungen kamen nach und nach ein und wurden beurtheilt. 10. Ein langer Brief von Humboldt aus Paris kam an und ward zum Behuf der Propyläen redigirt. 11. War ich in einigen Proben der Liebhaber- Gesellschaft behülflich. 12. Wurde die Ausstellung der Zeichenschule einige mal besucht.

15. Zog ich aus dem Garten herauf. Früh mit Herrn Hofr. Schiller. Mittags aß Herr Geh.R. Voigt mit uns. Hr. Hofrath Schiller fuhr nach Jena. Nachmittags Hr. O. C. R. Heidenreich von Dresden. Abends Lucinde und Schellings Naturphilosphie.

16. Ordnung gemacht und das Nöthige noch expedirt. [258] Brief an Hrn. v. Humboldt nach Paris. Packetchen an Hrn. Synd. Schlosser nach Frankfurth mit den Reichardtischen Katalogen. Vor Tische Gernings griechische Silbermünzen besehen. Nach Tische auf Jena. Abends bey Herr Hofr. Schiller. Die ersten Acte der Maria Stuart.

17. An Humboldts Briefen weiter dictirt. Verschiedene Briefe. Hrn. Maj. v. Knebel. Hrn. G. R. Voigt, mit der Schererischen Sache mit dem Exceptionsschreiben zurück. An Advokat Steinhäuser nach Plauen wegen dem magnetischen Apparat. Regist. Vulpius. Kupferbücher verlangt. An Dem.Vulpius. Verschiednes auszurichten. Tiecks romantische Dichtungen. Gegen Mittag spatzieren im Paradies. Expedition nach Weimar. Spazieren. Lobeda. Abends bey Schiller über Mackbeth und dessen mögliche Aufführung.

18. Früh. Faust vorgenommen. Auf dem Cabinet. Etwas von Humb. Brief. Mit Schiller spaziren gefahren. Nachher über den Magneten. Zu Tisch bey Loder. Den Mond beschaut.

19. Weniges an Faust. Schellings Naturphilosophie. Vojage de Constantinople. Abends zu Schiller, erst über Magnetismus, dann über Verhältniß der Empirie zur Transcendental-Philosophie, dann den ersten Act von Maria wieder gelesen. Bey [259] Tische über die Farbenlehren, besonders über den historischen Theil.

20. Früh einiges die Farbenlehre betreffend. Mit Conducteur Götze im Mühlthal, nachher im Paradiese, wo ich Dr. Paulus antraf. Nach Tische Expedition nach Weimar. Hrn. Geh.R. Voigt. Schererische Sache. Weg durchs Mühlthal. Stipendiensache.Hrn. Hofk.R. Kirms. Leisringische Sache. Abends zu Hofrath Schiller war Prof. Schelling zugegen. Über Plastick und Mahlerey. Nachher Schluß des ersten Ackts der Maria. Nachher etwas Magnetisches.

21. Früh Optische Litteratur Sturm und Gravesande. Am Eisrechen im Botanischen Garten. Gegen 4 Uhr mit Schiller spazieren gefahren. Über den Optischen Vortrag. Schwierigkeit sich am Anschaun zu halten. Nicht dogmatisch zu werden. Abends zweyter Ackt der Maria.

22. Briefe und Packete von Weimar. Expedition der Briefe die sich auf die Preisaufgabe beziehen. An Hrn. Ferd. Hartmann in Stuttgart eingeschl. an Hrn. Heinrich Rapp. An Hrn. Friedrich Kolbe in Düsseldorf eingeschl. an Hrn. Commiss.R. Gädike; sämmtliche zurückbehaltne Concepte. Rath Schlegel. Flemming. Versbau. Don Quixote. Nach Tisch mit Schiller zu Griesbach Abends Schelling. Interessantes Gespräch über Naturphilosophie und Empirismus.

[260] 23. Humbolds Brief weiter dicktirt. Prof. Schelling. Einleitung in den Entwurf seiner Naturphilosophie. Über Religion. Reden. Nachtische mit Schiller spaziren gefahren. Über Tiecks Zerbin und dieReden über Religion.

