1827.

Januar

1. Die nächsten Geschäfte weiter geführt. Agenda aufgeschrieben. Acten geheftet, foliirt und das Nöthige dabey notirt. Mehrere Concepte an John diktirt. Besuch von den Ärzten. Herzog Bernhard und Obrist von Lyncker. Professor Riemer. Staatsminister von Humboldt Abschied nehmend. Schreiben von Boisserée kam an. Mittag Fräulein Adele und Julie Kleefeld. Nach Tische Unterhaltung über Danzig. Herr von Humboldt Abschied nehmend. Herr Canzler von Müller. Hof- und Stadt-Ereignisse. Abends für mich. Wolf kramte seine Spielsachen aus und ein. Ich las weiter in der Blücherischen Biographie von Varnhagen. Starker Sturm in der Nacht. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée die Herrn von Cotta mitzutheilenden Papiere, wegen Ausgabe der Schillerschen Correspondenz enthaltend. Stuttgart.

2. Die Beuthische Sendung weiter ausgepackt. Den 5. Bogen Kunst und Alterthum an Riemer. [2] Ihro Königliche Hoheit, die Frau Großherzogin. Derselben die Terracottas vorgewiesen. Auch die englischen Kupfer derselben. Zustand des Herrn von Zach und der Herzogin von Gotha in Genua; jämmerlich genug. Mittag für uns. Gegen Abend Herr Professor Riemer. Wir besprachen einiges zu Helena. Gingen die Revisionsbogen 3, 4, 5 durch. Nachher las ich in dem 4. Theil der Biographischen Denkmale von Varnhagen. Die drey ältern deutschen Dichter. – An beiderseitige Höchste Herrschaften Neujahrsgratulation.

3. Nebenstehendes: Herrn Frommann. Revisions Bogen 3 und 4 ingleichen neues Manuscript. Jena.An Baumann, den Gothaischen Schreibkalender. Ein Präparat an das Jenaische anatomische Museum. An Färber Quittungen. An Hofrath Meyer, die Pariser zwey Zeichnungen zu Faust. – Die Revisionsbogen 3 und 4 an Frommann, ingleichen neues Manuscript. Einiges geordnet und vorbereitet. Besuch von Herrn Genast, die Juwelen der Prinzeß Marie mit ihm durchgesehen. Mittag Dr. Eckermann. Vorher mit Fräulein Ulrike spazieren gefahren. Kamen die Bücher von Frankfurt an. Ich las über den Ursprung Feerey, auch in den Oden und Balladen des Victor Hugo. Abends Hofrath Meyer. Bessers Leben von [2] Varnhagen zusammen gelesen. Ich fuhr in der französischen Lectüre fort.

4. Die Meyerschen Rezensionen abgeschrieben. Etwas für die serbischen Lieder gethan. Die Barrikaden, historische Scenen. Meldung der Glaswaaren aus Bayern. Herr Minister von Humboldt auf seiner Durchreise sprachen eine Stunde ein. Herr Geheime Rath Schweitzer verschiedene Geschäfte verhandlend. Mittag Herr Hofrath Meyer. Die Terracottas beschaut und besprochen. Abends der Herr Erbgroßherzog. Dr. Eckermann. Mit diesem die Redaction von Kunst und Alterthum verabredet. Unruhige Nacht.

5. Einzug Heinrichs IV. in Paris. Gestern angekommen, heute betrachtet. Ingleichen Durchzeichnungen bedeutender Handzeichnungen von Ballenstedt. Rath Vogel. Eine neue Arzeney verordnend. Heute Nacht und früh viel in den Oden Victor Hugos gelesen. Schmeller brachte die Porträte von Herrn von Humboldt und Major Schmidt. Entwurf eines Schreibens an Baron Gérard. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer. Einige Concepte. Sodann die Zelterischen Briefe durchgegangen. Ich las die Barrikaden bis zu Ende, und schlug einige darauf bezügliche Biographien nach.

6. Die Poesien von Victor Hugo weiter gelesen und näher betrachtet. Concepte an Walter Scott [3] und Baron Gérard revidirt. Anderes geordnet und vorgesehen. Schmeller zeigte seinen Obristlieutenant Lyncker, Ölbild vor. Mittag Professor Riemer und Rath Vogel. Beschäftigung mit Ranking Wars and Sports. – Herrn Frommann d. J. 5. Bogen. Herrn Banquier Elkan. Zahlung an J. W. Schneider in Frankfurt a. M. betreffend.

7. Fortgesetztes Vorarbeiten und Einleiten. Hofrath Meyern den Eintritt Heinrichs IV. nach Gérard vorgezeigt. Derselbe und Oberbaudirector Coudray zu Mittag. Abends für mich. Das Studium der Mongolischen und Römischen Kriege und Jagden fortgesetzt.

8. Die neue Epoche der französischen Dichtkunst näher bedacht. Concepte und Munda von Briefen. Bisher Eingegangenes eingeheftet und zurecht gelegt. Hofrath Vogel machte diese Tage her seinen Morgenbesuch. Herr Oberbaudirector Coudray, eine Zeichnung des Monumentes vorlegend. Briefe an Walter Scott und Baron Gérard von Riemer zurück. Letzterer durch Peucer übersetzt. Dr. Eckermann, wegen eines Umstandes bey der Redaction anfragend. Die Biermannischen bunten Blätter von Chamounix angesehen. Mittag zu vieren. Studien und Lectüre der vorigen Tage fortgesetzt.

9. Nebenstehendes besorgt: Herrn Professor Marx nach Braunschweig Bücher. An Doris Zelter, [4] acht Medaillen nach Berlin. Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn W. Gerhard nach Leipzig. – Hofrath Meyer wegen Instruction in deutschem Styl. Anderes mundirt und vorbereitet. Das Register der ausgegebenen Medaillen fortgesetzt und berichtigt. Herr von Ziegesar über die gegenwärtige gesellige Stimmung sich äußernd. Mittag zu vieren. Das Vorstehende durchgedacht. Den Mann von 50 Jahren wieder vorgenommen. Abends Zelters Briefe mit Professor Riemer. Nachher fortgesetztes Rückstudium des Globe. Gedichte des Victor Hugo und die eingeleitete Epoche, worin der junge Mann wirkt. Die eingepackten Medaillen überschreiben lassen. Die zunächst abzusendenden bestimmt.

10. Kamen die Tagebücher von Jena an auf das Jahr 1826. Herr Geheime Hofrath Luden besuchte mich, welcher gegenwärtig hier in landschaftlichen Angelegenheiten sich aufhält. Die ästhetische Tabelle weiter geführt. Der Gehülfe an der Veterinärschule sendete Zeichnungen nach der Natur von anatomisch- pathologischen Vorfallenheiten. Mehrere Munda auf die Jenaischen Angelegenheiten bezüglich. Wiener Bildergallerie 4 Hefte. Umsicht auf die nächsten Expeditionen. Die Jenaischen Tagebücher angefangen durchzusehen. Mittag Dr. Eckermann. Beredung mit demselben, wegen Redaction der vermischten Schriften. [5] Schreiben von Hamburg wegen eines Prologs. Fortgesetzte nähere Betrachtung der bisherigen Blätter des Globe. – Herrn Dr. Weller, drey Medaillen auszutheiten.

11. Fortgefahren in mancherley Arbeiten. Der Engländer Dutnel und seine Frau. Serenissimus. Höchstdemselben manches neuangekommene Kunstwerk vorgelegt. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag für uns. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray. Ferneres Besprechen wegen des Monumentes. Dr. Eckermann. Demselben die Terzinen vorgelegt. Auch die ersten Hefte des romantischen Jagdstücks.

12. Gedanken zu dem Vorspiel für die Hamburger Bühne. Schmeller stellte das Porträt hin. Die Chamounixthal[Blätter] an Hofrath Meyer. Hofkanzlist Rost, für die Medaille zu danken. Demoiselle Seidler und Schmidt gleichfalls. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Weigel nach Leipzig mit zwey Bronzemedaillen. Herrn Geheimen Oberfinanzrath von Beuth nach Berlin. Herrn Regierungsrath Dr. Meyer nach preußisch Minden. Herrn Florenz Friedrich Sigismund nach Stadtilm. – Herr Director Peucer. Mittheilend das Journal des Debats. Drey Medaillen an Hofrath Meyer, welcher wegen dem Unterricht der Prinzessinnen zu sprechen kam. Mit Fräulein Ulrike [6] spazieren gefahren. Vorher ein Fremder Namens Beck mit einer Subscriptions-Anzeige abgewiesen. Mittags zu Vieren. Einige französische und englische Tagesblätter. Chateaubriands heftige Erklärung gegen das Preßgesetz. Herr Canzler von Müller. Herr Hofrath Meyer wegen der Angelegenheit von heute früh nochmals besprochen. Später Herr Professor Riemer. Zelterische Briefe durchgegangen. Anderes besprochen. Die gebundenen Berliner Zeitungen rückwärts gelesen.

13. Sechster Revisionsbogen und drey Aushängebogen von Jena. Demoiselle Facius für die Medaille zu danken. Sendung von Director Peucer, neuste Pariser Nachrichten. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag Rath Vogel und Professor Riemer. Blieben bis gegen Abend. Ich las im Globe rückwärts und fand besonders schöne Bemerkungen über Beförderung des Ackerbaues in den verschiedensten Gegenden Frankreichs. Besondere schöne Beobachtungen über die nothwendige Folge und Succession gewisser Pflanzen in demselbigen Boden.

14. Die erste Edition Hamlets. Anderes zu Kunst und Alterthum. Herzog Bernhard und Gemahlin. Herr Canzler von Müller. Mittag für uns. Abends Conzert. Das Quartett von Felix Mendelssohn, gespielt vom jungen Eberwein. Einige Lieder gesungen von Frau Eberwein. Eckermann [7] seine [Redaction] von Kunst und Alterthum vorlegend.

15. An Schuchardt diktirt bezüglich auf französische und Weltliteratur. John Schrieb kleine Gedichte ab. Ich betrachtete eine Sendung serbischer Literatur näher die von Gerhard in Leipzig eingegangen war. Oberbaudirector Coudray und Hofrath Meyer. Abends Dr. Eckermann. Wir gingen das redigirte Kunst und Alterthum durch. Er las den mittlern Theil der romantischen Jagd.

16. Briefconcepte an Schuchardt. Die Frau Großherzogin, derselben die Amazone und Heinrichs IV. Einzug gewiesen. Auch die letzten Hefte der Contemporains. Schmeller zeichnete die Gestalt des Porträts. Einiges zu den Zahmen Xenien mundirt. Mittag für uns. Nach Tische Gespräch mit meinem Sohn wegen zukünftiger Dinge. Abends Professor Riemer, mit demselben verschiedenes wegen Kunst und Alterthum conferirt wie auch über den Abschluß von Helena. – Herrn Director des Theaters Schmidt nach Hamburg.

17. Einige Gedichte naturphilosophischen Inhalts zur 6. Abtheilung der Zahmen Xenien. Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Jüngken nach Berlin.Herrn K. E. Schubarth nach Hirschberg in Schlesien. Herrn Joseph Natterer, [8] Custos am K. K. Hof- Naturalien-Cabinet in Wien. Herrn Hofrath Voigt nach Jena. Herrn Professor Göttling dahin. Herrn Frommann d. J. dahin Manuscript zu Kunst und Alterthum. – Um halb 1 Uhr mit Ottitien spazieren gefahren. Zu Mittag Herr Canzler von Müller und Dr. Edermann. Das Kupfer von Heinrich IV. vorgewiesen. Abends für mich. Oberbaudirector Coudray. Den 20. Band der Annales du Muséum, Salon 1810 mitbringend und commentirend. Später las ich darin weiter.

18. Früh aufgestanden. Nebenstehendes expedirt: Herrn Canzler v. Müller. Herrn Geheimen Landesdirections-Rath von Conta.- Angelegenheit der Schillerschen Correspondenz in Bezug auf Großherzogliche Regierung. Brief an Boisserée concipirt und eine Sendung vorbereitet. Überlegung was und wie in Absicht auf die serbische Literatur zunächst Vorzunehmen sey. Anderes Eintretende disponirt und überdacht. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Mittag für uns. Abends Dr. Eckermann. Einiges über die Redaction und was daran hängt. Auch die Jagdnovelle zu Ende gelesen.

19. Schuchardt schrieb den Bericht wegen des anatomischen Cabinets. Ich bereitete die Niederlegung der Schillerischen Correspondenz bey Großherzoglicher Regierung vor. Herr Präsident von [9] Motz. Mittag Frau Gräfin Henkel. Gräfin Julie von Egloffstein. Die alten Kunstwerke von Millingen sowohl gemalte Vasen als plastische Werke. Abends Herr Hofrath Meyer. Das Leben des Herrn von Canitz durch Varnhagen von Ense. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, einen Abschnitt Helena.

20. Den Bericht wegen der Anatomie nochmals durchgegangen. Die Schillerschen Briefe gesiegelt und John zum Einnähen gegeben. Die Revision des 7. Bogens angekommen. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag Rath Vogel. Solgers Schriften weiter gelesen und die Verhältnisse durchgedacht.

21. Das Einpacken der Schillerischen Briefe nicht weniger der dazu gehörigen Expeditionen weiter besorgt. Spazieren gefahren allein. Brief von Boisserée. Brief von Lille. Gräfin Egloffstein, die gute Ausnahme des Porträts der Flau Großherzogin von Serenissimo referirend. Ich hatte früher einiges zu Kunst und Alterthum bezüglich auf den französischen Tasso diktirt. Poésies de Madame Amable Tastu, von Frankfurt. Mit den Frauenzimmern zu Tisch. August bey Hofe. Geschichte der Tanzprobe zu der Prinzeß Geburtstag. Abends an John Briefconcept diktirt. Von Adelen erhalten ein Gutachten über Steffens Novellen.

[10] 22. Alles sowohl Geschäft als Literatur vorwärts gerückt mit Dictiren und Nachdenken. Solgers Correspondenz läßt in einen bedeutenden aber trüben Kreis hineinsehen. Mit Walther spazieren gefahren. Mittag zu vieren. Poésies par Madame Tastu. Abends Oberbaudirector Coudray. Mit ihm den 10. Theil der Annales du Muséum durchgesehen. Zeichnungen besonders Gérards enthaltend.

23. Einiges an Schuchardt diktirt und umdiktirt, Streckfußens Zuschrift und Mittheilung beantwortet. Ingleichen Göttlings Anfrage wegen des Sömmeringschen Werks über das Auge. John hatte den Bericht wegen des anatomischen Theaters mundirt. Mittag zu vieren. Sodann Hofrath Meyer; die Berliner kleinen Statuen ansehend und darüber conversirend. Prof. Riemer hatte sich entschuldigt. Ich blieb für mich. Die Essais Poétiques der Demoiselle Gay und anderes Neufranzösische durchlesend. Auch zu Solgers Briefwechsel zurückkehrend.

24. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling, wegen des Sömmeringschen Werkes über das Auge. Herrn Frommann d. J. mit dem 7. Revisions Bogen und einen Ballen Anzeigen. Herrn Dr. Körner seine Quittung zurück. Herrn Assessor von Schiller nach Köln, die Documente wegen der väterlichen Correspondenz. [11] Bericht auf die Staatskanzley wegen des Jenaischen anatomischen Cabinets. – Außerdem anderes vorbereitet. Dr. Weller fragte an. Beredung mit demselben, wegen der Jenaer Portraits. Akten supplirt und alles Vor- und Nebenstehende berichtigt und expedirt. Mittag Dr. Eckermann. Nachher mit demselben einige verständige Worte über die Novelle. Meines Sohns lebhafte aber wohlempfundene Worte über die Vorzüge der neusten Berliner Sendung, Abends Professor Riemer; vorlegend die Cantate zu des Erbgroßherzogs Geburtstag. Nachher Wolf seine Spielsachen aufstellend. Ich fuhr fort die französische Literatur des 19. Jahrhunderts durchzudenken.

25. Mehrere Concepte weiter geführt und mundirt. Vortrag an Serenissimum. Brief an Streckfuß. Verordnung wegen der Jenaischen Tagebücher. Helena eingepackt. Mit den Kindern im Schlitten nach Belvedere gefahren. Mittag für uns. Die Abenteuer der gestrigen Schlittenfahrt durchgesprochen. Abends Dr. Eckermann. Sehr fördernde Gespräche über die Novelle und sonst. Hofrath Soret, über französische neue Literatur.

26. Nebenstehendes, zugleich auch manches geordnet, geheftet mundirt und vorbereitet: Herrn v. Cotta, Manuscript der Helena, nach Stuttgart. – Mein Sohn hatte einen neuen Schlitten gekauft. Maler[12] Gerhard von Berlin, das Miniaturbild der Prinzeß Marie vorzeigend. Mittag zu dreyen. Schlittenfahrt nach Berka. Abends Werke der Flau von Staël und Chansons de Béranger.

27. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Frommann d. J., das Berliner Italiänische. Herrn v. Cotta, Regime des Bisherigen. Andeutung des Künftigen. Herrn Professor Streckfuß, über Manzoni, Berlin. Herrn Hofrath Voigt, wegen des Amicischen Mikroskops, Jena. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, die Nachricht unseres Waisen-Instituts nach Günthers Abgang, Stuttgart. Herrn Professor Göttling, die Zahmen Xenien. – Schmeller, wegen seiner Reise nach Jena und dem Aufenthalt da selbst. Der junge Schütz seine Portefeuille abholend. Mechanikus Bohne, wegen Einpacken des Amicischen Mikroskops. Mit den Kindern Schlitten gefahren gegen Belvedere. Mittags Oberbaudirektor Coudray und Rath Vogel. Die Petersburger Preisausgabe überdacht. Niebuhrs Römische Geschichte, neue Ausgabe.

28. Mit Schuchardt verschiedenes vorgearbeitet. Schreiben des Bürgermeisters Lößl, von Falkenau. Empfohlenes Schreiben von Prag. John diktirt den Eingang zu einem chromatischen Aufsatz. Schlitten gefahren mit Oberbaudirector Coudray. Gespeist zu vieren. Niebuhrs Römische [13] Geschichte. Oberbaudirector Coudray. Canzler von Müller, wegen des Monuments sprechend, von welchem jener eine Zeichnung gebracht hatte.

29. Den physikalischen Aufsatz fortgesetzt mit Schuchardt. Einige Zeichnungsmappen u.s.w. von Berlin mitgebracht durch Herrn von Müssling. Briefe und sonstiges vorbereitet. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren im Schlitten. Mittag für uns. Das Porträt von Hofmarschall Bielke betrachtet. Erwünschter Brief von Zeltern für mich. Niebuhrs Römische Geschichte zwey Drittel durchgelesen.

30. Glückwünschungsschreiben an Serenissimam. Die Berliner Juweliere, ihre Waare vorzeigend. Herr Hofrath Meyer die Pompejischen Nachbildungen mitbetrachtend und sich daran erfreuend. Mittag blieb derselbe. Wir besprachen diese Angelegenheiten durch, so wie anderes auf Berliner Künstler Bezügliche. Nach Tische Fräulein Adele Schopenhauer. Manches besprochen auf Kunst und Leben bezüglich. Abends Professor Riemer. Den ersten Abdruck seines Gedichts vorlegend. – An Fräulein Leopoldine v. Geußdorf nach Prag. An Herrn Alfred Nicolovius nach Berlin.

31. Die Kiste von Nürnberg in dem vordern Zimmer ausgepackt. Große Schlittenfahrt. Dr. Eckermann. Nachher mit demselben manches besprochen. [14] Über den Charakter des chinesischen Gedichts. Abends für mich. Niebuhrs Römische Geschichte. Wolf stellte seine verschiedenen Spielsachen auf und betrug sich gar artig.

Februar

1. Anmeldung des Großherzogs und der Prinzen. Einiges über Manzoni gedacht. Sodann über Farbenlehre, bey Gelegenheit der Petersburger Preisfragen auch Friesens Absurditäten näher betrachtet. Der Großherzog und die Prinzen. Die beiden jüngeren blieben kürzere Zeit. Der Großherzog und der Kronprinz, Königliche Hoheit bis gegen 2 Uhr. Mittag Herr Hofrath Meyer. Mit demselben die Bilder von Portici, ingleichen die neuen von Boisserée durchgesehen und bedacht. Abends Oberbaudirector Coudray. Den 18. Theil der Annalen des Museums vorlegend. Dr. Eckermann. Mit demselben die erste Abtheilung der Farbenlehre durchgelesen. Das angenehme Spielzeug der Kinder, die Dauer des Erblickten im Auge scherzhaft darstellend.

2. Die schöne Sendung Mineralien von Lößl nochmals durchgesehen. Nebenstehendes: Herrn Banquier Elkan allhier. Herrn Auctionator Schmidmer nach Nürnberg. – Dem Buchbinder Bauer einiges aufgetragen. In allem Vorliegenden fortgefahren. Im Schlitten mit [15] Ottilien bey starkem Stöberwetter nach Belvedere. Mittag für uns. Studium des chinesischen Gedichts. Abends Dr. Eckermann. Ein Kapitel Farbenlehre. Über die Junge Künstlerin von Prag. Menschlich ästhetische Einwirkung.

3. Chinese Courtship. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling nach Jena. Durch Schmeller. – Auf Manzoni Bezügliches für Frommann. Ältere Expeditionen hervorgesucht. Mit Fräulein Schopenhauer und den Kindern Schlitten gefahren. Mittag der Rath Vogel und Fräulein Schopenhauer. Abends für mich, mit der chinesischen Werbung fortgefahren.

4. Früh mit Schuchardt. Nach angekommenem gnädigsten Rescript, die Concepte für Jena besorgt. Schmeller wegen seiner durch den Erbgroßherzog verhinderten Abreise nach Jena. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog mit Herrn von Müssling. Nachher der Kronprinz und Erbgroßherzog Königliche Hoheit. Mittag Professor Weichard und Oberbaudirector Coudray. Letzterem gegen Abend die Herkulanischen Gemälde und Zeichnungen gewiesen. Nachts Chinesisches.

