1826.

Januar

1. Wenig persönliche Glückwünsche. Rath Hage einiges von Serenissimo bringend und anfragend. Schreiben Serenissimi in denselbigen Angelegenheiten. Manches abgeschlossen und vorgearbeitet. Zwey Berliner Reisende, Dr. Gans und Herr Hotho, aus London und Paris kommend. Brief von Professor Dubois mit einem Exemplar von der Zeitschrift: Le Globe für 1825. Mittag Dr. Eckermann. Abends für mich. Einige Blätter obiger Zeitschrift gelesen. Brief von Sulpiz Boisserée.

2. Einige Expeditionen. An den Wanderjahren. Bohne Wegen eines Hygrometers und eines Gegengewichts zum Manometer. Des Herrn Erbgroßherzogs Königl. Hoheit. Mittag mit den Frauenzimmern, mein Sohn bey Frorieps. Abends Hofrath Meyer, seine Arbeit über die neuere Lithographie vorlesend.

3. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Die neu angekommenen Boisseréeschen Steindrücke vorgelegt.[143] Die letzten Zimmer zum erstenmal geheizt und einiges geordnet. Die Frauenzimmer fuhren Schlitten nach Hohlstedt. Abends Professor Riemer; 1818 mit ihm durchgegangen. Ferienschriften von Zell. Briefwechsel zwischen Yorik und Elisa.

4. Serenissimo Promemoria über verschiedene Puncte. Freymauerische Rede zum 3. September durchgesehen, besonders wegen einer problematischen Stelle. Vorschlag deßhalb dictirt. Sterne's Briefe. Ordnung in den letzten Zimmern. Professor Riemer. Mit demselbigen einige Expedienda durchgegangen. Blieb derselbe zu Tische. Sodann abermals einiges geordnet. Abends Hofrath Meyer, Oberbaudirector Coudray. Gelesen in Professor Zell Ferienschriften.

5. Concepte und Munda durch Schuchardt und John. Manches durchgedacht und vorgearbeitet. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag für uns. Abends Herr Canzler von Müller. Das Zusammendrucken der auf mein Jubiläum eingekommenen Blätter und Gedichte. Dr. Eckermann. Manches durchgesprochen. Für mich Sterne's Briefe. Ruling Passion! Den Sinn dieser Worte überdacht und commentirt. La Gaule Poétique, Vol. V.

6. Mit meinem Sohn, Vereinigung über die Antwort an Boisserée. Concepte in der PrivilegienAngelegenheit. [144] Portefeuille von Serenissimo, auszusuchende Zeichnungen. Dr. Eckermann, durchsah die Erlasse an die Facultäten. Mittag mit meinem Sohn. Die Frauenzimmer waren Schlitten nach Berka gefahren. Die vorliegenden Geschäfte, öffentliche und häusliche, durchgesprochen. Abends Professor Riemer. Einige laufende Concepte, sodann aber 1819 und den Anfang von 1820 durchgegangen. La Gaule Poétique, bis zur Jungfrau von Orleans. – Herrn Canzler von Müller, 50 Exemplare der Dankesblätter und einige Notizen in dieser Angelegenheit. Herrn d'Alton nach Bonn, Gruß zum neuen Jahre.

7. Nebenstehendes: Herrn Dr. Carus nach Dresden.Herrn von Froriep, den 1. Theil von Jonathan.Herrn Staatsminister von Fritsch, die mitgetheilte Rede zurück. – Concepte und Munda, zum Theil an Boisserée. Sonstiges vorbereitet. Frau Griesbach einen Neffen, der das Kupferstechen hier erlernen will, empfehlend. Mademoiselle Facius Serenissimi in Stein geschnittenes Bildniß im Abdruck vorweisend. Einiges zu Anordnung der vordern Zimmer. Abends Hofrath Meyer. Einiges aus Zells Ferienschriften.

8. Fortgesetzte Concepte und Munda. Ankunft eines Boisseréeschen Briefes. Dr. Körner das hergestellte [145] Telescop bringend. Die Frauenzimmer fuhren Schlitten nach Belvedere. Mittag unter uns. Mit meinem Sohn die nächsten Geschäfte besprochen. Abends Dr. Eckermann, ihm die Einleitung zur Meteorologie dictirt; später von Gagerns deutsche Geschichte, die Einleitung und sonst das Werk im allgemeinen betrachtet. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, diesseitige Gedanken und Vorschläge, nach Stuttgart.

9. Mit meinem Sohn Erlaß an Boisserée. Ankunft einer Straßburger Sendung. Nachrichten von München. Herr Staatsminister von Fritsch über die letzte Logenrede sich besprechend. Zu Mittag für uns. Grundriß der Crystallographie von Naumann bis Seite 45 wiederholt betrachtet. Mit meinem Sohn die nächste Angelegenheit durchgesprochen. Oberbaudirector Coudray. Zells kleine Schriften. Brief von Graf Reinhard. – Danksagunggschreiben an das Ministerium zu Hannover.

10. Aufsatz bezüglich auf Naumanns Crystallographie, ingleichen eine Stelle in Graf Reinhards Brief betreffend. Heavyside, Übersetzung des Walpurgisnachtstraum. Überlegung des Straßburger Antrags. Ordnung im hintern Zimmer. Daselbst der Kälte wegen mit den Meinigen gespeist. Ferner aufgeräumt und Einzelnes vorbereitet. Conversationsblatt Monat December. Abends [146] Professor Riemer; mit demselbigen 1820 durchgegangen. Anderes durchgesprochen. Den Logen-Aufsatz Canzlers von Müller nochmals durchgegangen.

11. Concepte, Munda, Expeditionen: Herrn Canzler von Müller. Herrn Geh. Legationsrath von Conta. Danksagungs-schreiben an Herzog von Meiningen. – Mancherley Vorbereitungen für die nächsten Tage. Wegen der Kälte Mittags mit der Familie im hintern Zimmer. Secretär Kräuter hatte die Gipstaseln von Florenz nochmals angeboten. Abends Hofrath Meyer.

12. Fortsetzung aller Geschäfte. Mein Sohn fing den Auszug aus den Verhandlungsacten mit Cotta an. Des Herrn Erbgroßherzogs, sodann des Herrn Großherzogs Königliche Hoheit. Porträt von Geheimerath Wedekind. Wahrheiten und Irrthümer von Wilhelm Schulz weiter beachtet. Mittag Dr. Eckermann. Vorgenanntes Heft kam zur Sprache. Abends Oberbaudirector Coudray. Über die Minen in der neuen Welt aus der Minerva gelesen. Auch den Ausdruck: Flibustiers erklärt.

13. Nebenstehendes ausgefertigt: Dankschreiben an die Freye Stadt Frankfurt. Nacherklärung an Sulpiz Boisserée, Stuttgart. – An den Einzelnheiten für Kunst und Alterthum dictirt. Herr von Witzleben und von Eberstein, preußische [147] Offiziere. Mittag mit meinem Sohn allein. Das Geschäft durchgesprochen. Abends Professor Riemer. Seine Aufsätze zum Zweck von Kunst und Alterthum besprochen. Sodann einen Theil des Jahrs 1820. New descriptive Catalogue of Minerals. By John Mawe. Brief an Zelter dictirt.

14. Einiges mit Kräuter wegen der florentinischen Gipsbilder; ingleichen wegen Abschluß der Medaillenrechnung. Mit Schuchardt das Vorwort für Mämpel. Mein Sohn fuhr fort mit den Acten-Auszügen. Ubersicht und Anfang des Ausfertigens rückständiger Bittschreiben. Mawe Mineralogie, Betrachtung über die Facilität und Faßlichkeit dieser Compendien gegen die Schwierige Ausführlichkeit der unsrigen. Mittag für uns. Ordnung in den verschiedenen Papieren. Tecturen für 1826 angelegt. In das grüne neue Portefeuille frühere vertraute Briefe rangirt. Abends für mich. An Friedrich dictirt. Branische Miscellen, Januar 1826. Die Albigenser nach Sismondi. – Drey Schreiben an die Freyen Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck. An den Herzog von Anhalt-Dessau, Herrn Leopold Friedrich.

15. Mehrere Concepte und Munda, nächstens auszufertigen. Mein Sohn hatte die Tabelle aus den Verhandlungsacten mit Cotta ausgezogen. [148] Die sämmtlichen nächsten Agenda notirt und berichtigt. Schreiben des Bischofs von Streber von München. Mittag für uns noch in dem hinteren Zimmer. Fernere Sortirung älterer Briefe zum grünen Portefeuille. Mein Sohn hatte mit dem Acten-Auszug fortgefahren. Canzler von Müller, mannigfaltige Mittheilung, besonders von München her. Ferner Friedrichen die Sendung an Zelter dictirt. Kleine Gedichte zu den symbolischen Bilderchen. – Herrn Professor Zelter.

16. Nebenstehendes abgeschlossen: Dem Herzog Alexander Fr. Christian nach Bernburg. Dem Herzog Friedrich Ferdinand nach Köthen. Dem Fürsten Friedrich Ludwig Joseph Carl August, Landgrafen von Hessen, Homburg. Dem Fürsten Friedrich Günther von Rudolstadt. Dem Fürsten Günther Friedrich Carl von Sondershausen. – Schreiben von Jenny von Pappenheim. Freymaurer-Analecten zur Durchsicht. Einiges Allgemeine dictirt. Lithographische Blätter für Straßburg ausgesucht. Mittag für uns. Mannigfaltiges vorbereitet. Abends Hofrath Meyer.

17. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Zeigte vor die englischen Portraits of Illustrious Personages. Die Nachrichten von Petersburg waren genauer und bedeutender angekommen. Ein durchreisender Engländer mit Namen Robinson; er [149] schien in Handelsgeschäften von London nach Berlin gegangen zu seyn und zwar auf dem Rückwege. Fürst Meschtschersky, Abschied nehmend. Mittag mit meinem Sohn. Die Frauenzimmer waren im Schlitten nach Berka gefahren. Ein Brief von Jenny von Pappenheim, mit einem Billet der Mutter. Abschriften und anderes. Canzler von Müller. Verschiedene Wünsche und Bestellungen. Abends Professor Riemer. Verschiedene Briefe und den Schluß von 1820 durchgegangen.

18. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Rochlitz, mit drey Fasanen, Leipzig. An Färber, autorisirte Quittungen, Jena. Herrn Professor Göttling nach Jena. – Die Concepte abzusendender Briefe nochmals durchgesehen. Improvisator Wolff, von Hamburg gebürtig, über Berlin, Braunschweig und Wolfenbüttel hierher kommend. Mittag Professor Riemer. Nach Tische einige Concepte durchgegangen. General von Strekaloff, bey Hof als russischer Gesandter eingeführt. Nachricht von der Thronbesteigung des Kaiser Nicolaus. Abends Hofrath Meyer. Geschichte der Fischerischen Finanzoperation. Ich las mehrere englische Biographien, wie sie den Porträts beygefügt sind.

19. Einiges an den Wanderjahren. An Schuchardt mehrere Briefconcepte dictirt. Lobe mit den [150] illuminirten Symbolen. Rolle nach Straßburg geschlossen. Titel und Vorwort für Mämpel besorgt. Abaldemus über Natur des Menschengeschlechts. Frau von Woltmann über Bildung der Frauen. In beyde Bücher hineingeschaut. Art und Sinn derselben bedacht. Mittag für uns. Gegen Abend Dr. Eckermann, erzählend von den übernommenen Festbeschreibungen des Landes. Nachher einiges an den Wanderjahren.

20. Gestrige Concepte revidirt. Eingesendete Bücher angeschaut und durchdacht. Herr Präsident von Motz, indem er nach Berlin zu gehen gedachte. Mittag für uns. Ottilie und mein Sohn fuhren im Schlitten nach Berka. Ich beschäftigte mich mit der neuen Einrichtung der Wanderjahre. Sonderte und verband. – Herrn Professor Zelter nach Berlin.

21. Concepte und Munda zu den nächsten Expeditionen. Sendung von München. Besuch des Herrn Erbgroßherzogs. Mittag zu dreyen. Mein Sohn fuhr Schlitten nach Rödigsdorf. Die jungen Frommanns. Abends Hofrath Meyer. Petersburger Lithographie von Roth vorlesend. An den Wanderjahren arrangirt. – Herrn Generallieutenant von Gersdorff Excellenz nach Dresden.

22. Vertheilung der Trinkgelder. Kleine Bilder zu Stammbuchsblättern vorgenommen. Einige [151] Munda. Sendung aus Italien und Frankreich. Poesien und poetische Angelegenheiten. Mittag für uns. Gegen Abend Herr Oberbaudirector Coudray. Schema zum zweyten Theile der Wanderjahre bearbeitet. Dr. Eckermann. Relation von der Vorlesung der Raupachischen Olga. Ingleichen das Nähere von dem Improvisator Wolff.

23. Munda. Concepte revidirt. Beatrice Tenda. Den Streit der Klassiker und Romantiker überdacht. Nach 11 Uhr geschröpft. Manches geordnet und zurecht gelegt. Mittag zu dreyen. Schema der Wanderjahre. Ingleichen Tecturen zu den Capiteln. Gegen Abend Hofrath Meyer. Die Zahlung wegen der Berliner Pasten regulirt. Recension der Petersburger Lithographie. – Herrn Grafen Reinhard nach Frankfurt a. M., mit Promemoria und einigem bezüglich auf die Rechte der Autoren in Frankreich.

24. Kam ein Schreiben von dem Fürsten von Rudolstadt, die Nachricht von des Grafen Lepels Tod. Ihro Hoheit die Frau Großherzogin. Die Petersburger und andere neuste Litographica vorgewiesen. Die Gedanken über die gestern benannten Italiäner und die durch sie angeregte strittige Materie fortgesetzt. Abends Herr Canzler von Müller, verschiedene eintretende Geschäfte durchsprechend. Professor Riemer, mit ihm das Jahr [152] 1821 fortgesetzt, andere Concepte durchgesprochen. – Herrn Bischof von Streber nach München. Herrn Professor Naumann, Leipzig.

25. Ordnung in manchen Dingen. Demoiselle Facius, Abdruck eines Stempels bringend. Die Sammlung radirter Blätter nach Guercin betrachtet. Herr Staatsminister von Fritsch ein Schreiben des Herrn Grafen von Luxemburg communicirend. Mittag Professor Riemer über den Improvisator Wolff und dessen Talent. Die Sendung des Herrn Geheimrath Leonhard durchgesehen, nämlich das mineralogische Taschenbuch von 1824, besonders Seite 74: Rede des Professors Meinecke in Halle. Abends Hofrath Meyer. Zustände am Erbgroßherzoglichen Hofe. Einiges zur Revision der Gedichte.

26. Professor Meinecke zur Witterungskunde. Einiges über die Kritiker und Romantiker. Ein Capitel zu den Wanderjahren. Revision des Divan vorgenommen; mit den Göttlingschen Bemerkungen begleitet. – Mittag für uns. Kam Brief und Sendung von Zelter, ingleichen ein Schreiben von Rochlitz. Dr. Weller von Gotha kommend und von dortigen Zuständen erzählend. Dr. Eckermann Nachrichten gebend von dem Improvisator. Sodann Herr Hofrath Soret. Dr. Weller kam vom Erbgroßherzog zurück. Die Holzschnitte zu Shakespeare, auch Zaupers prosaische Übersetzung der Ilias.

[153] 27. Verschiedene Concepte, ingleichen Munda. Revision des Divans fortgesetzt. Mittags für uns. Die kleinen Stammbuchsbilder weiter gefördert. Abends Hofrath Meyer. Über die Sendung an Reinhardt nach Berlin; Geld und neue Bestellung; auch über die Modelle, welche von dorther angekommen, worüber vorher mit Herrn Canzler gesprochen worden. Kunstepoche wo die Carraccische Schule eintrat. Schüler und Wirkungen derselben. Über die elegischen Dichter der Hellenen von Weber.

28. Concepte und Munda. Abschrift der Bekanntmachung wegen Reinhardt. Meteorologische Beobachtung von Jena, dritter Jahrgang. Brief von Leonhard beantwortet. Supplirt an von Schreibers. Mehrere graphische Darstellungen östlicher Ortschaften von Temmler. Hört' ich um 12 Uhr den Improvisator Wolff. Speiste auf meinem Zimmer, er mit den Kindern. Abends 6 Uhr Professor Riemer. Über das Naturell und die Verdienste des Improvisators. Am Jahre 1821 fortgefahren. Über den Grundunterschied der Alten und Neuern.

29. Schuchardt mundirte Privilegien und Briefe. Buchbinder Müller das Münzkästchen und die Stammbuchsblättchen. John mundirte gleichfalls. Friedrich heftete. Die Jubiläumsmedaillen wurden in vier Metallen der Frau Großherzogin [154] übersendet. Der Brief von Sulpiz Boisserée, die Entscheidung heranführend, war angekommen. Gründliche Überlegung des Vorliegenden. Gegen Abend Mittheilungen an meinen Sohn. – Herrn Rath Grüner, mit dem Catalog des Heidelberger Naturalien-Comptoirs, Eger. Herrn von Schreibers nach Wien, Antwort auf seinen Brief.

30. Geburtstag der Frau Großherzogin. Übereinkunft wegen des Cottaschen Contractes. Mein Sohn erhielt das Cammerherren-Diplom. Machte die Runde überall zu danken. Hofrath Stark von Jena; mit demselben höchst interessantes Gespräch über physiologische und pathologische Fälle. Mittag mit den Frauenzimmern. Gegen Abend Hofrath Meyer. Späterhin Le Globe. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, mit Beystimmung, Stuttgart.

31. Sendung von Serenissimo. Wedekinds Aufsatz in der Kirchenzeitung Nr. 15. Anfrage wegen des Improvisators. Neuer Leibarzt. Sämmtliche Puncte beantwortet. Billet an Gräfin Line. Dr. Schnauß mit Grüßen von Mayland. John fing wieder an die Annalen zu mundiren. Es brannte die Össe in dem von Gerstenbergkischen nachbarlichen Quartier. Mittags mit meinem Sohn. Die Frauenzimmer waren nach Berka im Schlitten. Wir beyde besprachen uns über [155] die vorliegende wichtige Angelegenheit. Abends Professor Riemer. Wir gingen die zu publicirende Anzeige durch.

Februar

1. Das Verzeichnis meiner Werke in's Reine dictirt. Brief an Engelhardt nach Straßburg; ingleichen an Herrn von Cotta concipirt. Mittag Herr Professor Riemer. Gegen Abend Herr Canzler von Müller die Angelegenheit der Medaille vortragend und urgirend. Überlegung der Verlags-Angelegenheit. Späterhin Le Globe. Schöne Bemerkungen und wichtige Aufschlüsse über den gegenwärtigen Zustand von Frankreich, aufklärend und belehrend.

2. Fortgesetzte Concepte und Munda. Dr. Weller. Hofrath Voigt und Bachmann von Jena. Schreiben vom Fürsten von Anhalt-Bernburg. Deßgleichen von Zelter. Mittag Herr Dr. Weller. Gegen Abend Canzler von Müller. Die Medaillen-Angelegenheit und anderes durchsprechend. Blieb für mich. Bereitete auf morgen das Nothwendige vor. Las in Le Globe. Auch Elégies Rémoises. Ernstliche Betrachtung der Franzosen gegen einander und gegen uns.

3. Nebenstehendes: An Herrn Geh. Rath von Leonhard nach Heidelberg. Herrn von Cotta, Stuttgart.Herrn Sulpiz Boisserée, Stuttgart, [156] in Verlagsangelegenheiten. Herrn Moritz Engelhardt nach Straßburg. – Die Strophen zu den symbolischen Bildchen untergeschrieben. Agenda erneut. Kupferplatte mit dem Janus an Schwerdgeburth. Geburtstag der Prinzeß Marie. Mittag Herr Oberbaudirector Coudray und Dr. Eckermann. Mit letzterem noch einiges verhandelt, besonders über seine Beschreibung der Städtischen und ländlichen Feste. Späterhin auf französische und englische Litteratur Bezügliches.

4. Concepte und Munda fortgesetzt zur morgenden Expedition. Herrn Fleischers von Leipzig Besuch, den ich nicht annehmen konnte. Er ließ als Geschenk die Rambergischen Blätter zu meinen Werken zurück. Sendung von Herrn Mylius aus Mayland. Seidenwurmhüllen, getödtete und durchgefressene, auch sonst feines Gespinnst. Dr. Meyer für neuliche Unterstützung und Beförderung dankend, einiges erzählend und vorstellend, seinen fortgesetzten Eifer für das Catalogiren betheuernd. Abschluß und Spedition des mannigfaltig Eingeleitet. Mittag für uns. Bey Herrn von Froriep war Morgens Frühstück und Eisfahrt gewesen. Die Porträte von Frau Albrizzi. Die Kupfer zu meinen Werken nach Ramberg durchgesehen. Le Globe. Die Gesinnungen und Absichten dieser Zeitschrift näher durchforscht. Auch einige allgemeine gute Bemerkungen angezeichnet.[157]Herrn Geh. Rath von Leonhard, mit den meteorologischen Nach richten, nach Heidelberg. Herrn Weigel nach Leipzig.

5. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart, Concept des Contracts und der litterarischen Anzeige. – Herr Poerio von Leipzig kommend, ein Hermannisches Programm überbringend. Das zum Druck bestimmte Exemplar zum größten Theil corrigirt, in Verwahrung genommen. Mittag zu vieren. Ließ die Fleischerischen Kupfer sehen. Beachtete manches Anzuordnende. Abends Dr. Eckermann. Besonders über den Globe. Über das Vorschreiten der Franzosen in allgemeinen Begriffen und Übersichten. Besonders auch über ihre Art deutsche Litteratur zu betrachten.

6. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Schippan nach Freyberg, mit einer Medaille. An Sulpiz Boisserée, Stuttgart. – An Schuchardt ein Promemoria an Serenissimum dictirt. Übersetzung einiger Stellen aus dem Globe. Mittag zu dreyen. Blieb für mich. Beschäftigte mich mit Manuscripten. Sodann auch mit dem Globe, woraus ich einiges übersetzte.

7. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Vorgewiesen die Coccons von Mylius. Sodann die Rambergischen Kupfer, eingereicht von Buchhändler Fleischer. Thesaurus Graecae Linguae [158] ab H. Stephano constructus. London. Mittag für uns. Abends Professor Riemer. Mit demselben die Anzeige durch gegangen. – An Serenissimum, Promemoria nach dem Concept. An Grafen Reinhard nach Frankfurt a. M.

8. Die Geschäfte fortgesetzt. Herr Cammerherr von Arnim von Paris kommend. Herr Improvisator Wolff, vor dem Antritt seiner hiesigen Bestimmung abreisend und Abschied nehmend. Mittag Professor Riemer. Einiges besprochen, besonders den neuen Thesaurus der griechischen Sprache. Fortgesetzte Unterhaltung über die verschiedene Bearbeitung des Philoktets. Deshalb Dio Chrysostomus.

9. An der Anzeige weiter fortgearbeitet. Friedrich schrieb am alten Götz von Berlichingen. Ich beschäftigte mich mit John, die ersten Bände der neuen Werke völlig in Ordnung zu bringen. Mittag für uns. Kam des Italiäners Valenti Carneval von Rom, angeschlossen die extemporirte Comödie. Abends Oberbaudirector Coudray. Sodann Hofrath Soret. Betrachteten wir ältere niederländische politische Zeitkupfer. Späterhin gedachtes Carneval. Später Dio Chrysostomus wegen der griechischen Philoktete.

10. Geschäftsconcepte. Vergleichende Tabelle der Philoktete. Übersetzt aus dem Globe. Frau von Stein aus Kochberg und Tochter. Entwürfe und [159] Andeutungen durchgesehen und vermehrt. Mittag für uns, französische Litteratur. Abends Professor Riemer. Mit demselben verschiedene Concepte, auch einen Theil des Jahres 1821 durchgegangen. John an den Annalen fortschreibend. Friedrich den ersten Götz von Berlichingen abschreibend.

11. Einiges zu Fortführung des Hauptgeschäftes. Fernere Übersetzung aus dem Globe. Der Herr Erbgroßherzog. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag für uns. Nach Tische erzählte Ulrike junge Societätsverhältnisse. Nachher blieb ich für mich; beschäftigt mit den vier Philokteten und dem Globe.

12. In allem Vorhabenden fortgeschritten. Das Königl. Preußische Privilegium, durch Herrn von Nagler gesendet, kam an. Serenissimus gegen 12 Uhr. Sodann die Prinzessinnen mit ihrer Umgebung. Frau Generalin von Egloffstein und Frau Staatsminister von Gersdorff. Zuletzt Prinz Bernhard und Hofrath Soret. Mittag für uns. Gegen Abend Dr. Eckermann. Ich fuhr fort an dem Globe zu lesen und zu bezeichnen. Der Begriff jener Tendenzen wurde immer klarer.

13. Abschrift des Privilegiums und der Beylage. Einiges weiter geführte Geschäft. Abgerathene Scherz- und Spottreime. Mit Hofrath Meyer [160] spazieren gefahren. Derselbe speiste mit uns, mit Dr. Eckermann. Die Kaiserlich Königlichen Privilegien wurden vorgezeigt. Auch einige litterarisch-artistische Neuigkeiten wurden besehen. Abends Herr Canzler von Müller, die Ankunft des Medailleur Brandt verkündend. Gesellschaft bey meinen Kindern, wo ich mich mit Fanny Tornow über Frankfurt a. M., besonders auch über die neusten Dresdner Theaterhändel unterhielt. Madame Bracebridge. Die Herren Lawrence und Poerio trugen gleichfalls zur Unterhaltung bey. Später für mich, die Beschäftigung wie seit einiger Zeit. – Serenissimo, wegen des Leibarztes. Professor Riemer, wegen des Nebenstehenden.

14. Geschäftsconcepte an Schuchardt dictirt. Einige Jubiläumsconcepte an Herrn Canzler von Müller gesendet. Der Charakter des Globe als absoluter Liberalismus oder theoretischer Radicalismus erkannt. Mittag für uns. Abends Professor Riemer.