24. Humb. Brief.mit dem Stallmstr wegen des Pferdes. Loder wegen verschiedner Dinge. Schlegel wegen der Elegieen. Expedit. nach Weimar. G.R.Voigt Scherers Schreiben Nachricht wegen der Intercession. Kirms Commun. an die Reg. wegen Leisrings. Vulpius Zettel unterschr. Jagemann Tausend und eine Nacht. Eingeschl. sämmtl.anDsle Vulpius. Abends bey Schiller. Kleine Gedichte an Gädike. Erste Sendung.

25. Früh spatzieren. Rath Schlegel wegen der rhythmischen Zweifel. Nach Tische mit Götzen verschiedene Puncte wegen des Wasserbaues. Abends bey Schiller.

26. Früh Rath Schlegel, Forsetzung der Correcturen. Spatzieren. Nachmittags im Cabinet. Tausend und Eine Nacht. Jacobis Briefe an Fichte. Abends bey Schiller; Reden über die Religion.

27. Früh spatzieren. Mit Rath Schlegel die Epigramme durchgegangen. Nach Tische die letzte Sendung der Schwestern von Lesbos durchgesehen. Hrn. Prof. Meyer. Manuscript von den Schwestern von Lesbos. Abends bey Schiller.

[261] 28. Früh Humboldts Brief. Dann spatzieren. Hr. Rath Schlegel, Nachmittag Herr Friedr. Schlegel. Abends bey Schiller.

29. Früh Rath Schlegel. Schluß der rhythmischen Untersuchung. 2te Scene von Mahomet. Abends bey Schiller mit Gries und Schelling.

30. Schluß des ersten Acts von Mahomet. Fremde auf dem Cabinet. Aranjo Portugiesischer Gesandter in Paris. Herr und Mad. Cappadoce.

October

1. Anfang des 2ten Acts v. Mahomet. Expedition nach Weimar. Prof. Döll nach Gotha. Transport des Monuments wird auf den 15. gebeten.Baumstr. Steiner wegen dem Fundament des Monuments. Prof. Meyer. Wegen dieser Angelegenheit mit dem Döllischen Brief. Serenissimo Nachricht wegen Mahomet und Urlaubsverlängerung.Geh.R. Voigt. Varia und vorstehenden Brief eingeschlossen. An August und Dem. Vulpius. Vorstehendes sämmtlich eingeschlossen. Abends zu Hause Tausend und Eine Nacht. Geschichte des Abuhassan. Betrachtung über die Verbindung der unbedingtesten Zauberey und des beschränktesten Realen in diesem Mährchen.

2. Früh Mahomet, Mitte des 2ten Acts, nachher Prof. Schelling, Einleitung zu seinem Entwurf der Naturphilosopie bis pag. 33 zusammen [262] durchgegangen. Nach Tische die heutige Scene Mahomets dictirt. Abends bey Schiller. Humbolds Brief. Über das mögliche Tragische Theater der Deutschen.

3. Früh den Schluß des 2ten Acts von Mahomet. Dann Prof. Schelling, Einleitung in seinen Entwurf. Nach Tische das heutige Pensum an Mahomet dictirt. Abends bey Schiller über die chromatischen und sonoren Phänomene.

4. Früh Anfang des 3ten Acts von Mahomet. Prof. Schelling, Schluß der Einleitung zur Naturphilosophie. Nach Tische das heutige Pensum dictirt. Briefe nach Weimar. An Hrn. Hofkammerrath Kirms. Nachricht von meiner nächsten Ankunft. An Dem.Vulpius mit einem Weinzettel auf 6 Bout. Abends zu Schiller über Naturphilosophie. Poetischen Vortrag derselben. Dramatische Gegenstände und Ausführungen bey Gelegenheit von Mahomet.

5. Mitte des 3ten Acts von Mahomet. Prof. Schelling, Grundriß des Entwurfs seiner Naturphilosophie. Nach Tische das heutige dramatische Pensum dictirt. Hofr. Schiller zog in die Stadt. Abends daselbst. Über die Bearbeitung des Mithridats und des Cids fürs deutsche Theater. Urtheile der jungem Philosophen über Kant.