5. Mit Schuchardt die gestrigen Concepte vollendet. Sodann einige Brief-Concepte. Mit John chinesische Dichterinnen. Demoiselle Facius brachte ein Frauenzimmer-Profil. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit meinem Sohn über die Jenaischen [16] Angelegenheiten. Nach Tische mit Hofrath Meyer. Sprachen wir die Angelegenheit der Pompejanischen Gemälde durch. Nachts Fortsetzung der Betrachtung über chinesische Literatur.

6. Abschrift der chinesischen Dichterinnen. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Geheimen Rath Sömmering nach Frankfurt a. M., ein Mikroscop beygehend. – Ihro Königliche Hoheit die Flau Großherzogin. Die Pompejanischen Zeichnungen vorgewiesen. Tylorer Mineralienhändler. Einiges ausgesucht. Aufsatz über Manzoni für Frommanns. Mittag zu dreyen. Ottilie fuhr nach Tische Schlitten. Ich beschäftigte mich mit dem nothwendigsten Vorliegenden. Abends Professor Riemer, einiges zu Kunst und Alterthum durchgegangen.

7. Nebenstehendes: An Professor Dr. Huschke, Verordnung wegen des anatomischen Museums, mit 3 Beylagen. An Geheimen Hofrath Fuchs, Belobung wegen seiner Geschäftsführung und sonst. An Färber, einen Adler zum Skelettiren. Autorisirte Quittungen, Einschluß des Vorstehenden und Aufträge. – Die Tyroler legten noch einige Steine vor. Zu Kunst und Alterthum ward verschiedenes redigirt. Auch Briefe mundirt zu nächster Absendung. Herr Hofmarschall von Bielke für die übersendete Medaille dankend. Mittag Dr. Eckermann. Mancherley [17] auf Leben und Theater Bezügliches. Mineralien von den Throlern noch weiter angeschaut. Abends verschiedenes auf einheimische und fremde Literatur Bezügliches. War der Morbetto des Marc Antons von Mannheim angekommen. Ingleichen ein Porträt von Walter Scott.

8. Nebenstehendes abgeschlossen und fortgesendet:Herrn Rath Grüner nach Eger mit 6 Bronzemedaillen. – Verschiedenes für Kunst und Alterthum. Den zweyten Theil der Wanderjahre wieder vorgenommen. Die jungen Herrschaften; war von den neusten Familienvorkommenheiten die Rede. Mittag zu drehen. Saalschutz, von der Form der Hebräischen Poesie. Ich beschäftigte mich mit näherer Betrachtung der für Kunst und Alterthum bestimmten Manuscripte. Überlegte sonst manches Bevorstehende. Abends Dr. Eckermann. Mit demselben die Farbenlehre den ersten Abschnitt geendigt. Auch die ästhetisch kritische Tabelle. Mittheilungen von Herrn von Conta.

9. Manuscripte für Kunst und Alterthum ins Reine. Einige Ordnung in der Umgebung gemacht. Schmeller zeigte das Porträt Ihro Königlicher Hoheit des Herrn Erbgroßherzogs. Mittags zu dreyen. Abends Professor Riemer. Einiges zu Kunst und Alterthum auch nachträglich zu Helena.[18] – Herrn Hofrath Meyer, mit Anfrage wegen zu übersendender Kunstblätter.

10. Nebenstehendes: Herrn Dr. Weller, den Erlaß an Göttling wegen Schmellers. Herrn Frommann ferneres Manuscript zu Kunst und Alterthum. Einiges über Manzoni. – Anderes vorbereitet. Brief von Augsburg. Erinnerung an das Jenaer Manuscript in Berlin. Abermalige große Schlittenfahrt nach Belvedere. Mittag Rath Vogel und Professor Riemer. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Später Vorarbeiten für Morgen.

11. Mit Schuchardt einige Concepte revidirt und umdiktirt. Die Versuche mit der Glaskugel fortgesetzt. Einige Mineralien etiquettirt. Stammbuch an Hiller. Mittag für uns. Manches revidirt, corrigirt und vorbereitet. Kam das Privilegium von Hessen Homburg an durch Vermittelung Herrn von Gernings. Abends Dr. Eckermann. Capitel der physischen Farben durchgegangen. Ihm die chinesischen Gedichte vorgetragen. Einige Nummern des Globe nachgeholt. – Herrn Schmidmer, eine Medaille nach Nürnberg. Herrn Rath Hage, die Boisseréesche Rechnung.

12. Nebenstehendes beseitigt: Herrn von Gerning, mit einer Medaille, nach Frankfurt a. M. Herrn von Leonhard, desgleichen nach Heidelberg. [19] Herrn Wilhelm Reichel nach Augsburg. – Kam ein Brief von Schubarth. Auch die bezauberte Rose von Gehe. Frau von Schwendler mit Töchtern und Schwiegersohn, Herrn von Uslar. Auch Dr. Schnauß mit Gruß von Mayland. Mittag zu drey. Ottilie war nach Berka gefahren. Verschiedenes revidirt und corrigirt, in Rücksicht auf die nächste Zeit. Abends Herr Hofrath Soret. Angenehm belehrende Unterhaltung. Er entdeckte Apatiten zwischen der Adular eines Ganggesteins aus dem Zillerthal. Sonst vorgewiesene Exemplare wurden besprochen. Anderes heitere wissenschaftlich verhandelt. Nachts die letzten Nummern des Globe, und der Allgemeinen Zeitung.

13. Nebenstehendes: An Herrn Geh. R. v. Leonhard nach Heidelberg. An Herrn Professor Zelter nach Berlin, 3 Stück Fasanen. Herrn Münzdirector Loos nach Berlin. – Abschrift des letzten Privilegiums durch Schuchardt. Die Pompejanischen farbigen Bilder an Hofrath Meyer. Einiges zur Novelle an John. Herr und Frau Graf Marschall und Fräulein Mellish. Sodann die Engländer Knox und Richardson. Mittag zu vieren. Gegen Abend Schreiben von Herrn Alexander von Humboldt, durch Herrn Grafen Lottum. Prof. Riemer. Einiges zu Kunst und Alterthum, auch sonst Concepte durchgegangen. [20] Hermes 28. Band 1. Heft Beurtheilung des von Müfflingischen Werks von 1813 und 14.

14. Kamen die Zahmen Xenien von Professor Göttling. Besorgte ich Nebenstehendes: Herrn Frommann d. J. nach Jena. – Einige Concepte in Oberaufsichtssachen, auch Privata. Herr Graf Lottum, Alexander von Humboldts Werk über Cuba bringend. Mittag Dr. Eckermann. Ich las in dem Cuba des Herrn von Humboldt mit Beyhülfe der geographischen Karten. Abends Hofrath Meyer, wo wir die Kunstgeschichte durchsprachen, von Alexander dem Großen bis aus August, und andere kleine Geschäfte beredeten.

15. Nebenstehendes: Herrn General Lestocq nach Berlin. Frau Herzogin von Cumberland Königliche Hoheit dahin. – Die Göttlingsche Revision der Zahmen Xenien durchgesehen und benutzt. Schreiben an Boisserée diktirt. Insel Cuba von Alexander von Humboldt. Die jungen Herrschaften. Mittag zu vieren. Gab ich mehrere selbstgeschriebene Blätter an die Frauenzimmer. Oberbaudirector Coudray den 14. Band der Annales du Muséum bringend. Dr. Eckermann mit demselben die Färbung bey Gelegenheit der Refraction durchgegangen. Noch einiges zu den Zahmen Xenien aufgesucht und eingeschaltet. Serenissimus sendeten eine botanische Merkwürdigkeit.

[21] 16. Nebenstehendes: Herrn v. Cotta, die Zahmen Xenien zum Abschluß des 4. Bandes. – Promemoria an Serenissimum, wegen der Pflanzenerscheinung; aus der rückschreitenden Metamorphose zu erklären. Promemoria in der Schrönschen Angelegenheit. Schreiben an Sulpiz Boisserée. Sämmtliches concipirt und mundirt. Der Glaser, welcher farbige Gläser brachte. Kleinere Tafeln bestellt. Die Glaskugel ins Zimmer gebracht. Dr. Weller, wegen der Schmellerischen Angelegenheit nachfragend. Denselben zu Tische geladen. Mittag zu fünfen. Abends Dr. Eckermann. Aus Farbenlehre, allgemeine Methode und sonst Bezügliches.

17. Manches beseitigt. Die neue Lieferung meiner Ausgabe nochmals durchgesehen und theilweise eingepackt. Herr von Müffling, mehrere Angelegenheiten durchgesprochen und abgeschlossen. Mittag Hofrath Vogel und Professor Riemer. Ich fuhr fort das Humboldtische Werk über Cuba zu lesen. Besonders dessen Aufsatz über den Durchstich des mittelamerikanischen Isthmus. Abends war alles in die Vorstellung der bezauberten Rose gegangen. – Herrn Dr. Huschke nach Jena.

18. Die Ternitischen Durchzeichnungen an Hofrath Meyer mit Billet. Fernere Correctur der zweyten Sendung. John ordnete die naturhistorische Correspondenz von 1825 und 26. Ich bereitete einiges[22] für Eckermann, die prismatischen Versuche betreffend. Derselbe speiste Mittag bey uns. Ich zeigte ihm vorher die prismatischen subjectiven Versuche. Nach Tische, die Pompejanischen Gemälde besehen und besprochen. Ich las Alexander von Humboldts Gutachten über den amerikanischen Isthmischen Canal. – Schreiben an Professor Zelter, Anfrage wegen Ternite. Herrn Frommann nach Jena mit der Revision des 8. Bogens.

19. Revidirte den 6. Band meiner Werke, besonders »Was wir bringen« und die Prologen. Auch das über die Windblüthe der Strelitzia stolonifera. Eos mit Protest zurückgeschickt. Der wackere Künstler Leonhard Posch, von unserm guten Loos empfohlen. Mittag zu vieren. Sodann die Novelle vorgenommen. Abends für mich. Die Absendung der nächsten Sammlung durchgedacht.

20. Den 11. Band vorgenommen und absolvirt. Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin bis halb Eins. Vorgewiesen die neuen Lithographien des Hudsonflusses und das Chamounix von Biermann. Mittag zu vieren. Nachher die ferneren Betrachtungen der wassergefüllten Glaskugel. Die Stelle des Antonius de Dominis nebst der dazugehörigen Tafel wieder aufgenommen. Abends Professor Riemer Zelters Briefe. Gefährliche [23] Wasserfahrt dessen von Rügen nach Swinemünde.

21. Revision des 12. Bandes meiner Werke vorgenommen. Nebenstehendes: Herrn Bergrath Lenz die Correspondenz zurück, ingleichen einige einzelne Briefe. Herrn Frommann, Berliner Anzeigen. Herren Gebrüder Will nach Schweinfurt. – Im Schlitten mit Ottilien gefahren. Mittag Dr. Eckermann. Abends allein. Von Humboldts Cuba. Columbien. Durchstich des Isthmus.

22. Die jungen Herrschaften. Über Heyrath durch Procuration. Mein Sohn war nach Jena wegen Übergabe des anatomischen Cabinets an Dr. Huschke. Regisseur Wagener und Demoiselle Sutorius. Mittag mit Ulriken allein. Mancherlei Vorkommendes. Charaktere und Verhältnisse. Canzler von Müller, Publica und Privata. Oberbaudirector Coudray, Dr. Eckermann. Beyde sehr zufrieden mit der Erscheinung der Demoiselle Sutorius. Mit Ersterem Muséum Français Band XIII. Mit Letzterem nachher wenig Chromatisches. War die Sendung von Dr. Marx auf Braunschweig angekommen.

23. Ordnung gemacht und mannigfaltige Übersicht. Glaskugel aufgestellt auf Iris bezüglich. Genaue Beobachtungen. Auf die Pappe eine Hohlkugel aufgezeichnet. Professor Wolf. Literarisches [24] Tagsgespräch. Mittag zu dreyen. Mein Sohn erzählte von seiner Expedition und den dabey vorgefallenen Heiterkeiten. Lange von Darmstadt; poetische Einheit der Iliade. Professor Riemer einige Concepte durchgegangen. Das Jahr 1821 der Zelterischen Correspondenz angefangen. Las später die Mährchen von Grimm.

24. An der Novelle retouchirt und die Abschrift heften lassen. Der junge Schütz aus Bückeburg, ein merk würdig Probestück seines Kupferstechens vorlegend. Mittag Vogel und Riemer. Ich setzte die Studien wegen des Regenbogens fort. Beschäftigte mich mit der Novelle. – An Färber, wegen der chromatischen Vorrichtungen. An Schrön, wegen Übersendung eines Ramsden für Serenissimum.

25. Abschluß der Novelle, um solche Prof. Riemer zu senden. Um 11 Uhr die Prinzessinnen und Umgebung. Nachher der Modelleur Posch. Sodann Serenissimus die Arbeit inspicirend. Mittag Dr. Eckermann. Bereitete einiges Abzuschickende. Las in der Farbenlehre. Wolf spielte mit seinen Häusern und Figuren.

26. Einiges zur Absendung vorbereitet und gefördert. Baron von Heygendorf Abschied nehmend. Demoiselle Facius wegen einiger Anfragen Serenissimi. Mechanikus Bohne, wegen dem Gestell zur Glaskugel. Mittag zu vieren, Contestationen über Sehnsucht, Liebe und Wirkung in und aus der [25] Ferne, und dergleichen. Abends Hofrath Meyer. Den Prachtzug des Ptolomäus Philometer aus dem Athenäus vorlesend. Herr Soret einige Versteinerungen vom Mont Salève bringend noch von Herrn de Lucs Zeiten her. Die Exemplare des Diopside aus dem Zillerthal durchgesehen. Anderes mineralogisches Gespräch. Sie fuhren bald an Hof. Catalog mit Preisen von der letzten Auction einer Sammlung Albrecht Dürers. Shakspears Taming of the Shrew bey Gelegenheit der wunderbar ungeschickten Bearbeitungen fürs deutsche Theater, gestern hier aufgeführt.

27. Verschiedenes zu Kunst und Alterthum an Schuchardt. Aufgeräumt mit John, auf die verschiedenen begangenen Feste bezüglich. Herr Posch, einiges an meinem Profile nachholend. Sonstiges expedirt. Mittag zu vieren. Noch Tische Gespräch mit meinem Sohn über die neusten Schatull-Ereignisse. Abends Professor Riemer über die Novelle gesprochen, und über die Eigenschaften dieser Dichtart überhaupt. Zelters Correspondenz 1821. – Herrn Dr. Ernst Schubert nach Altenburg ein Theaterstück zurück. Herrn Alfred Nicolovius nach Berlin verschiedene Drucksachen.

28. Kam von Jena der Ramsden. Ingleichen mehrere Stücke des chromatischen Apparats; auch der Revisionsbogen zehn. Einiges zu den Wanderjahren.[26] Nebenstehendes: Herrn Frommann, der revidirte Bogen 9. Herrn Geheimen Rath von Gerning, die Schreiben nach Homburg übersendet. – Mittag zu vieren. Gegen Abend Hofrath Meyer. Sodann Oberbaudirector Coudray. Besahen Annales du Muséum 9. Band.

März

1. Vorbereitung zu Briefen und sonstiges. Demoiselle Seidler, die Wolzogenschen Kinder vorzeigend. Die jungen Herrschaften um 12. Blieben bis halb zwey. Mittag Dr. Eckermann. Seine Fortschritte in der Farbenlehre. Sendung von Graf Sternberg und Zauper, beides durchgesehen.

2. Einiges mundirt zu den Miscellaneen. Einiges expedirt, in Oberaufsichtsgeschäften. Schema der Wanderjahre mehr ausgeführt und neu numerirt. Um 12 Uhr spazieren gefahren. Mittag zu vieren. Die Prager Monatsschrift durchgesehen und mich über deren gute Anlage gefreut. Professor Riemer, Zelterische Briefe mit ihm durchgegangen. Ingleichen ihm die hübschen Sonette der Prager Zeitschrift mitgetheilt.

3. Nebenstehendes: Herrn Frommann, den Revisionsbogen 10 von Kunst und Alterthum. An Färber, das Verzeichniß des chromatischen Apparats zurück. Herrn Professor Zelter nach Berlin. Hofgärtner Baumann, wegen [27] einigen Akazienstämmchen. Herrn Dr. Schrön, nach Concept. Herrn Professor Göttling desgl. in Verordnungen. – war ein Transport des chromatischen Apparats angekommen. An den Wanderjahren mehrere Ausführung des Schemas. Ingleichen einiges im Innern arrangirt. Einleitung für den französischen Sergeanten. Betrachtungen fortgesetzt über die böhmische Monatsschrift. Mittags spazieren gefahren mit Ottilien und Riemer. Eingekehrt im untern Garten. Zu Hause besah Riemer die Pompejischen Gemälde. Derselbe mit Rath Vogel zu Tische. Der Abdruck der englischen Übersetzung des Tasso war angekommen. Ich betrachtete dieselbige näher. Machte einige Bemerkungen dazu. Abends Hofrath Meyer, über das was zunächst auszufertigen wäre. In der englischen Übersetzung und deren Beurtheilung fortgefahren.

4. Mit Schuchardt einiges für Kunst und Alterthum ins Reine gebracht. Mit John einiges zu den Wanderjahren. Karten ausgefertigt zu Einladung Geheimen Rath Schweitzers und General Superintendenten Röhrs. Ingleichen für Frau von Groß auf die Bibliothek. Nachricht von Boisserée, der Abschluß mit dem König von Bayern sey von Ihro Majestät unterzeichnet. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulriken. Mittag zu dreyen. Ottilie an Hof. Beschäftigung mit [28] der englischen Übersetzung des Tasso. Herr Canzler von Müller, Serenissimi Rescript an die Polizey-Commission wegen des Grabmals. Oberbaudirektor Coudray Parisiensia.

5. Bericht wegen Schrön mundirt. Interessante Sendung von Dorow. Am Mann von funfzig Jahren redigirt und mundirt. Demoiselle Facius, von der ihr zugedachten Berliner Reise sprechend und sich deshalb berathend. Mittag Herr Geheime Rath Schweitzer, und General Superintendent Röhr. Zeigte das Werk von Dorow über Neuwiedische Alterthümer vor. Beschäftigte mich mit der Übersetzung von Tasso. Suchte manches zu beseitigen und vorzubereiten. Las das Heft: Die Schönen Künste zu Berlin im Jahre 1826 von Seidel. Zugleich Ternites Brief und anderes auf Kunst und Alterthum Bezügliches.

6. Secretär Kräuter, die neuen meteorologischen Tabellen ausgefüllt bringend. Einiges am Tasso bedacht. Anfang des Mannes von funfzig Jahren an John. Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Dorows römisches Castrum bey Neuwied wurde vorgezeigt. Auch die Chronik der Weimarischen Schlittenfahrten seit mehreren Jahren. Mittag für uns. Fortgesetzte Betrachtung über die Bearbeitung des Tasso. Herr Canzler von Müller, verschiedene Briefe mittheilend, auch über andere innere und äußere [29] Verhältnisse sprechend. Abends Professor Riemer. Zelters Briefe durchgegangen.

7. An dem Mann von funfzig Jahren fortgefahren. Concept redigirt. Mundum besorgt. Geheimer Referendar Helbig, wegen eines Sextanten der von Eisenberg kam. Frau von Dankelmann und Mad. ...... eine Schweizerin, von Petersburg kommend, mit England in Connexion stehend, mit humanen Anstalten vertraut. Sie hatte hier die Gefängnisse besucht und lobte die Einrichtung. Mittag Dr. Eckermann. Es ward ihm die Übersetzung des Tasso vorgelegt. Gegen Abend Hofrath Meyer. Die Geschichte der Hetrurier von Niebuhr. – Herrn Assessor von Schiller nach Cöln.

8. Über Manzonis Charakter und Werke zu diktiren angefangen. Die jungen Herrschaften. Blieben lange. Mittag die Herren Meyer, Riemer, Coudray, von Müller und Eckermann. Abends Oberbaudirector Coudray. Gingen die Tafeln des französischen großen Constructionswerkes für Zimmerleute durch. Nachher Dr. Eckermann. Einige durchgesehene Manuscripte mit ihm überlegt und beurtheilt.

9. Abschluß der Einleitung zum französischen Sergeanten. Einiges am englischen Tasso. Kamen die gewünschten Exemplare von Faust. Äschylus von Boß. Das Berliner Conversationsblatt. [30] Einiges am Tasso. Herr Genast, wegen der Comödienzettel- Sammlung. Dr. Weller, einige Jenensia. Abschrift der Einleitung zum Sergeanten. Mittag zu dreyen. Bérangers Lieder kamen zur Sprache. Nach Tische Fräulein Adele Schopenhauer. Um 6 Uhr Professor Riemer. Mit demselben was auf Manzoni und den Sergeanten Bezug hat durchgegangen. Anderes Literarische verhandelt.

10. Die gestrigen Concepte und sonstige Expeditionen nach Jena mundirt und abgeschlossen. Anderes vorbereitet. Herr Genast ließ durch den Gärtner von Kirmsens die Komödienzettel, an 22 Bände, abholen. Herr Professor Riemer, wegen der nach Jena zu sendenden Revision. Die Einleitung zum Sergeanten an Mämpel gesendet. Rath Vogel und Dr. Eckermann zu Tische. Abends Hofrath Meyer und Herr Canzler. Schreiben von Hegel und Varnhagen bedacht und sonst vorbereitet. –An Dr. Schrön nach Jena, mit einem Kasten, worin ein Sextant.Herrn Frommann d. j. die Revision des Bogens Manzoni mit einigen andern, Jena.

11. Briefe, Aufsätze und sonstiges dictirt und mundirt, zur Expedition für morgen. Fürst Meschtschersky. Geheime Hofrath Helbig, geheime Referendar von Waldungen als Angestellte sich produzirend. Mit Ottilien spazieren gefahren. [31] Mittag zu dreyen. Nach Tische erzählte Ulrike die Intriguen, Nachreden, Klatschereyen, Rivalitäten des Augenblicks, gar anmuthig zu hören und einem Sitten schildernden Autor zu gönnen. Die älteren niederländischen Landschafts-Schilderer durchgesehen. Abends den Mann von 50 Jahren. Bey dieser Gelegenheit Ovids Metamorphosen und eine Zeitlang darin gelesen.