15. Concepte der Schreiben an Graf Bernstorff und Schuckmann. Andere Vorbereitungen. Kam ein Schreiben von Sulpiz Boisserée. Mittag für uns. Vor und nach Tische die entoptischen Versuche hervorgesucht und vermannigfaltigt. Oberbaudirector Coudray die Prospecte und Entwicklung der Petersburger Kettenbrücken. Besahen auch die von dorther durch Graf Alopeus angelangten [161] Gemmenabdrücke. – Herrn von Nagler nach Frankfurt a. M. Herrn Grafen Beust, ebendahin.

16. Übersetzung aus dem Globe abgeschlossen und mit Bemerkungen abgeschrieben. Kam ein Brief von Herrn von Martius. Entwurf einer Antwort dagegen. Spazieren gefahren an den Froriepschen Teich, die Eisfahrt besucht, dann um's Webicht. Mittag für uns. Tectur und Betrachtungen fortgesetzt.

17. Die Concepte weiter durchgesehen. Schuchardt mundirte. John schrieb an den Annalen. Die Wanderjahre in Betracht gezogen. Professor Riemer. Mehrfaches mit ihm durchgegangen. War das Bedenkliche des Globe immer mehr bemerkbar. Früh Major von Germar, Nachricht und Grüße von Petersburg bringend.

18. Nachricht von dem gestrigen Abscheiden des Professor Gabler. Kamen graphische Darstellungen von Schrön, October und November. Brief an Martius weiter gefördert. Hofrath Voigt auf einer Reise nach Göttingen zu Blumenbachs Prosessor-Jubiläum. Uralte Früchte und Fischlein in Braunkohle von Herrn von Knebel. Ordnung des chromatischen Apparats in dem vordern Schranke angefangen. Mittag Major von Germar, die Petersburger Ereignisse recapitulirt. Gegen Abend Hofrath Meyer. Einige [162] Übersetzung aus dem Globe mit Bemerkungen vorgelesen.

19. Schmeller stellte den Schwarzen Wasserhund Serenissimi nach der Natur gemalt auf. Ich ordnete noch einiges an dem chromatischen Apparat. Ein Schreiben von Herrn von Cotta mit unterschriebenem Contract. Ingleichen ein Schreiben von Dr. Schorn, datiert München. Um 1 Uhr spazieren gefahren mit Professor Riemer. Besah derselbe nachher die angekommenen Gemmenabgüsse. Speiste mit uns. War viel von der Oper Euryanthe und dem Theater die Rede. Herr Canzler von Müller, politische Neuigkeiten durchgesprochen, sogar durchgescherzt. Immer das Beste, was man bey so großer Differenz der Ansichten und Meynungen thun kann. Gräfin Line Egloffstein. Bey ihrer genauen Kenntnis des Locals von Petersburg und der dort wirkenden Persönlichkeiten bedeutende Unterhaltung über die neusten Ereignisse. Blieb für mich. Bereitete für morgen einiges vor.

20. Nebenstehendes: Herrn Grafen Beust nach Frankfurt. Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn J. Chr. Bläser nach Cöln. – Canzlist Härtel, seine bedrängten Zustände vortragend. Brief und Sendung von Zschokke. Wichtig bedenkliche Stellen im Globe. Mittag für uns. War von denen morgen vorzustellenden Gemälden [163] die Rede. Lombardische Schule vorgesucht und besehen. Blieb für mich. Den Globe weiter studirt.

21. Einiges aus dem Französischen übersetzt. Zu anderm Bemerkungen dictirt. Frau Großherzogin. Vorgewiesen Ludwig XIV. Einzug in Dünkirchen nach van der Meulen; ingleichen die Gemmenabgüsse, gesendet von Graf Alopeus. Einiges geordnet. Mittag für uns. Die Kinder waren mit Vorbereitung zu den Tableaux beschäftigt. Abends Professor Riemer. Einige Concepte. Sodann die Annalen von 1822. von Serenissimo gesendete von Zachische Correspondenz, Band 13, No. 5 und 6.

22. Kam das Königl. Niederländische Privilegium, durch Graf Beust. Verzeichnis der Gedichte des IV. Bandes der neuen Ausgabe. Besuch des Herrn Erbgroßherzogs. Herr Professor Riemer, einiges vor Tisch zu behandeln. Mittags zusammen. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray.

23. Sendung von dem Anatomen Müller in Bonn. Von Brewer aus Cöln die Carnevals-Neuigkeiten. Dr. Iken aus Bremen einiges auf Volkslieder Bezügliches. Vorstehendes näher betrachtet. Concepte an Schuchardt dictirt. Mittag für uns. Über das körperliche Mißbehagen, das man bey dem Mondwechsel empfinden will. Abends Fräulein Adele Schopenhauer. Herr Hofrath Soret. [164] Besahen die geschnittenen Steine und andere Preciosa. Sendung von Purkinje weiter angesehen.

24. Purkinje fortgefahren. Schreiben und Sendung von Grüner. Der Rehbeinischen Wittwe gedenkend. NB. Gestern war ein Brief des Herrn von Eschwege an Rehbein mitgetheilt worden. Mittag für uns. Gegen Abend Professor Riemer. Mit demselben einige Concepte und sonstiges Bevorstehendes durchgegangen. – An Serenissimum, Promemoria über die Zachische Correspondenz, mit Übersendung der Brewerischen Cölner Chronik.

25. Abermalige Concepte: Purkinje nach Breslau, Müller nach Bonn, Iken nach Bremen. Den Wanderjahren einige Aufmerksamkeit. Professor Osann von Dorpat, von dortigen Verhältnissen erzählend, auch seine Versuche farbige Phosphore hervorzubringen mittheilend. Gräfin Egloffstein, das Porträt der Frau Großherzogin vorweisend und sich deßhalb berathend. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag für uns. Antikes Bild der Iphigenie in Aulis aus dem Kunstblatt. Abends Hofrath Meyer. Verhandlung hierüber. Mittheilung des Schornschen Briefs. Fortgesetztes Lesen von Keatings Forschungsreise in dem nördlichen Theile der vereinigten Staaten von Nordamerika.

[165] 26. Übersicht des Vorseyenden. Durchsicht der vorliegenden Concepte. Das Kunstblatt mit dem Umriß des Charons und der Beurtheilungen. Siegelung des Contracts. Gegen 12 Uhr der Prinz. Herr Soret. Staatsrath Poletika. Herr Hofrath Meyer. Mittag zu drey. Mein Sohn bey Hofe. Eröffnung des Landtags. Ich las in Röhrs Palästina.

27. Schreiben von Nagler. Sendung von Carus. Abschrift der Anzeige. Mit meinem Sohn die Expedition für Cotta durchgesprochen. Durchgedacht den Erlaß an Schorn. Im Garten mit den Kindern, erstes Schneeglöckchen. Allein Spazieren gefahren. Mittag zu drey. Nordöstliche Barometerbeobachtung von Breslau. Mittheilungen von Carus. Fuhr fort in Röhrs Palästina zu lesen.

28. Mancherley geordnet und gefördert. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Den Atlas von Le Sage vorgelegt. Über die Gegenwart des Staatsrath Poletika. Spazieren gefahren. Mittag Dr. Eckermann. Abends Professor Riemer. Das Jahr 1794 durchgegangen. – Herrn Geh. Rath von Leonhard nach Heidelberg.

März

1. Sowohl an der Anzeige als an der Berliner Correspondenz zu arbeiten fortgefahren. Mit [166] Professor Riemer spazieren gefahren. Speiste derselbe mit uns. Einiges Concipirte besprochen. Er sah die Tischbeinischen Skizzen durch. Abends las ich Hofrath Ludens Geschichte des deutschen Volks.

2. Secretär Kräuter, einiges die Bibliothek betreffend. Ordnung in Verschiedenen Dingen. John schrieb an Zelters Correspondenz. Ich beachtete die auszufertigenden Concepte etwas näher. Mittag zu drey. Gegen Abend Herr Canzler von Müller, desgleichen Herr Oberbaudirector Coudray. Frage wegen auszulassender Briefe in der Jubiläumsschrift. Ludens Geschichte des deutschen Volks, Vorbericht und erstes Buch.

3. Schuchardt fing an Kupfer und Zeichnungen in den vorderen Zimmern durchzusehen. Ich ging in den unteren Garten und verweilte daselbst. Brief von Dr. Niethammer aus München. Betrachtung über die preußischen Episcopal- und die Münchner Synodalanstalten. Warmer Morgen. Mittag zu drey. Ludens Geschichte des deutschen Volks. Abends Professor Riemer. Das Jahr 1795 durchgegangen. Fortgesetzte Überlegung von Carus Heft zur allgemeinen Anatomie.

4. Früh im Garten mit Wolf. Manches durchgedacht und vorgearbeitet. Gärtner Herzog. Verabredung wegen einiger Pflanzungen. Spaziergang außerhalb des Gartens. Osann theilte [167] verschiedene Phosphore mit, nebst einem Aufsatze. Schuchardt setzte das Ordnen der Kupfer und Zeichnungen fort. Mittags zu dreyen. Abends in der Vorstellung von Iphigenie. Großer Brand in Buttstädt. – Herrn Professor Göttling, Manuscript des 4. Bandes der neuen Werke, nach Jena.

5. Professor Riemer. Behandlung der Expedition an Herrn von Nagler. Canzler von Müller mit dem Fremden, welcher ein treffliches anatomisches Werk vorwies. Kamen Serenissimus, beschauten dasselbe und besprachen anderes. Professor Riemer und Osann zu Tische. Abends Eckermann. Las in Ludens Geschichte des deutschen Volkes vor. Ferner gesprochen über die gestrige Vorstellung von Iphigenia.

6. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, abgesendet ein Schreiben mit 4 Beylagen. Siehe das Concept. Stuttgart. Museumsschreiber Färber nach Jena. – Schuchardt fuhr fort, an Kupfern und Zeichnungen zu ordnen. Ich ordnete manches an Papieren und Heften. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische in den Garten mit ihm, meinem Sohn und den Kindern. Abends Ludens Geschichte des deutschen Volks. Einiges Neuangekommene durchgesehen.

7. Schuchardt fuhr an seinem Geschäft fort. John mundirte an der Expedition nach Berlin. Im [168] unteren Garten. Nach den Arbeiten gesehen. Der kleine Prinz und Hofrath Soret besuchten mich. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer. An den Annalen fortgefahren. Ingleichen einiges an den nöthigen Expeditionen. Ludens Geschichte des deutschen Volks erster Theil ausgelesen. Merkwürdige Recension des Globe No. 30 über Napoleons russische Campagne.

8. Fortgesetzte Geschäfte jeder Art. Fernere Verabredung mit Schuchardt. Von Gagern Nationalgeschichte der Deutschen. Im unteren Garten. Gärtner Herzog war vorgerückt mit Bearbeitung der Rabatten. Kam Professor Riemer. Weltgeschichtliche Vergleichung des Kampfes zwischen Herrschenwollenden und nicht Dienenwollenden. Römer und Germanen, Türken und Griechen. Der Streit zieht sich in die Länge, weil kein Theil hinreichende Mittel zum Zweck ergreift. Speiste derselbe Mittags mit uns. Ich zeigte ihm niederländische Kupfer. Traité élémentaire de Physique par C. Despretz war angekommen. Ich fing an ihn zu studiren. Beschäftigung damit bis Abends. Nachts von Gagern fortgesetzt.

9. Von Gagern. Expeditionen nach Frankfurt weiter geführt. In dem untern Garten. Die Arbeiten betrachtet und das Vorliegende durchdacht. Auf dem Spaziergang begegnete der Frau Generalin von Egloffstein, Frau von Pogwisch und Gräfin [169] Line Egloffstein. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war mit dem Großherzoglichen Münzcabinet beschäftigt. Sendung von Berlin von Hirt und Schadow. Brief von Zelter. Billet von Langermann. Letzteres an Serenissimum. Medaille von Loos in Silber und Kupfer ausgeprägt. Betrachtung darüber. Abends Hofrath Soret und Meyer, auch Eckermann.

10. Einige Expedienda zusammengelegt. Das Jubiläum und Predigten deshalb recensirt im Globe. Voß contra Creuzer im Hermes, 25. Band 2. Heft. Anmeldung des Herrn Brandt von Berlin. Mein Sohn fuhr in dem Ordnen des Münzcabinets fort. Herr Canzler von Müller den Medailleur Brandt einführend. Letzterer nahm eine Zeichnung sogleich von meinem Profil. Mittag für uns. Abends Professor Riemer. Das Jahr 1797 durchgegangen; auch einige Concepte.

11. Fortgesetztes Studium der Physik von C. Despretz. Schweizerreise vorgesucht im Original und Mundum. Um Zehn Herr Brandt, noch einige Zeichnungen bearbeitend. Vorher Rath Helbig, einiges von Serenissimo ausrichtend. Mittag mehrere Gäste: Brandt, Canzler von Müller, Coudray, Hofrath Meyer, Riemer. Über Herrn Brandts vorseyende Arbeit das Mehrere verhandelt. Abends für mich. Das französische physikalische Werk fortgesetzt. NB. War auch heute der veränderte [170] Aufsatz über Charon vollendet und abgeschlossen worden.

12. Unterschrift und Abschluß der sämmtlichen in der Privilegien-Sache nach Frankfurt und Berlin bestimmten Ausfertigungen. War durch ein neues Repositorium für schnelleres Arrangement der Kupfer und Zeichnungen gesorgt. Manches geheftet. Gedichte zu den symbolischen Bildern geschrieben. Herr Obermedicinalrath von Froriep. Herr Brandt zeichnete noch einiges. Mittag für uns. Abends Dr. Eckermann. Einiges im neuen Faust vorgelesen.

13. In Betrachtung des Faust fortgefahren. In den untern Garten. Das Gleiche bedacht. Im Heraufgehen Serenissimum angetroffen. In der Ackerwand auf- und abgegangen. Mittag für uns. Ordnung der Kupferstiche näher betrachtet. Zeitig zu Bette.

14. An Faust fortgefahren. Frau Großherzogin. Die Privilegien im Originale vorgewiesen. Sodann das neue Berliner Maskenwerk; auch das ältere Römische Carneval von dem schwedischen Cavalier. Mittag zu drey. Ottilie assistirte der Frau von Gerstenbergk. Ich fuhr fort die einzelnen Papiere zu Faust gehörig zu redigiren. Kam der vierte Band Gedichte von Professor Göttling mit Schreiben. Hatte Professor Osann Abschied genommen. Abends Professor Riemer. [171] Die Annalen bis Ende des Jahrhunderts durchgegangen. Auch etwas über die Versification von Faust gesprochen.

15. Nebenstehendes abgefertigt: Herrn von Nagler, mit mehrerem Inhalt. Siehe die Acten. Herrn Dr. Weller, Einladung auf morgen. – Geh. Legationsrath von Conta. Spazieren gefahren mit Professor Riemer. Speiste derselbe mit uns. Besah die Everdingen und Claude Lorrain. Nahm ich die drey letzten Bücher der Zahmen Xenien vor.

16. Einige Vorbereitung zur Abendgesellschaft. Zahme Xenien VI. Buch. Herr A. Turgeneff, Russisch Kaiserl. Etatsrath und Staatssecretärs-Gehülfe. Einiges mit Schuchardt in Absicht auf Kupfer in den vordern Zimmern. Mittag Herr Dr. Weller. Mit demselbigen die Angelegenheit der Veterinärschule besprochen. Geschichte des großen Studentencommerses auf dem Jenaischen Markte. Einiges in Bezug auf Ordnung der Kupfer und sonst. Abends Gesellschaft: von Wangenheim, Minister, von Müller, Coudray, Meyer, Riemer, Brandt, Berliner Stempelschneider, von Conta, von Froriep, Töpfer.

17. Zahme Xenien VI. Buch. Abschriften einiger Privilegien. Ordnung der vordern Zimmer. Mineral schränke einzuräumen angefangen. Chirurgus Böhringer. Sodann Herr Präsident von Motz, über die Besetzung der theologischen durch [172] Gabler erledigten Stelle. Abends Professor Riemer, die ersten Jahre der Annalen durchgegangen.

18. Nebenstehendes: Zelter, lithographirtes Blatt und Beschreibung von Charon, Berlin. An Schrön, nach einem Verzeichnis bey den Acten befindlich. Professor Göttling, Aus meinem Leben 2. Band. An Färber, verschiedene Quittungen, Jena. Herrn Professor Purkinje, Dank für gesendetes Werk, Breslau. – Schmeller ein Porträt vorweisend. Herr Frommann Besuch abstattend. Einiges zu den Zahmen Xenien; Robert Wesselhöft und de Wette und deren Umtriebe betreffend. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag zu vieren. Unterhaltung über das gestrige Fest bey Gräfin Henckel. Abends Hofrath Meyer. Über Abschied und Abreise der von Witzlebischen Familie.

19. Überlegung des gestrig angekommenen verbesserten Lustspiels: Die Hofdame. Kleine Gedichte durchgesehen. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Der kleine Prinz und Hofrath Soret. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag zu dreyen. Mein Sohn hatte eine große Fußtour unternommen. Andeutungen von des östreichischen Kaisers Tod. Zweifel deshalb. Masse von Zeitungen. Abends Hofrath Meyer. 100 Thlr. in Silber. Die nächsten Vorkommnisse besprochen. Dr. Eckermann. Über den alttestamentlichen Glauben und die [173] kirchliche Genauigkeit der Engländer. – An Serenissimum, Promemoria nach Concept.

20. Von Zach, Vol. 14, No. 1. Abschriften kleiner Gedichte zu Completirung der Sammlung. Einiges an den Denk- und Sendeblättern. Mittag Herr Geh. Rath Schweitzer. Die schweitzerische Maschine zu den entoptischen Farben aufgestellt. Hofrath Meyer war nach Erfurt gefahren. Aus dem Zachischen Hefte einiges ausgezogen und übersetzt. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart.

21. Nachricht von der Krankheit des Hofrath Meyers in Erfurt. Unterredung deshalb mit Herrn Hofrath Soret. Hierauf mit Herrn Hofrath Schwabe, welcher mit Schuchardt nach Erfurt fuhr. An John kleine Aufsätze in Wissenschaftlichem Bezug dictirt. Mittag zu vieren. Medaille durchgegangen. Das Bauernmädchen von Mera. Abends Professor Riemer. Die Einrichtung der ersten Bände sämmtlicher Werke nochmals durchgegangen. Dann auch einzelnes. Beruhigendes Billet des Herrn Soret nach Rückkunft des Hofrath Schwabe von Erfurt. 22. Kleine Gedichte mundirt zum 4. Bande. Doctor Weller, den Candidaten zum Gehülfen der Veterinärschule präsentirt. Einiges Allgemeine zur Naturforschung. Mittag Professor Riemer, auch Dr. Weller. Das Instrument zu den entoptischen [174] Farben und die Gläser dazu wieder vorgesucht. Die Geschenke zu der Wohlthätigkeitslotterie für Buttstädt waren die Unterhaltung. Abends Ottilie, sodann Eckermann. Nachrichten von Meyer aus Erfurt.

23. Fernere Nachrichten von Erfurt, daß der Patiente sich noch nicht auf die Reise wagen dürfe. Den 3. Band der neuen Werke durchgesehen, um ihn abschließlich zu paginiren. Medailleur Brandt, Canzler von Müller. Verhandlungen wegen der Medaille. Taufe bey Herrn von Gerstenbergk. Mittags zu dreyen. Nach Tische mit Ottilien über die verschiedenen Charaktere der Bewohner der drey britannischen Inseln. Brief von Herrn von Fouqué. Abends denselben mit Dr. Eckermann besprochen. Canzler von Müller und Brandt. Fernere Verhandlungen wegen der Medaille.

24. Aufsatz angefangen über Bryophyllum calycinum. Brief an Nees von Esenbeck dictirt. Paginirung des dritten Bandes der Gedichte. Die entoptischen Farbenversuche weitergeführt und die nöthigen Theile des Apparats zusammen gebracht. Mittag zu vieren. Beruhigende Nachricht wegen Hofrath Meyers. Keatings Reise durch Nordamerika mit der Karte verglichen. Fernere Beachtung der entoptischen Farben, besonders durch Glimmertafeln. Abends Professor Riemer. Die einzelnen Dictata mit ihm durchgegangen.

[175] 25. Manches Einzelne besorgt. Concipirt und mundirt. Hofadvocat Hase wegen des Rehbeinischen Sohnes. Herr Staatsminister von Fritsch wegen derselbigen Angelegenheit. Herr von Gerstenbergk, wegen dem Anteil an seinen Familienangelegenheiten dankend. Entoptische Glimmerblättchen sortirt. Mittag zu vieren. Die Kinder besprachen eifrig ihre nächst zu wiederholenden Charaden. Mich beschäftigte fortwährend Purkinje's zweytes Bändchen. Bewunderte das freywillige Märtyrerthum, womit er die Versuche anstellte, zugleich aber auch die große Consequenz und Pertinenz derselben, wodurch er für sich und uns zu den reinsten Resultaten gelangte. Herr Canzler von Müller, den Abschluß mit dem Medailleur Brandt anzeigend. Medailleur Brandt selbst, um Abschied zu nehmen. Wurde noch einiges besprochen, besonders der einzusendende Umriß für Schwerdgeburth. Später Oberbaudirector Coudray von Neustadt kommend. Gelungene Ausführung der Chaussée bey Triptis. Ereignisse bey Gelegenheit des zur Sprache kommenden Monumentes. Später die Bransche Minerva März, ingleichen Miscellen 3. Heft. – Herrn Grafen Alopeus nach Berlin, Dank für die übersendeten Gemmenabdrücke. Herrn Münzdirector Loos, dahin, Dank für die übersendete Medaille. Herrn Major und Ritter Fouqué, dahin.

[176] 26. Übersicht und Vorbereitung. Meiner Werke 3. Band. Verschiedene Briefe. Kleine Gedichte und Bemerkungen mundirt. Verschiedene Sendungen und Briefe kamen an von Straßburg, Cöln, Göttingen, London und Bremen. Betrachtung und Überlegung deshalb. Herr Matthisson, eine Stelle aus Faust vorlesend. Mittag Dr. Eckermann. Unterhaltung mit ihm über Byron. Herrad von Landsperg gelesen und mit den Bildertafeln verglichen.

27. Concepte vorbereitet. Meinem Sohn dictirt. Mit demselben die englischen Angelegenheiten durchgesprochen. Mit Ottilien gleichfalls. Sendung an Engelhardt eingeleitet. Der Buchbinder Bauer, wegen des Futterals. Brief von Grafen Reinhard. Schrön wegen einiger ihm zu übergebender Tafeln und sonst. Besuch von zwey Engländern: Mr. Edward John Spry und Mr. William Coulson aus London. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war auf dem Herrn Matthisson gegebenen Feste. Abends die Chronik der Äbtissin Herrard angesehen, auch Engelhardt Notizen deshalb. Bemerkungen des Ritter Ciccolini über die Sonnenuhren. Sonstiges vorbereitet. – Herrn Hofrath Meyer, Erkundigung wegen seines Befindens, Erfurt. Nees von Esenbeck, nach dem Concept, Bonn.

28. Nebenstehende und andere Sendungen expedirt und [177] vorbereitet: Herrn Geh. Cammerrath Frege nach Leipzig. Herrn Alfred Nicolovius nach Berlin. – Brief an Ernst von Schiller. Frau Großherzogin. Die Bilder der Chronik der Äbtissin Herrard vorgezeigt, auch in Gemäßheit der Engelhardtischen Notizen einigen Vortrag gethan. Sonstiges eingeleitet. Mittag Herr Generalsuperintendent Röhr. Abends Herr Professor Riemer, gingen einige Briefconcepte und einzelne Sprüche durch.

29. Concepte und Munda. Nebenstehende Briefe:Herrn Doctor Müller, Privatlehrer, in Bonn. Herrn Ernst von Schiller in Cöln. – Schuchardt nach Erfurt zurückgehend. Schrön sich nach Jena zurückbegebend. Heiterer Sonnenschein. Im Garten. Mittag Oberbaudirector Coudray und Professor Riemer. Ersterer besah die französischen republikanischen Medaillen. Nachher setzte ich die Behandlung und Besorgung des Nächsten ununterbrochen fort. Brief von Sulpiz Boisserée, die Ankunft meines Packets meldend. Erklärungsschrift der Landstände wegen der Cammer-Angelegenheiten.

30. Revision des vierten Bandes fortgesetzt. Mein Sohn hatte die oberaufsichtlichen Dinge befördert und die nöthigen Concepte geschrieben. Einladung auf heute Abend. Dr. Eckermann wegen des jungen Musicus. Herr Prorector und Professor [178] Weber von Frankfurt. Antediluvian Phytology. By Edmund Tyrell Artis. Mittag für uns. Shakespeares Macbeth. Morgens war die Auslosung der Gaben für Buttstädt geschehen. Unterhaltung deßhalb. Abends große Gesellschaft, siehe Verzeichniß. Der Frankfurter Pianospieler gab angenehme Unterhaltung.

31. Macbeth englisch. Anderes eingeleitet. Ingleichen Abschriften. Nebenstehende Briefe: Herrn von Schiller, Oberlandsgerichts-Assessor, nach Cöln. Herrn Heinrich Zschokke nach Aarau. – Mittag für uns. Nach Tische Ulrike auf dem Piano spielend. Abends Professor Riemer. Physikalische Aufsätze und Übersetzungen durchgegangen.

April

1. Shakespeares Wintermärchen im Original. Herr Geh. Referendar Thon. Herr Professor Göttling. Mittheilung von Serenissimo wegen Dr. Vogels. Mit Ottilien den Anfang des Macbeth im Original. Zu Mittag Herr Professor Göttling. Abends das Wintermärchen. – An Frau Geh. Rath von Wolzogen nach Jena.

2. Expedition nach Stuttgart und Leipzig, nebenstehend: Des Herrn von Cotta Hochw., wegen Geldangelegenheiten, Stuttgart. Herrn Geh. Cammerrath Frege, Avisbrief, Assignation auf 1500 Thlr. an Elkan. Serenissimo, Promemoria [179] wegen, ärztlicher Angelegenheiten. – Herr von Cruikshank. Wachtmeister Gichau, dessen Jubiläum gestern gefeyert wurde. Mit Ottilien den englischen Macbeth gelesen. Einiges über die gestrige Vorstellung. Mein Sohn hatte die Expeditionen nach Jena besorgt. Mittag zu dreyen. Ward über die Aufführung von Macbeth gesprochen. Shakespeare: Was ihr wollt, Ende gut alles gut, angefangen. Dr. Eckermann, über die Aufführung von Macbeth, über Schillers Behandlung. Auch die neue, nicht zu billigende Berliner. Las ihm ein Stück aus Helena vor.