6. Ende des 3ten Acts von Mahomet. Gegen Mittag kam Rath Schlegel, brachte seine älteren [263] Gedichte und neue Sonette. Nach Tische das heutige Pensum dictirt, um 3 Uhr Prof. Ilgen. Abends bey Schiller, das Ilgische Tempelarchiv durchgegangen. Expresser nach Weimar. Brief an Herrn Hofk. R. Kirms wegen Theatralischen Angelegenheiten. An Dem.Vulpius, den August herüber zu Schicken.

7. Früh Anfang des 4ten Acts von Mahomet. Bemerkung wegen den Doppelbildern bey der Refraction. Nach Tische das heutige Pensum von Mahomet dictirt. Um 3 Uhr Prof. Schelling.

8. Mitte des vierten Ackts von Mahomet. Gegen Mittag in das Mühlthal. August begegnet ich. Mittag bey Schiller. Das französche Bild vom Blinden. Von tragischen Momenten. Von Wirkung des sinnlichen Schmerzes. Abends bey Frommann. Paulus und Loder.

9. Schluß des vierten Acktes Magnetische Betrachtungen. Mit August auf dem Cabinet. Abends bey Schiller, über Einführung fremder Worte in die tragische Sprache.

10. Fünfter Act Mahomets. Prof. Schelling über Electricität und Magnetismus. Abends Mahomet Hofrath Schiller vorgelesen, über verschiedne tragische Sujets.

11. Schluß von Mahomet. Nachmittag mit den Kindern aus der Lobeda-Burg. Abends wurde [264] Frau Hofr. Schiller von einer jungen Tochter entbunden.

12. Sehr schöner Tag meist auf dem Altan des Schlosses zugebracht. Früh mit Rath Schlegel spatzieren gefahren bis Göschwitz. Nachmittag Besuch von Geh. Hofr Loder. Harland und Schlegel d. J. Abends bey Schiller, vom Effect aufs Publikum, von Reisen La Perouse pp

13. Verschiednes in Ordnung, alsdann spatzieren; um 11 Uhr Schelling, mit welchem die interessantesten Puncte nochmals durchgesprochen worden. Mittag zu Schiller, wo Fr. v. Wolzogen war. Nachmittag mit Schiller spatzieren gefahren, über Mahomet und Behandlung des Ganzen überhaupt. Abends daselbst Abschied.

14. Abreise nach Weimar 9 Uhr. Mittags bey Hofe. Abends zu Hause und verschiednes eingerichtet.

15. Verschiedne Einrichtungen. Herr Hofkammerath wegen des Theaters. Mittags zu Hause. Nach Tische in das Schloß. Abends zu Hrn. Geh.R. Voigt, verschiedne Geschäftssachen.

16. Früh Theatersachen mit Hrn. Hofkammerrath. Brief an Schiller mit einem Glas Eau de Cologne und einem Aushängebogen des Musenalmanachs. Mittags mit Durchl. dem Herzog und der Herzogin auf dem Zimmer. Abends in der Comödie.

17. Correctur einiges Manuscripts zu den Propyläen;[265] verschiedne Geschäfte. Um 11 Uhr Destouches. Mittag zu Hause. Abends die erste Scene von Mahomet und einiges bezüglich auf die Propyläen.

18. Die erste Scene von Mahomet abgeschrieben; verschiednes das Theater betreffend, spatzieren gefahren und die neuen Baue besehen. Nachmittags Probe vom Barbier von Sevilla.

19. Verschiedne Geschäfte. Vormittags spaziren gefahren die Anlage zum Beckerischen Monument zu sehen. Mittag bey Hofe. Abends Vorstellung des Barbier von Sevilla.