12. Nebenstehendes absolvirt: Herrn von Cotta nach Stuttgart. Herrn Sulpiz Boisserée dahin. Herrn Grafen Reinhard nach Frankfurt a. M. Herrn Hofadvokat Hase dahier. – Anderes concipirt, geheftet. John die zweyte Sendung einzupacken übergeben. Mittag zu dreyen. Ich beschäftigte mich mit mancherley angekommenen Gegenständen. Abends Museum von Dorow. Neuversuchte Erklärung der Heilsberger Inschrift. Herr Soret.

13. Der Mann von 50 Jahren. Anderes zu Kunst und Alterthum. Brief-Concepte diktirt. Der Prinz und Herr Soret. Die prismatischen Schirme vorgewiesen. Mittag Doctor Eckermann. Gegen Abend Hofrath Meyer. Sodann Oberbaudirector Coudray, Annales du Muséum Tom. XII durchgesehen. Aufsatz für meinen Sohn wegen des neuen Baues vor dem Frauenthor.

15. Die Sache nochmals durchgesprochen, die sich noch mehr verwickelte. Nebenstehendes: Herrn Hofrath [32] Voigt nach Jena wegen der Angelegenheit des botanischen Gartens. – Das zunächst zum Druck Abzusendende. Die jungen Herrschaften. Brief von Zeltern. Herr Professor Riemer. Consultation wegen einiger Stellen. Das Wesen der antiken Tragödie von Hinrichs erhalten und in Sorgfalt gelesen. Die nächsten Erfordernisse überdacht, und manches eingerichtet.

16. Vieles concipirt, sowohl Briefe als zu Kunst und Alterthum. Auch sonstiges für die Zukunft vorgearbeitet. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag zu dreyen. Das Geschäft wegen der Stickmuster ward leidenschaftlich betrieben. Ich nahm der mannigfaltigen vorliegenden Geschäfte wahr. Blieb Abends allein und las Hinrichs Wesen der antiken Tragödie.

17. Nebenstehendes: Herrn Frommann d. J. nach Jena. – Das Urtheil über die Berliner Kunstmittheilungen redigirt. Kam ein Schreiben von Hofrath Voigt in der Angelegenheit des botanisch-akademischen Gartens zu Jena. Meldete sich derselbe und wurde zu Tische geladen. Ich ging den Bericht durch und entwarf den an Serenissimum nothwendigen. John heftete die Akten. Mittag Hofrath Voigt, Vogel, Riemer und Eckermann. Abends Hofrath Meyer.

18. Nebenstehendes expedirt: Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn Varnhagen von Ense [33] nach Berlin. – Kam der dritte Band meiner Werke unter Kreuzband von Augsburg. Ward noch einiges concipirt und vorbereitet. Fräulein Ulrike mit Stickmustern. Einiges für Frau Professor Riemer angeschafft, anderes zum Hausgebrauch. Mittag zu vieren. Kamen die Hofscherze der vergangenen Woche zur Sprache. Überdachte ich den zu erstattenden unterthänigsten Bericht. Abends Klaproths Schreiben. Lettre sur la Découverte des Hieroglyphes Acrologiques.

19. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. – Den corrigirten Bericht nochmals abdiktirt. An Frau Professor Riemer einige Stickmuster. Schmeller fing wieder an meinem Porträt zu malen. Herr Eberwein, der mir einen jungen Maler, Schüler und Begleiter des Herrn von Rumohr brachte. Welcher einige geistreiche Federzeichnungen von Hausthieren und Landschaften vorwies. Mittag zu vieren. Nach Tische das Vorliegende durchgedacht. Abends Hofrath Meyer. Fernere Vorlesung der Kunstgeschichte bis gegen die Zeit des Augustus. Sonstiges nachgesehen.

20. Fortsetzung zu Adelchi und Abschluß für Frommann. Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Französische Topographie von Paris bis ans Meer vorgewiesen. Maler Lüderitz zeigte [34] seine hier gefertigten Porträte vor. Herzog Bernhard nahm Abschied. Mittag für uns. Ottilie offerirte ferner die Parlamentsreden. Einiges zu Kunst und Alterthum. Abends Professor Riemer. Vorher Canzler von Müller, Brief aus Berlin und Frankfurt mittheilend. Jener blieb. Wurde mit demselben das Manuscript zu Kunst und Alterthum durchgegangen.

21. Nebenstehendes nochmals durchgegangen und die Citate verificirt: Herrn Frommann d.J. Manuscript nach Jena. – Schmellern kurze Zeit gestanden. Die Bestellung noch Leipzig vorbereitet. Den Bericht wegen des akademisch-botanischen Gartens abgeschlossen. Knolls von Karlsbad Gesuch überlegt. Die älteren Müllerischen Manuscripte vorgefunden. Mittag Dr. Eckermann über Hinrichs Wesen der antiken Tragödie. Abends Hofrath Meyer, in seiner Kunstgeschichte fernerhin vorlesend. Später Unterhaltung mit Wolf.

22. Die englische Übersetzung des Tasso vorgenommen. Einiges zu dem Mann von fünfzig Jahren diktirt. Anderes abschreiben lassen. Anderes revidirt. Um 12 Uhr Ihro Hoheiten die jungen Herrschaften. Mittag für uns. Nach Tische die Ternitischen sämmtlichen Blätter geordnet und zusammengebunden, nachdem sie vorher nochmals angesehen und wohl erwogen wurden. [35] Abends Dr. Eckermann. Lebhafte Unterhaltung über die Schwierigkeit sich in Besitz des productiven Einfachen zu setzen. – Schreiben an Börner, Kunstmaler in Leipzig.

23. Revision mehrerer Concepte zu verschiedenen Geschäftsabtheilungen. Schuchardt fing an die Meyerschen Aufsätze über die Medaillen abzuschreiben. Der restaurirte Carracci von Dresden war angemeldet. Zugleich artistisches Notizenblatt. Der Berliner Schauspieler Krüger brachte einen Brief von Zeltern. Ich revidirte am englischen Tasso. Mittag Hofrath Meyer. Die nächsten Angelegenheiten besprochen. Gegen Abend Professor Riemer. Verschiedene Concepte und Aufsätze durchgegangen. Abschluß wegen Manzoni. –Serenissimo den Sömmeringschen Brief und Tabelle.

24. Munda durch John. Einiges am englischen Tasso. Demoiselle Facius wegen ihrer bevorstehenden Berliner Reise. Mittag zu vieren. Fortgesetzte Bemühungen in allem Vorliegenden. Herrn David Knoll nach Carlsbad. Herrn Frommann d. J. Abschluß zu der Vorrede Manzonis, Jena.

25. Concepe, Munda aller Art. Die Prinzessinnen mit Umgebung; dazu der Großherzog. Letzterer blieb bis 2 Uhr. Zum Mittagstische Eingeladene waren erschienen: Oberbaudirector Coudray, [36] Hofrath Vogel, Landesdirections-Rath Töpfer, Professor Riemer, die Schauspieler Krüger und La Roche, Dr. Schütz und Eckermann. Abends für mich, vorbereitende Arbeiten diktirt an Friedrich.

26. Nebenstehendes für Demoiselle Facius: Herrn Professor Rauch in Berlin. An Fräulein Doris Zelter, dahin. – Munda von Briefen. Auch einiges für Kunst und Alterthum. Um 12 Uhr Herr Des Voeux. Schreiben nach Prag an die Kunstschülerin. Mittag zu vieren. Abends Herr Soret, angenehme Unterhaltung, belehrend über Physik und Krystallographie. Herr Canzler von Müller. Nähere Kenntniß von Graf Reinhards Übersetzung aus Falieri. Andere Merkwürdigkeiten.

27. Nebenstehendes: Schreiben an die Herren Frege wegen des zweiten Termins meiner Werke. Assignation an Elkan. – Mehrere Concepte und Munda in Oberaufsichtsangelegenheiten. Die Jenaische Bibliotheks-Sache durchgedacht. Marino Falieri, Übersetzung und Original. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren, im untern Garten, fand den Gärtner, meinen Sohn und Walther. Zu Fuße herauf. Der Berliner Maler Lüderitz um Abschied zu nehmen. Mittags mit Fräulein Ulriken und den Kindern. War vom künftigen Examen die Rede. Nachmittags im Garten. Abends Professor Riemer. Einige [37] Concepte, sodann die Zelterischen Briefe durchgegangen.

28. Verschiedene Munda unterschrieben und ausgefertigt. Einiges zu Kunst und Alterthum. Jenaische Quittungen. Buchbinder Bauer, verschiedene neue bunte Papiere vorweisend; wegen dem Band verschiedener Bücher anfragend. Durchlas ich das neue englische Werk über die Ruinen von Selinunt. Mittag Dr. Eckermann. Einsichtige Relation des selben über Hinrichs, vom Griechischen Theater. Oberbaudirector Coudray. Manches Vorkömmliche in Geschäften Unerfreuliche. Abends an Friedrich diktirt.

29. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Alfred Nicolovius, dahin, Anzeige wegen meiner Werke. – Abschriften der Anzeige meiner Werke. Böhmische Poesie. Prinz ...... von Würtenberg. Mit Begleiter und Hofmarschall von Bielke. Der Prinz, eine sehr angenehme jugendliche Gegenwart. Vorher war Dr. Röse bey mir, seinen biographischen Versuch Johann Friedrich der Sechste überbringend. Ich fragte ihn nach seinen Bemühungen über Herzog Bernhards Leben, fertigte ihn aller wegen der verfluchten Brille kurz, doch noch höflich genug ab. Eröffnete das Packet Kupfer und Zeichnungen von Leipzig gekommen und fand manches zu überlegen. Abends [38] Dr. Eckermann, dem ich einiges vorwies und mit ihm besprach. War auch wieder von Hinrichs Entwicklung der griechischen Tragödie die Rede, von neuem aber der Hauptbegriff durchgeführt, daß ein Kunstwerk in sich selbst abgeschlossen seyn müsse.

30. Nebenstehendes: An Herrn von Cotta, Brief meines Sohns mit Beylagen, Stuttgart. An Fräulein von Geußdorf nach Prag. – Anderes zu Kunst und Alterthum. Kupfer und Zeichnungen wieder angesehen. Von Serenissimo eine gravirte Schule von Athen, deren Glas verunglückt war. Medaille von Appiani. Spazieren gefahren mit Herrn Hofrath Meyer. Demselben sodann die angekommenen Zeichnungen vorgewiesen. Mittag zu drey. Ottilie befand sich nicht wohl. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Ferner Herr Oberbaudirector Coudray, Verhandlung wegen des Monuments. Abends Professor Riemer. Revisionen zu Kunst und Alterthum und Manzoni.

31. Nebenstehendes: Herrn Frommann, Revisionsbogen Manzoni Kunst und Alterthum 11. Manuscript zum 12. und 13. Bogen, Jena. An Färber die Huschke'sche anatomische Rechnung autorisirt zurückgeschickt, Jena. – Anderes bedacht und zurecht gelegt. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Erbgroßherzogin, in Begleitung von [39] Demoiselle Mazelet. Mittag Hofrath Vogel und Professor Riemer. Letzterer blieb lange und erbaute sich an den angekommenen Zeichnungen. Ganz allein, diktirte an Friedrich. Später mein Sohn aus der Vorstellung der Iphigenie, den Erfolg referirend.

April

1. Nebenstehendes von meinem Sohn unterschrieben abgefertigt: Herrn Geheimen Hofrath v. Cotta nach Stuttgart.-Übergebliebene Medaillen der Großherzogin gegen Erstattung der Kosten übernommen. Die Swanefeltischen Kupfer durchgesehen und numerirt. Besuch von Herrn General von Beaulieu mit Herrn Canzler von Müller. Letzterer hatte 8 Exemplare der Iphigenie in 4° übersendet. Über die gestrige Vorstellung von Iphigenie. Die Knaben hatten schon früher davon Bericht abgestattet. Mittag zu dreyen. Nach und vor Tische die Leipziger Kupfer und Zeichensendungen durchgegangen. Auch die Liste mit Preisen geschrieben. Heeren gegen August Wilhelm Schlegel. Abends Dr. Eckermann, über die Aufführung der Iphigenie. Entwicklung des kriegerischen Spieles. Kam der Schluß des 4. Bandes und Anfang des 5. Bandes. Auch eine frauenzimmerliche Sendung von Lindau am Bodensee.

2. Ich schloß mich ein und suchte manches bisher[40] Stockende in Bewegung zu bringen und zu expediren. Schauspieler Graff für die ihm gesendete Medaille zu danken. Whims and Oddities. Spazieren gefahren mit Wölfchen. Mittag zu drey. Studien in Bezug auf die acquirirten Kupferstiche und Zeichnungen. Abends Herr Hofrath Soret. Die englischen Karikaturen beschauend und besprechend. Später noch einiges an Friedrich diktirt. – An Lieber, wegen des von Stengelischen Auctions-Catalogs.

3. Nebenstehendes: Herrn Professor Nees von Efenbeck, Anfrage von Serenissimo, Bonn. Herrn Wilhelm Reichel, Angelegenheit der Ausgabe. Herrn Albert Stapfer nach Paris, seine Anfrage wegen Faust beantwortet. – Der Mann von funfzig Jahren ward in diesen Tagen weiter geführt. Genast und Schuchardt zahlten das Pränumerationsgeld. Herr Hofrath Meyer zu Mittag. Auswahl der Serenissimo vorzulegenden Leipziger Zeichnungen. Sonstige Verabredung. Abends Professor Riemer, Zeltersche Correspondenz durchgegangen.

4. Nebenstehendes: An Herrn von Cotta die fünf Bände der zweyten Lieferung. – Concepte und Munda. Elkan sendete eine Berechnung, seit September 1826. Mittag Dr. Eckermann. Abends Oberbaudirector Coudray. Ihm die englischen Skizzen vorgezeigt und sonstiges Bessere.

[41] 5. Mann von funfzig Jahren. Herr Geheime Hofrath Helbig. Gnädigstes Rescript wegen der aus der Schatulle zu zahlenden Bücher. Mit Hofrath Meyer und Wölfchen spazieren gefahren nach Belvedere. Mittag zu zwey. Jakobis Briefe. Mannigfaltige Überlegungen.- Herrn Carl von Schiller nach Reichenberg im Würtembergischen.

6. Diktirt an den Wanderjahren. Die problematische Seereise des Lord Byron zu lesen angefangen. Im Garten. In dem mineralogischen Zimmer. Abends Tausend und ein Tag, welches von der Hagen gesendet.

7. Wanderjahre fortgesetzt. Verschiedene Expeditionen abgeschlossen. Herr von Ketelhodt, ein Rudolstädter, von Berlin kommend. Herr Dr. Weller, den angemeldeten Professor Göttling entschuldigend. Mittag derselbe, Rath Vogel und Dr. Eckermann. Im Garten mit Ottilien. Lord Byrons Sommerreise zu Ende gelesen. Die morgenden Absendungen bedacht. Jacobis Briefe. – Herrn Schauspieler Krüger Iphigenie gesendet nach Berlin. Herrn Maler Boerner nach Leipzig, die Rechnungen.

8. Den völligen Abschluß von Kunst und Alterthum besorgt. Herr von Nagler. Herr Frommann, Verabredung wegen Kunst und Alterthum und Manzoni. Einiges an den Wanderjahren gefördert. Sendung von Alfred Nicolovius. Besuch [42] von Herrn Frommann dem Vater. Mittag die Herren Frommann Vater und Sohn. Oberbaudirector Coudray. Landesdirection-Rath Töpfer. Für mich Jacobis Briefe.

9. Etwas über Jacobis Briefwechsel. Briefe concipirt. Herr Geheime Rath Schweitzer. Herr Hofrath Stark von Jena. Walthers Geburtstag, der sich sehr an Geschenken erfreute. Hauptsächlich Jacobis Correspondenz gelesen und traurige Betrachtungen darüber angestellt. Mittag zu drey. Mein Sohn später. Er war mit dem Erbgroßherzog spazieren gewesen. Die Sendung von Artaria nochmals durchgesehen. Im Garten Frau von Lyncker und von Wegner. Hofrath Meyer. Die Berliner Pasten durchgesehen. Auch sonstiges betrachtet und besprochen. Anzeige einer Ausgabe des Proclus durch Herrn Cousin. Dieselbe gelesen. Deren Sinn und Absicht der jetzigen Ausgabe überdacht. –Herrn Carl von Schiller eine silberne Medaille nach Reichenberg.

10. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Gerhard nach Leipzig. Herrn Geheime Rath Schweitzer, Promemoria. – Im Garten. Die angekommenen Akazien wurden gepflanzt. Rath Vogel und meine Schwiegertochter. Friedrich besorgte die Jubiläums-Medaillen. Das Einpacken der Berliner Gemälde und Zeichnungen. Herr Geheime [43] Hofrath Helbig, vier und zwanzig Stück Medaillen bringend zur Preisauftheilung. Spazieren gefahren mit Professor Riemer. Mittag speiste derselbe mit. Sodann Unterhaltung über das Nothwendigste. Abends Zelterische Briefe.

11. Nebenstehendes: Herrn G. J. Ternite nach Pots dam, die Zeichnungen pp. zurück. Herrn Alfred Nicolovius Berlin. -Mehrere Concepte und Munda in Geschäften. Brief von Herrn Reichel aus Stuttgart. Abschluß des fünften Bandes. Calculator Hoffmann wegen des tabellarischen Rechnungs-Extractes. Herr Genast und Schwiegertochter nebst Sohn. Mit Dr. Eckermann spazieren gefahren. Speiste derselbe mit uns. Nach Tische noch einiges Interessante durchgesprochen. Moses mit aufgedecktem Angesichte von Edelmann.

12. Absendungen für morgen vorbereitet. Winckelmanns Tod, Drama von Büffel. Schauspieler Stein, Dr. ...... eingeführt von Professor Wolf. Spazieren gefahren mit Hofrath Meyer. Derselbe speiste Mittag mit. Beredeten die Geschäfte. Kam die Sendung von Herrn Beuth, Medaillon und Medaille. Abends Herr von Gerstenbergk. Dank für das Pathengeschenk.

13. Fernere Vorarbeiten für die nächsten Absendungen. Kunst und Alterthum und sonstige Bestellungen, auch Erwiederungen betreffend. Fuhr mit [44] Walther bis Gelmeroda. Mittag zu vieren. Gespräch über gesellige Verhältnisse. War Pyrkers Rudolph angekommen, zweyte Auflage. Professor Riemer Abends. Einige Concepte, sodann Zelters Briefe durchgegangen.

14. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Ternite nach Potsdam. Herrn Proclamator Weigel Leipzig.Herrn Mylius nach Mayland. Herrn Kummer nach Leipzig. Herrn Alfred Nicolovius Berlin, mit einem Packet. – Der 14. Bogen kam von Jena, und ward von mir das Nöthige besorgt. Die abgegebenen Jubiläums-Medaillen wurden summirt. Die neuen in Kästchen gebracht und notirt. Kamen die zwey ersten Bände meiner Werke von Stuttgart geheftet. Ingleichen das Manuscript der ersten Lieferung. Anderes vorbereitet und concipirt. Mittag Rath Vogel und Professor Riemer. Letzter blieb und wurde der Abschluß von Kunst und Alterthum mit ihm durchgegangen.

15. Nebenstehendes: Herrn Wilhelm Reichel nach Augsburg mit 2 Medaillen. Herrn Niebuhr nach Bonn. Herrn Geheimen Rath Sömmering nach Frankfurt a. M. – Die Petersburger Preisausgabe überdacht. Mit Doctor Eckermann spazieren gefahren. Speiste derselbe Mittags mit uns. Einige treffliche Originalzeichnungen mit demselben nach Tische besehen. [45] Betrachtete ich das angekommene bedeutende Werk mit Abbildungen Voyages de Grand Bretagne par Dupin.

16. Über die Petersburger akademische Preisschrift das weitere gedacht und an dem Aufsatz darüber fortdiktirt. Kam ein umständliches Schreiben von Herrn von Cotta an. Spazieren gefahren mit Wölfchen. Mittag für uns. Herr Soret anfragend wegen Amperes Ankunft. Abend ebenderselbe. Cuviers Eloge von Hauy zu lesen angefangen. Zugleich seine Differenzen mit diesem werthen Mann erzählend und deutlich machend.

17. Mein Sohn bearbeitete die Oberaufsichts-Geschäfte. Ich hatte die Petersburger Preisausgabe durchgedacht und einiges notirt. Halb 11 Uhr die Frau Großherzogin. Legte ihr die Kobellschen Skizzen und die Berliner Gemmenabdrücke vor. Herr Hofrath Himly von Göttingen, alter Zeiten eingedenk. Mittag zu drey. Kam die Novelle zur Sprache. Abends großer Thee, wobey Hofrath Himly sich einfand.

18. Vielfache Sendung von Herrn von Humboldt aus Paris, Ourika das Büchlein, und ein Kupferstich nach Gérard. Die beiden ersten Bände meiner Werke von Leipzig. Sonstiges beachtet und vorgearbeitet. Poésies de Madame Tastu. Spazieren gefahren mit Dr. Eckermann. Speiste derselbe mit uns. Mein Sohn hatte die Helena [46] gelesen. Nachher mit Eckermann, über die Fictionen in der bildenden Kunst, von woher große Aufklärung in der Dichtkunst über den streitigen Punct zu gewinnen ist. Abends die Gedichte der Madame Tastu.

19. Nebenstehendes: An Göttling, Original und Taschenausgabe vom 1. Band meiner Werke durch einen Expressen. – Ins Jägerhaus. Erst in dem großen Atelier den von Dresden kommenden Carracci angesehen. Sodann bey Hofbildhauer Kaufmann, Wielands Büste. In den Gemäldezimmern. Zurück, in dem Kupferstich-Zimmer aufgeräumt. Zum Zweck einige große Kupferstiche aufzuhängen und den Freunden vorzuzeigen. Revision des 2. Bandes angefangen. Mittag zu dreyen. Vorher spazieren gefahren mit Oberbaudirector Coudray. Dupins Reise nach Großbritannien. Rath Vogel, der mir die Nachricht von dem Übelbefinden der Frau Großherzogin brachte, sogleich aber auch die entschiedene Hoffnung nächster Besserung.