3. Fortsetzung des Nothwendigsten. John mundirte an Faust. Das große Kupfer vom K. S. Hof vom Herrn Erbgroßherzog. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war bey Frorieps. Erzählte nach Tische einiges von landschaftlichen und Cammer-Angelegenheiten. Shakespeares: Ende gut alles gut. – Herrn Hofrath Benecke nach Göttingen, mit Einschluß an Herrn Douglas Kinnaird nach London.

4. Einiges zu Faust concipirt und mundirt. Revision des Divans. Mittag zu vieren. De la Littérature Allemande durchgelesen. Abends Professor Riemer, den Faust durchgegangen.

5. Das Gestrige fortgesetzt. In den sechsten Band meiner Werke eingeschaut. Einiges zu berichtigen. Concipirt, mundirt. Mit Ottilien den Macbeth [180] gelesen. Spazieren gefahren. Speiste Professor Riemer mit. Medaillen, syrakusanische, herausgegeben von Nöhden. Abends Lucan 6. Buch. Nachricht vom Tode Vossens.

6. Brief von Zelter und Langermann. An Faust revidirt. Le Globe No. 43, sehr bedeutend. Spazieren gefahren. Mittag zu vieren. Abends großer Thee.

7. Einiges zu Faust. Demoiselle Falk und Frau Professor Melos. Über die von Döring zu übernehmende Biographie des verstorbenen Falks. Abends Professor Riemer.

8. Meist im untern Garten.

9. Abermals im untern Garten. Herr Regierungsrath Schmidt, der von Berlin gekommen war. Herr Canzler von Müller. Mittag drunten für mich gespeist. Gegen Abend der junge Frommann. Mit demselben hereingegangen. Unterwegs Adele, Alwine und den musikalischen Vetter angetroffen. Sodann für mich. Später Doctor Eckermann.

10. Einiges an Faust. John hatte den Anfang der Annalen abzuschreiben vollendet. Mittag zu vieren. Abends Abschriften der Strophe von heute früh.

11. Ordnung mit dem Umliegenden. Das Begonnene fortgeleitet. Die Frau Großherzogin Königliche Hoheit. Griechische Medaillen von Nöhden. Graf[181] Ingelheims Vase, erklärt von Hirt. Einiges mit Schuchardt verabredet wegen Anordnung der Kupferstiche u.s.w. In den untern Garten. Daselbst das Vorseyende überlegt und allein gegessen. Morgens waren die Herren Haidinger und Allan bey mir gewesen. Ließen sich auch einen Augenblick im Garten sehen. Des Ersteren mineralogischer Aufsatz im Edinburger Journal. Abends herauf. Mit Professor Riemer einiges an Helena durchgegangen.

12. Ordnung in verschiedenen Dingen. Auch mit Schuchardt manches arrangirt. Riemers Lexicon vom Buchbinder. An Faust arrangirt und geheftet. Frau von Wolzogen besuchte mich. Derselben Jenaischer Aufenthalt wurde besprochen, sowie die Herausgabe meiner Correspondenz mit Schiller. Schreiben von Cotta, wegen des Verhältnisses zu dem Haus Frege. Mittag Professor Riemer. Shakespeare Hamlet, erste Ausgabe, nachgedruckt bey Fleischer in Leipzig. Einiges an Helena ajustirt.

13. Nebenstehendes: Herrn von Hoff nach Gotha, wegen der von Buchischen Sendung. Herrn von Martius, mit einer Titelzeichnung des südlichen Amerika. – Einiges an Faust. Briefe vorbereitet. Herrn Rath Helbig wegen Witterungsbemerkungen vom Landwirthschaftlichen Verein. Herr Hofrath Voigt, Nachricht von Göttingen [182] bringend. Der Herr Erbgroßherzog. Mittag zu vieren. Tiecks Dramaturgische Blätter 2. Bändchen. Abends großer Thee.

14. Briefconcepte. Das Kästchen für Herrn von Cotta gepackt und signirt. Hofrath Huschke. Blieb für mich, auch allein zu Tische, wegen geschwollner Ohrdrüse. Herr Cousin, Préface des Fragments Philosophiques. Professor Riemer, den Dialog von Helena durchgegangen.

15. Nebenstehendes und anderes auf dieses Geschäft Bezügliche: Herrn Geh. Cammerrath Frege und Compagnie nach Leipzig. Kam Jean Pauls Porträt von München an. Blieb ich für mich beschäftigt. Las Herodots zweytes Buch, aus zufälligem Anlaß. Betrachtungen über Cousins Philosophie, die mir ganz eigentlich eine Theorie des Zeitgeistes scheint. Die Hexen von Lancashire und sonstiges von Tieck auf's Theater Bezügliche.

16. Sachte fortgefahren in allem Vorliegenden. Registrande berichtigt. Actenheften besorgt. Nebenstehendes abgeschickt: Herrn Geh. Hofrath von Cotta nach Stuttgart. Die Packung der 5 Bände vollendet. An Faust weiter gedacht. Herodot ferner gelesen. Für mich allein gegessen. Abends Herr Canzler von Müller. Nachricht von Herrn Voisin.

17. Brief von Voisin. Einiges weiter an Faust. [183] Schreiben des Königs von Preußen an die Herzogin von Köthen. Voisins Vorrede. Für mich gespeist. Gegen Abend die Herren Schinkel und Beuth, von Berlin nach Paris und London gehend. Brachten architektonische und sonstige Abbildungen mit. Unterhielten sich mit mir und Ottilien eine Stunde. Abends Herodot.

18. Einiges zu Faust. Voisins Vorrede. Cartesius Methode. Zahlte 135 Thlr. 8 Gr. an Herrn Soret für Bovy's Rechnung. Mittag für mich. Lesen und Betrachten fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Einiges an Helena. Mein Sohn war nach Jena gefahren, die oberaufsichtlichen Geschäfte zu besorgen.

19. Sendung der Bildnisse Jenaischer Professoren von Schenk. Fortsetzung des gestrigen Lesens und Arbeitens. Elkans Diener meldete, daß das aufgetragene Geschäft in Ordnung sey. Mittag für mich. Sendung von Geh. Rath Willemer. Herodot. –Herrn Geh. Hofrath von Cotta, Stuttgart, die fünf ersten Bände meiner Werke.

20. Der Anfang der Zeitschrift Eos von München, mit sonstigen Notizen und Anfragen durch den Herrn Canzler. Einiges beseitigt, gepackt und sonst Raum und Ordnung gemacht. John schrieb an den Zelterischen Briefen fort und Schuchardt kam mit den Kupfern und sonstigen Kunstblättern immer mehr in Ordnung. Mittag für mich. [184] Herodot und sonst. An Helena fortgearbeitet. Abends Oberbaudirector Coudray. Großer Thee in den vordern Zimmern.

21. In den vordern Zimmern den Morgen zugebracht. Die Decke aus dem hintern weggenommen und abgestäubt. Criminalrath Lauhn von Gisenach besuchte mich, von dem Übelbefinden des Hofrath Meyers Nachricht gebend. Auf die von Schuchardt getroffene Einrichtung des Kupferstich-Zimmers einige Blicke geworfen. Mittag für mich. Nach Tische durch Herrn Criminalrath Lauhn 300 Thlr. an Hofrath Meyer. Abends Professor Riemer. Über Helena conferirt.

22. Die Verlobung von Rafael, buntes Exemplar von Serenissimo. In den vordern Zimmern, indem die hintern gereinigt wurden. Mittag für mich. Herodot.

23. Früh Herzogin Bernhard mit ihren Kindern. Verschiedene Sendungen, auch von Dr. Meyer von Bremen. Für mich gespeist. Gegen Abend Fürst Wrede. Später Dr. Eckermann, von seiner Leipziger Meßreise erzählend. Ich las ihm einiges aus Helena. – Herrn Dr. Engelhardt nach Straßburg, zwey Exemplare der Iphigenie.

24. Dante von Abeken. Die verschiedenen Sendungen von Breslau, Minden und sonst näher beachtet und studirt. Herr Soret verehrte eine schöne Sammlung von 126 Stück Schwefelabgüssen [185] von Originalen in Genf befindlich. Mittag für mich. Später Herodot.

25. Schreiben von Frau Hofrath Voß. Gestriges Lesen und Betrachtungen fortgesetzt. Die Anweisungen unterzeichnet. Ingleichen den Avisbrief geschrieben. Besuch der Frau Großherzogin Königliche Hoheit. Das Schinkelische neuste Heft, ingleichen die von Herrn Beuth mitgetheilten Probeblätter. Mittag für mich. Abends Professor Riemer. Einiges an Helena durchgegangen. – Herrn Frege nach Leipzig Avisbrief nach dem Concept, mit Assignation dem Banquier Elkan übergeben.

26. Mundum von Helena weitergeführt. Herrn Sorets Schwefelabgüsse fernerhin betrachtet. Herr Stromeyer, der Medicin Beflissener, von Berlin kommend. Mittag Professor Riemer mit mir auf dem Zimmer speisend. Ästhetische und rhythmische Unterhaltungen. Abends für mich, das Geschäft an Helena fortgesetzt.

27. Fortgefahren und vorbereitet. Verabredung mit Ottilien wegen dem Abend. Mittag für mich. Abends großer Thee. Befand mich des Nachts nicht wohl und blieb

28. im Bette. Ottilie verunglückte bey'm Reiten. Abends Professor Riemer.

29. Brachte abermals eine unruhige Nacht zu. Fing an Pandurang Hári zu lesen. Blieb für mich. [186] Fräulein Adele besuchte mich. Ich las die beyden Bände des obgenannten Romans durch.

30. Hatte zwar unterbrochen, aber gut geschlafen. Gebadet. Obiges Lesen fortgesetzt. Einen großen Theil des Tags im Bette zugebracht. Das englische Werk ausgelesen. Besuch von Dr. Eckermann.

Mai

1. Ungünstige Nacht, doch aber bey Zeiten aufgestanden und einiges Geschäft begonnen. Mittag für mich allein. Virgils Aeneis fortgelesen. Abends Herr Canzler von Müller und Oberbaudirector Coudray.

2. Zeichnung von Fräulein Poppenheim aus Straßburg. Virgil weiter gelesen. Die Didonischen Abenteuer beendigt. Einiges der spätern Anordnung meiner Werke vorgesucht. Mittag für mich im Stillen. Die Reihe meiner Werke möglichst übersehen. Abends Professor Riemer. Einiges auf Helena bezüglich.

3. Kam der 20. Band von Göttling. Übrigens bey nicht vortheilhaftem Befinden den Tag in der Stille zugebracht. Herr von Cotta sendet den Abdruck der Anzeige. Ich überlegte solche und entwarf Emendationen. – Den 21. Band an Herrn Professor Göttling. An die Kirchenräthin Paulus nach Heidelberg.

4. Kam ein Schreiben des Herrn Minister Grafen [187] von Bernstorff. Fuhr in gestrigen Überlegungen fort. Gegen Abend Canzler von Müller, welcher das Büchlein meines Jubiläums überreichte. Auch Professor Riemer, mit welchem die Anzeige der Werke durchging.

5. Gebadet. Einige Briefe dictirt. Aus der Bibliothek waren die höchsten Herrschaften mit dem König von Württemberg gewesen. Überlegte mir einen freundlichen Brief von Zschokke als ein wichtiges Beyspiel der im Grund und Ausübung unendlich verschiedenen Denkkräfte und Denkweisen der Menschen. – Herrn Rath Grüner nach Eger.

6. An den nothwendigsten Speditionen fortgearbeitet. Leidliches Befinden. Mittag für mich. Nachher Fräulein Ulrike, erzählend die Abenteuer des Falles und die Begebenheit mit den Handwerksburschen. Fräulein Adele erzählte sinnig gar manche gesellige und freundschaftliche Verhältnisse. Von Trier kam das römische Monument zu Igel, behandelt von Hawich und Neurohr; eine willkommene Erscheinung; ich ging sowohl Text als Abbildung durch. Sonst hatte ich noch einige Briefconcepte dictirt. – Frau Geh. Kirchenräthin Paulus nach Heidelberg, mit zwey Bronze-Medaillen. Herrn Obermedicinalrath von Froriep, wegen dem Leipziger Bücherinspector.

[188] 7. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn von Cotta nach Stuttgart. Herrn Heinrich Zschokke nach Aarau. – Die Schillerschen Briefe wieder vorgenommen. Ingleichen bedacht, was an einige Freunde zu erlassen seyn möchte. Unterhaltung mit Ulriken. Ingleichen mit meinem Sohn. Las von Stephan Schütze: Heitere Stunden, den 1. Band. Oberbaudirector Coudray wegen des Jenaischen Gebäudes und der dabey vorkommenden Irrung. Betrachtung des Monuments von Igel.

8. Nebenstehende Briefe: Herrn Frommann nach Jena. Herrn Meyer nach Minden. – An Stephan Schütz kleinen Geschichten fortgelesen. Manzoni's Werke neuste Ausgabe. Einiges dictirt über mein Verhältnis zu fremden Litteratoren und Litteraturen. Schreiben an Herrn von Willemer. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Mittag im Stillen für mich. Gegen Abend der Engländer, Cromie, der mir die Geschichte seiner Dresdner Reise erzählte. Herr Canzler von Müller, über die Neigung seines Sohnes etwas Näheres und praktisches zu erfahren. Herr Soret, den ich mit einigen Auszügen aus dem Globe, nicht weniger der von Zachischen Correspondenz unterhielt. Las die heitern Stunden von Stephan Schütze durch.

9. Nebenstehendes. Sonstige Concepte an Schuchardt[189] dictirt. Chirurgus Kladzig producirte das Siebenjährige Bauernmädchen, das in ein Arzneyglas gefallen war und sich quer durch's Gesicht geschnitten hatte, glücklich nach erster Intention geheilt. Manzoni über die Longobarden. Niethammer über die bayerischen Generalsynoden. Mittag still für mich. Gegen Abend Professor Riemer. Briefconcepte durchgegangen, dann über die Chöre von Helena gesprochen.

10. Mehrere Briefe eingekommen. Munda durch Schuchardt. Herr Genast über die letzten Tage des Geh. Hofrath Kirms sprechend. Ferner von dem Zustand seiner Kinder in Leipzig und deren vorseyenden Reise. John mundirte an der Helena. Mittag still für mich. Die Krönungsblätter König Georgs des Dritten. Abends Fräulein Ulrike. Staatskalender wegen fürstlicher Heyrathen. Briefe von Graf Reinhard, Vargas Bedemar und Blumenbach.

11. Reisen in Griechenland von Bröndstedt erhalten. Zwey Hefte Porträte von Gérard. Briefe dictirt. Mittag für mich. An der Reise nach Griechenland gelesen. Herr Oberbaudirector Coudray, ingleichen Canzler von Müller. Wurden die gegenwärtigen Verhandlungen über die Chausséen und sonstige Wege durchgesprochen. Späterhin suchte ich die Helena abzuschließen.

12. Nebenstehendes: Herrn Grafen Reinhard nach[190] Frankfurt am Main. Helena bedacht. Vorläufige Briefmunda besorgt. Fortgefahren in allem Begonnenen und Vorliegenden. Mittag für mich. Gegen Abend Professor Riemer. Einige Concepte, sodann Helena durchgesprochen.

13. Durchaus fortgefahren. Besonders die Lücken an Helena bearbeitet. Erhielt von den Buchbindern die aufgezogenen Bildchen. Ingleichen das Medaillen- Futteral für Bremen. Unterhaltung mit Bergrath Wahl, wegen des Starkischen Beyraths.

14. Das gewünschte Manuscript von Hofrath Meyer durch Schuchardt. Betrachtung desselben. Einiges daran gebessert und eingeschaltet. Nicht angenommene Besuche von Präsident Schwendler und General von Egloffstein. Angenommen Herrn von Froriep. Einiges über den Landtag. Ingleichen Dr. Gräbner. Sodann das Manuscript zu Kunst und Alterthum durchgesehen und überdacht. Mittag für mich. Die Porträts von Gérard ferner durchgedacht. Abends Canzler von Müller, einiges von Graf Reinhard wie auch von dem Lithographen Müller anzeigend. Oberbaudirector Coudray, Risse zu dem neuen Hause der Erholung. Dr. Eckermann, den ich den Anfang der Helena lesen ließ und mit ihm sprach.

15. Die Porträts von Gérard neben einander gelegt und übersehen. Kaiserlich Königl. Bildergallerie zu Wien die Hefte des dritten Bandes durchgesehen[191] und beachtet. Fräulein Adele, den Besuch von Geheime Räthin Loder und Fräulein Blumenbach vorbereitend. Vor dem Schauspiel Badeinspector Schütz. Nachher Hofrath Voigt. Jener von den Berkaischen Zuständen, dieser von Jena und den dortigen Richtungen der Aufmerksamkeit und der Studien erzählend. Schottische Gespenstergeschichten, aber höchst unerfreulich, aus dem gemeinsten niederträchtigsten Realismus, aus Furcht, fast ohne Einbildungskraft entsprungen. – Schreiben an den wirklichen Herrn Geh. Rath Schmidt von Phiseldeck nach Braunschweig.

16. Beschreibung der Gérardischen Portäts, sechs Bilder. Der junge Preller von Antwerpen kommend. Einiges Vor- und Nachwort zu den Gerardischen Porträts. Abends Professor Riemer. Einiges an Helena durchgegangen.

17. Dictirt an den Gérardischen Gemälden. Sulpiz Boisserée meldete sich. Wir brachten einen Theil des Morgens zusammen zu. Er speiste mit uns. Nach Tische Canzler von Müller. Ich blieb sodann für mich. Durchsprach den Abend mit Boisserée. Späterhin Unterhaltung mit meinem Sohn.

18. Die Gérardischen Bilder zu Ende dictirt. Einiges über die Ringe des Nicolaus Meyer. Von 10 Uhr an Unterhaltung mit Boisserée, über Graf Reinhard,[192] Carové, Eckstein und sonstige allgemeine und besondere Verhältnisse. Der junge Kestner, Enkel, zu Göttingen studirend. Mittag für mich. Vorn am Tische waren Dr. Boisserée, Canzler von Müller, von Froriep, Oberbaudirector Coudray und Professor Riemer. Ich sah noch ein paar junge Leute von Hannover, einen älteren Kestner und Herrn von Schrader. Blieb für mich, die Verhältnisse mit Boisserée durchdenkend. Dr. Eckermann, über die neusten Theaterstücke. Sein Verfahren mit den jungen Engländern und ihrem Führer. Mit dem letztern liest er die Pandora und behauptet mit ihm durchzukommen. Mit den jungen Leuten liest er die Eschenburgische Übersetzung des Shakespeare, damit sie nur einen allgemeinen Begriff von dem Dichter gewinnen. Nachher Dr. Boisserée; viele litterarische, Hof- und politische Verhältnisse durchgesprochen, besonders viel Pariser Persönlichkeiten.

19. Überdacht' ich das Vorliegende. Besprach sodann mit Dr. Boisserée das Nächste was auf die Ausgabe meiner Werke Bezug hat. Ein paar Göttinger Studirende. Aßen Mittags zusammen. Ich blieb gegen Abend allein, legte mich zeitig zu Bette.

20. Verschiedene Briefe an Schuchardt dictirt. Herr Boisserée beschaute die Porträte von Gérard. Bemerkung über diesen Künstler, über die vorliegenden [193] Nachbildungen, auch über dessen sorgsamen, zwischen den Partheyen sich hinhaltenden Charakter. Frau Geh. Räthin Loder, Fräulein Frommann, Herr Frommann. Dr. Sulpiz stellte sich denenselben gleichfalls vor. Angekommen war eine Sendung von Sauerländer. Las die Gründung von Maryland von Zschokke. Bergrath Wahl. Einige Unterhaltung über die vorwaltenden körperlichen Übel, ohne zu einem Entschluß wegen der Cur zu kommen. Hofrath Voigt und Frau, Fräulein Blumenbach, wozu Prinz von Hessen-Barchfeld. Mittag für mich. Abends Unterhaltung mit Professor Riemer, welcher den Besuch von einem Griechen gehabt hatte. Einiges über Helena.

21. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin. John mundirte an Helena. Herzog Bernhards Tagebuch aus Boston zu lesen angefangen. Herr Bergrath Wahl einiges Ärztliche besprochen. Kam darauf Herr Geh. Hofrath Stark. Sprach von entschiedener anzugreifender Cur. Herr Canzler von Müller über die letzte landschaftliche Erklärung, einiges aus Straßburg und sonst referirend. Mittag für mich allein. Das Vorseyende überdacht, vorbereitet und entworfen. Einige Unterhaltung mit Herrn Boisserée.

22. Fuhr John fort an Helena zu mundiren. Ich beschäftigte mich mit dem Abschluß, dictirte einige[194] Briefconcepte an Schuchardt. Mittag speiste Herr Boisserée mit mir auf dem Zimmer. Vorläufige Botschaft wie es mit der theuren Gothaischen Erbschaft gehalten werde. Gegen Abend Bergrath Wahl. Ich hatte den zweyten Theil der Großherzoglichen Jubiläumsfeyer gelesen.

23. Einiges mit Boisserée. Um halb 11 Uhr Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin, welcher Dr. Boisserée die älteren und neueren Steindrücke vorwies und sowohl über die Kunstgeschichte als über die Technik der Lithographie manches bemerkte. Herr Canzler von Müller den Herrn Staatsrath Kunth, einen Freund des von Humboldtischen Hauses, einführend. Brachte den Aufsatz über Buchstabenschrift von Herrn von Humboldt mit. Mittag für mich. Dr. Boisserée speiste bey Schopenhauers. Abends mit Professor Riemer, das Verhältnis der Namen Charon und Charos.

24. Nebenstehendes: Herrn Geh. Hofrath von Cotta nach Stuttgart. Herrn Professor Le Bret nach Augsburg. – Sonst einiges zu Kunst und Alterthum dictirt. Nach 1 Uhr Serenissimus zur gnädigen Unterhaltung. Mittag Sulpiz Boisserée und die Familie. Die illuminirte Raphaelische Verlöbniß. Auch die Zeichnung von Julius Roman angesehen. Nach dem dritten Act von Tell Dr. Boisserée, welcher bis 10 Uhr [195] blieb. Den neuangekommenen Abdruck der Anzeige besprochen.

25. Einiges mundirt und vorbereitet. Den mundirten Theil der Helena durchgesehen. Dr. Sulpiz Boisserée. Über einen Aufsatz im Globe. Auch fand sich in No. 64 der zweyte Artikel der Recension der Übersetzung meiner Theaterstücke. Mittag für mich. Boisserée und mein Sohn speisten bey Coudray. Anfrage des Präsident Weyland wegen Paris. Canzler von Müller die Probedrücke der Berliner Medaille vorzeigend. Dr. Boisserée. Vielfache Gespräche über nähere und fernere Gegenstände.

26. Nähere Beachtung des Manuscripts zu Kunst und Alterthum. Die Recension meiner Schauspiele im Globe No. 55 und 64. Unterhaltung mit Dr. Sulpiz Boisserée. Mittag für mich. Die jungen Leute speisten bey Froriep. Dr. Wolff, von Dresden, Berlin und Hamburg erzählend. Abends Professor Riemer. Einiges Neugriechische. Porträte von Gérard. – Billet mit einer Bronzmedaille von Bovy an Herrn Präsident von Weyland.

27. Einiges vorbereitet zum neuen Hefte von Kunst und Alterthum. Unterhaltung mit Dr. Sulpiz Boisserée. Einiges mundirt, anderes concipirt. Frau von Wolzogen besuchte mich. Ging wegen des Papiervorraths eine Verordnung an Vulpius [196] ab. Mittag mit der Gesellschaft. Nach Tische Dr. Boisserée die Mantegna's gezeigt. Auch die Bolognesische Schule. Mein Sohn fuhr mit ihm nach Tiefurt. Ich las Herrn von Gagerns Antheil an der Politik 2. Band. Dr. Boisserée kam zurück. Wir sprachen noch manches Litterarische und politische durch. –Herrn Frommann nach Jena. Herrn Dr. Weller dahin, wegen des Gärtners Wohnung.

28. Von Gagerns Werke fortgesetzt. Die Exemplare der ersten Hefte von Kunst und Alterthum waren von Leipzig angekommen. Einiges geordnet. Herr Staatsminister von Fritsch. Über die Absendung des Manessischen Manuscripts nach Berlin sprechend. Manches andere, besonders bey Gelegenheit des von Gagerischen Werkes, über den Wiener Congreß und sonst. Mittag mit Herrn Dr. Boisserée und Ulriken. Abends Dr. Eckermann, der Helena weiter las. Herr Dr. Boisserée las die Übersetzung aus den Bacchä des Euripides. Manches über Paris. – Herrn Geh. Hofrath von Cotta nach Stuttgart.

29. John numerierte an den Schillerschen Briefen fort. Ich arrangirte einiges darin und las. Dr. Boisserée die Recension der Übersetzung meiner dramatischen Werke im Globe. Besuchten mich Serenissimus. Die entoptischen Farbenversuche mit Herrn Dr. Boisserée durchgegangen. Mittag [197] Sulpiz Boisserée und Ulrike. Nach Tische über Malerey, ältere, neuere, auch über die Freskomalerey der Corneliusischen Schule zu Bonn und Coblenz, auch anderwärts. Wiederholung und Vermannigfaltigung der entoptischen Versuche.

30. Kunst und Alterthum gesondert, was mir und was Hofrath Meyern zugehört. Dr. Boisserée war nach Jena gefahren. Dr. Eckermann brachte die Conversation zur Sprache. Das Manuscript von Kunst und Alterthum V. Bandes 3. Heft bereitet. Eisfeld von Langensalza, ehmals in meinen Diensten, präsentirt sich und gibt Nachricht von dem Gedeihen seines wirthschaftlichen Unternehmens in seiner Vaterstadt Langensalza. Mittag Dr. Eckermann; über die Herausgabe der intendirten Unterhaltungen. Gegen Abend Professor Riemer. Wir besprachen die Gérardischen Porträte.