20. Früh Einpacken der Preiszeichnungen. Mittag Gäste Gehr. Schmidt. Gehr. Voigt Gehr. Koppenfels Reg.R. Osann L.C.R. Rühlemann St.R. Ludekus Hr. K.R. Kirms

21. Früh Beleihung. Abends Schemata der nächsten Arbeiten und Besorgungen.

22. Früh Briefe. An Hrn. Maj. von Knebel nebst Almanach von 1800 übersendet. An Hrn. Imanuel Reichmann nach Buttstädt, Bestellung desselben auf den 28ten dieses nach Roßla. Mittag bey Hofe. Nachricht von Petersburg Abends Nachricht von Schlossers Tod.

23. Früh die Schloßarbeiten durchgegangen. Im Garten. Crebillon. Shakespear Kön. Johann von Schlegel. Sämmtliche Concurrenz-Zeichnungen wieder abgesendet, außer denen beyden an Hartmann und Kolbe.

[266] 24. Früh Arb. für die Propyläen. Mittag bey Hof. Herzogin Mutter Geburtstag. Nachmittag bey der Herzogin. Abends die beyden Klingsberge.

25. Verschiedne Briefe. Abends Bausession. Nachts Redoute.

26. Verschiedne Geschäfte und Briefe. Mittag spatzieren gefahren. Abends der Barbier von Sevilla.

27. Früh mit Seren. spaziren Mittags zu Hause. Abends bey Geh.Rath Voigt.

28. Früh Varia Sodann nach Rosla. Mit Herrn Reimann von Buttst. wegen der Pflanzung im Tröbel. An Hrn. v. Humbold Paris Fr. Räthin Goethe. Schlossers Tod.

29. Überlegung eines allgemeinen Schematis über Natur und Kunst zu etwanigen Vorlesungen. Mittags nach Niedrosla. Pfarrer Günther Landsch.Synd. Schuhmann Ger.Secr. Rentsch.

30. Blieben wir daselbst.

31. Auf den Buttstädter Pferdemarkt. Abends nach Weimar zurück.

November

1. Früh verschiedne Expeditionen. Mittag bey Hofe, sodann bey der Herzogin Mutter, wo Bury hinkam. Abends zur Harmonikaspielerinn.

2. Früh verschiedne Briefe und Packete. Bury. Mittag zu Hause. Abends Coriolan von Shäkespear.

[267] 3. Coriolan Schluß. Verschiednes physisches. Mittag Gesellsch. Rath Krause Prof Kestner Hr. Bury Hr. Eisert.

4. Früh Mahomet durchgesehen. Mittag bey Hof, wo der Coadjutor war. Abends zu Hause Richard III von Shakespear. Packet an Herrn Unger, enthaltend Lieder, Balladen und Romanzen. Die Zeichnung von Orpheus und Euridice. Ein Brief an Hrn. Hofr. Hirt. An Hrn. Sekr. Thiele nach Leipzig wegen Gautier.

5. Mahomet durchgesehen. Nachmittag und Abends Henry VIII von Schäkesp.

6. Elecktricität bey Pr. Kästner. Abends König Johann. War Schiller einige Stunden da.

7. Früh Farbenlehre. Nach Tische Papiere der Ital. Reise. Abends Ball der Engländer. Dr. Böttger. Prof der Rechte zu Herborn. An Pf. Günther zu Mattstädt. Torfproben. Göttlings Zuckerbereitung. An Hrn. v Knebl Ilmen. 1 Buch Lucrez mit Schlegels Bemerckungen auch 4 Stücke Athenäum.

8. Mittag bey Hofe. Nach Tafel verschiednes mit Ser. auch die Tragödie betr. Abends zu Hause. Ruels Relation der Schicksale der Deputirten.

9. Mittags Gäste. Geh.R. Voigt und Sohn. LegationsRath Bertuch. Prof. Döll von Gotha. Hofk. R. Kirms. Hr. Bury. Abends Hochzeit des Figaro, Oper.

[268] 10. Das Nöthige in Ordnung bey Hrn. Rath Krausen. Nach Jena gefahren, die Ankündigung Mahomets überdacht. Bey Hrn. Hofr. Schiller, wohin Prof. Niethammer und Justizrath Hufeland kamen. Die nächsten dramatischen und physikalischen Angelegenheiten wurden durchgesprochen. 44 Stück Laubthaler mitgenommen. An V. vor der Abreise 8. Stück. An Geist 4 Stück. An Geist 8 Stück.