20. Briefe und Packete vorbereitet. Ingleichen die Sendung von Medaillen für Zelter. Herr Huygens von der Niederländischen Gesandtschaft in Washington, empfohlen von Herzog Bernhard. Rath Vogel, das Genesen der Frau Großherzogin meldend. Mittag Hofrath Meyer. Einiges auf Geschäfte bezüglich besprochen. Mit Ottilien [47] nach Belvedere spazieren gefahren. Abends Professor Riemer. Zelterische Briefe mit ihm durchgegangen.

21. Nebenstehendes: Herrn Brandes nach Salzuflen, mit einer goldnen Medaille. Herrn Professor Zelter nach Berlin, Manzoni und Medaillen. Herrn Professor Zelter, Brief. Herrn Dr. Weiler Jena. – Überhaupt manches vorbereitet und abgethan. Mittag Hofrath Himly und Sohn, Oberbaudirector Coudray, von Froriep, Vogel, Riemer, Eckermann und Schütz. Nach Tische die neuen großen Kupfer vorgewiesen.

22. Einiges am Mann von 50 Jahren diktirt. Herr Jean Jacques Ampère Sohn, empfohlen von d' Alton. Einige Geschäftsconcepte. Mittag für uns. Nach Tische mit meinem Sohn über die Wirkung der Helena. Über den Epilog dazu. Später las ich Voyages de Grand Bretagne, von Dupin. – Herrn Frommann nach Jena. Herrn Sulpiz Boisserée nach Stuttgart. Herrn Nees von Efenbeck nach Bonn, beyde mit der Vorrede zu Manzoni. Herrn Gerhard nach Leipzig, Denkblätter für die neulich Besuchenden.

23. Einiges zu dem Mann von 50 Jahren. Dr. Weller mit einer Sendung von Göttling. Nebenstehendes:Herrn Professor Göttling 2. und [48] 3. Band zur Revision. Herrn Reichel 1. Band meiner Werke nach Augsburg. – An John diktirt zu den Wanderjahren. Mittag speiste derselbe mit uns. Gegen Abend Herr Soret. Gespräch mit demselben über physikalische Gegenstände, besonders über die Farbenerscheinung der Krystalle mit 2 Achsen.

24. Anmeldung des Herrn von Schlegel. Der Mann von funfzig Jahren. Mehrere Briefe. Um 12 Uhr Herr von Schlegel. Mit ihm spazieren gefahren ums Webicht. Mittag für uns. Abends Thee, mehrere Herren und Damen. Die Herren von Schlegel und dessen Reisegefährte Lassen. Ersterer zeigte schmale Rollen mit indischen Götterbildern und den ganzen Text zwey großer Gedichte.

25. Sendung durch Göttling, eines Festgedichtes auf Canzler von Niemehers Jubiläum. Mann von 50 Jahren fortgesetzt. Entscheidung wegen Schuchardts Quartier. Mittag Herr Lassen, Herr von Schlegels Begleiter. War vorzüglich von indischen Dichtungen die Rede. Dr. Eckermann speiste mit. Gegen Abend Herr von Schlegel, welcher mir vielfache Auskunft in manchen literarischen und historischen Fächern gab.

26. An den Wanderjahren. Die jungen Herrschaften. Mittag zu drey. Fuhr mit Ottilien nach Tische spazieren. Über Wilhelm Schlegels Charakter [49] und Betragen. Hofrath Meyer wegen der Angelegenheit Liebers. Ich überlegte die Sache und diktirte ein Promemoria wie auch den Bericht. NB. Früh Morgens war ein junger Mensch, Heinrich Katterfeld aus Ruhla, bey mir, brachte Gruß und englische Bleyfedern von seinem Onkel Stumpf aus London, Instrumentenmacher, der mich das vorige Jahr besucht hatte. Der junge Ampère war bey meiner Schwiegertochter gewesen.

27. An den Wanderjahren diktirt. Ingleichen die Lie berische Angelegenheit fortgeführt, und die Akten eingeleitet. Mit Ottilien spazieren gefahren. Hofrath Meyer speiste mit uns, und ward die Lieberische Angelegenheit durchgesprochen, auch was wegen derselben, der Schuchardtischen und überhaupt in Sachen des Zeicheninstituts im Augenblick vorzunehmen. Abends Professor Riemer. Zeltersche Briefe.

28. Fortsetzung der Wanderjahre. Spazieren gefahren mit Ottilien. Speiste Herr Ampère und Dr. Eckermann mit. Herr von Nagler von Berlin kommend bey mir. Herr von Germar den Grafen ...... Königlich Bayrischen Kammerherrn vorstellend. Gegen Abend kurze Zeit spazieren gefahren. War ein Kästchen mit Versteinerungen und ein Brief in Bezug auf die Farbenlehre von Herrn Buttel aus Jever. Ingleichen ein Brief und Sendung von Poërio. – Herrn Professor [50] Hagen, Erinnerung wegen des Manuscripts, Berlin. Herrn Kunowsky, wegen des Königstädtischen Theaters, dahin. Herrn Professor Göttling nach Jena, zwey Medaillen für Halle.

30. Beschäftigung mit den Briefen des Herrn von Büttel. Antwort auf denselben. Ingleichen Schreiben an die Herzogin von Rauzan diktirt. Sodann im Garten, am Stern. Besuch von Frau von Münchhausen. Mittag für uns. Gegen Abend mit Wölfchen nach Belvedere. War das Kupfer nach Lanfranco von Leipzig angekommen.

Mai

1. Berichtigung mancher Expedienda. Akten arrangirt. An Elkan die Rechnung für den Leipziger Kunsthändler berichtigt. Anderes besorgt. Den Brief des Herrn von Büttel weiter durchgedacht. Frau Großherzogin Königliche Hoheit und Frau von Pogwisch. Vorgezeigt Ampères Maschine. Ourika. Gedichte der Madame Tastu. Die Medaillen von Götze. Mittag für uns. Nach Tische mit Wölfchen spazieren gefahren. Sodann nach Belvedere, wo ein gewaltiger Regen einbrach.

2. Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Zelter nach Berlin. An Fräulein von Geußdorf nach Prag, kleine Post. Herrn General-Consul Küstner nach Leipzig. An Färber, [51] mehrere Quittungen. – Anderes vorbereitet. Herr von Schweitzer aus Dresden. Herr Hope Habesyde Abschied zu nehmen. Herr Frommann nach Leipzig gehend. Alwine Frommann. Frau Professorin Blume von Halle. Spazieren gefahren allein. Mittag zu dreyen. Gegen Abend Hofrath Meyer, wegen der Schmellerischen Absendung. Später Professor Riemer, gingen einige Briefe und andere Concepte durch. NB. zwey Herrn von Rothschild, mit ihrem Führer John Darby.

3. An den Wanderjahren fernerhin redigirt. Ingleichen die Absendung Schmellers nach Merseburg weiter betrieben. Nebenstehendes Schreiben erlassen.Herrn Präsident von Brenn nach Merseburg.Herrn v. Büttel nach Jever. – Herr Stapfer aus Bern, Verwandter des Übersetzers. Herr von ...... angekündigt durch Frau von Spiegel. Anderweite Munda und Concepte. Mittag Dr. Eckermann. Fuhr mit demselben spazieren. Abends die Herren Ampère und Stapfer. Bey Ottilien, wo ich sie sprach.

4. Munda. Einiges zu den Wanderjahren. Abschrift fortgesetzt, des Meyerschen Aufsatzes über die Medaillen. Spazieren gefahren mit Walther. Mittags Gäste. Die Herren von Groß, von Waldungen, Ampère, Stapfer, Riemer und Eckermann. Herr Canzler war vorher dagewesen und erzählte vorläufig von seiner glücklich zurückgelegten [52] Reise. Nach Tische mit den Herren im Garten. Abends spazieren gefahren mit Eckermann. Später Brans Minerva Monat May. – Herrn Professor Marx, nach Braunschweig.

5. Kräuter wegen der neuern Bibliotheks-Angelegenheiten. Schuchardt schrieb an den Münzheften fort. Ich diktirte John zu den Wanderjahren. Mittag die Herrn Göttling und Weller, auch Herr von Holtei. Einige Versuche mit dem großen Wasserprisma. Brans Miscellen. Zu Mittag ward viel über Paris, besonders das dortige Theater besprochen. Über Personen, welche Herr von Holtei näher gesehen.

6. Mannigfache Anordnungen, Expeditionen und Vorarbeiten. Mechanikus Bohne füllte das Döbereinische Feuerzeug. Nebenstehendes: An die Herzogin von Rauzan nach Paris. Herzog Bernhard nach Gent, gingen erst Montags d. 7. ejd. ab. – Mittag Herr Ampère und Dr. Eckermann. Gegen Abend Herr Oberbaudirector Coudray. Schickte Herr von Stein die früheren Zeichnungen.

7. Besorgungen wegen Liebers und Schmellers Absendung. Der Graf Capo d' Istrias mit noch einem Russen Goulianow, dem neusten Erklärer der Hieroglyphen. Auch Herr Canzler von Müller. Demoiselle Seidler wegen einiger Besorgungen in dem Museo. Der Tischer übernahm die Bilder [53] einzupacken. Schuchardt schrieb an den Münzheften fort. Schreiben von Schubarth aus Hirschberg. Schreiben von Professor Breithaupt aus Freiberg, die angelangte Mineralienkiste betreffend. Mittag Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray. Gräfin Julie Egloffstein. Staatsminister von Stein hatte ein Kistchen von des Kronprinzen von Preußen Königlicher Hoheit mitgebracht. Bewunderung eines Schönen Abgusses eines kleinen Jupiters. Fuhr allein spazieren ums Webicht. Überlegte die nächsten bringenden Geschäfte. Abends Vorbereitung und Entwürfe. Waren den Tag über mehrfach die neusten politischen Angelegenheiten zur Sprache gekommen, so wie die verschiedenen Ansichten und Urtheile.

8. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter Berlin, 2. Manz. Herrn Alfred Nicolovius dahin, enthaltend eine Sendung an den Herrn von Huygens, Niederländischen Gesandten. Herrn Weigel nach Leipzig 5. Thr. S. Herrn Hofrath Soret nach Belvedere. – Schmeller meldete sich zur Abreise bereit. Mittags mit Fräulein Ulrike. Die Kinder aßen mit. Nach Tische die von Herrn von Stein früher übersendeten Zeichnungen assortirt. Abends Professor Riemer. Einiges an den Zelterischen Briefen. Anderes besprochen.

9. Nebenstehendes: Herrn Professor Hegel Berlin. – Andere Concepte und Munda. Der chinesische[54] Roman übersetzt von Rémusat. Der Vater des Clavierspielers Hiller von Leipzig kommend. Mittags Dr. Eckermann. Abends den ersten Theil des Romans ausgelesen.

10. Zu Serenissimo ins römische Haus, den ich nicht antraf. Manches durchgedacht und eingeleitet. Die jungen Herrschaften. Mittag zu drey. Einiges Entoptische. Herr Criminalrath Schwabe. Maler Oppenheim. Herr Canzler von Müller. Berger von Straßburg. Minister von Stein und Fräulein Tochter. Dr. Eckermann.

11. Berichtigung der Registrande. Eröffnung von Kunst und Alterthum. Nebenstehendes abgesendet:Herrn Grafen von Reinhard Frankfurt. Herrn Professor Zelter Berlin. Herrn Alfred Nicolovius dahin. – Gnädiges Rescript wegen künftigem Verhältniß zu der Hoffmannischen Hofbuchhandlung. Mittag für uns. Abends Professor Riemer einige Concepte. Zelterische Briefe. Bibliotheks-Angelegenheiten.

12. Nebenstehendes: Herrn Professor Renner nach Jena, Verordnung wegen Gehülfen Burgemeister. An den Gehülfen Burgemeister nach Jena. An Rentamtmann Müller dahin. Communicat an die Immediat-Commission hier. – Ich verfügte mich in den unteren Garten und verblieb daselbst. Nach Tische Fräulein Pogwisch. Einrichtung um daselbst[55] zu verbleiben. Andere Einrichtungen. Zeitig zu Bette.

13. Diktirt an Schuchardt. Ingleichen an John. Serenissimus, verschiedenes Einheimische und Auswärtige besprochen. Verlegtes Schema aufgesucht. Brief von Dr. Meyer aus Minden. Die Zeichnung seines Sohnes. Mittag für mich. Eine Anzahl Stücke des Globe bis No. 14, sehr bedeutenden Inhalts.

14. An Schuchardt diktirt. Manches aus der Stadt holen lassen. Sendung von Petersburg durch Herrn von Vitzthum. Die Ausnahme in die Akademie betreffend, auch kleine Münzen von älterer Zeit. Serenissimus, versprachen die Sendung von dem Botaniker Blume aus Java. Mittag speiste Walther mit. Kam Dr. Eckermann. Fräulein von Pogwisch und Wölfchen. Den chinesischen Roman weiter gelesen. Kam eine Sendung von Edinburgh. Der Maler Baehr und ein Geselle.

15. Einiges wenige an den nächsten Obliegenheiten gefördert. Die verwittwete Erbgroßherzogin von Mecklenburg Schwerin, mit der Prinzeß Helene, Tochter unserer Prinzeß Caroline, und Fräulein Salomon. Herr Hofrath Meyer zu Mittag, auch Wolf. Gegen Abend Herr Holtei, Graf Schulenburg und Dr. Eckermann. Letzterer blieb noch einige Zeit. Die Lebensbeschreibung Schillers [56] angefangen. Einiges an den chinesischen Jahreszeiten. Herr Prof. Riemer das Gedicht für Prinzeß Marie vortragend, für die jungen Frauenzimmer. Ein anderes besprechend für die Ressource.

16. Abschriften von mehreren Concepten. Munda von Briefen und andern Absendungen. Das Bild von Odessa an Frau von Pogwisch abgesandt. Mein Sohn zu mehrfacher Besprechung. Mittag Dr. Eckermann. Gegen Abend Herr Ampère. Blieb sodann für mich, und las Schillers Leben von Carlyle. – Major von Knebel Kunst und Alterthum VI, 1.

17. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Reichel nach Augsburg. To Sir Thomas Carlyle. Edinburgh 21 Comley Bank. – John an den Wanderjahren diktirt. Schuchardt hatte mundirt. Fürst von Salm von Münster, ein junger wohlgestalteter Cavalier, aber schweigsam. Erbgroßherzog und Gemahlin. Sodann Prinzeß Marie. Die aus Rußland angekommenen Juwelen von größter Schönheit wurden vorgezeigt. Mein ländlicher Aufenthalt betrachtet und gebilligt. Speiste für mich. Herr Canzler von Müller mit manchem der Gegenwart Angehörigen. Auch der Erinnerung. Kam ein angenehmes Schreiben zur rechten Stunde. Schöner Anblick der Gegend von der Höhe. Mein Sohn. Dessen [57] heutiger Spaziergang mit dem Erbgroßherzog. Sonstiges Obwaltende.

18. Schuchardt schrieb an dem Münzverzeichniß. Ich griff das Hauptgeschäft an und brachte es auf den rechten Fleck. Speiste für mich. Frau Professor Melos mit den Kindern. Ihre Wünsche waren nicht zu befriedigen; sie sah es ein. Ich arbeitete vor auf morgen. Mämpel hatte von Leipzig ein freundlich dankbares Andenken gesendet. Mittag für mich. Abends Professor Riemer.

19. Schuchardt fuhr an der Abschrift fort. John an den Wanderjahren. Ich endigte Schillers Leben von Carlyle. Auch las ich die Notizen über mich. Kam Schmeller von Merseburg zurückkehrend. Gesandte von Jordan. Mittags speiste mein Sohn mit mir und wurden manche Ansichten der Welt, Natur und Kunst durchgesprochen. Nachher blieb ich für mich und las in Carlyles Übersetzungen aus dem Deutschen. Ankunft des Packets meiner Werke.

20. Nebenstehendes: Promemoria an den Großherzog Königliche Hoheit wegen Schmeller. – Hofrath Meyer sandte Liebers Brief, dessen Empfang und nächste Zustände in Dresden vermeldend. Einige vorbereitende Concepte und Munda. Etwas über Carlyles Bemühungen für deutsche Literatur. An Schuchardt, Canzler von Müller und Genast [58] ihre Exemplare. Sechs Exemplare an den Buchbinder Bauer. Heftete derselbe das Manuscript des 2. Theils der Wandeljahre. Kam ein höchst interessanter Brief von Nees von Esenbeck. Mittag Walther und Wolfy. Nach Tische Herr Genast. Um 5 Uhr Herr Hofrath Meyer. Fuhr mit demselben ums Webicht. Wir besprachen die Dresdner Lieberische Angelegenheit und sonstiges. Bey unserer Rückkehr Herr Oberbaudirector Coudray. Blieb derselbe noch eine zeitlang. Fuhr ich fort die englische Sendung zu studieren.

21. Hoffmanns Leben. Den goldnen Becher angefangen zu lesen. Bekam mir schlecht; ich verwünschte die goldnen Schlängelein. Ein abermaliger Brief von Lieber. Nochmalige Umwendung des Geschäfts. Eigensinn des Italiäners, wodurch aber doch die Hauptsache gefördert wird. Schlechter Succeß der diplomatischen Behandlung, es wird sich aber alles wieder herstellen lassen. Sendung aus Engelland. Akademische Reden des Herrn Davy. Karte von Irland. Serenissimus kamen zu Pferde vorbey und sprachen an. Verschiedenes ward im kurzen verhandelt. Mittag für mich. Gegen Abend Herr Canzler. Major v. Wulffen, Adjutant des Prinzen Carl, mit Abschiedsgrüßen von demselbigen. Major von Geusau. Herr Sandbach aus Liverpool. Rittmeister [59] von Haak. Später Dr. Eckermann. Beredung wegen Helena. Sodann einiges über den zweyten Theil von Faust.

22. Einiges über den zweyten Theil von Faust gedacht. Auch schematisirt. Zu Fuße ins Webicht, wo ich von der Prinzeß Marie Abschied nahm. Bey meiner Rückkunft Fräulein von Pogwisch, welche von den letzten Hofereignissen und Ergebnissen sprach. Frau von Pogwisch, die Tochter abzuholen. Herr Rath Ludecus wegen der Schmeller-Lieberischen Geschichte. Verabredung des Nächsten und Nothwendigen. Sodann auch discursive von des Herzog Bernhards Zuständen und Aussichten. Die Zimmerleute setzten das zweyte Spalier. Gegen Abend mit Fräulein Ulrike und Professor Riemer spazieren gefahren. Letzterer blieb und legte mir die Gedichte zum Abschied der Prinzeß in der nächsten Ressourcenfeyerlichkeit vor.

23. Concepte und Munda für die nächsten Expeditionen. Anderes, welches weit führte. Mittag Dr. Eckermann und mein Sohn. Abends Herr Oberbaudirector Coudray, der mir die Geschichten des Abzugs der Prinzessin umständlich erzählte, nicht weniger die bevorstehende Feyer auf den Sonnabend.

24. Nebenstehendes völlig abgeschlossen: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Präsidenten[60] Nees von Esenbeck nach Bonn, 3. Exempl. Kunst und Alterthum. Herrn Professor Breithaupt nach Freyberg, Dank für seine Besorgungen. Herrn Alfred Nicolovius, Dank und Aufträge, besonders an Reinhard wegen der Stoffischen Gemmen. Herrn Zeichenmeister Lieber nach Dresden, wegen seiner dortigen Lage. Medaille an Herrn Thibaut, durch den jungen Vulpius. – Einige Zeit im Garten. Kam der junge Vulpius, Abschied nehmend an den Rhein zu gehen. Mittag die Enkel. Segen Abend Rath Vogel. Ich bedachte den zweyten Theil von Faust, und regulirte die vorliegenden ausgeführten Theile. Manches andere Vorliegende beachtet. Die lebenden englischen Dichter weiter gelesen. Ingleichen einen ähnlichen Gedanken gefaßt, über die lebenden Weimarischen Dichter eine ähnliche Darstellung zusammenzuschreiben, als wodurch ganz allein eine Art von Urtheil entspringen und den sämmtlichen Arbeitenden einiger Vortheil erwachsen kann.

25. Gestriges fortgesetzt. Zahlung von Herrn Soret für die Mineralien erhalten, darüber quittirt und an Elkan weiter gesendet. Der Schlösser besorgte die Bretchen zu den Fensterkränzen. Mittag für mich. Fing an den englischen Roman Tremaine zu lesen. Fräulein Ulrike. Herr Canzler [61] von Müller. Nachklang der Festlichkeiten und Erzählung wie alles abgelaufen. Abends für mich in Betrachtung des Nächsten. Gedanke die Weimarischen lebenden Poeten zu schildern nach ihren Verdiensten mit Beyspielen, eine Art Hynischer Chrestomathie. Die von Berlin angeregten alten deutschen Gedichte aus Weimarischer Bibliothek holen lassen. – Herrn Präsidenten Nees von Esenbeck, etwas über Manzoni, sodann botanische Aufträge von Serenissimo. Herrn von Froriep, Australische Vulkane zurückgesendet. Fräulein V. Pogwisch, Zahlung der Stickmuster. Herrn Geheimen Rath von Sömmering, Heft von Kunst und Alterthum VI, 1.

26. Fräulein Seidler ihre lithographirte heilige Elisabeth bringend. Gräfin Julie Egloffstein, über das Buch consultirend, worin sie die von ihr gezeichneten Porträte sammeln will. Für mich gegessen. John brachte die Zelterschen Briefe von 1825, 26 und 27. Der Pianospieler Hiller Abschied nehmend, einige Wiener Compositionen verehrend. Fernere Gedichte auf den Abschied und die Vermählung der Prinzeß Marie erhalten.

27. Schuchardt schrieb an dem Aufsatz von Hofrath Meyer von den Medaillen fort. Ich behandelte das Schema von Faust anschließend an das schon [62] Vollendete. Nicht weniger die englischen lebenden Poeten. Sonstiges vorliegendes Geschäft. Kam mein Sohn. Wurde einiges von dem gestrigen Feste besprochen. Speiste Walther mit mir. Nach Tische Eckermann. Canzler von Müller. Hofrath Vogel. Noch einiges über die lebenden englischen Poeten.