31. Nebenstehendes arrangirt: Herrn Frommann, Manuscript zu Kunst und Alterthum bis Ende des Aufsatzes: Kupferstiche, fol. ..... Aus dem Globe einen Theil der Recension meiner dramatischen Werke übersetzt. Kam Herr Boisserée aus dem römischen Hause, wo er einer Conferenz über die Jubiläumsmedaille beygewohnt hatte. Wir beschauten das Portefeuille Deutsche Kupferstiche und sonstiges. Er war nach Hof eingeladen. Zu Mittag mit Fräulein Ulriken allein. Verschiedene Concepte durchgesehen. Abends Herr Canzler [198] von Müller, Nachricht gebend von der Zeitschrift Le Catholique. Herr Dr. Sulpiz. Blieb bis spät.

Juni

1. Dr. Sulpiz mit Serenissimus im Jägerhause. Ich besorgte einige Concepte. Sah Zelters Aufsatz durch zu Haydns Geburtsfeste. Fing an die Geschichte Heinrichs I. von Wedekind zu lesen, in Bezug auf eine Stelle von Gagerns Wiener Congreß. Mit Boisserée die Römische Schule durchgesehen. Mit Boisserée gespeist. Für mich die Jahrbücher Wedekinds gelesen. Gedanken und Vorarbeiten für's Nächste. – Billet an Capellmeister Hummel, wegen Schmellers Zeichnung.

2. Früh nach Belvedere gefahren. Der Hoheit aufgewartet. Vorher an der Übersetzung aus dem Globe. Nebenstehendes besorgt und Herrn Boisserée übergeben: Drey Silbermedaillen an Herrn von Cotta. Drey Bronzemedaillen und eine goldne für Boisserée zusammengepackt und letzterem übergeben. – Derselbe zu Mittag. Ich blieb für mich in fortgesetzten Studien. Abends mit demselben mehrmals unterbrochene Unterhaltung. Nach dem Schauspiel hatte mein Sohn eine Anzahl Freunde geladen.

3. Dictirt an der Übersetzung aus dem Globe. Herr Boisserée war abgereist. Zeichenmeister Schenk zu Jena wünschte einige Skelette in's Haus. Dr. [199] Weller manches meldend und aufklärend. Herr Geh. Hofrath Stark, die Wunde besehend und seine Gedanken eröffnend. Dr. Körner auf seinem Wege nach Gotha anfragend. Merkwürdige Antiquität aus dem Torfbruche bey Haßleben. Mit Fräulein Ulrike allein gespeist. Gegen Abend Herr Canzler von Müller, von Persönlichkeit und Talent der Demoiselle Sontag sprechend. Professor Riemer. Ging mit ihm die zweyte Hälfte von Gerards Porträten durch. –Herrn Professor Zelter nach Berlin.

4. Einleitung zu dem übersetzten Auszug der Recension des Globe No. 55 und 64. Einiges an Helena ajustirt. Anderes durchgesehen. Der Maler Preller nahm Abschied. Demoiselle Seidler beurlaubte sich für Frankfurt. Mittag Herr Doctor Eckermann. Ward viel über die gestrige Vorstellung von den Räubern gesprochen. Schreiben des Herzog Bernhards an seine Frau Mutter. Die Karten der vereinigten Staaten deshalb durchgesehen. Einiges an Helena. Das Manuscript für Kunst und Alterthum arrangirt und in Ordnung gelegt.

5. Verschiedene einleitende Vorworte zu einzelnen Artikeln von Kunst und Alterthum. Hofmechanicus Körner von Gotha kommend, die dortigen Experimente referirend, einige Instrumente von der Sternwarte wünschend. Mit meiner Schwiegertochter [200] in den vordern Zimmern. Herr Major von Germar als Besuch. Mittag zu drey. Danz neuere Kirchengeschichte. Abends Coudray. Vorzeigend ...... und Proberisse von Hütter aus München, ingleichen lithographirte Blätter von dort her. Dr. Eckermann, Abschied nehmend für Hannover. Danzens neuere Kirchengeschichte zu lesen fortgesetzt. – Herrn Geh. Hofrath Blumenbach nach Göttingen.

6. Ordnung in Papieren und sonst. Manches beseitigt. Die Frau Großherzogin Königliche Hoheit. Die drey letzten Porträte Schmellers vorgewiesen, Boisserée, Lawrence und Genast. Auch das Monument von Igel und Gemmenabdrücke. Mittag zu drey. Helena abgeschlossen. Abends Professor Riemer. Einiges über die Chöre. Dann über Danzens neuere Kirchengeschichte, welche Nachts zu Ende las. –Herrn Professor Zelter, die Briefe von mir retour vom Jahr 1821 bis 24 incl.

7. Mundirt an der Helena. Der junge Schütz von Bückeburg hier bey Schwerdgeburth in der Lehre. Frau von Heygendorf nach Marienbad abgehend. Der junge Knox aus Dublin, ein Diplom der dortigen Wissenschaftlichen Academie mitbringend. Mein Sohn beschäftigte sich mit Anordnung der Mineralien. Schreiben an Herrn Danz. Mittag zu drey. Gegen Abend Herr Canzler von Müller, [201] Nachrichten von München bringend. Auch die Geschichte des Königreichs Hannover während der unruhigen Kriegs- und Staatszeiten.

8. Völliger Abschluß der Helena. Vorbereitung des Mundums. Aufsatz für München. Einiges andere. Wiener Correspondenz durch Herrn von Conta. Rehbergs Heft angefangen zu lesen. Einiges von Jena. Auftrag an Buchbinder Bauer wegen der Mappe für die Herzogin von Cumberland. Mittag zu dreyen. Las die Rehbergische Schrift weiter.

9. John fing an die zweyte Hälfte der Helena zu mundiren. Nebenstehendes: Herrn Dr. Elsholtz nach München. Einige Concepte in Geschäftssachen. Prinz Meschtschersky mit seiner Frau Mutter nach Ems gehend. Doctor Motherby, Arzt aus Königsberg, nach Aachen seiner Gesundheit wegen gehend. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit Helena und andern vorliegenden Arbeiten beschäftigt. Gegen Abend Herr Oberbaudirector Coudray, welcher von Bergrath Wahl als seinem Hausarzt erzählte. Später die morgenden Obliegenheiten überdacht und vorbereitet.

10. John endigt das Mundum der Helena. Ich dictirte an Schuchardt einiges zu Kunst und Alterthum. Bauer zeigte mir die Pappen zu den Zeichnungen von der Mühle. Bildhauer Kaufmann meldete sich von Berlin kommend. Herr Geh. Hofrath Stark mit Bergrath Wahl, die [202] Wunde besehend und das Nächste anordnend. Mittag zu drey. Abends Professor Riemer. Die französische Recension meiner dramatischen Werke durchgegangen.

11. Die Kinder brachten einen Kranz und das alte Decret vom 11. Juni 1776. Kamen Ihre Königliche Hoheit, wurde vieles durchgesprochen. Auch Bibliotheksgeschäfte. Mittag zu dreyen. Nach Tische Herr Canzler, die nächsten Vorgänge und Angelegenheiten besprechend.

12. Den Zeltrischen Aufsatz über Haydn dictirt. Briefe mundirt. Preußische Cammerherr Herr von Rex, sodann Herr Genast. Die Krönung Napoleons, Kupferstiche, solche mit Walthern durchgesehen. Helena im Zuge durchgelesen. Das einzelne revidirt. Mittag zu dreyen. Passionirte Allegorie in Stanzen. Überlegung sie in's Reine zu bringen. Brasilianisches Gedicht an die Schlange. Schmeller brachte Hummels wohlgerathenes Porträt. Montaigne fortgelesen, besonders La Boëtie, servitude volontaire, auch Näheres über diesen Mann nachgeschlagen.

13. Überlegung noch einiger wirksamen Chöre zur Helena. Fortsetzung gestriger Studien. Überlegung und Auszeichnung dessen was zunächst zu thun, besonders auch was für Briefe zu schreiben. Frau Großherzogin, Napoleons Krönungskupfer vorgelegt. Abschied als Abreisende nach Wilhelmsthal.[203] Herr Erbgroßherzog zu gleichen gefälligen Zwecken. Demoiselle Wahl mit Fräulein Ulrike Stickmuster aussuchend. Der Tischer wegen Rahmen. Mittag zu drey. Herr Professor Rauch ließ sich anmelden. In Erwartung desselben manches vorbereitet. Kam derselbe, erzählte viel von München und Paris. Kam Herr Canzler von Müller, die Jubiläumsmedaille zu besprechen. Kam Herr Professor Riemer und Oberbaudirector Coudray. Ging Herr Rauch um acht Uhr fort. Las ich: La Boëtie, de la servitude volontaire. Nicht weniger einiges in Montaigne.

14. Die Zeichnungen der Frau Herzogin von Cumberland eingerahmt. Gräfin Julie Egloffstein. Mit ihr das Porträt der Madame Bracebridge besprochen. Herr Frommann, Abschied nehmend für München und Wien. Die 2 ersten Bogen von Kunst und Alterthum kamen an. Manuscript zu dem nächsten eingepackt. Concepte mehrerer Briefe an John dictirt. Mittag zu dreyen. Nach Tische Montaigne sowie das Leben und litterarische Verhältnisse von Männern aus der Scheide des 15. und 16. Jahrhunderts. Mehrfache Zeitungen. Schöne Ansichten der Mitarbeiter am Globe. – Herrn Frommann, Fortsetzung des Manuscripts, nach Jena.

15. Briefe mundirt. Andere concipirt. Inschrift für Kräuters Landschaft. Vergleichung der Berliner[204] und Pariser Tageskritik, wobey der unendliche Abstand beyder Städte höchst bemerklich. Mittag zu zwey. Einige Stanzen des allegorischen Traums corrigirt. Das Bevorstehende durchgedacht. Fortgesetztes Lesen von heute früh.

16. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Frankfurt a. M., durch Herrn Burgmeister Thomas. Briefe concipirt. Deßgleichen mundirt. Wodurch Schuchardt und John beschäftigt waren. Secretär Kräuter Zeichnungen für das Museum überbringend. Mittag zu dreyen. Nach Tische besah Ulrike die Napoleontische Krönung. Abends Professor Riemer. Übersetzung der französischen Recension. Später Montaigne. In ......

17. Mehrere Munda zu nebenstehenden Expeditionen: Herrn Geh. Kirchenrath Danz nach Jena. Herrn Bergrath Lenz, mit einem Briefe an Herrn von Kirckhoff nach Brüssel, auch einigen an die Mineralogische Gesellschaft gerichteten Briefen. Herrn Frommann, der erste Revisionsbogen von Kunst und Alterthum zurück. Herrn Professor Göttling nach Jena. Herrn Hofrath Schlegel nach Meiningen. Herrn Professor Dr. Ernst Meyer nach Königsberg. Herrn Landgerichtsdirector und Kriegsrath von Klee nach Stendal. Herrn Professor Zelter, Berlin. – Minerva von Bran, Juni 1826. Hallische Missionsgeschichten [205] 73. Stück. Montaigne. Mittag zu drey. Fortgesetztes Lesen von heute früh. Erste Ausgabe von Shakespeares Hamlet. Mein Sohn rückte vor in der Ordnung der Mineralien. Abschluß der Sendung an Frau von Berg für Ihro Hoheit der Herzogin von Cumberland. Oberbaudirector Coudray Napoleons Krönung ansehend.

18. Shakespeares Hamlet verglichen. Nebenstehendes sorgfältig expedirt: An Frau von Berg, die Zeichnungen von der Mühle bey Oberrad, Berlin. (Ist Mittwochs den 21. d. erst abgegangen.) Wurden die Verordnungen an Vulpius und Riemer abgesendet. – Verschiedenes dictirt. Mittag zu dreyen. Hamlets erste Edition collationirt. Abends Herr Canzler von Müller. War Herr Hofrath Meyer um 4 Uhr bey mir gewesen und hatte sich die längst unterbrochene Unterhaltung wieder angeknüpft.

19. Gingen Serenissimus zeitig nach Töplitz ab. Dictirte das Schema zur Vergleichung des ältern und neuern Hamlets. Ingleichen den Aufsatz über die Boisseréesche Sammlung und Steindrücke zum Theil. Dr. Vogel zum Antrittsbesuch. Bergrath Wahl verband in dessen Gegenwart. Consultation deßhalb. Dr. Neuburg von Frankfurt durchreisend nach Berlin und Dobberan. Dr. Becker von Berlin kommend. Ersterer erzählte [206] die Geschichte Reupels und dessen erstes Herankommen. Nachricht von Schlossers Aufenthalt bey Heidelberg. Mittag zu dreyen. Nach Tische die Boisseréeschen Blätter angesehen. Die Benutzung derselben durchgedacht. Zeitungen, besonders Le Globe. Montaigne fortgesetzt. Auf der Landkarte die Localität des großen Wolkenbruchs über Nidda aufgesucht. Frage: Ob nicht auf der sonst durchaus waldigen Berghöhe, wo die Nidda entspringt, das Holz übermäßig gelichtet worden.

20. Einiges zur Geschäftscorrespondenz, ingleichen zu Kunst und Alterthum das Manuscript Steindruck betreffend durchgesehen. Mittags Geh. Hofrath Huschke. Hofmedicus Vogel. Bergrath Wahl. Hofrath Meyers Gutachten über den Ätzdruck des Cölner Doms.

21. Den Aufsatz über Hamlet dictirt. James Emerson Reise und Aufenthalt in Griechenland im Jahre 1825. Besuchte Ottilien. Sie speiste zum erstenmal wieder mit. Nach Tische Museum Worsleyanum. Abends Herr Oberbaudirector Coudray. Herr Canzler von Müller. Vorzeigung verschiedener Kunstblätter. Schmeller hatte das Bild von Oberconsistorialdirector Peucer gebracht.

22. Briefe mundirt. Verschiedenes Abzusendende vorbereitet. Herr und Frau Werdy, sonstige Vohs. Herr Poërio von Göttingen kommend, nach Berlin [207] und weiter wieder nach Hause reisend. Otto's Brautfahrt, Schauspiel von König, zu lesen angefangen. An Kräuter den Jenaischen Codex übergeben, welchen Dr. Weller gebracht hatte. Karte von Neugriechenland zu Aufklärung von Emersons Reise. Mittag Dr. Weller. War Ottilie von der Gesellschaft. Otto's Brautfahrt, ein Schauspiel von König.

23. Einiges an Helena. Überlegung und Vorbereitung zu Kunst und Alterthum. Brief von Sulpiz Boisserée aus Wiesbaden. Das Kästchen für Meyer nach Minden zu packen angefangen. Briefe vorbereitet. Mittag zu vieren. Nach Tische Pindars Oden. Abends Professor Riemer. Vergleichung der beyden Hamlets durchgegangen.

24. Gestern war der Jenaische Codex an die hiesige Bibliothek zum Einpacken übergeben. Völliger Abschluß der Helena, durch Umschreiben einiger Bogen. Pindar fortgefahren. Mittag Hofmedicus Vogel. Professor Riemer. Blieben nach Tisch. Gegen Abend Musik im Garten. Kam Herr Canzler von Müller und Oberbaudirector Coudray. – Herrn Minister von Altenstein nach Berlin.

25. Gedanken an ein neugriechisches Trauerspiel. Den zweyten Band der Wanderjahre vorgenommen. Den Kasten für Meyer in Minden gepackt. Einiges zum Brief an Sulpiz Boisserée vorbereitet. [208] Großes Festin in Berka wegen des gestrigen Geburtstages des jungen Prinzen. Herr von Cruikshank, die Brandtische Münze auf Kaiser Alexander vorzeigend. Regisseur Wagner den Götz von Berlichingen sich erbittend. Mittag zu dreyen. Historische Tabellen und Karten von Kruse. Abends zwey neuangekommene und einige hier studirende Engländer. Pindarische Oden.

26. Munda von verschiedenen Briefen. Absendungen vorbereitet. Herr Dr. Vogel mit Bergrath Wahl. Walther spielte auf dem Flügel einige schülerhafte Stückchen. Mittag für uns. Las die Oden des Pindars weiter. Abends Thee bey Ottilien. Die durchreisenden Engländer, von Frorieps und sonst. –Herrn Dr. Nicolaus Meyer nach Preußisch Minden.

27. Nebenstehende Briefe: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Wiesbaden. Herrn Dr. Nicolaus Meyer nach Minden. Herrn Professor Zelter, Berlin. – Anderes vorbereitet. Die Wanderjahre durchgedacht. Mittag für uns. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray, welcher Abschied nahm, nach Neustadt zu gehen. Die Engländer gaben eine Unterhaltung in Tiefurt. Ich betrachtete die Meyersche Tabelle der Kunstgeschichte näher. Ich hatte früh gebadet.

28. Fortgesetzte Betrachtung der Wanderjahre. Brief von Eckermann aus Stade. Herr Geh. Postrath[209] ...... Rath Vogel dem Verband beywohnend, über manches Aufklärung gebend. Mittag zu dreyen. Mein Sohn fuhr mit den Kindern nach Jena. Abends Professor Riemer im Garten. Einige Engländer zum Thee bey den Frauenzimmern.

29. Ließ das Schlafzimmer ausräumen. Gestern war ein umständliches Reisediarium von Eckermann angekommen. Mit Rath Vogel verschiedenes über medicinische Polizey und Staatsverwaltung dieses Capitels. Mittag Generalsuperintendent Röhr, welcher nach Franzensbrunnen morgen abgehen wollte. Nach Tische im Garten. Kamen später mehrere Frauenzimmer, die sich nachher zu Ottilien in den Park verfügten. Canzler von Müller. Über Monomanie und den Conflict der strengen und nachsichtigen Criminaljustiz.

30. Ein junger Bergstudirender vom Harzgebirge, von Freyberg kommend. Unterhaltung über Mohs und dessen Crystallographie, die der junge Mann gehört hatte. Herr Rath Hage Abschied nehmend, nach Neustadt zu Serenissimo beordert. Ich fing an die Wanderjahre von vorn herein zu lesen. Mittag zu drey. Gegen Abend im Garten. Professor Riemer. Über Helena und anderes. – Herrn Dr. Nicolaus Meyer nach Minden, mit einem Kistchen, verschiedenes enthaltend.

[210]

Juli

1. Nebenstehendes: Herrn Frommann nach Jena, Manuscript zu Kunst und Alterthum. Herrn Dr. Schrön nach Jena. Herrn Buchhändler Max, Breslau. – Frau Gräfin Marschall und Fräulein Äbtissin von Stein. Herr Geh. Hofrath Stark. Schreiben vom Großherzog von Strelitz. Die Revisionsbogen von Kunst und Alterthum 4 und 5. Mittag zu dreyen. Bey schönem Wetter im Garten. Abends Professor Riemer mit mancherley Unterhaltungen.

2. Hatte zum erstenmal in dem vordern Alkoven geschlafen. Mein Sohn war gestern Abend mit den Kindern angekommen. Geschichte der Metallkunde von Marx zur Hälfte durchgesehen. Herzog Bernhards Reisejournal vom 30. September 1825 an. Das Nächste bedacht und beseitigt. Gewitterdrohender Himmel. Mittag zu vieren. Der Blitz schlug in der Seifengasse ein, zündete, das Feuer ward aber bald gelöscht. Den Nachmittag in dem Kupferstichzimmer zugebracht; vieles Hin- und Herziehen neugieriger Menschen. Abends Herr Canzler von Müller.

3. Marx' Geschichte der Crystallkunde. Herr Legationsrath Gerhard von Leipzig, Grüße von Madame Neumann bringend. Mittag zu vieren. Die Sendung an den Großherzog von Mecklenburg [211] vorbereitet. Des Herzog Bernhards Tagebuch vom September 1825 bis halb October. Die Geschichte der Crystallographie weiter studirt. Herr Frommann sendet den 6. Revisionsbogen. Auch Nachricht von seinem Vater und dessen Aufenthalt in Erlangen. Mein Sohn hatte die Mineralien gesäubert und geordnet, auch die Gläser putzen lassen.

4. Die Sendung nach Strelitz weitergeführt. Commentar zu den Worten unter meinem Porträt von Bendixen in der Frankfurter Iris, wahrscheinlich von Pfarrer Kirchner. Dem Buchbinder einiges übergeben, Herzog Bernhards Tagebuch bis den 15. November. Mittag Fräulein Adele. Die Frauenzimmer waren von der Hoffnung einer Ettersburger Fahrt entzündet. Ich blieb für mich und übersah das mannigfaltige Vorliegende. Abends Professor Riemer, die Revisionsbogen 4 und 5 durchgesehen. Über Sprache, Wort, dagegen Buchstaben- und Zahlen- Symbole. Auch sonstiges für Kunst und Alterthum durchgesehen.

5. Die Recension aus dem Globe durchgesehen, das Mundum angefangen. Herr Dr. Vogel. Darauf Bergrath Wahl. Des Ersteren Besuch in Jena. Herr Präsident von Motz. Mittag zu vieren. Einige Nachricht von dem Ettersburger Feste. Einige Zeit im Garten. Dann vielfache Besorgungen [212] für die nächste Zeit. – Herrn Frommann die Bogen 4 und 5 Kunst und Alterthum, Jena.

6. Nebenstehendes: An den Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, Buch und Rolle. Pausanias. Gestern und heute viel im Montaigne gelesen. Herr Director Kästner, welcher nach Bielefeld als dort angestellter Rector ging. In dem hintern Zimmer aufgeräumt. Mittag Herr Professor Riemer. Nach Tische Herr Canzler von Müller, welcher mir von seinem fränkischen Prozeß erzählte. Aus dem Pausanias. Überlegte das Abkürzen einiger Artikel in Kunst und Alterthum.

7. Einiges für Kunst und Alterthum. Herr Dr. Vogel, einiges über Beobachtung, Praxis und dergleichen. Unterschrieb verschiedene Blätter. Herr Geh. Kirchenrath Danz, weitläufige Unterhaltung mit ihm. Herr Professor Zelter und Mademoiselle Doris kommen an. Speisen mit uns. Einleitende Unterhaltung. Der Reisende Herr ......, von Herrn von Froriep eingeführt. Erzählung von Bornu, der Wüste und sonst, wovon wir die Relationen lesen werden. Abends die Frauenzimmer bey Frorieps. Professor Zelter mit mir. – Brief an Boisserée mit einigen Jubiläumsgedichten.

8. Verschiedenes geordnet. Nebenstehendes abgeschlossen: [213] Herrn Frommann nach Jena. Herrn Professor Göttling, den 27. Band meiner Werke, dahin. Dem Hofgärtner Baumann, dahin. Verordnung dem Museumsschreiber Färber, dahin.Herrn Dr. Zenker, deßgleichen. – War der 26. Band von Göttling angekommen. Professor Zelter las die Helena für sich. Ich behandelte das Wanderlied für August. Mittag Herr Canzler von Müller. Die Kinder in Belvedere, bey Staatsminister von Fritsch. Professor Zelter blieb bey mir und las mir den Anfang der Helena vor.

9. Herr Staatsminister von Fritsch wegen einem Porträt des Herzog Bernhard, welches für Berlin gewünscht wird. Das Nöthige besorgt. Dr. d'Alton von Berlin kommend. Professor Zelter hatte die Schillerschen Briefe angefangen zu lesen. Mittag Capellmeister Hummel, Professor Riemer, Töpfer. Nach Tische spielte Hummel. Sendung von Professor Benecke, einen verspäteten Band von Lord Byron. Las die beyden Foscaris. Zeigte Abends die entoptischen Erscheinungen von Zelter mit einiger Erklärung.

10. Las die beyden Foscaris zu Ende. Schmeller zeichnete Professor Zelter. Bundestagsprotocoll- Anlagen, die russischen Angelegenheiten betreffend. Schrieb den Monolog von Swarto für Zelter zwischen Notenlinien. Mittag von Froriep, von[214] Gerstenbergk, Dr. Vogel und Dr. d'Alton. Zeigte nach Tische die Schmellerschen Porträte vor. Abends Professor Zelter weiter in der Helena. –Herrn Professor von Giesecke nach Dublin. Herrn Charles Sterling nach Londonderry. Herrn Hofrath Meyer, Carlsbad. An das Königl. Preuss. Staatsministerium des Cultus, mit dem Jenaischen Codex, Berlin.

11. Las Sardanapal von Byron. Nebenstehendes expedirt. Schmeller zeichnete weiter an Zelters Porträt. Expedirte Kiste an das Staatsministerium des Cultus zu Berlin durch das Bibliothekspersonal. Professor Zelter war mit Oberbaudirector Coudray gegangen, das Theater zu besehen. Zu Tafel Frau Gräfin Henckel. Las Zelter die Helena hinaus. Berichtigte ich das fortzusendende Manuscript. Abends Oberbaudirector Coudray. Berliner Handwerksgilden, Gebräuche und sonst besprochen.

12. Nebenstehendes: Serenissimo nach Wilhelmsthal. Herrn Frommann nach Jena, mit Manuscript zu Kunst und Alterthum. – Schmeller zeichnete fort am Zelterschen Bildniß. Lieber zeigte seine Jenaischen Landschaften vor. Kräuter offerirte zum Ankauf für die Bibliothek Maria Webers Porträt von Vogel und von Schwerdgeburth gestochen. Bereitete einige Bestellungen vor. War bey August in dem Gartenhause gewesen, [215] die dortigen Fossilien zu sehen. Mittag Herr Eberwein und Dr. Schütze. Nachher las ich den Sardanapal durch. Abends einige Zeit mit Zelter, welcher zu von Froriep geladen war. Fräulein Ulrike nahm Abschied nach Franzensbrunnen gehend.