11. Eingenommen. Mungo Parks Reise ins innere Afrika. La Perousens Entdeckungsreise. Abends mit Schiller die zwey ersten Acte Mahomets durchgegangen.

12. La Perousens Entdeckungsreisen. Die zwey ersten Acte von Mahomet corrigirt. Nachmittags Expresser von Weimar und Expedition desselben. Hrn. Hofmed. Huschke wegen eines Recepts. Dem. Vulpius. Bestellung desselben. Prof. Meyer. Manuscript der Propyl. bis zur Preisertheilung. Geh.R.Voigt. Neuester Brief von Thouret 2. meine Gedan ken darüber 3. Nachtrag wegen des Stuckatoraccords und Deckenzeichnungen 4. Über die neusten hiesigen Unruhen. Alles durch den rückkehrenden Expressen.

13. Memoiren der Anna Comnena. An Mahomet corrigirt. Spatzieren. Der Tag war schön und fast zu warm. Nach Tische Hr. von Wolzogen, wegen der Schloßbauangelegenheiten. An Hrn. [269] Geh. R. Voigt. Durch Hrn. v. Wolzogen mit 4 römischen Münzen.

14. Früh einiges an Mahomet. Fortsetzung der Anna Comnena. Tancred. Merope. Semiramis. Gegen Mittag spatzieren. Das Wetter war abermals sehr schön.

15. Früh einiges an Mahomet corrigirt, dann spazieren, der Tag war sehr schön. Dann Franquoir. Nachmitt. Rath Schlegel. Expedition nach W. AnHrn. Hofk. R. Kirms, wegen Austheilung der Opern Titus und Tarare. Comiss. R. Gädicke. Revis. des 6ten Bogens. An Dem. Vulpius eingeschlossen.

16. Früh Franquoir ausgelesen. Anna Comnena geendigt. Viel spatzieren bey sehr schönem Wetter. Nachmittag einiges von der Farbenlehre durchgedacht.

17. Mahomet geendigt, Gil Blas. Die Farbenlehre wieder vorgenommen. Nachmittags Hr. Hofrath Loder. Abends bey Schiller, der Bund der Kirche mit den Künsten.

18. Neues Schema zur Farbenlehre. Abend bey Schiller Memoires de Stephanie de Bourbon Conti Character der Franzosen.

19. Farbenlehre Ausdehnung des Schemas Memoires de Stephanie de Bourb. C.

20. Kam Hr. Geh.R. Voigt und Hr. Kammerherr von Egloffstein in Commissionsangelegenheiten herüber.

21. Früh 10 Uhr gingen die Herren wieder fort. An Hrn. Prof. Meyer den Klosterbruder. Neues Farbenschema.

22. Abends bey Schiller, über die neuen Auftritte in Saint Cloud. Regierungsrath Osann.

23. Neues Farbenschema. Regierungssecret. Ludecus. Patzke aus Berlin. Friedrich Schlegel. An Hrn. Hofk.R. Kirms. Der Lorbeerkranz von Ziegler mit Austheilung.

24. Fortsetzung des Schemas der Farbenlehre. Prof. Niethammer. Reg.R. Osann. Expedition des Hr. Patzke nach Berlin. An Hrn. Geh.R. Voigt. An Hrn. C. R. Gädicke.

25. Schema der Farbenlehre; kam August. Frau v. Stein. Mit Schiller über die Maltheser und sonst manche Verhältnisse.

26. Farbenlehre fortgesetzt. Mit August spatzieren nach den Teufelslöchern. Nach Tische Prof. Schelling. Expedition nach W. Hrn. Hofk.R. Kirms mit dem Briefe der Frankfurther Schauspielerin. Hrn. Geh.R. Voigt. Wegen der unzeitigen Dislocation in der Bibliothek. Wegen der Beschäftigung des Vergulders. Hrn. Prof. Meyer. An Dem. Vulpius, alles obige eingeschlossen.