28. Einiges beseitigt. An Herrn Canzler von Müller 6 Medaillen theils Restitution theils nach Wien bestimmt. Fuhr in die Stadt. Besorgte einiges. Brachte manches mit heraus. Besuchte meine Schwiegertochter. Erfuhr die Reise der Prinzeß Marie bis Potsdam und deren freundlichen und glücklichen Empfang. Nachrichten aus England, von Madame Davy und Herrn Des Veux. War um 11 Uhr wieder im untern Garten. Mittags allein. Abends Herr Canzler mit Professor Pölchau von Berlin. Fuhr allein spazieren nach dem Webichte. Las Abends Les Soirées de Neuilly.

29. Fuhr in der französischen Lectüre fort. Ließ mir den biographischen Catalog bringen, Original und angefangene Copie. Verweilte viel im Garten. Mittag allein, Abends Herr Haug mit Herrn von Froriep. Kam Professor Riemer. Fuhr mit demselben ums Webicht. Besprachen die Feierlichkeiten vom Sonnabend und wie sie gelungen. Fortwährende gute Nachrichten von [63] dem Empfang und der glücklichen Wirkung unserer Prinzeß Marie. Artiges Gedicht von Förster. Les Soirées de Neuilly ausgelesen.

30. Im Garten spazieren. Einiges poetische Bedenken. Gräfin Julie Egloffstein wegen einer Handschrift. Dr. Eckermann, mit dem ich wegen des biographischen Catalogs Abrede pflegte, und ihm sodann das Nöthige übergab. Buchbinder Bauer, 3 Bände B. des biographischen Catalogs übernehmend. Man brachte das übersteinte Skelett von Ehringsdorf. Serenissimus kamen vor Ihro Abreise einiges zu besprechen, übergab ein Exemplar meiner Werke. Mittag Dr. Eckermann. Wurde die Angelegenheit des Catalogs so wie anderes Ästhetisches und Philosophisches durchgesprochen. Nach Tische Ottilie und Walther. Später Ulrike und Wolf. Sie gingen zusammen die Kunstreiter zu sehen. Catalogue des Antiquités découvertes en Egypte par Passalacqua. Catalogue of English Books 1825.

31. Einige Briefe und Expeditionen. Ein Exemplar meiner Werke an Professor Göttling Jena. – Geheime Hofrath Helbig, die goldne Medaille für Gries bringend. Dr. Weller mancherley Jenaisches benachrichtigend. Mittag Wölfchen. Nach Tische Dr. Eckermann. Dessen Gutachten über das letzte Stück von Kunst und Alterthum. Manches andere ins Ganze Greifende besprochen. [64] Um 5 Uhr Herr Skinner, der die von Herrn von Ampère versäumte Übergebung der Nees von Esenbeckischen Sendung mir einhändigte. Professor Wolf mit Herrn ...... einem englischen Reisenden. Rath Vogel, Oberbaudirector Coudray. Mit letzterem fuhr ich ums Webicht, bey dem Schießhaussaale vor, um die brillante Dekoration zum vorübergegangenen Fest zu sehen. Abends für mich. Waren zwey Berliner Medaillen angekommen. Eine Ihro Majestät des Königs, die andere des jungen Ehepaars.

Juni

1. Die nöthigen Concepte fortgesetzt. Der G. Ing. Weise, von Serenissimo mir den Kometensucher bringend. Abschriften, Vorbereitungen. Mittag allein. Gegen Abend Herr Cammerrath Rott nach Wien gehend. Abends Professor Riemer. Wir gingen verschiedene Concepte durch, blieb derselbige zu Tische.

2. Mehrere Munda und Expeditionen. An Fräulein Leopoldine von Geußdorf nach Prag. An Herrn Hofrath Dr. Gries nach Stuttgart. An Professor Döbereiner, die Silberschaale, ingleichen das niellirte Silberblättchen zurück. – Minerva von Bran, Juny-Stück. Mittag Walther zu Tische. Nachher Fräulein von Pogwisch. Abends Herr Landdrost von [65] Stein. Erzählte die Geschichte der Schlacht bey Saalfeld und wie er in Rudolfstadt in die Flucht verwickelt worden. Über das Niello fortgelesen.

3. Nebenstehendes zu Besorgung an Gräfin Caroline Egloffstein gesendet: Herrn Präsidenten Uwaroff nach Petersburg. Herrn von Kavelin, Kaiserlicher Adjutant mit Medaille. Herrn Minister von Altenstein, Ankündigung der Manuscripte, Berlin.Herrn von der Hagen dasselbige, Berlin. – Großherzogl. Medaille an Dr. Gries. Ich fuhr fort die Briefe König Heinrich VIII. von England an Anna Boleyn mit allen poetischen und prosaischen Zugaben zu lesen. Ingleichen das Werk über den Niello. Wölfchen kam zu Mittage. Das Bibliotheksgeschäft durchgedacht; nicht weniger einiges andere. Blieb allein und brachte manches in Ordnung.

4. Promemoria über die neue Bibliotheksangelegenheit geheftet und geordnet. Die Werke des Maso Finiguerra näher betrachtet und bewundert. Überhaupt ist das Buch über die Niellen sehr schätzenswerth zu nennen. Einige Blätter des Schützischen Tagesblatts, gesendet von Herrn Director Peucer. Mittag für mich. Vorbereitungen und Einleitungen. Musikstand von Neapel in der Zeitschrift von Neapel, nicht weniger die Abhandlung vom Niello weiter studirt.

5. Aufgeräumt und vorbereitet zu Ihro Königlichen[66] Hoheit der Frau Großherzogin Besuch. Kamen mit Frau von Pogwisch. Die nächsten Vorfallenheiten durchgesprochen. Die neusten Medaillen vorgewiesen. Blieben Ottilie und Ulrike eine zeitlang nachher. Mittag die beyden Knaben. Sodann Dr. Eckermann. In Verlegenheit über Ampères ungeschickten Brief. Abends Professor Riemer, Zeltersche Briefe durchgegangen. Sonstige angenehme Unterhaltung über neuste Literatur. War ein gar hübscher Brief von Professor Göttling angekommen.

6. Die dritte Sendung meiner Werke aus der Stadt holen lassen. Einige andere Manuscripte zu vorsehendem Gebrauch. Briefe diktirt an die Herren Zelter, Beuth und Meyer in Minden. Einige Zeit im Garten bey bedecktem Himmel. Mittag Dr. Eckermann. Gespräch über Bezug der deutschen zu andern Nationen, von welchen man sich immer eine falsche Vorstellung macht. Fuhr allein ins Webicht. Fand beym Zurückkehren Oberbaudirector Coudray, der sich auf eine morgende Reise nach Jena bereitete. Abends Briefe von Nees von Esenbeck. Director Schreibers und Graf Sternberg, welcher letztere sich auf den 11. ankündigte. Das französiche Buch über Niello nahm Oberbaudirector Coudray mit um solches Hofrath Döbereiner zu übergeben.

7. Überlegung in die Stadt zu ziehen wegen Ankunft[67] des Grafen. Nebenstehendes: An Serenissimum, des Grafen Sternberg Ankunft berichtend. An Serenissimam, gleichfalls. An die Meinigen, ebendeshalb. – Andere Concepte und Munda fortgesetzt. Dr. Schrön meldete sich und referirte. Mittag für mich. An den englischen lebenden Poeten weiter gelesen und die Verhältnisse durchgedacht. Veranlassung morgen in die Stadt zu ziehen.

8. Verschiedenes im Concept und Mundum vorgeschoben, an die Herrn Zelter, Beuth und Meyer. Eingepackt. Um 1 Uhr in die Stadt. Die Persönlichkeiten der für heute Abend zum Thee eingeladenen Personen durchgesprochen. Zusammen gespeist. Einiges ausgepackt und geordnet. Schröns neuste meteorologische Tafeln von 1826 vorgefunden. Bey Tische Relation, wie es bey dem Theater aussehe. Besonders wurde La Roche gerühmt, daß er sich bemühe, die angenommene Maske charakteristisch durchzuführen. Fortgesetzte häusliche Einrichtung. Abends großer Thee, wo ich bis 9 Uhr gegenwärtig blieb.

9. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geheimen Ober-Finanzrath Beuth Berlin. Herrn Professor Zelter dahin. Herrn Banquier Elkan hier. – Anderes vorbereitet. Mein Sohn wegen der laufenden Geschäfte. Secretär Kräuter wegen einer der bibliothekarischen Vorkommenheiten. [68] Hofrath Vogel. Einiges von der laufenden Praxis erzählend. Mittags für uns. Nach Tische mit meinem Sohn verschiedenes Poetische durchgegangen. Beschäftigte mich mit den schottischen Balladen.

10. Schottische Balladen. Gebadet. Mit meinem Sohn Geschäftssachen. Herr Geheime Hofrath Helbig, wegen Meteorologicis. Gräfin Julie Egloffstein an meinem Porträt weiter zeichnend. Mittag Leibmedicus Vogel. Verweilte im obern Garten. Seltenes Gewitter mit Ostwind. Canzler von Müller. Ottilie, deren Schreibzeug nach England zu senden. Nachrichten von Bracebridge und deren Aufenthalt am Rhein. Ging in der Nacht ein starker Regen nieder. Das Barometer blieb auf der Mittellinie stehen.

11. Das Nächste besorgt. Notirt, was mit dem Grafen Sternberg zu besprechen wäre. Anderes besorgt und zurecht gelegt. Mittag unter uns. Nach Tische mein Sohn, von den neusten Ereignissen. Graf Sternberg kam an und meldete sich selbst. Vielfache Unterhaltung, blieb bis gegen 10 Uhr.

12. Kunst und Alterthum an Grafen Sternberg. Erhielt dagegen die Monatsschrift des vaterländischen Museums. Erhielt von der Bibliothek die Chronik des Hagek. Machte mich mit beyden bekannt. Leibmedikus Vogel. Sodann Eberwein. [69] Einige Musikalien bringend, andere vorzeigend. Einiges concipirt. Brief von Rath Grüner in Eger. Hatte Schuchardten die neuen Vorschriften vorgewiesen. Mittag für uns. Ottilie war in die Auction gegangen. Ich mochte einen Weg in den untern Garten. Die letzten Regengüsse hatten viele Feuchtigkeit gebracht. Graf Sternberg war in Belvedere geblieben. Professor Riemer, mit ihm die Zelterschen Briefe durchgegangen.

13. Das Nächste vorgenommen. Nebenstehendes:Herrn Alfred Nicolovius Berlin. Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn Geheimen Ober-Finanz rath Beuth Berlin. – Dem Buchbinder die kleine Reisebibliothek zum Ausfertigen übergeben. Secretär Kräuter, demselben das Promemoria für Rath Ludecus eingehändigt. Herr Graf Sternberg. Mit demselben die notirten und andern wissenschaftlichen Puncte besprochen. Mittag Dr. Eckermann, welcher erzählte, wie er die letzten Gewitter auf dem Ettersberge abgewartet, und was er für Bemerkungen dabey gemacht, welche allerdings bedeutend gefunden wurden. Serenissimi Schreiben von Töplitz. Auch ein Göttlingisches. Auch fuhr in den untern Garten. Verweilte daselbst bis sieben Uhr. Die Aufträge Serenissimi überlegend. Abends zu Hause. Die nächsten Besorgungen.

[70] 14. Auftrag an Schuchardt wegen des Bildes des Herzog Albert. Die Acten wegen des Löberthurms, die sich gefunden hatten, durchgesehen und das Nöthige angemerkt. Graf Sternberg, mit demselben meteorologische Unterhaltung. Besonders über die negativen Resultate. Verfügte sich derselbige mit meinem Sohn in das Fossilien-Cabinet um daselbst besonders die Flora subterranea zu berichtigen und zu rangiren. Ich blieb im Garten mit Wölfchen. Übergab John die Absendung des Villefosse und sendete an Herrn Canzler die Cartone zum ersten Band meiner Werke. Mittag für uns. Gegen Abend Herr Graf Sternberg, fuhr mit demselben in untern Garten. Sodann am Webicht hin. Abends im obern Garten, wo ich einen kleinen Thee antraf.

15. Früh böhmische Chronik. Einiges geordnet, concipirt. Das Kistchen nach Altenberg gepackt. Um 12 Uhr der junge Moltke, welcher Abschied nahm nach Wien gehend. Herr Graf Sternberg. Sodann das junge Fürstliche Paar und Demoiselle Mazelet. Herr Graf Sternberg blieb noch einige Zeit und begab sich dann nach Belvedere. Ich machte mich näher bekannt mit von Ekendahls Geschichte des Schwedischen Volks und Reichs und fand mich davon sehr zufrieden. Mittag zu vieren. Nach Tische mit meinem [71] Sohn über die gegenwärtige Hof- und Geschäftslage. Ich fuhr in Ekendahl fort zu lesen. Abends großer Thee, wobey Herr Matthisson und der durchreisende Engländer erschienen. Ersterer sprach mit Antheil von Helena und hatte sich besonders die Schlußchöre zu Herzen genommen. Überhaupt waren seine Bemerkungen, wie es einem solchen Manne geziemt, von Bedeutung.

16. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling, die Revision des IV. Bandes, Jena. Herrn Berg- und Gegenschreiber Schmid zu Altenberg. Mit Büchern. – Ekendahl fortgesetzt. Mit dem Herren Grafen Sternberg nach Tiefurt gefahren. Speiste derselbe mittags bey uns, und blieb außer einem kurzen in der Stadt abgelegten Besuche den Abend bey mir.

17. Den Brief nach Altenberg diktirt. Dem Herrn Grafen Sternberg, der mich um 10 Uhr besuchte, die kleine Reise-Bibliothek überliefert. Spazieren gefahren gegen Berka zu. Die geologische Karte von England nachher betrachtet. Zu Mittag Oberbaudirector Coudray. Professor Riemer. Rath Vogel. Abends Thee. Herr Parry als Verlobter. Frankfurter und Dessauer.

18. Les Etats de Blois zum zweitenmal gelesen. Mit Herrn Grafen Sternberg auf die Bibliothek und das dortige Cabinet. Derselbige Mittags [72] allein zu Tische. Gegen Abend Herr Canzler von Müller auch Frau von Wegner zum Thee. Nachher Familiengespräch übers Theater. Individuelle Urtheile ohne Resultat.

19. Alles Stockende vorgeruckt. Die nächsten Expeditionen theils concipirt theils mundirt. Schuchardt ging wieder an das Kupferstich-Cabinet. Buchbinder Bauer brachte den biographischen Catalog und übernahm verschiedenes. Kam von Börner in Leipzig eine Kiste mit Zeichnungen, die ich durchsah. Herr Graf Sternberg war morgens abgereist. Mit Professor Riemer ums Webicht gefahren. Sodann Zeltersche Briefe durchgegangen. – Oberlieutenant von Derschau nach Nürnberg.

20. Nebenstehendes ausgefertigt: Serenissimo mit 4 Beylagen. – Die gestern angekommenen Zeichnungen durchgesehen und ausgewählt. Herr von Bielke einen angemeldeten Russen ...... präsentirend. Von Ihro Hoheit Befinden bessere Nachricht gebend. Mittag zu vieren. Nahm die Zeichnungen wieder vor. Ingleichen den 6. Theil von Dupin, welcher so eben angekommen war. Herr Canzler von Müller über die nächsten Vorfallenheiten sich besprechend. Abends Herr Oberbaudirector Coudray, von dem Frankfurter Friedhof Nachricht und Zeichnung bringend.

21. Die Sendung an Meyer weiter gefördert. Die[73] neuen Zeichnungen weiter angesehen. Schuchardt beschäftigte sich mit Ordnung der Kupferstiche. John mit meinem Sohne Ober-Aufsichtliche Angelegenheiten. Einiges am 12. Bande der neuen Ausgabe meiner Werke. Mittag für uns. Nach Tische über den Einfluß der englischen Colonie mit meinem Sohn besprochen bey Gelegenheit des Besuchs von heute früh: Herr Parry, seine Verlobte und künftige Schwiegermutter. Dr. Eckermann. Blieb ich für mich. Nähere Betrachtung der neu acquirirten Zeichnungen. Kam ein Brief von dem Leipziger Kunsthändler Börner. Ferner ein Packet von Zelter, auch von August Hagen von Königsberg. Ging mit Wolfy in den untersten Garten. Nachher in Dupin Reise nach England die Stelle von Leuchtthürmen. – Brief an Zelter durch La Roche abzusenden.

22. Manches diktirt und vorbereitet. Hofrath Meyer. Mit ihm die acquirirten Zeichnungen durchgesehen. Das Einpacken der Mineralien für Eger und Elbogen besorgt. Rafaels Zeit und Folge, Kupfer und Zeichnungen durchgesehen. Mittag zu vieren. Dupin Voyages VI. Theil. Abends Professor Riemer. Der Wanderjahre 2. Theil angefangen. Nachher Dupin fortgesetzt. Schottische Häfen und Kanäle.

23. Einiges zu den Wanderjahren im Gefolg gestriger Beredung. Sodann The Prairie, englischer Roman[74] von Cooper. Einige Anstalten wegen Sendung der Bilder nach Dresden. Mittag Oberbaudirector Coudray und Leibarzt Vogel. Mit welchem in den unteren Garten und ums Webicht. Vorher mit Hofrath Meyer die Leipziger Zeitungen durchgesehen, die Sendung nach Dresden besprochen. Später The Prairie.

24. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geheimen Rath von Willemer, nach Frankfurt a. M. Herrn Dr. Meyer nach Preussisch Minden, verschiedenes in einem Packet gesendet. – Professor Goebel von Jena. Demoiselle Seidler Urlaub nehmend. Die Wanderjahre bedacht, den ersten Theil des englischen Romans ausgelesen. Zu bezahlende Rechnungen geordnet. Bey Tische zu dreyen. Mein Sohn war bey der Tafel-Loge. Zweyter Theil der Prairies. Abends mit Ulriken und Wolfy spazieren gefahren. Herr Canzler war vor Tische bey mir gewesen; und referirte von Dornburg. Walther war heute daselbst zum Geburtstag des Prinzen Carl.

25. Den 2. Theil der Prairies geendigt. Beschäftigt mit den Wanderjahren. Eine Sendung an Lieber abgeschlossen und eingepackt. Mehrere Zahlungen geleistet. Kam ein Kästchen von Berlin. Gräfin Julie schickte Knebels Porträt. Die Jenaischen Tagebücher durchgesehen und ihre Verdienste beurtheilt. Unterzeichnet auf die lithographirten [75] Musterwerke. Mittag für uns. Nach Tische Betrachtung der neuen Zeichnungen. Abends mit Fräulein Ulrike und Wölfchen nach dem Garten gefahren. Später Dupins Reise nach England.

26. Einiges zu den Wanderjahren. Wegen der Abfuhre des Bildes einiges weiter besorgt. Kam Secretär Müller eben deshalb. Hofbildhauer Kaufmann das Basrelief besprechend. Geheime Hofrath Huschke Nachricht von Ihro Königlichen Hoheit Befinden bringend. Hofrath Vogel, Nachricht von Serenissimi gutem Befinden. Andere obwaltende Krankheiten besprechend, über das Berkaer Bad und das Fest vom vergangenen Sonntag. Frau von Pogwisch von Dornburg angekommen. Sie speiste Mittag mit uns. Mein Sohn in Belvedere. Ottilie bey Herrn von Seebach, wo Frau von Mellish angekommen war. Ich überdachte eine neue Einrahmung der Zeichnungen. Abends Professor Riemer. Wir gingen den Anfang des Manns von 50 Jahren durch. Las den Cooperschen Roman bis gegen das Ende und bewunderte den reichen Stoff und dessen geistreiche Behandlung. Nicht leicht sind Werke mit so großem Bewußtseyn und solcher Consequenz durchgeführt als die Cooperschen Romane.

27. Endigte die Prairies. Brachte vieles vorwärts. Färber von Jena meldete sich. Ich hatte gebadet. [76] Mittag Dr. Eckermann, welchem die schottische Ballade mittheilte. Fuhr allein spazieren ums Webicht und nach Neuwallendorf. Abends Herr Oberbaudirector Coudray, der von einer Expedition mit dem Hofrath Burgemeister Schwabe zu erzählen wußte. War das große Jagemannische Gemälde des Herzog Albert durch Fuhrmann Stachelrott nach Leipzig abgegangen.

28. Überlegung und Arbeiten zu den Wanderjahren. Herr Maxwell sein Stammbuch überreichend. Mittag für uns. Mit Fräulein Ulrike in den untersten Garten, wo wir bis sieben Uhr blieben, in dem oberen aber nachher Ottilie und Eckermann antrafen. Ethnographisches Archiv 34. Bandes 2. Heft. Missions-Reise durch Hawaii, eine der Sandwichs-In seln.

29. Die gestrige Lectüre fortgesetzt. Nebenstehendes: Billet an Herrn Soret bey seiner Abreise nach Genf, drey Jubiläums-Medaillen mitgegeben.Herrn Geheimen Rath von Willemer, Empfehlung durch Eberwein. – Einiges für die Folge diktirt. Nachricht von Reinhard wegen der Stossischen Sammlung. Madame Chambers Schwester des Herrn von Mellish mit Herrn General von Seebach, und ihre Nichten, die Fräulein Mellish. Mittag für uns. Nach Tische die Branischen Hefte. Gegen Abend Professor Riemer. Fuhren an den Wanderjahren fort.

[77] 30. Die Correctur der dritten Sendung meiner Werke weiter gefördert, und einigen Nachtrag zu der zweyten gefördert. Branische Hefte. Mittag Professor Riemer und Rath Vogel.

Juli

1. Vorbereitung zum Vierteljahrsabschluß. Einiges concipirt. Mittag zu vieren. War Frühstück im untern Garten gewesen. Hatten mich Herr Staatsminister von Frisch und Frau Oberkammerherrin besucht. Nach Tische zu meinem Sohn in das Fossiliencabinet. Was zur Flora subterranea gehörig mit ihm durchgegangen. Mit Wölfchen ins Webicht, nachher im untern Garten. Spät zurück noch einiges von Dupin.