13. Schmeller lieferte Zelters Porträt ab. Ich durchdachte das zunächst Erforderliche. Dictirte Schreiben an Serenissimum über Herzog Bernhards Reisen. Zeigte Zeltern das Boisseréesche Domwerk. Er sprach über die Schillersche Correspondenz, von welcher er 1797 eben las. Ich erhielt von Leipzig Il Parnasso Italiano. Fuhr mit Professor Zelter und Oberbaudirector Coudray in die Bürgerschule. Wir fanden den Director dort und die sämmtlichen Lehrer im Unterricht beschäftigt. Bemerkten die verschiedenen Methoden; auch trafen wir Taubstumme. Mittag Oberbaudirector Coudray Cromie und Demoiselle Natalie Herder. Nach Tische manches besprochen. Das vollendete Bild Zelters ward unter Rahm und Glas aufgestellt. Nachmittags mit Professor Riemer, welcher gleichfalls mitgespeist hatte, verschiedenes im Garten besprochen, auch seine neue Stellung bey der Bibliothek. Zelter las die Elegie vor.

14. Brief von Boisserée in Bezug auf Kunst und Alterthum. Sah mit Zeltern die Napoleontischen [216] Siege von Appiani durch. Besprach mit ihm Preußisches und Berlinisches. Mittag für uns. Nach Tische Byrons Trauerspiele. Abends kam Dr. Eckermann. Er zählte von Homburg, Stade und den dortigen Anschwemmungen, Einrichtungen, Ansiedelungen. Ich hatte die Wanderjahre vorgenommen, die Abschrift vorbereitend. – Herrn Frommann, Jena, das letzte Manuscript zurückverlangend.

15. Ankunft des Revisionsbogens 7 und 8 Wanderjahre. Herr von Poseck brachte von Graf Sternberg einige Hefte, ingleichen Grüße von Marienbad. Ich sah mit Zelter die Napoleontische Krönung. Brief von Herrn Soret mit Sendung von Bonstettens Skandinavien. Zahlung an Lieber wegen der Landschaften. Beredung wegen des Blumenkranzes. Aufgeräumt in dem hintern Zimmer wegen Wiederherstellung. Mittag Herr Doctor Eckermann. Hardy Pyrenäen. Bonstetten Scandinavie et les Alpes.

16. Mein hinteres Zimmer ausgeräumt. Frisches Papier durch John besorgt. Dasselbe liniirt. Ihm den Anfang der Wanderjahre zur Reinschrift übergeben. Dr. Eckermann las die Helena hinaus. Ich regulirte verschiedenes für die nächste Zeit. Brief von Sulpiz Boisserée. Ingleichen von Waiblinger. Von letzterem vier Erzählungen aus der Geschichte des jetzigen Griechenlands. [217] Professor Zelter ward verschiedenes vorgelegt. Die Frauenzimmer wollten in Tiefurt speisen. Fräulein Adele kam von Jena. Dr. Weller hatte die Tagebücher gebracht. Dr. Meyer nahm Abschied, seine Physikatstelle im Neustädter Kreise anzutreten. Präsident von Schwendler von Berka kommend. Über Dr. Vogel, was von ihm und für ihn zu hoffen. Mittag für uns. Gegen Abend Herr Bibliothekar Spiker. Blieb bis gegen Nacht.

17. Alles Vorliegende durchgesehen. Graf Sternbergs Tagebuch durch Istrien. Louis Sebbers, junger Mahler aus Braunschweig, der mein Haus von Kämpfers her gezeichnet hatte. Schmeller brachte das Porträt von Cromie. Über die Bürgerschule an Serenissimum dictirt. Mittag Bibliothekar Spiker von Berlin. Professor Riemer und Zelters. Wir blieben lange beysammen, besahen und besprachen vieles. Abends mit Zelter allein, über Berliner Societät und sonstige Verhältnisse.

18. Manuscript von Jena zurück erhalten, durchgesehen und nachgetragen. Notiz über mein Leben und Schriften von Stapfer vor der Übersetzung meiner dramatischen Arbeiten. Von Raumer, Geschichtliche Entwicklung von Recht, Staat und Politik. Malte der Braunschweiger eine Stunde an meinem Bild. Frau von Schwendler Besuch. Fertigte das Exemplar Iphigeniens für Madame [218] Milder aus. Ingleichen die unterschriebenen Blätter für Doris. Mittag Oberbaudirector Coudray, Zelters und Familie. Vorarbeit auf morgen früh. Die Notiz über mein Leben von Stapfer vor der Übersetzung. Die Kinder nach Berka. Abends mit Zelter.

19. Stapfers Notiz geendigt. Überlegung was darüber zu sagen. Der Braunschweigische Mahler fuhr am Porträt fort. Kam eine Rolle Steindruck von Herrn Müller von Carlsruhe. Zelter, Eckermann. Gespräch über das neuere Verhältniß der Franzosen, der ausländischen Litteraturen. Beyde speisten mit uns. Zelters nahmen Abschied. Ottilie fuhr mit nach Jena. Schlossers universalhistorische Übersicht. Von Raumer, Geschichtliche Entwickelung der Begriffe von Recht, Staat und Politik. Shelleys Übersetzung aus Faust, auch sonst aus Neuen und Alten. Fuhr Abends um 7 Uhr um's Webicht. Überdachte das Vorliegende. – An Frommann, Revision und Manuscript nach Jena.

20. Das gestrige Lesen fortgesetzt. Eine Stunde mit dem jungen Maler. Wunderbare aperçus bey Lesung der Zeitung. Mittag mit August allein. Ottilie war in Jena geblieben. Noch Tische fortgesetztes Lesen der neueingesendeten Bücher. Shelleys nachgelassene Werke. Abends unter den Linden zugesehen dem Exerciren der Kinder. Sodann [219] mit Professor Riemer spazieren gefahren und gegen Erfurt. Abends mannigfache Unterhaltung. Er erzählte verschiedenes aus Las Casas Notizen von der Insel Helena. – An Serenissimum nach Wilhelmsthal, Herzog Bernhards Tagebuch und ein darauf bezügliches Promemoria. An Fräulein Zelter, rückkehrenden Brief von Potsdam.

21. Für Kunst und Alterthum neuste deutsche Poesie. Erhielt einen Brief von Director Schreibers. Besuch von Rath Vogel, dessen Abschied, nach Wilhelmsthal zu gehen. Mittags zu drey. Las fort in Schlossers Urgeschichte. Abends mit Ottilien spazieren gefahren. Kurze Zeit in unterm Garten. Um's Webicht. Lord Gower besuchte mich bey seiner Durchreise von Petersburg. – Serenissimo, den Schreibersschen Brief, durch Vogel.

22. Badete. Dictirte Nebenstehendes: An Fräulein Ulrike von Pogwisch nach Franzensbrunnen. Auch anderes zur Vorbereitung. Professor Göttling, mit dem ich manches Alterthümliche besprach. Speiste derselbe mit uns. Nach Tische wies ich ihm verschiedenes auf Alterthum Bezügliches hervor. Schmeller hatte das Porträt des Bauinspector Goetze von Jena gebracht. Oberbaudirector Coudray. Dr. Eckermann. Die neue Bürgerschule in Buttstädt besprochen. Fortgesetzt Schlosser, Universalhistorische Übersicht.

[220] 23. Ferner fortgesetzt. Dictirte einiges zum Abschluß von Kunst und Alterthum. Mit besonderer Aufmerksamkeit und ernster Absicht. Mittag zu drey. Geschichte des Lord Cochrane. Abgewiesene Concurrenzstücke zum Prolog des neu eröffneten Dru rylane-Theaters. Krankheitsgeschichte Kaiser Alexanders näher betrachtet. Abends für mich.

24. Gebadet. Das gestern Überlegte fortgesetzt. Schlossers Geschichte der altgriechischen Zeit. Das Überdachte dictirt. Rentamtmann Lange von Zwätzen. Dr. Eckermann, mancherley Beobachtungen mittheilend, die er auf seiner Hamburger Reise gemacht. Nachher fuhr ich fort, einige in Kunst und Alterthum anzuzeigende Bücher genauer zu betrachten. Fuhr mit Ottilien spazieren um's Webicht.

25. Einiges Nähere für Kunst und Alterthum. Betrachtung über Stapfers und Fauriels Theilnahme. Im hintern Zimmer einiges in Ordnung. Mittag zu dreyen. Nach Tische die verschiedenen in Kunst und Alterthum nachzubringenden Notizen durchgedacht.

26. Fortsetzung der gestrigen Arbeiten. Besonders Webers Übersetzung der elegischen griechischen Dichter. Bröndsted über die Insel Scio und anderes. Briefe mundirt. Dem Maler gesessen. Mittag zu dreyen. Zum 12. Bogen von Kunst und Alterthum vorgearbeitet. Abends Dr. Eckermann; [221] in den Zeitungen der Verlauf der russischen Verschwörung den Untersuchungsacten gemäß.

27. Gebadet. Die gestrige Arbeit fortgesetzt und meist vollbracht. Dem Maler gesessen. Mittag zu drey. Abends für mich, die Aufsätze zum 12. Bogen nochmals durchgegangen. Die Hermannische Dissertation über die drey Philoctete wieder vorgenommen. In dem hintern Schlafzimmer die Nacht zugebracht. – Herrn Professor Benecke nach Göttingen.

28. Weitere Einrichtung der hintern Zimmer. Der Buchbinder heftete die Zelterschen Briefe, zeigte ein Pappekästchen seiner Arbeit vor. Dem Maler gesessen. Die kleinen Anzeigen weiter geführt. Mittag Fräulein Adele. Frauenzimmerliches Gespräch über Badegesellschaft und sonstige Societäts-Unterhaltung. Mit meinem Sohn im Gartenhause. Die Gebirgsarten durchgesehen. Um 5 Uhr Professor Riemer abgeholt. Um's Webicht gefahren. Nachher das zu Kunst und Alterthum Gehörige durchgesehen. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, mit 6 Aushängebogen Kunst und Alterthum, Frankfurt a. M.

29. Die Ordnung des Musikschranks fortgesetzt. Dem Maler gesessen. Herr Genast und Sohn. Nebenstehendes: Herrn Frommann, Revisionsbogen 9, Jena. Dictirt an Kunst und Alterthum. Mittag zu zwey. Mit meinem Sohn. [222] Häusliches, Wissenschaftliches und Öffentliches besprochen. Im Garten. Mein Sohn fuhr fort die Gebirgsarten zu ordnen. Abends Dr. Eckermann. Ich fuhr fort die griechischen Angelegenheiten durchzudenken.

30. Webers griechische Elegien. Frithiofs-Sage, übersetzt von Frau von Helwig. Canzler von Niemeyer und Familie. Eckermann las in der Helena. Mittag Genast Vater und Sohn, Professor Riemer, Eckermann. Nach Tische einige musikalische Unterhaltung. Hofrath Meyer kam. Wir besprachen die bisherigen Ereignisse und fuhren um's Webicht. –Herrn Frommann, Manuscript zum 12. Bogen Kunst und Alterthum, Jena.

31. Webers griechische Elegien. Schreiben an Herrn Oberberghauptmann von Herder. Zelterische Briefe rubricirt. Inhalt des neusten Heftes Kunst und Alterthum. Mittag Hofrath Meyer. Carlsbader Gesellschaft und Begegnisse erzählt. Gegen Abend mit demselben spazieren gefahren. Nahmen unterwegs Professor Riemer mit. Letzterer und Oberbaudirector Coudray blieben Abends. Durch Herrn Präsident Weyland Sendung von Paris, von Baron Cuvier und Herrn Stapfer. Oberbaudirector Coudray hatte den Plan und die Beschreibung von Paris gebracht. Später lag ich noch in dem Cuvierschen geologischen Werke. – Herrn Frommann, mit dem 10. Revisionsbogen, Jena.

[223]

August

1. Fortgesetzte Lectüre. Auch einige der gestern eingesendeten Elogen. Besuch von Präsident Weyland. Ferner Rath Vogel, welcher von seiner guten Aufnahme in Wilhelmsthal erzählte. Ferner ward die Krankheitsgeschichte Kaiser Alexanders besprochen. Einiges vorbereitend dictirt. Mittag für uns. Las den Schluß der französischen Recension übersetzt. Nach Tische die Sendung von Cuvier näher betrachtet. Abends auf der Bibliothek und im Thurm. An Reinlichkeit und Ordnung mich erfreut. Mit Riemer und Coudray spazieren gefahren. Abends mit demselben einige Quartiere von Paris durchgegangen. Merkwürdigkeiten aufgesucht.

2. Briefe dictirt und mundirt: Herrn Geh. Hofrath Eichstädt nach Jena. Herrn Dr. Schrön, dahin.Rentamtmann Lange, dahin. – Schreiben von Canzler von Müller, Erwiderung an denselben. Geh. Rath Schweitzer. Nachrichten von Wilhelmsthal und aus den Bädern. Einiges Geschäftliche. Herr von Conta aus Carlsbad kommend. Nachrichten und Grüße von dorther. Emil Herder, mit Frau, einer gebornen Huber, auch Schwägerin von Petersburg. Mittag Rath Vogel. Dessauer und andre preußische Verhältnisse besprochen. Abends auf die Bibliothek mit [224] Ottilien. Das Münzcabinet betrachtet und einige Pariser Aussichten. Um's Webicht gefahren. Abends für mich. Fortgesetzte Vorarbeiten.

3. Nebenstehendes: Herrn Canzler von Müller nach Pempelfort. Herrn Ober-Berghauptmann von Herder nach Freyberg. – Brief von Zeltern mit der Composition vom Wander- und Bleibelied. Dem Maler gesessen. Eingebrannte Farbenmuster besprochen. Über wiederholtes Brennen und Retouchiren. Jean Pauls Büste von Froriep. Doctor Eckermann las die Helena zu Ende. Er und Hofrath Meyer zu Tische. Letzterer betrachtete und belobte des jungen Malers Arbeit. Ich las in Frithiof-Sage. Sodann auch den 2. Theil der serbischen Lieder. Beyde frauenzimmerliche Bemühungen schätzenswerth. Mit Ottilien um's Webicht. Einen Augenblick im Garten, wo wir August und die Kinder fanden. Das concrete Allgemeine der Weltgeschichte von Dr. Kapp. NB. Früh war der junge Frommann bey mir gewesen.

4. Cuviers Resumé seiner fossilen Knochenlehre. Das gestrig Poetische. Sodann auch die Tabelle von 1812, die Tonlehre darstellend, zufällig zur Hand gekommen. Die Untertasse des Braunschweigers beschrieben. Herr Eberwein, welchem ich Zeltrische Compositionen mitgab. Sodann Mechanicus Bohne, den ich wegen Polarisation der Nadeln[225] durch gefärbtes Licht besprach. Mittag Hofrath Meyer. Die nächste Ausstellung mit ihm besprochen; auch die Arbeit des Mahlers Sebbers. Abends mit Professor Riemer, die Zeltersche Correspondenz durchgegangen. Die an verschiedenen deutschen Mittelpunctsorten sich hervorthuenden Studien und Bestrebungen. Auch Bemühungen anderes auszuschließen. – Herrn Baurath Steiner, wegen des Riemerischen Kochofens.

5. War durch eine Verkältung mein Sohn sehr krank geworden. Nebenstehendes: An Herrn Präsident Weyland, Serenissimi Biographie zurückgesendet.Herrn Professor Zelter, inliegend Billet an Doris, Berlin. – Kam der Feldzug in die Champagne von Professor Göttling an. Las im Diogenes Laertius die Stelle auf Euripides Phaethon bezüglich. Rath Vogel consultirt, außerdem einiges Medicinische besprochen. Mechanicus Bohne die bunten Gläser übergeben. Mittag mit Ottilien. Oberbaudirector Coudray von der Wasserkunst für Frauenprießnitz erzählend. Mit ihm und Hofrath Meyer spazieren gefahren um's Webicht. Nachts Diogenes Laertius. Überlegung wie die darin befindliche Stelle zu nutzen.

6. Einige Ordnung in den hintern Zimmern. Serbische Lieder. Wiederaufnahme des Phaethons. John an den Wanderjahren fort. Bergrath Wahl und Rath Vogel, Dr. Eckermann zu Tische. Die [226] Erfüllung des neuen Stücks von Kunst und Alterthum. Completirung der französischen Übersetzung meiner theatralischen Werke.

7. Phaethon von Euripides auf Anregung von Professor Göttling wieder vorgenommen. Das gestrig Überlegte dictirt. Kam Schuchardt von seiner Dresdner Reise zurück, brachte Grüße und erzählte. Brief von Nicolovius, wegen der Herausgabe meiner Werke. Mittag mit Ottilien. Gegen Abend zu Hofrath Meyer nach Belvedere; über das Kunstblatt gesprochen. Seebeck in Carlsbad. Aufmunterung Kunst und Alterthum fortzusetzen. Versprechen Jason und Medea zu zeichnen. Ging eine Strecke allein durch den Garten. Fuhr zurück. Verzeichniß der Zelterischen Compositionen.

8. Schuchardt trat wieder ein. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, mit dem Verzeichniß seiner Compositionen. Ferner Bezügliches auf den Abschluß von Kunst und Alterthum. Das Manuscript vom folgenden Hefte durchgesehen, beurtheilt und geordnet. Mit meinem Sohn einiges Häusliche. Mittags mit Ottilien. Abends mit Professor Riemer. Anaxagoras zum Phaethon. Letztes Manuscript für Jena. Riemers Gedichte besprochen und späterhin gelesen.

9. Aus den vordern Zimmern in's hinterste geräumt. Manches geordnet. Aufsatz wegen der Stelle im[227] Diogenes Laertius. Nebenstehendes ausgefertigt:Herrn Frommann, Abschluß von Kunst und Alterthum. Herrn Dr. Schrön, Quittung zurück. Herrn von Cotta, die Anzeigen der Werke erinnert, Stuttgart. – Andere Sendungen vorbereitet. Mittag zu drey. Die Bacchä des Euripides wieder angegriffen. Abends mit Ottilien spazieren gefahren. Später Dr. Eckermann. Seine Stunden, die er den Engländern gibt, besprochen. Auch war Hofrath Meyer nach Tische da gewesen.

10. An Schuchardt dictirt zu den Wanderjahren. Ingleichen Briefe vorgearbeitet. Sendung von Bendixen. Rath Vogel. Capellmeister Hummel, wegen Demoiselle Sontag meldend. Mittag Dr. Eckermann. Eintretendes Gewitter. Blieb derselbe nach Tische. Sprachen wir manches über Naturlehre. Abends Dante und sonstiges. Vorbereitung auf morgen.

11. Mannigfaltiges dictirt. Zu nächsten Absendungen vorbereitet. Aristoteles im Original nachgesehen wegen einer Stelle des Dante. Kleines Gedicht in Gefolg dessen. Mittag für uns. Abends mit Ottilien spazieren gefahren.

12. Nebenstehendes: Herrn Alfred Nicolovius, die Kupfer zu meinen Werken, nach Berlin. Herrn Professor Zelter, mit den Adelchi für Streckfuß, dahin. Museumsschreiber Färber, [228] Anordnung Hofrath Fries bey einigen Versuchen zu assistiren.Herrn Hofrath Fries, Ankündigung, daß Vorstehendes geschehen. Professor Göttling, Cellini, 2 Bände, ingleichen den Aufsatz über Phaethon, Jena. An Schrön, die graphischen Darstellungen zurück. An Frommann, den Umschlag zum Hefte Kunst und Alterthum. – Aristoteles Poetik. Mittag Rath Vogel. Hofrath Meyer, nach Belvedere gefahren. Mit Ottilien spazieren gefahren. Abends Oberbaudirector Coudray, das Verfahren bey der Frauenprießnitzer Wasserleitung erzählend. Später Dr. Eckermann. Brachte Rapport de la Commission d'equête. Besprachen Naturphilosophisches, Aristoteles und Helena.

13. Schuchardt fing die Abschrift der Helena an. Bohne kam die chromatischen magnetischen Versuche mit gefärbten Gläsern anzustellen. Aristoteles Poetik. Mittag zu dreyen. Setzte manche Anordnung fort. Abends mit Ottilien nach Belvedere, wo wir Coudrays und Vogels fanden. Abends für mich. Aristoteles Poetik gelesen.

14. Das Gestrige fortgesetzt. Kleine Gedichte vorgenommen. Auch die Xenien. Dem Maler gesessen, welcher die Tasse eingebrannt hatte. Von Jena Dr. ...... Er hatte in Genua conditionirt. War bis Sorrent gekommen und dann durch Italien herauf wieder zurück. Mittag zu [229] dreyen. In Ottiliens Zimmern. Mit meinem Sohn in dem Gartenzimmer, um die vollendete Ordnung der Steinschränke zu betrachten. Um's Webicht allein gefahren. Aristoteles Poetik von Bürde.

15. Concepte. Abschriften. Den Inhalt zum Heft von Kunst und Alterthum vollständig gemacht. Die Landschaften von Claude Lorrain für August aufgesucht. Letztes Stück von Clara Gazul. Professor Abeken, Bruder des Oldenburgischen, in Berlin angestellt, von einer Gesundheitsreise kommend. Studiosus Döhne von Cassel. Ritter Philipp von Holger und Ludwig Zetteler, Mediciner aus Wien. Mittag zu dreyen. Fortgesetzte Arbeiten. Abends mit Professor Riemer spazieren gefahren. Dann zusammen den Bogen 12 zu Kunst und Alterthum revidirt. Ferner den Umschlag berichtigt.

16. Kleines Gedicht zum nächsten Fest. Schuchardt brachte seine Copien aus Dresden. Dem Maler Sebbers gesessen; Unterhaltung über die Porzellanmalerey. Schwierigkeit gleich nach der Natur zu arbeiten. Mit August in dem geordneten Mineralienzimmer. Mittag Professor Riemer. Heitere litterarische Mitteilungen. Nach Tische Hofrath Meyer. Mit demselben nach Belvedere gefahren. Die Zeichnung von Jason und Medea betrachtend. Abends im Garten, Vogels und [230] von Gerstenberg gefunden. Eine Zeitlang mit ihnen. NB. Mittags war auch von dem Trauerspiel Alexander von Uechtritz die Rede.

17. Hauys Eloge von Cuvier. Dr. Körner den Apparat zu den Frauenhoferschen Experimenten bringend und dieselbigen vortragend. Sie geriethen gut, obgleich bey abwechselnd bedeckter Sonne. Herr von Blomberg, Königl. Württembergischer Envoyé in Berlin. Dr. Weller. Abends mit Ottilien spazierengefahren. Dr. Eckermann. Über die verschiedenen Charaktere der jungen Engländer. Ihre Art zu studieren, fleißig oder unfleißig zu seyn. Er hatte die Geschichte der Farbenlehre angefangen. Verschiedenes darüber gesprochen. Schwierigkeit einer reinen Lehre, was für einen Gegenstand sie auch betreffe.

18. An den Wanderjahren fortgefahren. Erkundigung nach Petrus Canisius. Dessen Bilderkatechismus in verschiedenen Sprachen von der Bibliothek. Auch einiges in Henrici Canisii Lectiones antiquae gelesen. An den Wanderjahren gearbeitet. Einzelnes zusammengestellt. Mittag zu drey. Nach Tische kam Fräulein Ulrike von Eger zurück. Badehistorien. Um 5 Uhr mit Professor Riemer spazieren gefahren. Zu Hause sodann die Zelterschen Briefe durchgesehen, 1804 durch. – Herrn Dr. Meyer nach Preußisch Minden.

19. Nebenstehendes: Herrn Badeinspector Schütz, [231] zwey Bände meiner Werke Göschenische Ausgabe, Berka. Herrn. Dr. Körner, autorisirte Quittung.Museumsschreiber Färber, autorisirte Quittung.Herrn Frommann, letzte Revision des Umschlags. – Sammlung und Redaction der Einzelnheiten fortgesetzt. Vorbereitung zum 28sten. Mannigfaltige Einleitung. Herr Dwight aus den vereinigten Staaten mit Professor Hoffmann besuchten mich. Die Münchner Denkschriften Band 5, wegen der Frauenhoferischen Abhandlung über die Streifen im Spectrum. Mittag Herr Rath Vogel. Sodann Hofrath Meyer. Beurtheilung des Sebberschen Bildes. Oberbaudirector Coudray. Mit demselben Hofrath Meyer nach Belvedere begleitet. Walthern mitgenommen. Abends Thee bey Ottilien. Der Nordamerikaner, von Froriep und Frauenzimmer. Gräfin Julie Egloffstein von Carlsbad erzählend.

20. Vorbereitende Concepte. Zahme Xenien. Sebbers hatte die Tasse zum drittenmal glücklich gebrannt. Brief von Ernst Schiller. Mittag Dr. Eckermann. Abends mit Fräulein Ulrike um's Webicht gefahren. – Herrn Frommann nach Jena, mit einem Gedicht zum 28sten.

21. Ankunft des Abschlusses von Kunst und Alterthum, auch Tabelle. Ingleichen Schreiben von Herrn Canzler von Müller aus Düsseldorf. Herr Staatsminister von Arnswaldt von Hannover.[232] ......, ein Engländer. An den zahmen Xenien redigirt. Schreiben von Elsholtz mit seiner ersten Scene. Mittag für uns. Abends mit Fräulein Ulrike spazieren gefahren. Geschichten der Curgesellschaft von Franzensbrunnen. Dictirt an Friedrich. Mannigfaltige Vorbereitungen für morgen.

22. Correctursendung des Gedichts von Frommann. Schmeller brachte das Porträt von Präsident von Schwendler. Einzelne Xenien eingeschrieben. Kleine Sätze gesondert. Mittag mit den beyden Frauenzimmern, mein Sohn war nach Jena gefahren. Abends mit Herrn Professor Riemer die Zeltersche Correspondenz durchgegangen. – Herrn Frommann, Correctur zurück. Herrn Dr. Elsholtz nach München, Verzeichniß des Inhalts von Kunst und Alterthum, einiges über sein Lustspiel.

23. Sendung von Zelter, Composition: Laßt fahren hin das Allzuflüchtige. Hofrath Meyer, wegen des Zeugnisses für Sebbers. Mechanicus Bohne das Feuerzeug bringend. Briefe concipirt. Einige Papiere durchgesehen. Mittag zu zwey. Abends mit Ottilien spazieren gefahren. Anordnung und Vorbereitung der verschiedensten Dinge. – Herrn Auctionator Weigel nach Leipzig, wegen einiger Kupferstiche.