27. Schema zur Farbenlehre. Herr Rath Schlegel. [271] Gespräch über das Verhältniß ihrer Societät zum Publikum. Abends zu Herrn Hofrath Schiller. Die Papiere wegen Gildemeister durchgegangen.

28. Den 10ten Bogen des 5ten Stücks der Propyläen revidirt, in Manuscript. Die mineralogischen Farben. Gegen Mittag mit August spatzieren. Gil Blas von Santillane geendigt.

29. Mineralogische Farben. Dann mit August auf Jenaprießnitz und über Ziegenhayn wieder zurück. Expedition nach Weimar durch die Botenweiber. An Gädicke Revision des 8ten Bogens. An Hrn. Geh.R. Voigt. Sache des Vergulders früh durch einen Expressen eingeschlossen ein Packetchen anHrn. Prof. Meyer. An die Dem. Vulpius. Durch Herrn Meyer. An Herrn Braun Gastgeber im Erbprinz. Schein von Patzke. Abends Schiller. Seine ältern Gedichte.

30. Früh mit August in den Philosophen Gang. Die Lobstädter Chaussee zurück. Numancia von Cervantes ausgelesen. Abends bey Schiller. Numancia. Die Maltheser. An Hrn. Geh. R. Voigt. Wegen Besorgung der Fuhre für Hrn. Hofr. Schiller. Dank dafür.

December

1. Verschiednes für die Propyläen. Briefe expedirt und manches geordnet. An Hrn. Prof. Tromsdorf[272] Erfurt, wegen der erledigten Stelle des Hrn. Bergrath Scherers in Weimar. An Hrn. Advokat Steinhäuser, wegen der Magnetnadel die sich in sich selbst krümmen soll. Lear in der ersten Form. König Johann desgleichen. Abends mit Schiller hierüber.

2. Farbenlehre. Hofrath Schiller bereitete sich zur Abreise. Locrine.

3. Nach Dornburg zu Hrn. v. Mellish. Abends bey Loders. Herr Hofr. Schiller ging nach Weimar.

4. Früh Expedition nach W. durch einen Expressen.Hrn. Geh.R. Voigt. An den CommissionsR. Gädicke. Den Schluß des Manuscr. vom 5ten Stück der Propyl. übersendet. An Hrn. Prof. Meyer. An Hrn. Hofr. Schiller. An Demois. Vulpius. Pericles Jorckshire Tragedy.

5. Pericles. Sejan von Ben Johnson. Nach Tische RegR. Osann wegen der Untersuchung. Abends Hr. Tieck Vorlesung seiner Genoveva. Sekretair Thiele Leipzig wegen Gautier.

6. Wenn im Theoretischen das Dynamische allein fruchtbar ist, so hat bey empirischen Betrachtungen blos das Genetische einigen Werth, denn beydes coincidirt. Ben Johnsons Volpone. Die natürliche Tochter. Expedition nach Weimar. An Hrn. Hofrath Schiller. An Hrn. [273] Geh.R. Voigt. Nachricht von meiner Zurückkunft nach Weimar. Hrn. C.R. Gädicke. An Dem. Vulpius. Abends Hr. Tieck. Dann bey Hrn. G.Hofr. Loder zu Nacht gespeist.

7. Natürliche Tochter. Mit Rath Schlegel esoterisches und exoterisches. Volpone von Ben Johnson. Eingepackt, verschiednes besorgt

8. Von Jena nach Weimar Abends Hr. Hofr. Schiller.

9. Früh verschiednes besorgt. War Prof. Thouret angekommen. Mit Geh.R. Voigt. Verschiedne Geschäfts Sachen. Mittag bey Hofe. Der Herzog war nach Coburg. Hrn. Prof. Döll, mit 3 Friedrichsd'or. An Fr. Räthin Goethe. Wegen dem Weihnachten. Prof. Doell. Das Geld kontremandirt.