2. Nebenstehendes absolvirt: Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn Professor Matthäi nach Dresden. – Vorbereitet ein Schreiben an Professor Marx nach Braunschweig. Nähere Betrachtung der Zeichnung des Manna. Erneuerung der Hefte fürs nächste Vierteljahr. Secretär Kräuter. Einige Zahlungen vorlegend. Madame Chambers mit ihrer jüngsten Tochter und General von Seebach, erstere Abschied nehmend. Mittag zu vieren. Fräulein Ulrike bereitete sich zur Abreise. Nach Tische Lechners Verzeichniß von Kunstwerken und Kuriositäten. Augustin Venezians Manna nach Rafael. Gräfin Julie das [78] kleine Brustbild der regierenden Frau Großherzogin vorweisend. Herr Canzler von Müller. Wir brachten Ottilien zu Seebachs. Fuhren ums Webicht. Holten Sie wieder ab. Madame Chambers nahm nochmals am Wagen Abschied. Auch Frau von Spiegel. Erwähnung einiger Rezensionen in den Berliner Jahrbüchern.

3. An der Correctur der nächstfolgenden Bände meiner Werke, sowie an der Übersicht des Ganzen gearbeitet. Mr. L. John Vigoureux eingeführt durch Münderloh. Februar der genannten Jahrbücher, von Gagern betreffend und Johannes Müller in Bonn. Herr Skinner Abschied nehmend, welcher seinen Eleven Herrn Michelson nach England zurückführt. Mittag zu drey. Fräulein Ulrike war mit Frau Gräfin Henkel nach Carlsbad gefahren. Nach Tische die römische und bolognesische Schule durchgegangen. In Bezug auf die neu angekommenen Zeichnungen. Abends Professor Riemer. Einiges Rhythmische zur Achilleis. – Herrn Artaria und Fontaine nach Mannheim. Herrn Johann Jakob Lechner, Antiquar nach Nürnberg.

4. Nebenstehendes: An Färber autorisirte Quittung. – Die Revision meiner Werte durchgesehen. Was zu thun sey bedacht. Das Grundexemplar nochmals im Ganzen revidirt. Secretär Kräuter, die Mißverhältnisse der Großherzoglichen Schatullrechnungen,[79] besonders was das Bibliothek-Capitel betrifft, durchsprechend. Ich nahm die eingehändigten Papiere zu den Acten, ajustirte diese und diktirte einen Aufsatz wegen der Theilnahme an den Lesegesellschaften und sonst. Mittag Dr. Eckermann. Abends mit den Enkeln im Garten.

5. Durchgedacht und vorbereitet das Nächste. Gleichzeitig bedeutender Menschen Porträte und Handschriften französisch. Rheinländische Aussichten lithographirt. Nachrichten der Krankheit des Rath Ludecus. Erbgroßherzog eine halbe Stunde zum Besuch. Mittag zu dreyen. Mit meinem Sohn über Herrn von Schweinichen und dessen Herrn, den Fürsten von Liegnitz. Mit Wölfchen in den untern Garten und dann am Webicht hin. Oberbaudirector Coudray, die Restauration des Wielandischen Grabs zu Oßmannstedt referirend und zeigend. Herr Canzler von Müller, Dr. Eckermann. Letzterer blieb länger, so Unterhaltung über Byrons Talent. Altes wiederholt, Neues bemerkt.

6. Mehrere Concepte dictirt. Manches zur Absendung vorbereitet. Die neusten Blätter des Globe gelesen. Mittag zu drey. Nach Tische mit meinem Sohn Zedlers Artikel über Liegnitz gelesen, und jene seltsamen Verhältnisse nochmals durchgesprochen. Abends mit Professor Riemer [80] spazieren gefahren. Sodann einiges an der Achilleis emendirt. Durch den Kometensucher den Mond gesehen.

7. Nebenstehendes fortgeschafft: Herrn Handelsmann Carl nach Jena, das Kästchen mit den Elfenbeinen noch Nürnberg. An Frau von Spiegel das kleine Portefeuille zurück. – Anderes vorbereitet. Dr. Weller, Nachricht von Jena bringend, daß Bergrath Lenz nicht ganz wohl sey. Mittag Ober- Consistorial-Rath Schwabe. Leibmedicus Vogel. Professor Riemer. Die bisherige Amtsführung des Erstgenannten besprochen. Hofrath Meyer. Verschiedenes wegen Liebers Aufenthalt in Dresden. Vergleichung einiger Zeichnungen und Kupferstiche. Mit Wölfchen in den unteren Garten. Sodann ins Webicht. Abends die neusten Stücke des Globe. Einführung der Censur in Frankreich.

8. Nebenstehendes: Serenissimo nach Töplitz. Herrn Geheimen Rath Sömmering nach Frankfurt a. M.Schrön nach Jena. Herrn Schmidmer nach Nürnberg. – Die neusten Stücke des Globe. Einiges concipirt und umdiktirt. An die Wanderjahre gedacht. Rath Vogel, über einen neuen Begriff der Semiotik. Mittag zu dreien. Nach Tische Herr Landesdirections-Rath Töpfer, welcher sehr hübsche Gedanken über das mehr oder weniger Interesse [81] an den vorkommenden Geschäften vorbrachte. Fuhr allein nach dem untern Garten. Kam Herr Oberbaudirector Coudray. Mit welchem ich ums Webicht fuhr. Zu Hause ließ ich ihn die Rezension des neuen französischen Stücks: Dreißig Jahre oder Der Spieler lesen. Es ward über La Roches Auftreten in Berlin gesprochen.

9. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Dr. Ernst Schubarth Hirschberg. – Waren die Pasten der Stossischen Sammlung von Berlin gekommen. Beschäftigte mich damit. Alles glücklich und gut angelangt. Herr Cunningham von Boston, hatte in Göttingen studiert. Mittag mit Ottilien. Mein Sohn war mit Geheimen Rath Schweitzer nach Dornburg gefahren. Gegen Abend Herr Canzler von Müller und Dr. Eckermann. Mancherlei besonders über die neuen französischen Zustände. Ich fuhr fort die Stossische Sammlung näher zu betrachten.

10. Nebenstehendes: Herrn Alfred Nicolovius, inliegend ein Brief an Herrn Reinhard, nach Berlin.Herrn Banquier Elkan hier. – Ein Brief von Nicolovius war angekommen. Ich überdachte die Angelegenheit noch einmal. Antwortete gleich und besorgte für jetzt und künftig alles. Überlegung was zunächst an Carlyle zu schreiben wäre, nebst einigen andern Angelegenheiten. Gedanke wegen einer Karte zu dem Zug [82] der Kinder Israel mit Froriep zu Bestechen. Die Leipziger Kupferstiche noch einmal durchgesehen. Mittag zu drey. Nach Tische mit meinem Sohn Ökonomica, auch dasjenige was auf gestriger Fahrt begegnet recapitulirt. Landesdirections-Rath Töpfer. Nachricht gebend, wegen des Berliner Journale. Professor Riemer von Belvedere kommend. Wir gingen in dem Mann von 50 Jahren weiter.

11. Einige Stücke des Berliner Literaturblatts durchgesehen. Schema wegen der Stossischen Sammlung. Ingleichen wegen eines Schreibens an Carlyle nach Edinburgh. Fortgefahren in Betrachtung der Stossischen Sammlung. Mittag Dr. Eckermann. Las derselbe Immermanns Rezensionen in der Berliner Literaturschrift. Unterhaltung über diesen philosophisch-phantastischen Unfug. Fuhr mit mir spazieren. Wollte nachher weiter lesen, ward aber ungeduldig über den breiten hohen Wortschwall. Hofrath Meyer, die Gemmenabdrücke mit ihm durchgesehen. Unterhaltung darüber. In von der Hagen Tausend und einen Tag, das Märchen von Turandot; tröstend über den Kleistischen Unfug, und alles verwandte Unheil. Wie wohlthätig ist die Erscheinung einer gesunden Natur nach den Gespenstern dieser Kranken. – Nach Jena die alten Ausleihebücher der Bibliothek.

[83] 12. Nebenstehendes: Herrn Reichel nach Augsburg. Enthaltend die Zustimmung zu der veränderten Bände-Eintheilung. An Leibarzt Vogel, das halbjährige Honorar. – Brief an Carlyle, ins Reine diktirt. Sonstiges in Betracht gezogen.

13. Beschäftigung mit der abgeänderten Eintheilung meiner Werte. Nach Belvedere Ihro Kaiserlichen Hoheit meine Aufwartung zu machen. Bey Bildhauer Kaufmann das angefangene Basrelief zu sehen. Mittag zu drey. Walther spielte sodann einige kleine Stücke auf dem Flügel. Stossische Gemmen. Abends Professor Riemer einiges an den Wanderjahren.

14. Einiges Einzelne. Nebenstehendes wurde expedirt: An den Rentamtmann Müller, Quittung der Oberaufsicht, Jena. An den Cammer-Centralkassen-Controleur Hoffmann, desgl. An Herrn Professor Göttling, Quittungen und anderes, Jena. An Herrn Professor Huschke, desgl. dahin. Das Vermehrungsbuch des anatomischen Museums. Herrn Dr. Meyer dahin, Quittung von Monat Juni. An Dr. Schrön, die Schlüsseln zum Theodoliten. Herrn Professor Wahl, Quittung. Herrn Dr. Weller, alte Tagebücher. Herrn Alfred Nicolovius, 10 Preussische Thaler nach Berlin. – Um halb 12 Uhr zur Frau Großherzogin. Fand daselbst den kleinen Prinzen. Kam auch der [84] Erbgroßherzog. Zu Hause die Expeditionen weiter besorgt. Mittag die Herrn Weichard, Vogel und Riemer. Ich ging in den untersten Garten, und war gegen 7 Uhr zurück. Herr Canzler von Müller Nachricht einer Sendung von Mayland bringend. Begebenheit durch eine Mittheilung Graf Sternberg in Halle entsprungen. Fortgesetztes Lesen der Tausend und einen Tag.

15. Vielfaches Einzelne besorgt. Rezensionen der Berliner Jahrbücher. Landesdirections-Rath Töpfer die letzten Hefte bringend. Im Gartenhaus einiges zu Benamsung der böhmischen Mineralien. Der junge Maler Durst, von Knebeln empfohlen. Seine Angelegenheit konnte mir nicht ganz klar werden. Mancherlei bedacht wegen des Albums der Prinzessin und der Sendung nach Paris. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Gegen Abend in den untern Garten. Ich fand Eckermann nach meiner Zurückkunft. Las die Nachricht über die Koreischen und Mexicanischen Bergwerke in dem British Chronicle. Eckermann las die Lebensbeschreibung der Autoren von Carlyle. – Herrn Alfred Nicolovius Berlin.

16. Vielfaches concipirt und vorbereitet. Nachher Einpackung der Gemälde nach Dresden durch den Tischler. Schwerdgeburth wegen der Abbildung[85] von Belvedere. Herr Swift Abschied zu nehmen. Frau von Knebel nach einer langen Krankheit sich wieder anmeldend. Professor Wolf von Hamburg lithographirte Blätter bringend. Mittag zu dreien. Manzonis Roman angefangen. Abends mit Ottilien und Walther in den untern Garten. Kam Herr Canzler von Müller. Ging mit uns nach Hause und theilte verschiedenes Bedeutende mit. – Herrn Accessist Assall nach Jena.

17. Manches zur nächsten Absendung vorbereitet. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Obrist Verlohren nach Dresden, verschiedene zu restaurirende Gemälde. – Die Büste der Madame Holtei ward ausgepackt. Ich erhielt eine merkwürdige frauenzimmerliche Äußerung über Helena. Übersetzungen des Sophokles von Solger und Thudichum. Manches auf Griechenland Bezügliche. Mittag zu dreyen. Manzonis Roman fortgesetzt. Abends Professor Riemer, an den Wanderjahren fortgefahren.

18. Nebenstehendes: Herrn Major von Knebel nach Jena. Herrn Börner nach Leipzig mit Rechnung der behaltenen Kupfer. – Roman von Manzoni. Frau Großherzogin um halb 11 Uhr. Vorgewiesen die neusten Hefte der Contemporains. Einige Munda. Erster Band des Romans fortgesetzt. Mittag Dr. Eckermann. Blieb derselbige [86] nachher und fuhr mit in den Garten. Auf dem Heraufwege begegneten wir Canzler von Müller. Mancherley Mittheilungen desselben. War das Manna von Augustin Veneziano angekommen. Brief von Ampère aus Norden.

19. Manzonis ersten Theil geendigt. Des Herrn Canzlers Exemplar nach Berlin. Kam das Basrelief von Bacchus, Faun und Faunin von Berlin an. Ingleichen eine Sendung von Gerhard aus Leipzig. Mittag Herr Geheime Rath Schweitzer. Nach Tische mit demselben über verschiedene Geschäfte. Fuhr allein in den Garten. Sog weiter in Manzonis Geschichte. Ging allein zurück. Bis in die Nacht das Lesen fortgesetzt. – Herrn Geheimen Staatsrath Streckfuß nach Berlin, 1. Band Manzonis Roman.

20. Das Acten-Fascikel wegen des Großherzoglichen Auftrags die aus der Schatulle anzuschaffenden Bücher betreffend. Gute Nachrichten von Belvedere. Herrn Beuths Brief überdacht. Manzoni. Das Kästchen nach Edinburgh gepackt. Mittag für uns. Las fort in Manzonis Geschichte. Gegen Abend holte Professor Riemer ab, fuhr mit ihm ums Webicht; nachher singen wir ein Kapitel in den Wanderjahren durch. – An Herrn Palmaroli nach Dresden im Namen des Hofrath Meyer.

21. Nebenstehendes: Herrn Friedrich Carl nach[87] Jena, 5 rh. 7 gr. 9 Pf.. Herrn Major von Knebel, Vorrede zu Manzoni, dahin.-Manches vorbereitend, diktirt und eingepackt, auch über die neue Ordnung der Werke nachgedacht. Canzlist Ehnlich wegen Abschrift der Tabelle, die Tonlehre betreffend. Schwerdgeburth die Zeichnung von Belvedere bringend. Mittag Professor Riemer und Hofrath Vogel. Ersterer blieb nach Tische etwas länger. Abends Hofrath Meyer, fuhr alsdann mit Wölfchen in den Garten. Ich las Manzoni, der Knabe Tausend und einen Tag und schrieb sich die schweren Namen in eine Schreibtafel. Kam mein Sohn dazu. Ging mit dem Kinde nach Hause. Kam Dr. Eckermann. Ich sprach mit ihm über Manzonis Arbeit.

22. Nahm den Faust vor. Besorgte Nebenstehendes:Herrn Christian Parish & Comp. nach Hamburg, Bücher an Herrn Carlyle nach Edinburgh. – Das Kind schrieb die gestrigen Namen ins Reine. Protestantischer Geistlicher aus Magdeburg. Gruß und Packet von Herrn von Niemeyer bringend. Frau von Wolzogen, welche sich sehr freymüthig und einsichtig über die Helena erklärte. Herr Périer eingeführt von Herrn von Stein. Mittag Dr. Eckermann und Oberbaudirector Coudray. Besonders die Schwefelabgüsse der Napoleontischen Münzen betrachtet. [88] Herr Canzler von Müller, verschiedene Nachrichten bringend. Auch das neuste Heft der Einsiedler von Herrn von Gagern. In den Garten gefahren mit meinem Sohn. Überlegung und Übereinkunft wegen gewisser fortzusetzenden Sammlungen. Das von Gagernsche Heft.

23. Nebenstehendes: Herrn Parish nach Hamburg, Ankündigung des Gestrigen. Herrn Geheimen Finanzrath von Beuth, nach Berlin. – Das von Gagernsche Heft. Sonstiges vorbereitet. Dr. Röse, Verfasser des Herzoglich Bernhardischen Lebens. Mittag für uns. Ward viel von den Vorstellungen und Taschenspielereyen der Bude am Schießhause erzählt. Die supplementären Kasten der Schwefelabdrücke durchgesehen. Die Broschüre über die letzte ministerielle Veränderung in England einzeln abgedruckt als Inhalt der verbotenen Stücke des Globe. Fuhr mit Wölfchen in den untern Garten. Las den Globe rückwärts die bisher überschlagenen Rezensionen. Abends Dr. Eckermann. Sodann Herr Canzler. Den incidenten Punct erzählend, der sich unvermuthet in der Angelegenheit von Waltershausen hervorgethan hatte.

24. Den dritten Band Manzoni ausgelesen. Manches beseitigt. Wölfchen schrieb die gestern Abend verzeichneten Namen ab. Essai historique sur la révolution de Paraguay. Anderes vorbereitet. [89] Mittag für uns. Nahmen nach Tische die Napoleontischen Schwefel. Ich las weiter in der Geschichte von Paraguay. Abends Professor Riemer. Einiges an den Wanderjahren. Doch auch anderes durchgesprochen und vergangener Zeiten gedacht. Später Wölfchen den ich zu unterhalten suchte.

25. Geschichte von Paraguay. Einiges in Oberaufsichtlichen Sachen. Anderes die neue Ausgabe betreffend. Auch das Hauptwerk nicht versäumt. Sendung von Canzler von Müller, angleichen von Förster. Elkan 50 rh. in Berlin ausgezahlt restituirt. Ingleichen 30 rh. an Herrn Oberbaudirector Coudray wegen der Napoleontischen Schwefel. Mittag Dr. Eckermann. Försterische Anzeige der Helena. Untergeschobene dalmatische Gedichte. Mit Wölfchen in den untern Garten. Hofrath Vogel von Frau von Heygendorf kommend, welche sich besser befand. Abends im Garten mit Kindern und Enkeln.

26. Nachrichten von Paraguay abgeschlossen. Kam eine Sendung von Hofrath Hirt: Geschichte der Baukunst 3. Band. Auch Die Umgebung von Nürnberg, ein Taschentuch. Gebadet. Förstersches Gedicht nach Belvedere. Mittag zu drehen. Die Sendung von Hirt näher angesehen. Eine andere erhalten von Herrn von Rühl durch Matthisson. Abends allein in den unteren Garten. Später [90] Wölfchen zu Liebe einiges Kindische. – Herrn von Cotta nach Stuttgart.

27. Den reparirten Abguß der Berliner Terracotta von Kaufmann zurück. Schreiben an Ulriken. Einiges in von Rühls ägyptischer Geschichte. Herr von Matthisson. Mittag zu zweyen. Mein Sohn speiste in Belvedere. Nach Tische Herr Canzler. Auch Herr Oberbaudirector Coudray. Ich hatte in Herrn Rühls ägyptischer Geschichte gelesen und die Karten nachgesehen. Ausstellung und Bewunderung des Bacchischen Basreliefs. Professor Riemer. Einiges an den Wanderjahren.

28. Nebenstehendes: An Fräulein Ulrike von Pogwisch nach Carlsbad. – Einiges am Hauptgeschäft. Hofbildhauer Kaufmann, wegen einiger Behandlung des Basreliefs. Setzte die ägyptische Geschichte des Herrn von Rühl fort. Mittag Gäste: von Matthisson, von Müller, Vogel und Eckermann. Blieben einige Zeit nach Tische. Gegen Abend der von Zelter angemeldete Königl. Preußische Geheime Rath Zschock mit Gemahlin und Tochter.

29. Die Enkel waren aufs Land gefahren. Behandelte ich das Hauptgeschäft. Kamen Gypsabgüsse von Fossilien gesendet von Sömmering. Meines Sohnes Münzschrank war angekommen und zum Theil eingeräumt. Helena als Syrene, Epigramm. [91] Mittag für uns. Gegen Abend in den untern Garten. Dr. Eckermann.

30. Befand mich beym Aufwachen nicht wohl und brachte den Tag meist unthätig hin, doch war der Hauptzweck nicht versäumt. Serenissimus kamen früh von Reiseereignissen und sonstigem unterhaltend. Die Kinder abwechselnd. Abends Dr. Eckermann. Von der Matthisson'schen Vorlesung erzählend.

31. Erhielt die Erläuterungs-Tafeln zur vergleichenden Anatomie 2. Heft. Verschiedene Geschäftsangelegenheiten. Einiges ins Reine geschrieben. Ottilie erzählte verschiedene Hof- und Stadtgeschichten. Bauer brachte das Stammbuch und Manzonis poetische Werke. Mittag zu dreyen. Nach Tische Herr Canzler. Sodann Herr Professor Riemer. Einiges an den Wanderjahren. Später Herr Oberbaudirector Coudray. Theilnehmend von Helena sprechend.

August

1. Das Hauptgeschäft vorgeschoben. Mehrere Briefe vorbereitet. Chinesische Jahrszeiten supplirt. Anderes aus dem Bleystift mit Tinte fixirt. Buchbinder Bauer brachte einiges. Nahm 6 Exemplare der Werke mit. Von der Bibliothek die Münchner Akta wegen des Sömmeringschen Pteropus. Mittag Dr. Eckermann. Die vier Erlasse an Sömmering, [92] Hirt, von Rühl und Carus weiter durchgedacht. – Ein Exemplar meiner Werke an Coudray. Die Stammbücher zurück nach Belvedere. Herrn Carl Mylius Franckf. am Mayn.

2. Die von Artaria angekündigten Fortsetzungen durchgedacht und überlegt, indem ich mir die vorhergehenden beyschaffen ließ. Anderer gefördert. Herr Canzler von Müller, Pölchau von Berlin. Gespräch über Verdienste des Musiklehrer Laugier. Wurden einige Medaillen eingehändigt. Der Engländer Herr Brown. Ein feiner Mann. Herr Oberbaudirector Coudray mit dem Architekten Zanth, welcher die Hefte über Sicilien vorlegte, auch vieles von seiner Expedition dorthin in Gesellschaft des Herrn Hittdorff erzählte. Mittag Herr Landesdirections-Rath Töpfer. Nach Tische Herr Hofrath Vogel, der von Herrn von Müffling zurückkehrte und von dessen bessern Befinden Bericht abstattete. Abends im Garten. Mein Sohn erzählte einige Abenteuerlichkeiten der nächstvergangnen Zeit.