24. Früh zu Serenissimo in's römische Haus. Zufällig[233] die Geschichte der Farbenlehre aufgeschlagen. Zur Frau Großherzogin, woselbst Generalsuperintendent Röhr fand. Besuch von Major Smith. Sodann von Herrn Soret mit dem kleinen Prinzen. Sodann Baron von Simolin und Hofrath Müller, Bibliothekar in Dessau. Mittag mit Ottilien. Sodann Herr Hofrath Meyer. Gegen Abend nach Belvedere, dem Prinzen aufgewartet. Bald zurück. Herr Oberbaudirector Coudray. Verschiedenes auf Paris und seine Reise dahin Bezügliches durchgesprochen.

25. Briefconcepte dictirt. Dr. Vogel, wegen einiger pathologischen Erscheinungen. Manches geordnet und überlegt. Aufgeräumt und viele Bücher der Bibliothek zurückgeschickt. Mittag zu dreyen. In den hintern Zimmern auf- und eingeräumt. Abends Professor Riemer. Zelterische Correspondenz durchgegangen. – An Fräulein Ulrike, Packetchen durch Frau Gräfin Henckel.

26. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Abschluß von Kunst und Alterthum, einige Exemplare Gedicht zum 28sten. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, eben deßgleichen, nach Frankfurt, eingeschlossen das anonyme Blatt wegen der Subscription. Herrn Adolf Wagner, Dank für die Widmung des Ariosts, einige Exemplare des Gedichts, Leipzig. Herrn von Cotta, Stuttgart, den anonymen Aufsatz, ingleichen das Inhaltsverzeichniß [234] von Kunst und Alterthum. – Waren die Abdrücke des Gedichts von Jena angekommen. Madame Frommann, Brief. Herr Geh. Hofrath Stark, sodann Dr. Vogel und Bergrath Wahl. Einige Briefconcepte. Der Regenten-Almanach von Voigt in Ilmenau war angekommen. Mittag Dr. Vogel. Hofrath Meyer. Oberbaudirector Coudray. Mit beyden nach Belvedere. Nahmen die Zeichnung von Johanna Sebus mit, ersterer wollte ihr einige Ausführung geben. Besahen die Zeichnung von Jason und Medea. Fuhren zurück. Große Theegesellschaft im Garten. August lustige Geschichte über Allah's Namenhundert.

27. Angelegenheit wegen der Schillerschen Briefe durchgedacht. Frau von Arnim. Bergrath Wahl und Rath Vogel. Mechanicus Bohne. Herr Soret fragte nach. Unterschrift des Gedichts für morgen. Augusts Stanzen zur Einleitung. Einiges an Schuchardt dictirt. Vorläufig zu Briefen, mit Kunst und Alterthum zu versenden. Mittag Doctor Eckermann. Gegen Abend mit Ottilien spazieren gefahren. Vorbereitungen auf morgen. Um 8 Uhr Musik. Sodann mehrere Besuche bis Mittag. Große Gesellschaft auf dem Stadthaus. Mit uns speiste Gräfin Line Egloffstein und Frau von Arnim. Nach Tische Unterhaltung über alte Musik. Marcells Psalmen, besonders dessen [235] Cassandra. Mit Ottilien um's Webicht gefahren. Abends August vom Feste kommend.

29. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Vorher einiges concipirt und mundirt. Mittag zu dreyen. Abends Professor Riemer. Zelterische Briefe durchgegangen. Die Vorbemerkungen zur dritten Supplementlieferung von Stielers Handatlas. – Serenissimo, Dank wegen gestern. Frau von Stein, einige Blättchen.

30. Hofrath Meyer, besprechend die Ausstellung. Hofbildhauer Kaufmann die Ankunft des Adlers meldend, welcher auch hergebracht wurde. Mittag mit Ottilien. Gegen Abend mit Herrn Generalsuperintendent Röhr spazieren gefahren. Später Herr Canzler von Müller von seiner Reise erzählend. Sodann Doctor Eckermann. Über Frau von Arnim sprechend. – An Frau Frommann, Gedichtsblättchen. Herrn Dr. Weller, deßgleichen.

31. Verschiedenes Einzelne dictirt. Das Mundum der Wanderjahre completirt. Herzog Bernhard von seiner Reise im allgemeinen vorlegend. Herr ......, ein irländischer Reisender, Brief und einige Mineralien von Herrn von Giesecke bringend. Mittag Frau von Arnim. Gegen Abend nach Belvedere. Hofrath Meyer besucht. Dessen Jason und Medea betrachtet. Kam sodann Canzler von Müller und Sohn. Einiges vorgearbeitet.

[236]

September

1. Ein Kolmsdörfer, Trauben bringend. Professor Wolff, das Trauerspiel Nabuch aus dem Italiänischen. Brief von Herrn Schultz aus Wetzlar. Rath Vogel, Gespräch über endemische Übel und deren Cur. Besserung meines Sohns. Mittag mit Ottilien allein. Gegen Abend in die Ausstellung, wo alles schon ziemlich in Ordnung war. Oberbaudirector Coudray angetroffen. Mit demselben über Oberweimar und um's Webicht gefahren. Abends mit Professor Riemer Zelterische Correspondenz durchgegangen. Später Le Globe, wichtige Stelle von der Geselligkeit der Franzosen und welchen Charakter sie nach der Revolution und nach dem Kaiserthum angenommen. – An Zeichenmeister Hoße, mit einigen Blättchen, Eisenach.

2. Herrn Canzler von Müllers Billet, Anzeigen verlangend. Schuchardt brachte die Abschrift der Tonkunsttabelle. Dictirte einiges, auf Streckfußens Bemühungen im Übersetzen bezüglich. Ottilie war mit dem Irländer nach Belvedere gefahren. Einladungen derselben auf den Abend. Dante's 12. Gesang, Original und Übersetzung. Buchbinder Bauer, übergab ihm die Abschrift der Helena. Dem Maler Sebbers gesessen, der mein Profil zeichnete. Mittag Herr Rath Vogel. Gegen [237] Abend das irländische Ehepaar und größere Gesellschaft. – Herrn Doctor Sulpiz Boisserée nach Stuttgart, Billet Herrn von Müllers an ihn geschickt.

3. Früh bey Serenissimo gratuliren. Sodann beschäftigt einige Briefe zu dictiren. Nebenstehendes ausgefertigt: An das Mineralien-Comptoir nach Heidelberg. Sitzung mit dem braunschweigischen Maler. Herr Hofrath Meyer. Einiges über Dante dictirt. Mittag Frau von Arnim, Fräulein Adele, Hofrath Meyer, Dr. Eckermann. Viele Brentano'sche Abenteuer.

4. Einiges zu Streckfußens Dante. Erwartung der angesagten Personen. Hofrath Schwabe von Seiten der Frau Großfürstin. Dr. Weller. Demoiselle Sontag mit Begleiterin. Sodann Herzog und Herzogin von Clarence, 2 Miß ...... Großherzog von Weimar. Ottilie hatte bey Madame Rehbein Gevatter gestanden. Mittag zu drey. Um 6 Uhr mit den Enkeln in's Schauspielhaus. Demoiselle Sontag sang unvergleichlich. Nach dem Schauspiel Herr und Frau Capellmeister Hummel, Dr. Vogel. Mein Sohn vom Hofball zurück. Capellmeister Hummel spielte ganz fürtrefflich. Demoiselle Sontag kam später. Um Mitternacht ging man auseinander. Humoristischer Brief des Major von Luck aus Münster.

[238] 5. Mancherley Expeditionen vorbereitet, besonders an Zelter. Herr Hope, der Abschied nahm. Frau Hofrath Schopenhauer. Major von Geyso. Zeichenmeister Lieber producirte sehr wohl gerathene Zeichnungen aus der Prinzessinnen Garten. Rath Vogel über verschiedene Krankheitsgeschichten. Mittag zu dreyen. Fortgesetzte Arbeiten verschiedener Obliegenheiten. Durchsicht von Concepten. Abends theoretisch-praktische Recapitulation der Achromasie. Überdachte Ausführung.

6. Nebenstehendes: Billet an Frau Großherzogin. Desgleichen an Herrn Hofrath Meyer. – Besuch von Dr. Gedike. Sendung von Förster. Ferner Graf Einsiedel. Sodann Herr Ober-Cammerherr von Haake. Mein Sohn verhandelte mit Ernst Schiller die Angelegenheit der Correspondenz. Kam der Herr Erbgroßherzog. Einladung desselben morgen um 11 Uhr in die Ausstellung. Mittag Frau von Arnim. Frühere Frankfurter Geschichten erzählend. Blieb für mich, Branische Hefte lesend. Später mein Sohn aus der Vorstellung des Hamlets kommend. Kamen die Exemplare der Anzeigen an. Ernst von Schiller gegen Abend.

7. Um 11 Uhr in die Ausstellung, wo sämmtliche Damen und ihre Hofleute sich eingefunden. John numerirte die Originalbriefe der Schillerischen Correspondenz. Das Erbgroßherzogliche Paar, [239] die Prinzessinnen und Fräulein Mazelet nach 12 Uhr bey mir. Mittag Frau von Arnim. Wilhelm Mejers von Clausthal praktisches Handbuch des Stils der deutschen Prosa. Abends Dr. Eckermann. Die Aufführung von Hamlet von gestern Abend wurde besprochen.

8. Merkwürdiger Brief von Nees von Esenbeck über das letzte Geburtstagsfest. Bohne den bestellten einfachen Apparat bringend. Einiges Weitere mit ihm verabredet. Herr Genast nach Leipzig gehend. Dem Maler Sebbers eine Stunde gesessen. John fuhr fort die Schillerschen Originalbriefe zu numeriren. Anmeldung des Herrn Canzler von Müller. Derselbe gab Nachricht und fragte an wegen der Schillerischen Überreste. Mittag Frau von Arnim. Abends Eberwein und Chor.

9. Nebenstehendes: Herrn Theodor Hell nach Dresden. Herrn Wilhelm Mejer, Clausthal. – Ankunft der Exemplare von Kunst und Alterthum. Briefe dictirt. Dem Mahler gesessen. Herzog Bernhard, Unterhaltung über seine Reise. Karte deßhalb. Anmeldung seiner Frau Gemahlin und Kinder auf morgen. Mittag Herr Rath Vogel. Vielfaches pathologisches Gespräch. Später Frau von Arnim von Hof kommend und erzählend. Abends für mich. Zeitig zu Bette.

10. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Professor Zelter, Kunst und Alterthum V, 3 und Geburtstags blättchen, [240] Berlin, im Packet von Nicolovius. Diesem gleichfalls Heft und Blättchen, auch Anzeigen. Professor Zelter, Tonkunsttabelle, Aufsätze wegen Dante. Herrn von Esenbeck, vorläufige Antwort wegen des Festes auf Nonnenwerth. Heidelberger Mineralien-Comptoir, das Kästchen mit Mineralien von Eger. – Kam eine Sendung von Nicolaus Meyer. Herzog Bernhard, Gemahlin und Kinder. Mittag Frau von Arnim. Herzog Bernhards Tagebuch. In Garten, mit August die neue Einrichtung des Steincabinets zu besehen. War Vormittag Herr Canzler von Müller bey mir, um wegen der Schillerischen Verhandlungen in Jena zu sprechen.

11. Mit Schuchardt verschiedene Concepte und Munda. An Professor Riemer über des Candidat Lange Homerischen Aufsatz. Frau von Arnim porträtirt. Herr und Frau von Schiller und Tochter. Einzelne kleine Ausfertigungen. Oberaufsichtliche Concepte und Munda. Prismatisches mit den Prismen von Bohne geschliffen. Mittag für uns. Abends mit Herrn Generalsuperintendent Röhr spazieren gefahren. Sodann Herzog Bernhards Diarium gelesen. Meines Sohnes Unterhandlungen mit Ernst Schiller besprochen. – Herrn Präsident Nees von Esenbeck, Kunst und Alterthum V, 3, Bonn.

[241] 12. Nebenstehendes: An den Großherzoglichen Generalconsul Küstner nach Leipzig, mit Inlage an den Büchercommissarius Jäger. Gedicht für Herzog Bernhard. Munda desselben. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Zeigte die gebrannten Erden des englischen Museums vor. Mittag zu dreyen. Gegen 5 Uhr auf die Bibliothek, die dortigen neueren Anstalten zu sehen. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Mit demselben das Gedicht für Freytag durchgegangen. Sodann an den Zelterischen Briefen revidirt. Für mich Herzog Bernhards Reisediarium weiter gelesen und überlegt.

13. Geologische Karte von den vereinigten Staaten. Das Gedicht revidirt und Abschrift dem Herrn Canzler. Demselben Kunst und Alterthum V, 3. Zeichenmeister Hoße von Eisenach. Gräfin Egloffstein. Kleines Bild ihres Oheims. Geh. Secretär Müller, wegen einiges Auftrags vom Rath Grüner. Buchbinder Bauer; demselben verschiedene Aufträge gegeben. Peucers Gedicht für Freytag. An Serenissimum, wegen gewisser Zudringlichkeiten. Briefe von Cotta und Boisserée. Herzog Bernhards Diarium. Die Kinder mit Schillers nach Belvedere. Landschaftlicher Verein; mein Sohn blieb zu Tische daselbst. Mittag mit Ottilien. Nach Tische Granby gelesen. Abends mit Ottilien spazieren gefahren. Später Canzler [242] von Müller. Freytagsloge besprochen. Herzog Bernhards Tagebuch.

14. Schillers Büste durch Kaufmann abholen lassen. Das Bild von Düsseldorf war angekommen und auf die Bibliothek geschafft. Maler Sebbers mit einem Braunschweiger. Einiges dictirt, mundirt und abgeschlossen. Einige Capitel in Granby Die jungen Herrschaften. Mittag Herr und Frau von Schiller und Tochter. Auch Professor Riemer. Ingleichen Herr Canzler von Müller. Nachher auf die Bibliothek, wo mein Porträt von Kolbe ausgepackt wurde. Mit Professor Riemer spazieren gefahren. Er blieb Abends. Dazu kam Herr Canzler von Müller, wegen den Gedichten und Reden zur morgenden Loge. Dr. Eckermann blieb länger und stimmte Klagelieder an wegen des äußersten Verfalls des Theaters, woran die völlige Unfähigkeit des Regisseur Wagener Schuld sey.

15. Nebenstehendes: Sulpiz Boisserée, letzte Bogen von Kunst und Alterthum, Blätter vom Bryophyllum. Herrn Dr. Elsholtz nach München, Kunst und Alterthum V, 3. Herrn Josef Max nach Breslau, wegen dem Vorwort zu Alonzo. Herrn Hofrath Meyer nach Belvedere, wegen dem Kolbischen Bilde. Herrn Canzler von Müller, wegen Abdrücken der heutigen Gedichte. Herrn Professor Zelter, das heutige Gedicht. [243] Frau Regierungsräthin Meyer in Bremen, Erwiderung ihres letzten Schreibens. – Mehrere Concepte und Munda. Goldschmied Koch wegen einer kleinen Arbeit. Demoiselle Facius wegen Schillers Profil in Stein zu schneiden. Mittag Dr. Vogel. Über die Sanitäts- Commission und deren Abänderung. Des Herzog Bernhards Tagebuch. Abends Fürst Pückler von Muskau. Besondere Unterhaltung über sein angelegtes Bad. Herr Professor Riemer. Gespräch über das Kolbische Porträt. Urtheile der Herrschaften und des Publikums.

16. An Schuchardt mehrere Concepte dictirt. Nicht weniger Munda und anderes zum Absenden vorbereitet. Sendung von Fürst Pückler, sein Bad in Muskau vorstellend, auch sein Porträt. Herr Canzler von Müller, über die morgende Function wegen des Schillerschen Nachlasses zu sprechen, ingleichen über das Porträt, auch über die gestrige Logenfeyer zu Ehren Herzog Bernhards.

17. Verabredung mit meinem Sohn wegen des heutigen Actes. Sodann mit Ottilien nach Berka gefahren. Spazieren in der Allée und sonstigen Räumen. Kam Herr Badeinspector Schütz. Wir frühstückten. Gingen in das neue Haus, wo wir mit Vergnügen verweilten. Waren um 2 Uhr zurück. Die Frau Badeinspectorn hatte allerley ländliche Geschichten und Unglücksfälle erzählt. Speiste [244] Dr. Eckermann mit uns. Mein Sohn erzählte von der würdig und heilig vollbrachten Function. Gegen Abend Herr Canzler. Verabredung wegen des Weitern. Kam ein Kästchen mit Artischocken von Frankfurt a. M. Verfolgte das Tagebuch des Herzog Bernhards zu lesen.

18. Die Sendung an Herrn Graf Sternberg weiter durchdacht und vorbereitet. Augusts gestrige Rede durchgesehen. Auf die Bibliothek, die gestrigen Gaben zu betrachten. Fortgefahren in den Beschäftigungen von heute früh. Dr. Eckermann brachte einen gereisten Dänen Namens ......, welcher vier in Kupfer gestochene Porträte seiner Landsleute verehrte. Der Geburtstag von Wolf wurde gefeiert. Mittag aßen die Kinder mit. Fuhr mit Ottilien spazieren. Viele Knaben im Garten machten großen Lärm. Herzog Bernhards Tagebuch. Überlegung wegen dessen Redaction und Herausgabe. Nach Tische hatte mein Sohn Betrachtungen und Wünsche über die Lage des Augenblicks vorgetragen.

19. Die Sendung an Graf Sternberg weiter gefördert, auch anderes vorbereitet. Die naturgeschichtlichen Papiere durchgesehen. Fürst Pückler nahm Abschied. Die Kinder waren gegangen, das Modell von Paris zu sehen. Mittag zu dreyen. Herr Canzler von Müller, die letzte feyerliche Handlung durchsprechend und das Weitere rathend. Schloß [245] ich das fünfte Fascikel des Herzoglich Bernhardischen Journals und las darauf in Wardens Beschreibung der vereinigten Staaten.

20. An dem Paquet für Graf Sternberg weiter gearbeitet, geordnet und zusammengehängt. Herr Präsident von Motz, aus den Bädern wiederkommend, Jenaische Angelegenheiten besprechend. Ernst von Schiller, die Einwilligung bringend, wegen Herausgabe der Briefe, auch sonstiges Frühere berichtigt. Er bleibt bis Freytag. Lieber zeigte die Jenaischen Landschaften vor mit der intentionirten Staffage. Ich sendete das vierte Packet von Herzog Bernhards Journal an die Frau Großherzogin, veranlaßt durch den prinzlichen Hofmeister, welcher mir das sechste überbrachte. Ottilie war früh nach Jena gefahren. Mittag Dr. Eckermann. Zu Hofrath Meyer nach Belvedere gefahren. Johanna Sebus abgeholt. Über Jason und Medea gesprochen, sonstiges berichtigt. Abends Herzog Bernhards Tagebuch. Sodann Wardens Beschreibung der Nordamerikanischen Staaten.

21. Jason und Medea von der Ausstellung holen lassen. Schmeller Vogels Porträt bringend. Sendung an Graf Sternberg abgeschlossen. Nebenstehendes:Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Familienangelegenheiten. Im Garten. [246] Mit Herrn Professor Riemer allein gespeist. Mein Sohn in Belvedere zur Tafel. Unter mancherley Gesprächen um's Webicht spazieren gefahren. Blieben noch einige Zeit bey sammen. Nachricht von dem Tode des Professor Güldenapfels. Mit meinem Sohne besprochen. Derselbe ging zu Herrn Staatsrath Schweitzer, um sich über das Geschäft zu unterhalten. Darauf kamen noch mancherley Privata und Publica zur Sprache, auch das Abenteuer mit Professor Hand, dem ein ungeschickter Ausdruck, lebhaft und lustig von den jungen Hofleuten aufgefaßt, sehr übel bekam.

22. Früh die besprochenen Expeditionen ausgefertigt. Mein Sohn ging mit nochmaliger Anfrage zu Herrn Geh. Rath Schweitzer und sodann nach Jena. Concipirte und mundirte Briefe und sonstige Aufsätze. Schmellern gesessen. Den Buchbinder gesprochen, wegen des zu fertigenden Glasgehäuses. Mittag mit Dr. Eckermann allein; die Kinder waren in Jena. Mit demselben die Aufführbarkeit der Helena besprochen. Abends Professor Riemer. Zelterische Briefe. Über den allenfallsigen Druck der Herzoglich Bernhardischen Reisebeschreibung.

23. Mein Sohn referirte von der Jenaischen Expedition. Die Acten wurden formirt. Er ging damit zu Herrn Geh. Rath Schweitzer. Antwort desselben. Überlegung. Hofbildhauer Kaufmann, ein paar Büstenmodelle der Frau Großherzogin [247] vorweisend. Ich besprach mit ihm das Basrelief Jason und Medea. Schmellern gesessen. Vorher mit Schuchardt einiges in der Kupferstichsammlung angeordnet. Herr Canzler von Müller und Herr Schorn. Zwey junge Dänen. – Herrn Frommann, wegen der Schriftproben, Jena.

24. Früh mit Schuchardt gearbeitet. Um 10 Uhr in's Stadthaus. Das Modell von Paris gesehen. Fand die Frau Erbgroßherzogin Hoheit daselbst mit Gefolge. Zu Hause. Kamen Serenissimus. Meldeten sich Schröter und Färber mit dem Schillerischen Schädel. Nachher Professor Marheineke und Frau von Berlin. Mittag Ottilie und August. Letzterer blieb. Mannichfaltige Unterhaltung über Moralia und Politica. Abends für mich allein. Wardens Nordamerikanische Staaten. Überlegung wegen des Drucks der Reisebeschreibung.

25. Früh mit Schuchardt gearbeitet. Compter von Jena, sich zu empfehlen. Die Hofgärtner Dietzeln gleichfalls. Schmellern gesessen. Kräuter fing an die Exemplare von Kunst und Alterthum zu sichten. Schriftproben von Wallbaum in Gefolg eines Schreibens vom jungen Frommann. Streckfußens Fegefeuer und Paradies Dante's. 500 Thlr. durch Elkan erhoben. Mittag zu dreyen. Nach Tische Unterhaltung mit meinem Sohn. Die Gemme mit der Zeichnung zusammen gehalten. Abends spazieren gefahren nach Neuwallendorf. Verfehlte [248] den Herrn Generalsuperintendent Röhr. Nachts Terzinen.

26. Früh die Terzinen weitergeführt. Die Frau Großherzogin. Nachher Frau von Spiegel, Herr und Frau von Bülow; ...... von Braunschweig. Herr Gurdon, Engländer. Die Terzinen abgeschrieben. Mittag zu dreyen. Schröter und Färber fuhren fort den Schädel zu reinigen und aufzustellen. Gegen Abend holte Professor Riemer von der Bibliothek ab. Fuhren gegen Belvedere. Zurückgekehrt revidirten wir an der Zelterischen Correspondenz. Weitere Beachtung der Terzinen. – Herrn Grafen Sternberg nach Brzezina, zwey Hefte Kunst und Alterthum, eins an Herrn Professor Zauper.

27. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Präsident Nees von Esenbeck, mit einem Kästchen, Bonn. An das Mineralien-Comptoir nach Heidelberg. – Färber und Schröter abermals referirend. Kam Dr. Weller, vorläufige Besprechung mit demselbigen. Saß Schmellern eine halbe Stunde. Einiges concipirt und vorbereitet. Mittag Dr. Weller und Eckermann. Nach Tische mit Ottilien nach Belvedere. Der Hofgärtner zeigte die neuangekommenen ...... Ich besprach Jason und Medea mit Hofrath Meyer. Abends Wardens Nordamerika.

28. Verschiedene Expeditionen vorbereitet und abgeschlossen: [249] Serenissimo die Acten der Schillerischen Feyer. Paquet an Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Wetzlar, durch Fräulein von Froriep. – Die jungen Herrschaften, dazu Serenissimus. Zeichenmeister Lieber die jenaischen Landschaften vorlegend. Schröter und Färber, das abgeschlossene Geschäft meldend, Gratification erhaltend. Hofbildhauer Kaufmann. Verabredung wegen Jason und Medea. Mittag Doctor Weller. Bibliothekssachen und anderes Jenaische. Mit Ottilien spazieren gefahren. Nachts Nordamerikanische Zustände.

29. Hofbildhauer Kaufmann. Buchbinder Bauer. Mechanicus Bohne. Professor Weise aus Halle. Nebenstehender expedirt: Herrn von Cotta nach Stuttgart. Herrn Sulpiz Boisserée, dahin. Herrn Canzler von Müller, Varia, mit Iris erstes Vierteljahr 1825. Herrn Hofrath Meyer, Tabelle der neuen Kunstgeschichte. – Fräulein von Jakob. Den Thee auf heute Abend mit Ottilien besprochen. Schmellern gesessen. Mittag Dr. Weller. Jenensia besprochen. Blieb für mich, das Nächste durchzuarbeiten. Abends großer Thee. Professor von Jakob und Tochter aus Halle. Grillparzer von Wien. Von Froriep von Dresden, von der Naturforschenden Gesellschaft angelangt, Facsimile der Unterschriften bringend.

30. Das Delta von New Orleans. Des Herrn Grafen[250] Sternberg Schreiben, von Herrn von Froriep mitgebracht, überlegt und darnach verfahren. Meteorologische Forderungen der Edinburger durchgedacht und einiges deßhalb disponirt und eingeleitet. Die Kinder waren zu Prinzeß Augustens Geburtstag nach Belvedere gefahren. Professor Göttling von Koburg zurückkehrend. Dr. Weller zu Mittag eingeladen. Mittag Rath Vogel und Dr. Weller. Fortgesetztes Lesen der Quellen des Susquehanna. Betrachtungen über den Roman überhaupt. – An Schrön, die Mappe mit Auftrag. An Professor Göttling, Helena. Herrn Hofrath Meyer, die Karte der neuern Kunstgeschichte.

October

1. Manches geordnet, anderes fortgesetzt. Den Cooperischen Roman zum zweytenmal angefangen und die Personen ausgeschrieben. Auch das Kunstreiche daran näher betrachtet, geordnet und fortgesetzt. Mittag große Gesellschaft. Herr Grillparzer und an ihm theilnehmende Freunde. Abends für mich. Sodann mein Sohn. Über künftige Dinge gesprochen und festgesetzt.