10. Früh bey Geh.R. Voigt. Bausession mit Thouret. Nach Tische Quartett Probe des Titus. Abends Geh.R. Voigt. Schiller Bury.

11. Früh Theater und Schloßbau Mittag bey der Herzoginn Mutter. Dann Waldhornisten (Polack) Conzert. Abends die Schachmaschine.

12. Früh im Schlosse das Geschäft eingeleitet. Mittag Prof. Thouret und Bury zu Tische. Abends Hofr. Schiller. An Hrn. Jacobäer angesehenen Buchhändler in Leipzig, inliegend Octavia.

13. Farbenlehre. Düval. Bertholet. Abends. Bausession. Bey Hrn. Hofr. Schiller. einiges über Farbe.

14. Früh bey Serenissimo. Mittag bey Hofe. Nach Tafel bey der Herz. Mutter. Abends der Lorberkranz von Ziegler.

15. Schall wegen seines Abgangs vom Theater. Verschiedenes die Farbenlehre betreffend. Abends Herr Hofr. Schiller. Dritter Act der Maria.

16. Früh auf dem Eise. Abends die Schauspielerschule.

17. Mittag bey Hofe. Abends Vorlesung von Mahomet. Zum Thee. Der Herzog. Die Herzogin. Der Prinz. Der Prinz von Gotha. van Haren. von Haak. von Wedel. von Waldner. von Riedesel. von Stein. von Löwenstern, Gemahlin, Tochter. Schiller und Voigt.

18. Früh im Schloß verschiedne Arrangements mit Prof. Thouret.

19. Früh Bury wegen der Kunstgeschichte des 18ten Jahrhunderts. Nach Tische bey Schiller. Abends Probe vom Titus, sodann bey Gores zum Ball.

20. Früh Hr. Bury, wie gestern, verschiednes Geschäft. Im Schloß um 4 Uhr zur Session. Abends Schiller. Marie Schluß des 3 Ackts besprochen. Gesch. der Philosophie.

21. Gesch. der Philosophie. 10 Uhr Leseprobe bey Frl. Göchhausen. Abends Titus.

22. Früh Haushaltungsbesorgungen. Mittag bey Hofe.

23. Abends Thee. Vorlesung von Mahomet. Herzogin Mutter. Fräul. v. Göchhausen. Fräul. v. Wolfskeel. Herr v. Einsiedel. Hr. und Frau v. Wolzogen. Fräul. v. Imhof. Graf Brühl. Herr und Frau v. Mellish. Fräul. von Stein. Hr. Laurenz. Hr. Bury. Herder Prinzeß Frl. v. Knebel Fr. v. Imhof. Fr. Hofr. Schiller. Hr. v. Hären.

25. Farbenlehre.Schärfer Mittag bey Hofe und im Conzert. Abends kam Schiller. Geschichte der Philosophie.

26. Farbenlehre Newtons Optic. Abends Titus.

27. Charpentier. über die Lagerstätte der Erzte Mittag bey Hofe auf dem Zimmer mit Schiller Abends Wieland G.RVoigt.

28. Charpentier Farbenlehre. Mittag Wirsing und Familie Meyer von Bremen und Bury Abends bey Schiller Dann Titus.

29. Prismatische Versuche. Abends 6 Uhr Hr. Hofr. Schiller. Über Charpentiers neustes Werk. Abends bey Tische über die Möglichkeit und Unmöglichkeit, die Ansorderungen, welche an den bildenden Künstler geschehen, durch ihn realisirt zu sehen.

30. Früh verschiedne Geschäfte und Briefe. An Fr. Räthin Goethe. Dank für das Weihnachtsgeschenk. [276] An Hrn. Hofr. Sömmering, Dank für die Basin Cerebri. Prof. Lenz. Wegen einiger Bücher. Justizr. Hufeland, die Propyläen. Hofr. Loder, Propyläen.

31. Charpentiers Werk von den Lagerstätten der Erze durchaus gelesen. Einige Briefe. Abends Herr Hofr. Schiller. Die Idee von Entstehung der Gänge durchgesprochen.

[277]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1799. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5E19-A