3. Fortgesetzte Betrachtungen über die Artariaschen Hefte. Secretär Kräuter deshalb diktirt und Akten ajustirt. Herr Canzler von Müller mit Herrn von Löw, Enkel der Frau von Diede. Mittag Herr Dr. Schütz, welcher von Carlsbad und Töplitz erzählte. Blieb für mich, und bearbeitete manches Einzelne.

[93] 4. Briefe diktirt an Schuchardt. Sodann das Hauptgeschäft verfolgt. Nebenstehendes absolvirt: Herrn E. Mylius nach Frankfurt a. M., Bücher nach Mayland bestimmt. – Im Globe das Leben von Belzoni und Manzonis Roman. Mittag die Herren Coudray, Vogel, Riemer. Nach Tische Hofrath Meyer. Coudray blieb, und ich fuhr Abends mit demselben ums Webicht und im Garten am Park.

5. Die Acten wegen des Großherzoglichen Bücherauftrags. Schmeller meldete seine Ankunft. Brief von Banquier Parish aus Hamburg, daß die Sendung an Carlyle nach Leith abgegangen. Auch ein Schreiben von Herrn Soret. Mittag Fräulein Pallard, welche von Jena gekommen war. Ich fuhr später durchs Webicht. Vor Tisch war Dr. Eckermann dagewesen und las chromatische Correspondenz. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Einiges von Ems mittheilend. Von Gräfin Egloffstein und Töchtern.

6. Brief von Nicolovius und Sendung. Elfenbein-Profil von Gerber aus Berlin. Russischer Staatsrath Turgenjeff. Briefe und Packete bringend von M. Jullien de Paris, auch Herrn Staatsrath Schultz aus Ems. In dem Buche von Herrn Jullien gelesen. Besuchte mich Herr Geheime Hofrath Helbig. Seine Anstellung bey der Schatulle anzeigend. Herr Major von Germar [94] von seinem Aufenthalt in Böhmen erzählend. Schmeller produzirte drey gezeichnete Porträte von Merseburg. Mittag zu dreyen. Abends mit Wölfchen spazieren gefahren.

7. Befand mich nicht wohl. Arbeitete aber mit Schuchardt. Wartete der Frau Großherzogin auf, legte mich aber sogleich ins Bett. Abends Professor Riemer.

8. Blieb ich im Bette. Die Rechnung Schmellers wurde abgethan. Dr. Eckermann, welcher mit den Kindern speiste. Herr Hofrath Meyer. Später Oberbaudirector Coudray, zuletzt Herr Canzler. – Herrn Rector Müller nach Friedberg, die Claudine abgesendet.

9. Das Versäumte nachgeholt und das Nothwendigste expedirt. Demoiselle Seidler war zurückgekommen und holte den Museumsschlüssel. Schmellers Berechnung autorisirt. Nebenstehendes: Herrn Soret nach Genf. – Erhielt ein Schreiben von Bartholdy mit der Beschreibung des Museums seines verstorbenen Anverwandten in Rom. Die Akten des neuen Bibliotheks-Auftrags ajustirt. Mittag speisten die Enkel mit. Nachher Museo Bartholdiano. Abends im Garten. Oberbaudirector Coudray, nachher Canzler von Müller.

10. Manches Zurückgebliebene expedirt. Absendungen eingeleitet. Nebenstehendes: Serenissimo. Bericht [95] wegen Buchhändler Wagner in Neustadt a. O. – Aushängebogen der Reise des Herzogs Bernhard mitgetheilt. Abgelehnte Besuche. Mittag für uns. Ich überlegte die Bücherangelegenheit in Bezug auf die Schatulle. Abends Professor Riemer. Wir gingen einige Concepte durch.

11. Schuchardt mundirte mehrere Briefe. Das Hauptgeschäft gefördert. Canti Carnascialeschi nach langer Zeit wieder angesehen. Herrlichstes Denkmal der florentinischen Epoche und Lorenz Medicis. Mittag Professor Riemer und Hofrath Vogel. Nach Tische Hofrath Meyer. Legte ihm die auf Blech gemahlten alten Fürsten vor. Abends fuhr ich mit den Kindern ums Webicht und im Garten. Herr Oberbaudirector Coudray zeigte Risse vor zu einem kleinen Hause in Belvedere für den jungen Prinzen. Zeitig zu Bette.

12. Mehrere Expeditionen. Die Actenfascikel wegen der Schatullangelegenheit ajustirt. Das Weitere vorbereitet. Mittag aßen die Kleinen mit. Herr Canzler von Müller. Nachher Dr. Eckermann. Letzterer zeigte gar schön, wie er die Farbenangelegenheit geistreich behandelt. – Herrn Geheimen Rath Sömmering nach Frankfurt a. M. Herrn Hofrath Hirt Berlin.

13. Abschrift an Ihro Königliche Hoheit den Kronprinzen. Besuch von Herrn Geheimen Hofrath Helbig. Kam das angekündigte Porträt von [96] Begas an, glücklich in der Hauptsache. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Fuhr fort in den florentinischen Gedichten zu lesen, auch die übrigen vielfachen Sendungen zu betrachten. Herr Kanzler von Müller. Der Tod des Ministers Canning beschäftigte das ganze Publicum wie billig. Oberbaudirector Coudray. Brachte ausgezeichnete Gartenhäuschen, Grundriß und vollständige Entwickelung. – Bericht wegen der Bibliotheks-Angelegenheit mit den Akten.

14. Zeichnungen zu dem Bartholdyschen Museum von einem Durchreisenden. Herr La Roche von Zelter Gruß, Brief und einige Münzen bringend. Vorläufige Concepte einiger Briefe. Nebenstehendes expedirt: Ihro des Kronprinzen von Preußen Königliche Hoheit nach Berlin. Herrn Generalmajor von Rühle, wegen der ägyptischen Sendung, dahin. Herrn Professor Zelter, inliegende Karte für Mendelssohn Bartholdy, dahin. – Mittag zu dreyen. Fernere Betrachtung der heute früh erhaltenen Zeichnungen. Durchsicht des Catalogs, was allenfalls für Abbildungen noch wünschenswerth seyn möchten. Abends Professor Riemer, einige Concepte durchgegangen.

15. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geh. Oberregierungsrath Streckfuß nach Berlin. Herrn Banquier Elkan hier. – Anderes vorgearbeitet.[97] Kam eine Sendung unter Kreuzband von Augsburg. Aushängebogen des siebenten und neunten Bandes. Herr Geh. Hofrath Helbig wegen Remuneration eines jungen Mechanikers, Landskindes, gegenwärtig in Paris. Mittag Dr. Eckermann. Die Enkel. Hofrath Meyer. Abends Madame Vogel, Schottländerin, welche die Reise nach Brasilien gemacht hatte.

16. Vieles mundirt und zum Absenden vorbereitet. Die jungen Herrschaften. Mittag mit der Familie. Nach Tische Hirts Geschichte der Baukunst, die Landhäuser des Plinius angesehen. Kamen dazu Herr Oberbaudirector Coudray. Über die neue Rückwendung der Franzosen aus einer genialisch frey geregelten Baukunst zu dem römischen Geschmack und zu den fünf Ordnungen des Vignola. – Herrn Börner nach Leipzig, Kiste mit Kupfern, ist den 18. August abgegangen. An Herrn Reichel nach Augsburg.

17. Mehrere Briefe abgeschlossen und mundirt für morgen. Auszug und Übersetzung im Globe. Das Nibelungen Lied übersetzt von Simrock. Decret für Commissionsrath Wagner in Neustadt ward insinuirt. Mittag die Familie. Nach Tische Hirts Geschichte der Baukunst 3. Theil. Herr Canzler von Müller. Nachher Professor Riemer. Mit demselben die neue Melusine gelesen.

18. Nebenstehendes: Ihro Königlichen Hoheit [98] nach Belvedere, Mejers deutsche Sprachlehre. Herrn Börner nach Leipzig. Herrn Professor Hegel nach Berlin. Herrn Professor Zelter, dahin. Herrn Dr. Carus nach Dresden. Herrn Geheimen Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Johann Jakob Lechner nach Nürnberg. Herrn Commerzien Rath Wagner nach Neustadt an der Orla. – Anderes vorbereitet. Simrocks Nibelungen Lied bedacht. Frau Hofrath Voigt und Schwester von Frankfurt. Mittag die Herren Helbig, Voigt von Jena und Weller. Ich fuhr in den untern Garten. Später Eckermann. Wir besprachen Chromatika.

19. Einiges geordnet und disponirt. Die Nibelungen von Simrock. Blättchen geschrieben. Kunst und Alterthum an Herrn von Müffling. Mittag Familie. Kupferstiche und Zeichnungen geordnet. Hirts Baukunst 3. Theil. Die Fora, Markt- und Handelsplätze der Griechen und Römer.

20. Nibelungen Lied. Briefe entworfen. Engländer wurden gemeldet. Mittag Familie. Spazieren gefahren mit den Engländern. Abends Dr. Eckermann, welcher die auf den Regenbogen bezüglichen Versuche einsichtig und glücklich verfolgt hatte.

21. Nibelungen Lied. War in Belvedere die Confirmation der Prinzeß Auguste. Einiges zu den [99] allegorischen Festbildern. Brief von Walter Scott, gesendet durch Gustav Schnell, Kaufmann zu Königsberg. Mittag mit der Familie. Sodann einiges geordnet. D'Altons Cetaceen, seines Sohnes strausartige Vögel. Pferde von Kuntz. Abends Professor Riemer. Die Wanderjahre. Dann die neue Sirene. – Operntext an Remde zurück. Gli Sposi Promessi 2. Theil an Streckfuß nach Berlin. Billet an Herrn Hofrath Meyer nach Belvedere.

22. Contes Chinois 1. Theil. Einiges geordnet und zurecht gestellt. Frau Großherzogin. Manches vorgewiesen. Die chinesische Pfauenfeder war angekommen. Herr von Conta wiederkommend von einer Landreise. Herr Frommann jun. mit einem Freunde, Advokaten Stüve aus Oldenburg. Gruß von Herrn Abeken. Becher von Rubinglas. Contes Chinois fortgesetzt. Dr. Eckermann. Blieb nach Tische, wurden Chromatika durchgesprochen. Fuhr mit ihm ums Webicht. Wir so besuchten Abends mei nen Sohn bey den Fossilien. Kam Rath Vogel dazu. Abends chinesische Märchen.

23. Jenaische Tagebücher vorgenommen. Störungen aller Art. Nebenstehendes: Herrn Aloys Büssel nach Amberg in der Ober Pfalz. – Vortrag meines Sohns in oberaufsichtlichen Angelegenheiten. Concepte und Munda. Frau Erbgroßherzogin [100] und Prinzeß Auguste, Abschied nehmend vor Ihro Abreise ins Carlsbad. Dazu Herr Erbgroßherzog. Brief von Fräulein Ulrike war angekommen. Die Stammbücher nach Belvedere an Hofrath Meyer adressirt. Mittag Töpfer, Landesdirections-Rath. Nach Tische Canzler von Müller. Wurden die Jenaischen Tagebücher produzirt. Letzterer fuhr mit ums Webicht. Abends Chinesische Märchen von Remüsat.

24. Über die Tagebücher Aufsatz zur Verordnung. Buchbinder Bauer, den glücklich aufgezogenen Mark Anton bringend, auch die Tabelle der Tonlehre. Zwey Hallische Studirende. Herr Präsident von Ziegesar mit einem Auftrag von Ihro Kaiserlichen Hoheit. Sendung von Hofrath Meyer, wichtige Mittheilung. Mittag Familie. Chinesische Erzählungen. Zeichnungen und Steindrücke durchgesehen.

25. Schreiben des Herrn von Lindenau an Serenissimum. Besuch von Herrn Dr. Parthey. Laugiers Porträt von Herrn Georg Pölchau. Mittag die Herren von Conta, Meyer, Vogel, Parthey und Eckermann. Wurde viel von und über Dr. Parthy's Reisen von Ägypten und Syrien gebrochen. Nach Tische verschiedene Mittheilungen. Abends mit Ottilien spazieren gefahren. Mitgetheilte auswärtige politische Relationen gelesen.

26. Am Hauptgeschäft gearbeitet. Schreiben von Sulpiz [101] Boisserée. Von Hofrath Soret. Einiges zur Erwiederung diktirt. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag mit der Familie, und Hofrath Meyer. Vor und nach Tische mit ihm manches durchgesprochen. Es hatten sich die englischen Kupfer zu Faust nicht weniger die Papiere zur römischen Reise gefunden. Betrachtungen über dieselben. Kleine Gedichte.

27. Schreiben von Göttling, ingleichen von Börner. Am Hauptwerke fortgearbeitet. Herr Genast, von Leipzig, seinen Kindern, sodann von Capellmeister Hummel erzählend. Dessen Thätigkeit und im stillen wohlthätiger Charakter. Mittag Herr Geheime Rath Schweitzer und Hofrath Meyer. Bedenken des Hauptwerkes. Ankunft des Königs von Bayern. –Herrn von Conta die mitgetheilten Publica. Herrn Geheimen Hofrath Völkel, das Antwort Schreiben wegen abgelehnter Dedication.

28. Fortgearbeitet. Musik. Glückwünschende. Dazu der König von Bayern und Großherzog. Mittag blos Frauenzimmer als Gäste. Die Männer hatten Tafel auf dem Stadthause. Vorher Canzler und Professor Riemer die Gesänge überbringend. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray, Canzler von Müller, Verabredung wegen morgen.

29. Mundirt zum Hauptzwecke. Briefe und Sendungen [102] von vielen Seiten. Ihro Majestät bey König von Bayern und Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Blieben bis gegen 1 Uhr. Herr Geheime Secretär Müller und Herr von Gerstenbergk aus Altona. Mittag mehrere von den Freunden, welche das Fest veranstaltet. Zugleich die beyden Berliner Dr. Parthey und Professor Gans. Nachher manches diese Tage bisher Zurückgebliebene durchgesehen und überdacht und die Expeditionen vorbereitet.

30. Angefangenes fortgeführt. Schreiben vom Herrn Grafen von Sternberg von Brzezina. Desgleichen von Schubarth aus Hirschberg mit dessen Lebenslauf. Zeichnung von Rösel. Angelegte Erwiederung. Mittag Canzler von Müller und Dr. Parthey. Mit letzterem Gau's Nubien vorgenommen. Vor Tische mit Fräulein Ulrike spazieren gefahren. Umsichten und Vorbereitungen.

31. Verschiedene Munda durch Schuchardt und John. Auch Concepte. Tanzmeister Franke, bey Olbersleben ausgegrabene Münzen überbringend. Mit Fräulein Ulrike spazieren gefahren. Umständliche Erzählung von Töplitz. Von Carlsbad einiges nachgeholt. Mittags die Sonnabends-Gäste und Professor Gans. Derselbe blieb nach Tische. Mit ihm gar manches über das neuste deutsche Literar-Wesen und Unwesen. Eröffnung über das Berliner kritische Blatt. Abends Professor [103] Riemer. Einige Poetika mit ihm durchgegangen und darüber conferirt.

September

1. Concepte und Abschriften. Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Begas nach Berlin. Herrn Professor Zelter dahin, ein Blättchen für Rösel; Beilage über sein Porträt. – Facius Arbeiten des jungen Straube in Wachs vorzeigend Herr ...... Später Herr Murray. Zu Mittag die Herren Hummel, Vogel, Eberwein, Riemer, Hase, Schütz und Demoiselle Sylvestre. Abends kurze Zeit mit Ulriken, kurze Zeit spazieren gefahren. Später Miscellen von 1827.

2. Briefe diktirt. Einiges vorbereitet. Brief aus Carlsbad. Im Kupferstichcabinet Ordnung gemacht. Packet von Minden, mit Ringen und andern Sendungen. Vorbereitung auf Morgen. In Brans Miscellen über Cannings Administration. Die Ausstellung ward meistens in Ordnung gebracht.

3. Nebenstehendes: Serenissimo, Glückwunsch. Serenissimae, Meldung der Kunstausstellung. – Brief von Carlyle aus Edinburgh und Baron Dupin von Paris. Auch von der jungen Facius. Von Göttling, Übersetzung ins Griechische der neuen Sirene. Besuchte die Ausstellung und ordnete einiges an zu mehrerer Schicklichkeit. Zum [104] Besuch Herr Graf Beust von Bonn, Herr Canzler von Müller, Herr Präsident von Motz und Herr von der Capellen, ehemaliger Gouverneur von Batavien. Interessante Gespräche über Natur, politisch-ökonomische Verhältnisse am Rhein, in Mexico, bezüglich auf die Elberfelder Gesellschaft, ferner über Batavien, Java überhaupt und die Inseln. Besonders auch über den Besitz der Engländer, auch den Character des Gouverneur Raffles. Mittags mit Familie. Nach Tische mit Hofrath Meyer in der Ausstellung, wo wegen Serenissimi Bild um einen goldnen Rahm Anstalt getroffen wurde. Mit demselben nachher im obern Theil spazieren gegangen. Tag und Abend waren sehr schön. Abends in der Minerva den Krieg Rußlands mit Persien betreffend.

4. Schreiben an Professor Huschke Concept Berichts wegen des dreifachen Urlaubsgesuches. Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Frau Gräfin Henkel. Zelters Porträt. Auch einige Restaurationen von Lieber vorgezeigt. Nachher von Reutern und Joukoffsky dazu Herr von Schweitzer, Hofrath Meyer. Mittag Herr von Hennings, Dr. Eckermann. Chromatika, auch Berolinensia Literaria u.s.w. Abends Professor Riemer, griechische Übersetzung der neuen Sirene. Sonstiges Literarisches, Unterschied der verschiedenen Sprachen.

5. Nebenstehendes: Herrn Dr. Huschke nach Jena.[105] Herrn Dr. Weller dahin. – Concepte und Munda. Die Zeichnungen des Herrn von Reutern durchgesehen. Derselbe mit Herrn Joukoffsky, Belobung seiner besondern Kunstfertigkeiten. Weitere Kunst- und Lebenszwecke. Vorgelegte Umrisse von Kniep. Herr Staatsminister von Fritsch, kommend von Dresden. Schreiben von Herrn von Bonnstetten und Streckfuß. Die Herrschaften besuchten die Ausstellung. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tisch fortgesetzte Unterhaltung, Wiederholung der von Reuternschen Zeichnungen und Betrachtung des mannichfaltig Mitgetheilten und Angekommenen.

6. Einige Concepte und Munda. Nebenstehendes:Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Professor D'Alton nach Bonn. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Stuttgart.-Herr von Reutern und Joukoffsky, commentirendes Gespräch über Helena. Miß Chambers. Mehrfache Sendung. Mittag mit Ulriken und Wölfchen. Die neue Übersetzung der Nibelungen wieder vorgenommen. Im Kupferstichzimmer einiges geordnet. Abends Gräfin Line im Garten. Sodann die Herren von Reutern und Joukoffsky nochmals. Beide verehrten schöne Zeichnungen. Erhielten Medaillen dagegen. Canzler von Müller, einen Brief des Königs von Bayern Majestät vorweisend, in Bezug auf seine letzte Anwesenheit.

[106] 7. Nebenstehendes: An Frau Baronin von Levetzow nach Carlsbad. – Die Zeit mit Expeditionen, Ordnen, Heften und Durchsichten zugebracht. Der Ökonom Krämer, welcher einige ausgegrabene Münzen, Scherben und sonstiges Alterthum mitbrachte. Steinschneider Facius wegen seiner Tochter anfragend. Der Maler Zahn, sich mit Pompejischen Zeichnungen meldend. Es wurden mehrere Zeichnungen eingerahmt. Die Angelegenheit Schubarths in Hirschberg bedacht. Mittag Herr Hofrath Meyer. Herr Canzler und Herr von Reutern. Sodann Professor Riemer, die Wanderjahre mit demselben durchgegangen.

8. Früh in den Garten gefahren. Alsdann bey den Thieren am Schießhause. Zurück in den Garten. Besuchte mich ...... Referendar bey dem Stadtgericht in Berlin. Gegen 1 Uhr zurück. Fand die Herren Zahn von Cassel, Meyer, Coudray, Eckermann, Riemer. Beschäftigt die von ersterem mitgebrachten Zeichnungen zu beschauen. Speisten sämmtliche zusammen. Sodann Canzler von Müller, einiges von Reutern und Joukoffsky bringend, besprechend und verlangend. Herr Erbgroßherzog Abschied zu nehmen, indem er eine kurze Reise anzutreten beabsichtigt. Gräfin Julie Egloffstein, Yasnowsky Porträt von derselbigen. Einiges überlegt und vorbereitet.

[107] 9. Die Rücksendung an Schubarth besorgt. Mit Aufräumen und Ordnen beschäftigt. Goldschmied Koch, Bestellung. Im Hausgarten. Mittag für uns. Mit meinem Sohn spazieren gefahren über Lützendorf und Gaberndorf. Canzler von Müller. Differenz wegen der Antwort an des Königs von Bayern Majestät.

10. Mit Schuchardt theils Munda theils Concepte, vielfältig. Gegen 1 Uhr der Casseler Maler Zahn. Seine Pompejanischen Durchzeichnungen vorlegend. Dazu Oberbaudirector Coudray, auch Dr. Eckermann. Ferner zeigte er das Vorgestrige auch den Meinigen zu allgemeiner Bewunderung der unschätzbaren Dinge. Wir gratulirten uns zur Publication solcher Kunstwerke und hofften von den Pompejanischen Ausgrabungen eine Reform der seit dreißig Jahren thörig retrograden deutschen Kunst.

11. Mit Schuchardt Munda und Concepte. Nebenstehendes: Herrn Börner nach Leipzig. Herrn Professor Ficinus nach Dresden, eine Medaille in Bronze. – Manches andere revidirt und vorbereitet. Barchewiz, Studiosus aus Schmiedeberg, in Berlin studirend. Fortgesetzte Expeditionen und Vorbereitungen. Gäste, Maler Zahn die Durchzeichnung vorlegend von Herkules und Telephus, Candelaber und andere Kleinigkeiten. Fuhr nach Tische mit Eckermann über Gaberndorf zurück.