2. Papiere durchgesucht. Geordnet, auch die beyden Bände des Romans übersehen und das Fehlende bedacht. Herr Schilters, um Abschied zu nehmen. Herr Grillparzer gezeichnet von Schmeller. Gräfin Julie Egloffstein. Skizzen zu meinem Porträt. [251] Mittag zu drey. Die Quellen von Susquehanna fortgesetzt. The quarterly Review, June 1826.

3. Ältere Aufsätze und Schemata gesucht. Erfordernisse der neuen Wanderjahre betrachtet. Verhandlungen zwischen Schiller und mir über epische und dramatische Poesie vorgefunden. Canzler von Müller die Bronzmedaille bringend, einiges wegen Grillparzer besprechend. Letzterer Abschied nehmend. Man giebt ihm zu Ehren ein Mittagessen auf dem Schießhause. Mein Sohn wird auch dabey seyn. Buchbinder Bauer einiges heftend, anderes vorzeigend. Mittag mit Ottilien. Las derselben den ersten Abschnitt von Helena vor. Fuhr mit Professor Riemer nach Belvedere, Hofrath Meyer zu besuchen. Derselbe war Mittags mit auf dem Schießhaus gewesen. Wir brachten den Abend zusammen zu und gingen Zelterische Briefe durch. Übersicht des Kurzvergangenen.

4. Erneuertes Schema der wunderbaren Jagd. Rath Helbig etwas von Serenissimo ausrichtend. Frau von Wolzogen und Fräulein von Schiller. Fräulein Ulrike kam an. Mittag dieselbe und Eckermann, viel von Berlin erzählt. Brachte Einiges von Zelter, Madame Milder, Felix, Bernhardi. Nach Tische Hofrath Meyer. Betrachtungen mit demselben über die Medaille. Herr Canzler, das weitere über Grillparzer besprechend, auch ein Gedicht von ihm bringend.

[252] 5. Nebenstehendes: An den Dr. Weller, das Außenbleiben meines Sohns entschuldigend. Herrn Badeinspector Schütz, den morgenden Besuch absagend. – Die Gedichte vom 28. August von Berlin. Abgeschrieben einiges. Herr Frommann d. J. wegen Druckmuster. Herzog Bernhard, mit ihm sein Reisejournal besprochen. Die jungen Herrschaften. Rath Vogel consultirt. Blieb derselbe zu Tische. Der Bücherschrank aus der Auction kam an und ich räumte die Bände, Hefte und Papiere zu meinen Werken gehörig sämmtlich ein. Beschäftigte mich mit Nachdenken, was zunächst vorzunehmen. Herzog Bernhards Rückreise nach Weimar.

6. Wurden die zwey Pappeltische angeschafft. Ich suchte nach einigen Papieren in den hinteren Schränken. Herr Präsident von Motz. Schmeller, der sich von einem heftigen Ritte nach Belvedere übel befand und nicht zeichnete. Besuchte meinen Sohn und fand Frau von Pogwisch, auch Fräulein von Froriep. Bereitete einiges vor auf morgen. Mittag mit den beyden Frauenzimmern. Fräulein Ulrike fuhr fort zu erzählen. Abends Herzog Bernhard. Ich besprach mit ihm sein Tagebuch und darauf Bezügliches. Professor Riemer. Ging mit demselben die von Oppenheim eingesandten Skizzen durch, berichtigten einige Concepte und sprachen über Herzog Bernhards Reisetagebuch, [253] auch über die allenfallsige Herausgabe desselben.

7. Einiges mit Schuchardt. Die Berliner Lieder an Riemer. Lied für Herrn von Gagern an Canzler von Müller. Herr Staatsminister von Fritsch, von Dresden kommend, begrüßend und manches bringend und erzählend. Mittag die Herren Wahl und Vogel. Hofrath Meyer. Academisches und Belvederisches durchgesprochen. Geologie der vereinigten Staaten. Cleavelands Mineralogie. – Herrn Frommann d. J., mit Wardens Beschreibung der Vereinigten Staaten.

8. Mundum eines Briefs an Zelter. An der Jagdgeschichte schematisirt. Eine Reinabschrift des Schema dictirt. Um 11 Uhr Schmeller. Um 1 Uhr Herr Dr. Martini, bey den Prinzen von Oldenburg angestellt. Mittag zu vieren. Mit August Beredung wegen der morgenden Expedition. Hatte Demoiselle Sylvestre das Geschenk einer Oldenburgerin gebracht. Fortgesetzte Betrachtung manches Bevorstehenden. Herr Assessor von Schiller schickt ein Paquet von Humboldt. Neue Sendung von Zelter mit dem Herzoglich Bernhardischen Willkommen. Abends Herr Canzler von Müller, Abschied nehmend wegen einer Fahrt nach Neustadt und Weida.

9. Die Jagd theilweise Ausführung. Schütz von Bückeburg, in Halle studirend. Director Stromeyer [254] und Heideloff, Handelsmann von Paris, des verstorbenen Bruders Zeichnungen vorweisend. Hofmechanicus Körner ohne sonderliche Veranlassung. Herr Assessor von Schiller. Ich besprach mit ihm die Angelegenheit. Mittag Badeinspector Schütz. Besprachen manche ländliche Zustände. Blieb für mich. Es waren verschiedene Sendungen angekommen. Die von Max aus Breslau beschäftigte mich. Fleischer fragt an wegen Zeichnungen zu meinen Werken. Sonstige Meldungen und Anfragen.

10. Baurath Steiner, wegen des Ofen im letzten Zim mer, welcher abgebrochen wurde. Kleines Gedicht zum Abschluß der projectirten Novelle. Ihro Hoheit die Frau Großherzogin. Porträte vorgewiesen. Sodann die Heideloffischen hinterlassenen Zeichnungen. Nähere Geschichte des Lobensteiner Aufstandes. Mittag zu dreyen. Nach Tische noch einige Zeichnungen Heideloffs vorgewiesen. Abends Professor Riemer. Manches Ästhetische und Historische. Zelters Briefe.

11. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog bewilligen die Verlängerung des Urlaubs des Oberbaudirectors Coudray. Nebenstehendes expedirt: Herrn Oberbaudirector Coudray nach Paris, in duplo, an Treitlinger und Cuvier adressirt. Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Professor Döbereiner, Jena. – Maler [255] Remde, mit einigen mehr oder weniger ausgeführten Gemälden. Der jüngere Temmler, dankend für bisherige Unterstützung, seine ferneren Wünsche und Absichten mittheilend. Herr ......, ein Engländer, studirte in Göttingen, reiste durch Deutschland, spricht gut deutsch, bildet sich zum Diplomaten, ein feiner junger Mann. Herr und Frau von Schiller und Tochter. Verschiedenes eingerichtet und beseitiget. Mittag Dr. Eckermann. Lustige Geschichten vom Ball und Gesellschaft. Betrachtung der Novelle.

12. Von Serenissimus Brief an Schiller. An Schuchardt mehrere Briefe dictirt. Herr Heideloff von Paris, Abschied nehmend. Herr ......, Director des Corrections-Instituts in Erfurt, für die Falkischen vorsprechend. Die jungen Herrschaften und Demoiselle Mazelet. Bedeutendes Gespräch, ausgehend von Barante Tableau de la Littérature Française. Das Kupferstich-Zimmer kam in Ordnung. Einiges aufgesucht in dem Ermite de la Chaussée d'Antin. Mittag zu vieren. Barante fortgesetzt. Spazieren mit Herrn Generalsuperintendent Röhr. Manches Übersichtliche. Zeitig zu Bette. – Herrn Assessor von Schiller, Briefe Serenissimi zurück.

13. Barante weiter gelesen. Einiges dictirt, bezüglich auf menschliche Vorstellung. An den Zeichnungen geordnet. d'Altons neustes Heft: Robben und Lamantine. Zu vieren gespeist. Mit Ottilien [256] spazieren gefahren. Abends Professor Riemer. Zelters Correspondenz durchgegangen.

14. Nebenstehendes expedirt: Herrn Josef Max nach Breslau. Herrn Friedrich Fleischer nach Leipzig. – Barante geendigt. d'Alembert angefangen. Dessen Präliminar-Discurs zur Encyclopädie. Mittag Professor Göttling, Riemer, Rath Vogel und Eckermann. Muntere Unterhaltung, besonders über Theater. Nach Tische Litterarisches und Naturwissenschaftliches. Abends John dictirt an der Novelle. Später den Feudatario von Goldoni.

15. An der Novelle dictirt. Mit Buchbinder Bauer einiges verhandelt. Mit Vogel und Wahl den Zwiebelmarkt betrachtet. Entwicklungscombinationen organischer Wesen von Dr. Bluff kam an und ich las es. Mittag zu vieren. Blieb für mich und las den letzten Mohican. Ging zeitig zu Bette, nachdem ich vorher alles auf morgen zurecht gelegt hatte.

16. Einiges an der Novelle dictirt. Verschiedenes an Serenissimum. Die Catalogen der Jenaischen Mineralogischen Gesellschaft rubricirt. An Boisserée einen Brief concipirt. Mittag zu dreyen; mein Sohn hatte den Hofdienst. Ich las den letzten Mohican hinaus. Schrieb an der Novelle fort. Abends Hofrath Meyer, ankündigend die Übersichtstafeln von Heinrich Hase. Brandlärm.

[257] 17. Erster Entwurf der Novelle geschlossen. Nebenstehendes expedirt: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart. Herrn Hofmaler Gläser nach Darmstadt. – Die gestern angekündigten Novellen durchgesehen. Dassiers römische Geschichte in Münzenabdrücken zum Verkauf angeboten. Schreiben von Coudray an Canzler von Müller. Mittag mit Ottilien. Nach Tische fortgesetztes Geschäft. Canzler von Müller aus dem Neustädter Kreise zurückkehrend, manches referirend. Abends Professor Riemer. Zeltersche Briefe durchgegangen, das Jahr 1812.

18. Ordnung in verschiedenen Dingen. An der Novelle redigirt. Den Bibliotheksbericht expedirt. Den Frauenzimmern kleine Auslagen wieder erstattet. Die verschiedenen gebundenen Inventarien und Catalogen von Jena und Weimar rubricirt. Gedichte der Mittwochsgesellschaft zu Berlin. Billet an Herzog Bernhard wegen seines Porträts. Die beyden Ärzte besahen die d'Altonischen Skelette. Mein Sohn referirte von seinem Besuch bey Herrn Staatsminister von Fritsch. Mittag Frau Badeinspector Schütz. Berkaische ältere und neuere Abenteuer. L'Hermite de la Chaussée d'Antin. Abends Hofrath Meyer. Über ältere und neuere griechische Geschichtsschreiber. Überdachte das morgen früh zu Bearbeitende. – An Färber, die petrographische Karte von England [258] herüber verlangend. Herrn Hofmaler Gläser, zwey Medaillen, Darmstadt.

19. Einiges an der Novelle. Eigene Expeditionen in oberaufsichtlichen Angelegenheiten. Dr. Huschke in Bezug auf die Jenaische anatomische Sammlung. Dr. Weber, von Zeitz nach Darmstadt als Schulmann berufen. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften, auch Demoiselle Mazelet. Mittag Dr. Weller, Jenaische Nachrichten bringend. Abends für mich, Herzog Bernhards Tagebuch lesend und betrachtend.

20. An der Novelle redigirt. Einige Briefe concipirt und mundiren lassen. John mundirte die Novelle. Demoiselle Facius, einige neue Arbeiten bringend. Der Prinz und Herr Soret. Herr Dr. Elsholtz von München, die neusten trefflichen lithographischen Blätter bringend. Gegen Abend mit Professor Riemer spazieren gefahren. Mit demselben Abends die Zelterschen Briefe durchgegangen.

21. Mit Schuchardt theils Briefe concipirt, theils mundirt. John schrieb an der Novelle fort. Mittags Rath Vogel. Gegen Abend mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Fuhr derselbe zu mir. Kam Herr Canzler von Müller. Später L'Hermite de la Chaussée d'Antin.

22. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Staatsminister von Humboldt. Herrn Professor [259] Zelter. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée. Herrn Dr. Stieglitz, Leipzig, von Eckermann. – John schrieb an der Novelle fort. Die Prinzessinnen und ihre Umgebung zum Besuch. Ich zeigte die neusten Steindrücke vor. Ich ging zu Hofbildhauer Kaufmann. Auf dem Rückweg Serenissimus. Gingen auch wieder mit in's Atelier. Alsdann zurück in meinen Garten; wurde Herzog Bernhards Journal besprochen, Frithiof-Sage und anderes. Mittag zu drey. Nach Tische Bergrath Wahl, dessen Geburtstag war. Sodann die Angelegenheiten von Nassenheide und anderes. Der Spion von Cooper. Vorgenommen den Mann von funfzig Jahren. Fernere Übersicht.

23. Das Manuscript zum zweyten Theil der Wanderjahre näher und reinlicher. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin Hoheit. Die antiken Waffenarten, besonders der schottländischen erster Theil. Neues Blatt zum römischen Carneval. Der Mann von funfzig Jahren neues Schema. Mittag zu dreyen. Nach Tische Unterhaltung mit meinem Sohn. Abends Canzler von Müller. Das Kästchen mit den Medaillen vorweisend. Graf Reinhards räthselhafter Brief mitgetheilt. Spion von Cooper.

24. An dem Roman fortgelesen. Das Schema zum Mann von funfzig Jahren. Die vorhandenen [260] Papiere durchgesehen. Die Herrschaften fuhren sämmtlich nach Dornburg. Der Tag war sehr schön. Gräfin Julie malt' an meinem Porträt. Blieb bis gegen Abend an der Arbeit. Fräulein Ulrike erzählte manches von ihrem Aufenthalt im Norden, theilte hübsche Bemerkungen mit über die vorkommenden Charaktere. Abends Eberwein mit dem Chor. Musik bis 9 Uhr. Meistentheils Zelterische Compositionen, auch einige Eberweinische.

25. Der Mann von funfzig Jahren enger und näher zugerichtet. Fing an die Geschichte der amerikanischen Revolution von Ramsay zu lesen. Secretär Kräuter legte noch nicht eingetragene Papiere zusammen; ich fing an sie durchzugehen. Dr. Eckermann hatte sich entschuldigt, wegen Mittagsessen bey'm Canzler. Mittag zu vieren. Sodann Unterhaltung mit meinem Sohn. Abends für mich.

26. Abgesendete Briefe von 7 bis 10 durchgegangen und bey fehlendem Datum möglichst zu ordnen gesucht. Schuchardt schrieb einiges ab. Die jungen Herrschaften. Zuletzt Demoiselle Mazelet. Gestern war ein Brief von Oberbaudirector Coudray gekommen mit der Nachricht von Talma's Tod. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war wegen des Geburtstags der Kaiserin Mutter bey Hof. Geschichte der amerikanischen Revolution. Abends [261] Canzler von Müller. Ulriken und Ottilien den zweyten Theil der Helena.

27. Einiges concipirt und vorbereitet. Schuchardt heftete die Correspondenz von 7 bis 10. Herr Rath Hage wegen der Gläserischen Angelegenheit. Herr von Elsholtz wegen seines Lustspiels: Die Hofdame. Mittag für uns. Nach Tische Professor Riemer abgeholt, welcher Abends bey mir blieb. Wir durchgingen Zeltersche Briefe.

28. Eigene Briefe mundirt. Das Schema des Manns von funfzig Jahren durchgeschrieben. Abenteuer eines jungen Thüringers, sich anschließend an den Feldjäger. Herzog Bernhard und Gemahlin mich besuchend und von ihrem Bleiben mich unterrichtend. Herr Frommann von seiner Reise zurückkehrend, welcher auch nachher zu Tische kam. Mittags derselbe, Rath Vogel und Dr. Eckermann. Abends Hofrath Meyer. Ein sehr angenehmer Brief von Göttling war angekommen, worüber ich mit Eckermann mich besprach. Mit Hofrath Meyer. Die Hasischen Tabellen zur Geschichte der neuen Kunst. Auch noch einiges aus den Kriegen der Vereinten Staaten. Capitän Maedland über die Einschiffung Napoleons.

29. Büchercommissar Jägers Insinuationschein des Privilegiums meiner Werke abgeschrieben. Correspondenz mit Boisserée in den Acten geordnet und supplirt. In den vordern Zimmern aufgeräumt [262] und das Nächste durchgedacht. Mittags Frau Hofräthin Schopenhauer und Tochter, Fräulein von Münchhausen und Dr. Eckermann. Ulrikens Geburtstag. Mämpels neue Reisegeschichte durchgelesen. Auch etwas von Herzog Bernhards Reise.

30. Neuste Zeitgeschichte im allgemeinen. In Brans Minerva. Herr Hogg, ein englischer Arzt. Herr Dutmall, ein Irländer. Zwey junge Maler von Berlin, Hildebrandt und Hübner. Mittag zu drey. Die politische Darstellung ausgelesen. Eine Sendung an Serenissimum und Antwort. Herr Soret, angenehme Unterhaltung über manches vorliegende Litterarische. Henry Brougham Antrittsrede als Lord-Rector der Universität von Glasgow. Über den Radi calphilosophen Bentham.

31. Weitere Ausführung des Manns von funfzig Jahren, erst an Schuchardt, dann mit John. Geburtstag Ottiliens. Mittags zu sechsen, die Kinder aßen mit. Nach Tische Canzler von Müller. Abends Professor Riemer. Zelters Briefe. Einiges Litterarische.

November

1. Brief an Boisserée dictirt. Kam eine Sendung von demselben, mit der zweyten Anzeige. Eisenstufen von Dannemora in Schweden. Schreiben von dem Münzhändler in Stuttgart. Programme [263] vom Professor Schöler am Gymnasium zu Danzig. Herr von Herder von Petersburg. Mittag Dr. Eckermann. Abends John dictirt. Die Bronzmedaillen von Herrn Canzler abgeholt, diese sowohl als die gestern erhaltenen silbernen gegen Quittung bezahlt. – Billet an Herrn von Elsholtz, wegen seines Lustspiels Die Hofdame. Herrn Professor Riemer, einiges für Madame Sartorius.

2. Dictirt und mundirt, vorbereitend auf morgen. Die jungen Herrschaften. Lettres de Saint James. Mittag zu vieren. Das Lesen jener Schrift durchaus fortgesetzt.

3. Nebenstehende Expeditionen: Herrn von Streber, Domprobst noch München, mit drey Medaillen. Herrn Professor Rauch nach Berlin. – Verschiedene Dictanda vorbereitet. Lettres de St. James. Abends Professor Riemer.

4. Lettres de Saint James bis zu Ende des fünften Stücks. Spazieren gefahren mit den Kindern, welche viel Geschrey und Lärm machten. Mittag Professor Riemer und Rath Vogel. Fing an den Piloten von Cooper zu lesen.

5. Den Morgen zugebracht mit mancherley Anordnungen. Herr Genast, von Leipzig kommend, eine Majolikaschüssel ankündigend. Mämpel, von Frorieps sich empfehlend, daß bey irgend einer Gelegenheit an ihn möge gedacht werden. In [264] der Zelterischen Correspondenz fehlende Briefe im Fascikel von 1815 aufgesucht und gefunden. Die Expeditionen wegen der neuen Bibliothekseinrichtung unterschrieben und abgesendet. Mein Sohn hatte den Bericht wegen der Bibliotheksbesoldungen concipirt. Mittag zu vieren. Nach Tische an Betrachten und Ordnen des Vorliegenden gedacht. Professor Riemer, dankbar wegen der ihm gnädigst gegönnten Stellung. Später Canzler von Müller. Blieb für mich allein und durchging ein Fascikel zur Naturforschung.

6. Herr Genast die Majolikaschüssel bringend, anderes besprechend. Fortgesetzte Aufmerksamkeit auf die für die nächsten Hefte zu sondernden Papiere. Frau Großherzogin um halb 11 Uhr. Zeigte derselben das Werk des Grafen Stackelberg über den Tempel zu Bassae. Mittag für uns. Erneuerte Bemühungen und Sonderungen zu Kunst und Alterthum und dem naturwissenschaftlichen Hefte.

7. Jahrestag meiner Ankunft in Weimar. Serenissimus sendeten die wohlgelungene Medaille mit gnädigstem Handschreiben. Musik und die nächsten Freunde. Herr Graf Brühl zum Besuch und war bey der Musik geblieben. Mittag für uns. Meines Sohns scherzhafte Feyer des Töpferischen Geburtstags besprochen. Sonderung früherer Manuscripte fortgesetzt. Professor Riemer. Zelterische Correspondenz.

[265] 8. Das Schema zu Faust, zweyter Theil, bey Gelegenheit der Helena vorgenommen. Rath Hage, wegen einer Wohnung für den Maler Remde in dem Heinrich Müllerschen Quartier vor dem Frauenthor. Hofbildhauer Kaufmann das Basrelief bringend und besprechend. Mittag Dr. Eckermann. Gegen Abend kam die Cuvierische Sendung von Paris. Hofrath Meyer, Abrede wegen morgen. Er las den Anfang der Helena. NB. Früh hatte der Buchbinder Bauer den Schädel aufgestellt. Auch hatte ich den Tag über Byrons verwechselten Wechselbalg gelesen und studirt. Mein Sohn brachte spät noch das von Adelen verzierte Teufelsgedicht. – Herrn Canonicus Körte nach Halberstadt, mit einer Medaille. Frau Geh. Kirchenräthin Paulus, Heidelberg, mit einer Medaille.

9. Einiges mit Schuchardt, auf Naturwissenschaft bezüglich. Mit John das academische Bibliotheksgeschäft behandelt. Mit Fräulein Ulrike zu Mittag und Hofrath Meyer. Mein Sohn feyerte Töpfers Geburtstag. Nach Tische verschiedenes angesehen und betrachtet. Über den Jammer der neu-altdeutschen Malerkunst. Herr Canzler von Müller, welcher die hundert Bronzmedaillen von Serenissimo vorausgeschickt hatte. Fernere Beredung wegen dieser Angelegenheit. Ich blieb allein und bereitete manches für morgen.

[266] 10. Die Stelle aus d'Alembert übersetzt. Das Schema zu Fausts zweytem Theile fortgeführt. Mit John Berichtigung der Medaillen-Abgabe. Deßfallsiges Actenfascikel eingeleitet. In der französischen Encyklopädie den Artikel Mechanik. Graf Brühl der Jüngere speiste mit uns. Ich verfolgte meine Gedanken von heute früh. Abends mit John das Verzeichnis der Ehrendiplome revidirt. Das morgen zu Bearbeitende durchgedacht. – Herrn Sulpiz Boisserée, Stuttgart.

11. An Schuchardt das Verhältniß der Mathematik zu den Naturwissenschaften und dieser unter einander. John katalogirte die Diplome der Gesellschaften. Demoiselle Seidler, von Paris kommend, meldete sich. Besuch von Fräulein von Pappenheim. Besuch bey meinem Sohn, der sich wieder hergestellt hatte. Mittag Herr Dr. Vogel. Blieb für mich in Betrachtung auf Naturwissenschaft beschäftigt. Einige Artikel der französischen Encyclopädie. Anmeldung der Preußischen Prinzen auf morgen.

12. Einige Naturbetrachtungen an Schuchardt dictirt. Graf Brühl und Sohn. Nachher Prinz Wilhelm und Carl, mit ihren beyden Adjutanten. Die niederländischen kriegs- und welthistorischen Radirungen angesehen. Herr von Müffling war auch zugegen. Mittag in dem hintern Zimmer gespeist. Nachher Beschäftigung mit dem Bevorstehenden. [267] Verschiedenes eingepackt. Abends Wolf, laut lesend. Ich las in Winckelmann, der eben aus einer Auction angeschafft war. Auch waren die beschämten Pharisäer von Diana Mantuana nach Julius Roman in einem schönen Abdruck angekommen, welcher mich beschäftigte.

13. Einiges concipirt und mundirt. Schuchardt beschäftigte sich mit dem Portefeuille der politischen und welthistorischen Radirungen. Mittag spazieren gefahren mit Ottilien, manches zusammengesucht und gestellt. Mittag in dem hinteren Zimmer gespeist zu vieren. Naumanns Entwurf der Liturgik gelesen. Hofrath Meyer. Fortgesetzte Betrachtung der Diana von Mantua nach Julius Roman. Nachher in Naumanns Werk fortgelesen.

14. Kamen verschiedene Berichte vom Bibliothekar Göttling. Anderes vorbereitet. Schuchardt schrieb die Kupferverzeichnisse ab. Mit John die Jenaische Bibliotheksangelegenheit durchgeschrieben. Herr Hofrath Schwabe wegen Neuwiedischen ausgestopften Vögeln. Unerfreuliche Angelegenheit. Mittags zu vieren in den hintern Zimmern. Vorbereitungen auf morgen. Frau von Gerstenbergk von Berlin kommend. Abends Professor Riemer. Über das epische und dramatische Gedicht, Verhandlungen zwischen Schiller und Goethe. – Herrn Wilhelm Reichel nach Augsburg.

[268] 15. Nebenstehendes abgeschlossen und expedirt:Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M., mit 2 Medaillen. Herrn Geh. Oberfinanzrath Beuth nach Berlin, mit 1 Medaille. Herrn Wilhelm Reichel nach Augsburg, mit 1 Medaille. – Wegen der fernern meteorologischen Bemühungen mit Kräutern das Nöthige. Zeichnung der Mondfinsterniß zurückgesendet. Auch die höchsten und tiefsten Barometerstände von Jena. Einiges im Plutarch gelesen. Brief und Sendung von Nees von Esenbeck. Berichtigung der Rechnung von Artaria. Mittag Demoiselle Seidler, welche viel von Paris zu erzählen hatte. Doctor Eckermann blieb nach Tische und wurde Bedeutendes gesprochen. Er hatte das Trauerspiel Alexander gelesen und nachher die alten Geschichtschreiber. Dies gab zu wundersamen Betrachtungen über Stoff, Gehalt, Form und Behandlung Anlaß. Abends Professor Riemer. Wir gingen die Verhandlung mit Schiller von 1797 über Epos und Drama durch. Plutarch, Cäsar und Cato.

16. Nebenstehendes: Herrn Elkan, Auftrag an Artaria zu zahlen. Herrn Secretär Kräuter, gleichfalls wegen Artaria. – Vorgearbeitet einige Sendungen, Entwurf wegen künftiger Einführung der Geschäftsführung bey der Mineralogischen Gesellschaft. Brief von Graf Reinhard, [269] überbracht durch den Frankfurter Clavierspieler. Mittag für uns. Nach Tische einige Verabredung mit meinem Sohn. Plutarchs Cäsar, Pompejus, Cato der Jüngere. Einiges auf morgen vorbereitet.

17. Expedition für morgen an Göttling und Schrön. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Alfred Nicolovius, Berlin. Herrn Johann Wilhelm Schneider nach Frankfurt a. M. – Schreiben an Walter Scott. Von Serenissimo Billet, wegen der Bonner Sendung. Besuch von Herrn von Münchow, von Berlin und Bonn benachrichtigend. Mittag für uns. Nachher Musicus Kühnel einiges von seiner Composition vortragend. Fräulein von Münchow. Herr Canzler von Müller. Später Professor Riemer. Zelterische Briefe durchgegangen.

18. Die gestern angekommenen Münzen geordnet. Die sämmtlichen südamerikanischen Republiken waren nun beysammen. Einiges zum zweyten Theil der Wanderjahre. Mittag Professor Riemer, der etwas früher gekommen war, um das Porträt von Lord Byron und sonstiges anzuschauen. Herr Rath Vogel. Ich fuhr in meinen Betrachtungen und Studien fort. Abends Hofrath Meyer. Wurden die amerikanischen Medaillen besprochen. Nicht weniger die königlich niederländische. Betrachtungen über Kunst und [270] Technik diesseits und jenseits des Meeres. Im Plutarch zu lesen fortgefahren. – Herrn Professor Göttling, wegen der gothaischen Auctionsbücher. An Schrön, Zeichnungen zurück, Billigung der neuen Tafel und Supplement zur Instruction für die Beobachter.

19. Blieb für mich. Sonderte und ordnete manches. Retouchirte das Jagdstück. Erhielt Nachricht von der Aufnahme der Medaille von Frau von Stein. Einen Brief von Baron von Cuvier aus Paris und Körte aus Halberstadt. Oberbaudirector Coudray war zurückgekommen. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog und Graf Brühl. Mittag Graf Brühl der Sohn speiste mit. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray, Relation seines Aufenthalts in Paris. Abends für mich; lag im Plutarch. Die Naturforschende Gesellschaft in Bonn.

20. Revision der Jagd-Novelle fortgesetzt. Ball am Hofe, der bis gegen Morgen dauerte. Einiges geordnet. Mittag Herr Oberbaudirector Coudray, viel von Paris erzählend. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Das Gespräch ward fortgesetzt. Blieb ich Abends für mich und las im Plutarch weiter.

21. Revidirte an der Helena. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin. Billet von Herrn Grafen Brühl, wegen einer Medaille für seine Gemahlin. [271] Mittag speisten die Kleinen mit. Nachher Plutarch. Die ersten märchenhaften Biographien, die von Lykurg ganz absurd gefunden. Abends Professor Riemer. Zelterische Briefe durchgegangen. Plutarch weiter gelesen.

22. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, erste Scene von Helena, Stuttgart. Herrn Hofrath Voigt, die Medaille und Anfrage, Jena. Herrn Frommann jun., wegen Kunst und Alterthum. – Fortsetzung von Gérards Porträts. An Herrn Canzler, der nach Jena ging, vier Medaillen. Programm und Lectionscatalog von München. Schreiben des Herrn von Hoff. Porzellanmaler Schmidt, einiges von seiner Arbeit vorzeigend. Mittag Dr. Eckermann, wurde viel über Theater und Theaterstücke verhandelt. Nach Tische Plutarch. Abends Oberbaudirector Coudray. Pariser Ansichten, besonders auch bildliche Vergleichung sämmtlicher Pariser Theater, nicht weniger Abbildung des Straßburgers.

23. Geordnet, eingerichtet, vorbereitet. Peucerischer Necrolog des Oberconsistorialrath Günther. Einschaltung in die Schillerschen Briefe durch John. Mittag für uns. Fortsetzung des Plutarchs gelesen. Abends kleinere Gedichte redigirt. Wolf machte viel Spectakel mit spielen.

24. Die kleineren Lieder zu den Bildern arrangirt. [272] Mit Ottilien spazieren gefahren um's Webicht. Gestern kam auch das 19. Heft der Cäcilia an. Mittag zu dreyen. Abends war Thee bey Gräfin Henckel. Wolf spielte Abends bey mir und unterhielt sich gar neckisch. Las weiter im Plutarch. Betrachtungen über die Zeit von 250 bis 150 vor Christi Geburt. Eigentlich Umwendung der römischen und der Weltgeschichte.

25. Die nächsten Geschäfte gefördert. An Freunde und Gönner einiges eingepackt. Gegen Mittag betrachtete Professor Riemer die Heideloffischen zurückgelassenen Zeichnungen. Dazu kam Rath Vogel. Beyde speisten mit. Kam Dr. Eckermann. Wir gingen Zelterische Briefe durch.

26. Das Jenaische Bibliothekgeschäft gefördert. Blätter für Freunde. Hofrath Meyer kam und besprach den Handischen Brief wegen Zenker und Dorpat. Beschrieb einige Gemälde in Besitz der Frau von Heygendorf und Herrn Hofmarschall von Bielke. Mittag für uns. Sleidans Geschichte der Reformation, auf die ich zufällig aufmerksam geworden. Trauriger Anblick einer gränzenlosen Verwirrung, Irrthum kämpfend mit Irrthum, Eigennutz mit Eigennutz, das Wahre hie und da nur aufseufzend. Abends spielte Wolf bey mir. Die Kinder waren bey Hof und auf dem Balle. – An Graf Brühl den Sohn, Berlin.

27. Beantwortung eines Großherzoglichen Promemorias [273] wegen der Herzoglich Bernhardischen Reise. Nochmalige Redaction der Meyerischen Recensionen neuster Steindrücke. Verschiedenes an Serenissimum abgesendet. Gegen Mittag spazieren gefahren mit Hofrath Meyer. Derselbe speiste mit uns. Besah die Heideloffischen zurückgelassenen Zeichnungen. Herr Canzler von Müller, Nachrichten von Jena bringend. Herr Soret. Nachher Herr Oberbaudirector Coudray. Ein gemischtes Portefeuille meist lithographirter Blätter vorlegend.

28. Einiges zu Kunst und Alterthum mit Schuchardt. Sodann das Gleiche mit John. Medaillen zum Ausspenden den Frauenzimmern übergeben. Mit Ottilien spazieren gefahren. Die nächsten Manuscripte durchgesehen. Abends Professor Riemer. Einiges für Kunst und Alterthum. Zelters Briefe.

29. Göttlings Nachricht über die mißlungene Gothaische Auctionsangelegenheit. Aus dem Globe übersetzt mit Schuchardt. Manuscripte für Kunst und Alterthum durchgesehen. Rath Vogel über verschiedene medicinische Gegenstände, besonders über die Gesundheitszustände der höchsten Herrschaften. Mittag Dr. Eckermann und Herr Oberbaudirector Coudray. Letzterer brachte Cartone von mancherley Figuren und Verzierungen zum Endzweck eines Theatersaales mit. Ich studirte die Risse der sämmtlichen Theater zu Paris, mit dem dazu [274] gehörigen Werk von Donnet. – H. Frommann d. J. Manuscript zu Kunst und Alterth. v. p. 1-15 incl. Jena.

30. Das Theater des Odeon betreffend, Riß und Beschreibung. Einiges in Geschäfts- und eignen Sachen mit Schuchardt. Nebenstehendes expedirt:Herrn Zeis nach Dresden, mit einer silbernen und Bronzmedaille. Den academischen Bibliotheksbericht nochmals im Concept durchgegangen. Der junge Schweitzer begrüßte mich wegen Abwesenheit seines eingeladenen Vaters. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Speiste derselbe mit uns. Ingleichen Herr Generalsuperintendent Röhr. Wir besahen die vor Kurzem angekommen neu Kupfer und lithographirten Blätter. Fräulein Adele. Abends für mich die Pariser Theater und ihre Zeichnungen.

December

1. Manches geordnet und eingeleitet. Herr und Madame Eberwein dankend für die übersendete Medaille. Schmellern gesessen um 11 Uhr. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittags für uns. Die Papiere zum nächsten Stück von Kunst und Alterthum durchgegangen. Abends Professor Riemer. Zelterische Briefe durchgenommen. Jenes Geschäft weiter fortgesetzt.

2. Loderische Tafeln vom Buchbinder erhalten und[275] überlegt. Schmellern gesessen. Gedanken wegen übriger Composition des Bildes. Spazieren gefahren mit Professor Riemer, welcher mit Rath Vogel mitspeiste. Abends mit Professor Riemer die Zelterischen Briefe. – An Fräulein Therese von Jakob nach Halle, mit 2 Medaillen.

3. Vorarbeiten zu Kunst und Alterthum. Doctor Henke, der sich in Jena habilitiren will. Um 11 Uhr die Prinzessinnen. Mittag für uns. Sodann fing ich an das letzte Vierteljahr vom Globe zu lesen und notirte merkwürdige Stellen.

4. Stelle aus Aristoteles Poetik. Dahin einschlagende Bücher. Niemeyer über Colosser am 1., 15.-20. Vers. Über dessen Erklärung nachgedacht. Sie modificirt und weiter geführt. Fürsten zu Salm-Horst mar Geognostischer Reisebericht über einen Theil von Westphalen. Aufsatz an Serenissimum deßhalb. Wegen serbischer Lieder, auch wegen des Epidendrum elongatum. Fuhr allein spazieren. Mittag Oberbaudirector Coudray, brachte die ausgedruckten Zierrathen zum Pariser Stubenverzieren. Abends Lettres de Saint James, V. Abtheilung. Le Globe fortgesetzt.

5. Schreiben an Boisserée dictirt. Die Bacchantinnen von Euripides näher angesehen. Um halb 11 Uhr Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Spazieren gefahren. Mittag für uns. Abends für mich beschäftigt. Professor Riemer war [276] im Conzert. – An Serenissimum das Promemoria.

6. Aufsatz zu Kunst und Alterthum mundirt. Überhaupt hiezu manches durchgesehen. Nachher Oberbaudirector Coudray. Mit demselben die Angelegenheit der Schillerischen Grabstätte durchgesprochen. Dr. Eckermann zu Tische. Er drang lebhaft darauf, ich möchte doch den vierten Theil der Biographie aufschreiben, wovon er das Vorhandene früher gelesen hatte. Abends Professor Riemer. Einiges zu Kunst und Alterthum durchgegangen. Zelterische Briefe fortgesetzt. Ich las die letzten Monate vom Globe.

7. Zu Kunst und Alterthum mit Schuchardt. Rath Helbig in Auftrag von Serenissimo. Serenissimus selbst. Hierauf Ihro Hoheit die Frau Großfürstin, auch der Erbgroßherzog. Der Heideloffische Nachlaß ward besehen. Verschiedene Vorschläge und Vorsätze durchgesprochen. Die Kinder fuhren nach Jena. Die Enkel speisten mit und führten sich gut auf. Unterhaltung mit Ulriken über die Anstellung der jungen Gräfin Schulenburg als Hofdame bey der Prinzeß Marie. War die Flora Brasiliensis und andere auf Naturhistorisches bezügliche Arbeiten von Wien angekommen. Abends Oberbaudirector Coudray. Beredung und Übereinkommen wegen des Schillerischen Monuments. Recueil des plus jolies Maisons de Paris [277] et de ses Environs par Ch. Grafft durchgesehen und gesellig beurtheilt. Nachher für mich. Den von dem jungen Weigel eingesendeten Catalog der Fürstlich Schwarzenbergischen Kupferstichsammlung, mit beygeschriebenen Preisen. Ferner: Bericht über das Detonations-Phänomen auf der Insel Meleda von Partsch, wobey mir das concentrirte Credo der neusten Geologen höchst merkwürdig erschien.

8. Einiges zu Kunst und Alterthum mit Schuchardt. Im letzten Zimmer Kupferstiche, auch sonst einiges geordnet. Mämpel brachte die Übersetzung seines jungen Feldjägers und den Aushängebogen der dritten Fortsetzung. Brasilianische Pflanzen im illuminirten Exemplar durchgesehen. Mittags zu vieren. Erzählung von der gestrigen Jenaischen Fahrt. Herr Canzler von Müller. Abends Professor Riemer. Verschiedenes auf Kunst und Alterthum Bezügliches durchgegangen. Späterhin das gleiche Geschäft fortgesetzt.

9. Nebenstehendes: Herrn Frommann, Fortsetzung des Manuscripts zu Kunst und Alterthum. Maler Oppenheim zu Frankfurt a. M., seine Skizzen zurück geschickt. Serenissimo. – Mit Schuchardt. Der junge von Jena, die Erlaubniß Bücher von der academischen Bibliothek zu erborgen bittend. Herr Präsident Weyland, für die Medaille dankend und wegen der [278] Zeichenlust seiner Tochter um einige Musterbilder ersuchend. Beredung mit Schmellern wegen einer Copie meines Bildes für Paris. Die Bacchantinnen des Euripides wie sie revidirt worden abdictirt. Mittag Professor Riemer, welcher ein Stündchen vorher kam und lexicographische Unterredungen hielt. Rath Vogel, medicinische und medicinisch-polizeyliche Unterhaltung. Abends Hofrath Meyer. Fürstlich Schwarzenbergischer Catalogus mit Preisen. Nachher für mich. Sah die Manuscripte für Kunst und Alterthum durch.

10. Serbische Lieder und was darauf Bezug hat. Präsident von Schwendler. Professor Weichardt. Beyde für die übersendete Medaille dankend. Mit letzterem interessantes Gespräch über mathematische und Lebensgegenstände. Schmellern gesessen. Liebern den Auftrag wegen einer Zeichnung von Odessa. Mittag speisten die Kinder bey Hofe. Ich aber allein mit Ulriken und den Enkeln. Der jüngste war den ganzen Tag bey mir geblieben, etwas unruhig beschäftigt. Paul und Virginie gelesen. –Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart.

11. Mit Kunst und Alterthum beschäftigt. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling nach Jena. Herr Alexander von Humboldt mit Mr. Valenciennes. Hofadvocot Hase, für die Medaille zu danken. Bericht wegen des jungen Rehbeins. [279] Aristoteles über die Meteore. Plinius wegen eben der Angelegenheit. Hofbildhauer Kaufmann wegen des Basreliefs. Mittag Herr Oberbaudirector Coudray und Hofrath Meyer. Abends Herr Hofrath Soret. Sodann Herr von Humboldt zu höchst interessantem Gespräch mehrere Stunden verweilend. Schreiben der Frau Herzogin von Cumberland Königliche Hoheit. Ich las Paul und Virginie zu Ende.

12. Aufräumung und Räumung des Fossilien-Cabinets. Abhaltung des Herrn von Humboldt und seines Begleiters. Gerhards von Leipzig Bemühungen um die serbische Litteratur näher betrachtet. Herr Valenciennes gegen 1 Uhr, die Fossilien zu sehen. Sprach mit mir nachher von manchen bedeutenden Exemplaren in unserer Sammlung. Mittag im hinteren Zimmer gespeist zu vieren. Nach Tische Herr Canzler von Müller, einen Brief von Brandt in Berlin mittheilend, auch die Abschrift eines frühern von Mozart. Herr Professor Riemer. Sodann Herr von Humboldt. Mitarbeiter am Globe genannt. Botanische Geographie besprochen. Über Dr. Francia. Unterschied der Verfassungsarten von Mexico und Mittelamerika (Quatimala) gegen die südlichen. Nachher mit Professor Riemer die Scene aus des Euripides Bacchantinnen durchgegangen.

[280] 13. Gebadet. Antwortschreiben an Ihro Hoheit der Frau Herzogin von Cumberland. Abschrift der Scene aus den Bacchantinnen. Mein Sohn empfing den preußischen Gesandten von Jordan, welcher den förmlichen Heyrathsantrag zu thun gesendet war. Schmeller fing an mein Porträt für Paris in's Kleine zu zeichnen. Mittag mein Sohn bey Hofe den preußischen anwerbenden Gesandten einführend. Die Frauenzimmer und Dr. Eckermann. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray. Wir besahen französische Gebäude. Herr von Humboldt, Abschied zu nehmen. Ich zeigte demselben die Harzzeichnungen von Kraus. Anderes Geologische ward durchgesprochen. Ich gab ihm vier Medaillen nach Paris mit. Sendung von Leonhard. Dessen oryktognostisches Handbuch; auch Muster von Sandsteinsäulen unter Feuereinwirkung. – Herrn Frommann d. J. nach Jena, 1. Bogen Kunst und Alterthum VI, 1. Herrn Jügel, Kunst- und Buchhändler, in Frankfurt a. M. Herrn Johann Wilhelm Schneider, dahin, wegen einer Pastete.

14. Hermes, Band 27, 1. und 2. Heft. Revision des Manuscripts zu Kunst und Alterthum. Herr von Jordan, preußischer Gesandter zur Anwerbung. Mittag zu vieren. Ereignisse des Verkaufes bey'm Frauen-Verein. Nach Tische mit meinem Sohn, einiges die Cammer-Baugeschäfte betreffend. Herr[281] Canzler von Müller, das Brandtische hübsche Profil von Hofrath Meyer vorzeigend. Professor Riemer. Das nächste Manuscript zu Kunst und Alterthum mit ihm durchgegangen. Sonstiges Litterarische und Bibliothekarische mit ihm durchgegangen.

15. Antecedenzien zu Faust an John dictirt. Der junge Schütz seine Zeichnungen vorlegend. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer. Die Folge zu Kunst und Alterthum durchgegangen.

16. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Frommann d. J., Folge von Kunst und Alterthum VI, 1, Jena. Einleitung zur Helena an John dictirt. Nachricht von dem Beinbruch des Königs in Preußen. Prinz Carl war gestern angekommen. Ballkleider der Frauenzimmer. Confuses Durcheinandergreifen besonderer Angelegenheiten und diese allgemeine. Die nächsten Erfordernisse einzeln durchgedacht. Abends Hofrath Meyer. Das Coudraysche Portefeuille durchgesehen. Über Herrn von Humboldts Besuch und Einwirkung. Jeremias Bunzen, Identität der electrischen Wirkungen mit den Meteoren des Donners und Blitzes, 1752. Mein Sohn aus der Oper Camilla kommend. Über Electricität einiges nachgelesen.

17. Nebenstehendes berichtigt: Herrn Wilhelm Reichel nach Augsburg. Antwort von München gegen die abgesendete Medaille. Schreiben von [282] Röhndorf am Siebengebirge, Nachricht von einem Manuscript aus dem neunten Jahrhundert. Abschluß des Schema zu den Antecedenzien der Helena. Zu Tische mit den Frauenzimmern. Mein Sohn hatte den Dienst. Abends Herr Canzler von Müller, Hofrath Meyer und Soret.

18. Ende der Einleitung zur Helena. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag Herr Oberbaudirector Coudray. Blieb nach Tische, manches Vorliegende zu besprechen. Abends Hofrath Meyer. Verabredung wegen einiger Kunstrelationen und Recensionen. Hatten Serenissimus ein Schreiben von Cattaneo mitgetheilt. Las Mémoires de Robert Guillemard bis spät in die Nacht.

19. Nebenstehendes: Herrn Schmidmer nach Nürnberg. Einiges über die neuste serbische Litteratur. Ihre Hoheit die Frau Großherzogin. Die neusten Hefte der Contemporains. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag mit beyden Frauenzimmern. Abends Professor Riemer, einiges zu Kunst und Alterthum. Alsdann Zelterische Briefe. Ich las bis spät in die Nacht die Memoiren des Sergeanten.

20. Darin fortgelesen. Schuchardt schrieb ab an Helena's Antecedenzien. Ich wartete auf die wahrscheinlich durch ein Mißverständniß ausbleibenden jungen Herrschaften. John schrieb an Obigem weiter, indeß ich mich zum Spazierfahren bereitete. [283] Mittag Dr. Eckermann. Las die Memoiren des französischen Sergeanten bis zu Ende.

21. Abschluß der Antecedenzien der Helena. Die Frau Erbgroßherzogin und Demoiselle Mazelet. Fuhr mit Ottilien spazieren. Mittags aßen die Kinder mit. Abends Doctor Eckermann, dem ich die Einleitung zur Helena zu lesen gab und mich mit ihm darüber besprach.

22. Verschiedenes geordnet. Nebenstehendes besorgt: Herrn von Vitzthum 4 Medaillen. Herrn Major Schmidt 6 Medaillen nach dem Verzeichniß. – Die Remuneration für die Ärzte eingepackt. Die Karte des Kriegstheaters zwischen Persien und Rußland. Anmeldung des Herrn von Humboldt auf morgen. Mittag allein. Die Kinder aßen mit. Herr Canzler von Müller, eine Mittheilung von Berlin bringend. Herr Professor Riemer. Mit demselben die Antecedenzien zu Helena. Herr von Froreich, Adjutant des Prinzen Carl, war früh dagewesen.

23. Früh dem Herrn von Humboldt entgegen gefahren bis Umpferstedt. Brachte ihn bis an den Erbprinz. Richtete zu Hause einige Geschäfte. Las in den Branischen Miscellen und sonst; mit Zuziehung der Karte einiges auf den russisch-persischen Krieg bezüglich. Sodann besuchte mich Herr von Humboldt. Blieb zu Tische, wozu auch Herr Canzler von Müller, Professor Riemer und Vogel [284] eingeladen waren. Nach Tische kamen Coudray und Meyer. Auch nach kurzer Abwesenheit die Herren von Humboldt und Müller wieder zurück, bey'm Thee verweilend.

24. Einige Neujahrsbriefe vorbereitet. Herrn Canzler von Niemeyers Reise nach Frankreich war angekommen. Einiges für Kunst und Alterthum. Herr von Humboldt den Anfang der Helena gelesen. Zusammen spazieren gefahren. Mittag zu vieren. Gegen Abend Herr von Humboldt. Abends Bescheerung im Hause. Ich fuhr fort die Branischen Hefte zu lesen. Auch Canzler von Niemeyers Reise-Erinnerungen.

25. Fuhr ich fort an Kunst und Alterthum zu denken. Anderes zu besorgen und vorzubereiten. Herr von Humboldt, in der Helena fortgefahren. Zusammen spazieren gefahren gegen Umpferstedt. Mittag zu vieren. Früh war Herr von Müffling dagewesen, auch Herr von Vitzthum. Abends Major Schmidt. Ich fuhr an der gestrigen Lectüre fort. Der Bogen 3 Kunst und Alterthum war angekommen.

26. Die Honorare an die drey Ärzte abgeschickt. Den dritten Bogen an Riemer. Kleine Gedichte zu den Schwerdgeburthischen Prospecten. Herr Minister von Humboldt. Die Helena ausgelesen. Mit demselben spazieren gefahren. Zu Tische Professor Göttling, Oberbaudirector Coudray und Riemer. Abends großer Ball bey Hofe, dem die Kinder [285] beywohnten. Einiges zu Kunst und Alterthum bedacht. Kleine Gedichte zu den Schwerdgeburthischen Blättern niedergeschrieben. Die Wachischen Musen waren angekommen.

27. Noch einiges zum dritten Bogen Kunst und Alterthum. Anderes überlegt und im Einzelnen gefördert. Herr von Humboldt saß zum Porträtiren. Wir fuhren zusammen spazieren gegen Erfurt zu. Gespräch über indische Philosophie und Poesie. Mittag Dr. Eckermann. Blieb derselbige. Versuch der blauen Schatten. Abends Professor Riemer. Bogen 3 zu Kunst und Alterthum. Zelterische Briefe. Die letzten Blätter des Globe.

28. Den Globe fortgesetzt. Eigene Concepte. Herr von Humboldt. Die Zeitgeschichte durchgesprochen. Schmeller zeichnete. Herr Erbgroßherzog. Mittag für uns. Nach Tafel Herr von Humboldt. Demselben verschiedene bisherige Arbeiten mitgetheilt.

29. Mit Herrn von Humboldt die Unterhaltungen fortgesetzt. Er las die Elegie, auch Helena, und theilte verschiedene Bemerkungen mit. Ingleichen las er die Antecedenzien zu Helena, und war auch der Meynung, daß sie gegenwärtig nicht gedruckt werden sollten. Professor Wolff hatte eine Mittheilung von Hamburg gebracht, den dortigen Kunstverein betreffend. Der junge Herr von Heygendorf. Herr von Beulwitz und der russische [286] Adjutant ...... Mittag für uns. Kamen allerley leidenschaftliche Dinge zur Sprache. Abends Herr Canzler von Müller, Herr von Humboldt, Herr Professor Riemer. Beyde letztere blieben. Exuvien von Schiller und Betrachtungen darüber. Varnhagen von Ense hatte seinen Blücher und die deutschen Dichter gesendet. Ich las darin. Auch in Fräulein Ehrenström Litteratur und Schöne Künste von Schweden.

30. Kam die Revision des Bogens 4 von Kunst und Alterthum an. Sendete den Bogen 3 fort. Aufgeräumt und manches geordnet. Das nächste bisher Versäumte vorgenommen. Herr von Humboldt. Die Schmellerischen Porträte vorgewiesen. Die jungen Herrschaften. Verschiedene Charaktere der neusten Tage besprochen und entworfen. Mittag Herr Professor Riemer und Rath Vogel. Die Blücherische Lebensbeschreibung von Varnhagen weitergelesen. Hofrath Meyer. – Herrn Schmidmer nach Nürnberg, verschiedene Bestellungen.

31. Briefe mundirt und die Sendung an Boisserée für morgen vorbereitet. Die Prinzessinnen und Umgebung. Nachher mit Herrn Minister von Humboldt spazieren gefahren. Mittag für uns. Die Beuthische Sendung von Berlin war angekommen. Merkwürdigste Terracottas. Vergleichung derselben mit den englischen Kupfern. [287] Abend Herr Staatsminister von Humboldt. Heute besonders die subjectiven Ansichten der Naturwissenschaften durchgesprochen. Herr Canzler von Müller. Letzterer hatte gestern sein fünf und zwanzigjähriges Dienstjubiläum gefeyert. Vorher Herr Oberbaudirector Coudray.

[288]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1826. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5DDF-3