[108] 12. Blieb für mich. Einiges am Hauptgeschäft gefördert. Ludens Geschichte des Mittelsalters. Delrio. Mittag Maler Zahn, Coudray, von Müller und Eckermann. Ersterer legte Durchzeichnungen vor, Chiron und Achill. Opfer der Iphigenie. Bacchus und Ariadne. Letzteres ganz neu ausgegraben. Einzelne Ornamente, auch Probedrücke von den Umrissen des herauszugebenden Werks. Fuhr mit Eckermann zum Jakobsthore hinaus über Tiefurt zurück und beschäftigte mich mit Wölfchen.

13. Vorliegende Concepte durchgesehen. Um 11 Uhr ins Armbrustschießhaus, die Kaufmannische Büste Ihro Hoheit des Großherzogs zu sehen. Es war ein artiges Fest bereitet; die Schützen schossen noch der Scheibe, es war Musik und eine anständige Speisetafel. Gebeten waren die nächsten Hausfreunde. Mittag mehrere derselben zu Tische. Abends mit Wölfchen gegen Belvedere zu. Zeitig zu Bette.

14. Concepte und Munda. Betrachtungen über National-Literaturen gegen sich selbst und gegen benachbarte Völkerschaften. Stockende National-Literaturen durch Fremde angefrischt. Mittag Herr von Henning, Zahn und Eckermann. Mit ersterem manches Chromatische, allgemein Literarische, auch besonders Berlinische. Abends Professor Riemer. Wanderjahre zweyter Theil. [109] Das nußbraune Mädchen, zweyte Folge. Leßmanns Roman.

15. Nebenstehendes: Herrn Dr. Weller, Jena. AnFärber dahin. Herrn Professor Dr. Göttling, die Tagebücher zurück. Serenissimo wegen Urlaubsgesuchen. – Goldschmied Koch, ihm einige Ringsteine zur Fassung übergeben. Herr von Simolin, Curländer, aus Paris kommend. Manches verständig von den neusten Zuständen und Ereignissen erzählend. Um 12 Uhr mit Wölfchen nach Belvedere. Im Garten spaziert, mit Herr von Beulwitz gesprochen. Den aus der Stadt zurückkommenden Prinzen begrüßt. Mit Herrn Soret auf sein Zimmer. Er verehrte mir verschiedene Mineralien. Bey Tisch Herr Frommann. Professor Heinroth von Leipzig. Rath Vogel. Professor Riemer. Maler Zahn, welcher früh Ihro Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin seine Zeichnungen vorgelegt hatte und von der Aufnahme höchst vergnügt war. Er nahm Abschied. Besuch von Munk, einem jungen Orientalisten von Berlin, der nach Bonn und Paris geht. Mit Herrn Canzler ums Webicht gefahren. Abends für mich. Stille Vorbereitung auf morgen. Zeitig zu Bette.

16. Zum Hauptzwecke gearbeitet. Der Theolog Henke, brachte seine Dissertation über die Epistel des Barnabas. Angenehmes Gespräch mit ihm, über [110] die Nothwendigkeit, daß auch nunmehr für die Ächtheit gewisser Schriften gestritten werde. Kupferstecher Lüderitz von Berlin mit noch einem Kunstgenossen nach Paris gehend. Einige ihrer Arbeiten bringend. Graf Bernstorff, jüngerer Bruder des preussischen Ministers, Sohn der Gräfin, gebornen Stolberg, mit welcher früh in näheren Verhältnissen gestanden. Mittag für uns. Nach Tische mit meinem Sohn Unterhaltung. Dazu kam Oberbaudirector Coudray, die Angelegenheiten des Malers Zahn betreffend. Abends Pompeiana studiert in den bisher herausgekommenen Schriften.

17. Absendungen nach Stuttgart und Augsburg vorbereitet in Bezug auf die Herausgabe meiner Schriften. Mittag Herr Geheime Rath Schweitzer und General-Superintendent Röhr. Blieb sodann für mich und suchte die Auswahl von Kupfern und Zeichnungen fortzusetzen. NB. Früh Morgens zwey reisende Engländerinnen Mrs Charles Enderby, Blackheath. – An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart.

18. Das Hauptgeschäft gefördert. Nebenstehendes expedirt: Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn von Cotta nach Stuttgart. Herrn Alfred Nicolovius, Berlin. Herrn Professor Rauch dahin. Herrn Professor Zelter dahin. Herrn Grafen Brühl dahin. Beide an Herrn Wilhelm [111] Zahn aus Nenndorf.Kunsthandlung von Schenk und Gerstäcker, Berlin unter den Linden. – Frau Großherzogin Königl. Hoheit die Aegyptiaca von Rühle vorgewiesen; nicht weniger Gau's Nubien. Zu Mittag mit den Kindern allein. Nach Tische spazieren gefahren. Nachdem Professor Riemer, Vogel, Herr Canzler. Von Gotha Herr von Schlotheim vorüberreisend.

19. Um 10 Uhr Varnhagen von Ense. Um 1 Uhr Frau von Münchhausen, dann Herr Kanzler von Müller mit Perofsky. Zu Mittag Frau und Fräulein von Münchhausen, Töpfer, Tiezmann und Eckermann. Um 4 Uhr Frau Staatsräthin Uhden, Tochter und Ifflands Schwägerin. Blieb die Mittagsgesellschaft noch einige Zeit beysammen. Dann las ich in Krugs von Nidda Lokal-Umrissen kleiner Reisen.

20. Am Hauptgeschäft. Nebenstehendes: Herrn Banquier Frege und Comp. in Leipzig. Herrn Banquier Elkan, Assignation. – Manches andere beseitigt. Leibarzt Vogel mit Frau und Schwager ...... der Baukunst Beflissenem, gegenwärtig Zu Berlin. Cours de Littérature grecque moderne par Jacovaky Rizo Néroulos. Mittag Herr und Frau von Wegner und Herr von Simolin. Nach Tische Vorzeigung mancher interessanten Gegenstände. Abends weiter gelesen an der neugriechischen Literatur.

[112] 21. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart. Herrn Geheimen Hofrath von Cotta dahin. Herrn Factor Reichel, Packet enthaltend die letzten Bände der 3. Lieferung. – Maler Lobe den illuminirten Prospect von Weimar vorzeigend. Buchbinder Bauer, einiges übergeben. Abschrift der gestrigen Arbeiten zum Hauptzweck. Kleine Ansichten vom Mayn und Rhein, illuminirt, auch von Loben vorgelegt. Hofrath Müller und Frau, von einer Rheinreise nach Dessau, ihrem Wohnort, zurückkehrend. Mittag mit den Kindern allein. Um 6 Uhr Professor Riemer an den Wanderjahren fortgefahren.

22. Herr Genast mit Dr. Luit aus Heidelberg. Brief- und sonstige Concepte, auch Munda. Um 12 Uhr im untern Garten. Um 2 Uhr nach Hause. Waren zu Tische Herr und Frau Professor Riemer, Herr und Frau Dr. Vogel und Schwager. Abends allein.

23. Nebenstehendes: An Madame Dreyßig nachTonndorf, Blumenstock und Medaille. Herrn Professor Göttling, wegen Wellers Urlaub, nach Jena. – Wie gestern Concepte und Munda zu den nächsten Posttagen. Zeichenmeister Lieber. Mit demselben das Nächste, was zu seiner Einrichtung zu thun sey, verhandelt. Demoiselle Seidler von Jena zurückkehrend. Um 12 Uhr Ihro [113] Königliche Hoheit der Großherzog. Zu Tische Dr. Eckermann. Mit demselben spazieren gefahren. Um 6 Uhr Herr Canzler von Müller.

24. Geheime Hofrath Ludens Geschichte des Mittelalters 1. Band. Rinaldo Vulpius, wegen des Lieberi schen Ateliers. Halb 9 Uhr mit Dr. Eckermann nach Berka. Inspector Schütz am Badeplatz getroffen. Mit demselben gefrühstückt. Um 11 Uhr mit demselben nach Tonndorf gefahren. Madame Dreyßig war nicht gegenwärtig. Besuchten ihren Garten, geführt von ihrem Factor und dem jungen geschickten Gärtner. Georginen und Astern waren noch immer vorzüglich, ob sie gleich durch die letzten Nachtfröste gelitten hatten. Hinwärts waren wir den Bergweg zum Weimarischen Thor hinaus gefahren. Rückwärts das anmuthige Thal bis München, sodann die Chaussee bis Berka. Bey Herrn Bade-Inspector zu Tische. Später Frau Amtmann Zeutzsch. Wir hatten den Tag über in Erinnerung voriger Zeiten gelebt. Um 6 Uhr nach Weimar zurück. Herr Landesdirections-Rath Töpfer in Bezug auf die Anfrage wegen eines alten vermuthlich römischen Thurmes im Eisenachischen.

25. Lubens Werk fortgesetzt. Concepte und Munda vorgearbeitet. Starke Sendung von Publicis durch Herrn von Conta. Herr von Schischkow, Kurator der Akademie Charkow, welcher mir das Diplom[114] eines Ehren-Mitglieds von dortiger wissenschaftlicher Societät überbracht hatte. Besuchte mich abermals und ward über Akademien, deren wissenschaftlich-politische Tendenzen pp. gesprochen. Sodann Herr Müller von Frankfurt a. M., in Po stangelegenheiten hier sich aufhaltend, über die immer vermehrte Schnelligkeit der Communicationen sprechend. An den Salon gegangen um die schön blühenden Georginen zu sehen. Auf dem Rückweg Gräfin Julie Egloffstein, welche über ein Porträt Serenissimi sprach, das sie zu unternehmen gedenkt. Mittag Frau Oberkammerherrin und Gräfin Line. Nach Tische Professor Riemer zur Spazierfahrt abgeholt. Er blieb Abends bey wir und wurde wegen der Fortsetzung von Kunst und Alterthum verhandelt. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart.

26. Einiges besorgt. Sodann aber mit Dr. Eckermann zum Jakobsthor hinausgefahren an die Hottelstedter Ecke. Sodann um den Berg nach Ettersburg. Das Schloß und die Seitengebäude durchaus besehen. Die daselbst aufgehängten Bilder und aufbewahrten Tapeten beaugenscheinigt. Sodann wieder zu Tische in Weimar zurück. Mittag zusammen gespeist. Manches verabredet. Abends Dupin, Forces productives et commerciales de la France. Zeitig zu Bette.

27. Nachts und früh beschäftigt einige Lücken am[115] Hauptwerke auszufüllen. Nebenstehende Briefe abgeschlossen. Herrn Dr. Iken nach Bremen. Herrn Geheimen Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. – Anderes vorbereitet. Mit Herrn Geheimen Rath Streckfuß um 12 Uhr spazieren gefahren. Mit demselben über manches conversirt. Speiste derselbe mit uns, auch Professor Riemer. Nach Tische Doctor Eckermann, der mit jenen Weg ging. Fuhr mit Ulriken gegen Jena zu. Abends Oberbaudirector Coudray wegen der Schillerschen Reliquien und deren Translokation gesprochen. Kam Dr. Eckermann. Einiges wegen unseres Vorhabens für Kunst und Alterthum. Betrachtung des polygnotischen Gemäldes von Gebrüder Riepenhausen. Erhielt eine Sendung von Herrn Beuth aus Berlin. Betrachtung eines Schellingschen Briefes, welchen schon früh Gräfin von Fritsch von Carlsbad mitgebracht hatte. Betrachtung der Gipsabgüsse gedachter Beuthischen Sendung. NB. Diese Tage her heiterer wolkenloser Himmel bey 27' 4''.

28. Kaufmann fuhr im Abgießen fort. Mein Sohn hatte die Lauftreppe an den Wänden anzeichnen lassen. Ich diktirte Schuchardten einiges für Kunst und Alterthum. Herr Oberbaudirector Coudray wegen des Sarkophags. Herr Hofrath Schwabe Mineralien bringend vom Grafen Alexander Stroganoff. Reisende aus Wien. Mittag für [116] uns. Gegen Abend für mich in den Garten. Fuhr gegen 6 Uhr zurück. Fand Herrn Oberbaudirector Coudray mit der verabredeten Zeichnung. Sodann mit Herrn Professor Riemer. Beide vergnügten sich mit den von Berlin angekommenen Gipsabgüssen. Mit Professor Riemer über Kunst und Alterthum gesprochen. Sodann die Riepenhausischen Kupfer nach Polygnot vorgewiesen.

29. Den gestern erhaltenen Brief von Zelter beantwortet und manches gemeldet. Das Hauptgeschäft gefördert. Von Serenissimo gleichfalls Stroganoffische sehr schöne Mineralien von Jena. Mittag Hofrath Vogel. Oberbaudirector Coudray, sich an den angekommenen Basreliefen abermals erfreuend. Die Schriften bezüglich auf die Apotheose Homers ferner studirt und manches zu einem kurzen Aufsatze darüber bemerkt. – Herrn Professor Zelter gegenwärtig in München.

30. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Meyer nach Zürich. An Herrn Oberbergrath Krigar, geschrieben von Herrn Oberbaudirector Coudray, nach Berlin. – Verschiedenes an Schuchardt schematisch diktirt. Schreiben an Hofrath Meyer concipirt und mundirt. Kam ein Brief von demselben. Ingleichen ein anderer von Zeltern. Hofrath Schwabe gab Nachricht von dem bevorstehenden Doctor-Jubiläum des Geheimen Rath Loders [117] in Moskau. Dr. Schrön referirte von seiner Revisionsreise der meteorologischen Beobachter Ilmenau, Frankenheim, Wartburg und Eisenach. Dr. Elsholtz von Berlin nach Gotha auf der Durchreise. Mittag für uns. So dann beschäftigt mit der Apotheose Homers, wie solche von Cooper und andern behandelt worden.

October

1. An Schuchardt diktirt, bezüglich auf Kunst und Alterthum. John beschäftigte sich mit oberaufsichtlichen Sachen. Fürst Lubomirski, Mr. d'Esgregny. Herr Geheime Hofrath Helbig. Ein Advokat aus Brünn. Mittag für uns. Abends Herr Canzler von Müller, mit ihm das Gedicht an den König von Bayern besprochen. Sodann zwey Engländerinnen. Dr. Eckermann, demselben die zweyte Scene vorgelesen und das Ganze besprochen.

2. Nebenstehendes: Herrn Alfred Nicolovius nach Berlin. – Sonstiges auf Kunst und Alterthum Bezügliches. Frau Großherzogin. Die Plinianischen Briefe vorgetragen. Über Pompeji einiges. Sodann über den Vesuv. Compter und Doctor Weller. Fürstin Scherbatoff. General Graf ..... Nachher Herr von Tompson, beyde fuhren zusammen nach Belvedere. Dr. Weller speiste mit uns. Nach Tische beschäftigte ich mich [118] mit den vorseyenden Artikeln für Kunst und Alterthum. Abends Professor Riemer; wir gingen mehrere Schemata durch, er theilte mit, was er von literarischen Notizen über einiges gesammelt hatte. – An den Patriarchen von Venedig durch die Fürstin Scherbatoff.

3. Die sibirischen Mineralien nach den Zetteln catalo girt. Einiges zu Kunst und Alterthum. Ihro Königliche Hoheit der Herr Erbgroßherzog. Brief von Zelter kam an. Mittag Dr. Eckermann. Blieb nach Tische. Abends Oberbaudirector Coudray. – Herrn Bergrath Lenz nach Jena. Ankündigung der Mineralien von Graf Alexander Stroganoff.

4. Sendung nach Moskau vorbereitet. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Von Carlsruh von Ende. Hofrath Schwabe die Moskauer Sendung weiter besprechend. Zu Tische Herr Canzler und Dr. v. Ekendahl. Nach Tische zwey Engländer von Liverpool, empfohlen von Herrn Roskoe. Herr Canzler blieb und sah die meteorologischen Tabellen durch. Es ward mancherley über verschiedene Einrichtungen verhandelt.

5. Einiges zum Hauptzwecke. Ferner zu Kunst und Alterthum. Professor Huschke von München kommend. Nachricht von der dortigen Versammlung gebend. Ein kleines Präparat eines Muskelmannes dort gefertigt vorweisend. Mittag für [119] uns. Abends Professor Riemer. Einiges zu Kunst und Alterthum durchgegangen, auch sonstige Concepte. Kam ein Brief von Zeltern, seine Abreise von München ankündigend.

6. Einiges am Hauptwerke. Nebenstehendes: Herrn Geheimen Ober-Regierungsrath Schultz nach Wetzlar. Herrn Staatsrath Loder nach Moskau, eingeschlossen Serenissimi Schreiben und die goldne Medaille, von mir zwey silberne und eine bronzene. Abgegeben an Herrn Hofrath Schwabe.Herrn Canzler von Müller, sein Carlsbader Gedicht, mehrere Porträtblätter und drey bronzene Jubiläums-Medaillen. – Waren die beyden Osanns von Berlin und Gießen bey mir. Setzte andere Arbeiten fort. Mittag Rath Vogel und Dr. Eckermann. Mit letzterem Verabredung auf morgen. Vorbereitung dazu, einiges weggearbeitet.

7. Zeitig nach Jena gefahren. In dem Thor das Mädchen, Findelkind, herangewachsen gefunden. An dem botanischen Garten angefahren. Garten und Haus besehen. In dem Bären abgestiegen. Zu Director Lenz in das Mineralien-Cabinet. Die übrigen Sammlungen durchgegangen. Alles rein und ordentlich gefunden. Zu Major von Knebel zu Tische. Gegen 4 Uhr in die Bibliothek. Professor Göttling und die übrigen gesprochen. Alles in bester Ordnung gefunden. Nochmals in den [120] botanischen Garten. Präsident von Motz. Zu Dr. Weller in die Bachgasse. Haus und Garten besehen. Frau und Kind auch Schwester begrüßt. Zurück in den Bären. Inspector Götze. Der junge Frommann. Zeitig zu Bette.

8. Früh aufgestanden. Der Hauslehrer von Knebels begrüßte mich. Ingleichen Herr von Motz, der einige Akademika besprach. In das anatomische Cabinet. Prosector Schroeter machte seine Sache gut wie immer. Alles gleichfalls reinlich und ordentlich. Aus die Sternwarte. Dr. Schrön erklärte die Instrumente. Wir besahen das meteorologische Cabinet, anstoßend an die Sternwarte aber abgesondert. Alles gleichfalls in Ordnung. Wir frühstückten in der Laube an dem alten Schillerischen Steintische. Die Bänke waren zusammengebrochen. Eckermann führte Schrön in die Mansarde, die schöne Aussicht aus Schillers Wohnzimmer zu sehen. Zu Hofrath Döbereiner, welcher wie die übrigen uns gor freundlich empfing. Einige schöne Experimente, zeigte besonders die Wirkung der Platina in metallischem und oxydirtem Zustande. Wir fuhren nach Burgau. Trafen daselbst den Herrn General von Egloffstein. Speisten Fische und sonst weniges. Sahen einiges an Wasserbauten. Ferner bey sehr niedrigem Wasser Flößer mit Gefahr und Mühe das Wehr herabkommen. Im Zurückfahren hinter der [121] Rasenmühle die neue Anlage bestiegen. Den Berg fanden wir zu den Zwecken der Schützengesellschaft verständig terrassirt. Größere und kleinere Baulichkeiten einsichtig ausgeführt. Zurück in den Bären. Eingepackt. Zu Frommanns, wo wir die Familie und einen jungen Thibaut fanden. Vor Sonnenuntergang zu Hause. War die beyden Tage das schönste Wetter gewesen. Die sämmtlichen Angestellten und Freunde waren überrascht. Ich war in vier Jahren nicht nach Jena gekommen und hatte mich zu erfreuen, daß durch die aufmerksame Wirkung meines Sohns und die höchst verständige Wirkung aller Angestellten sich im Ganzen und Einzelnen nichts zu tadeln fand, und nur weniges für die nächste Zeit zu thun übrig blieb. Auch hatte durch die Ausfüllung theils, theils durch Befriedigung der Graben viel gewonnen. Mancherley hübsche Bauten und Gartenanlagen hatten sich gebildet. Wobey man denn freilich die zufällige Stellung, Richtung und Gestalt der verwandelt benutzten Hinterhäuser nicht rügen durfte.

9. Früh aufgestanden. Das indessen Eingekommene beseitigt. Anderes wieder aufgenommen. Bosius, Unterirdisches Rom. Jenaische Literatur-Zeitung von 1804 wegen der polygnotischen Gemälde. Ein junger Mann aus Magdeburg ...... Herr Lefort aus Genf. Mittag für uns. Nach Tische [122] Herr Canzler von Müller. Vorher mit meinem Sohn gesprochen, besonders Geschäftsführung, Directorial-Qualität und dergleichen. Abends Herr Professor Riemer. Über gemeldetes Gedicht gesprochen. Auch einiges zu Kunst und Alterthum vorgearbeitet. – An Johann Wilhelm Schneider nach Frankfurt. An Elkan hier 49 rh. 18 gr.

10. Nebenstehendes: Herrn Baron Dupin nach Paris.Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart. Die wiedergefundenen meteorologischen Tabellen an Schrön zurückgesendet. – An Schuchardt einiges zu Kunst und Alterthum. Die Abbildung der Personen als Stifter des Bildes betreffend. Tagebuchs- Auszug für Boisserée in Concept. Desgleichen mundirt und abgesendet. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische umständliches Gespräch über sittliches und Welt-Interesse. Fortgesetzt mit meinem Sohne. Abends Guzla gelesen und betrachtet.

11. Das Hauptgeschäft bedeutend gefördert. Herr von Sacken aus Kurland. Unterhaltung mit Fräulein Ulrike über verschiedene Gegenstände. Mittag für uns. Abends um 5 Uhr Herr Ernst Fleischer das Dedications-Exemplar des Parnasso Italiano bringend. Weiteres Gespräch mit demselben über literarische Gegenstände. Später las ich in dem neuen Taschenbuche, Albert Dürers Reliquien betitelt. Der junge Meyer von Minden war angekommen.

[123] 12. Fortsetzung. Secretär Kräuter wegen der Fleischerischen Angelegenheiten. Professor Wolf brachte mir einen Brief von Adolph Wagner aus Leipzig. Erzählte von seinen Bemühungen mit den Gedichten Dantes. Ich las den ersten Theil von Ikens Eunomia. Mittag Professor Zelter, der junge Meyer, Schuchardt und Eckermann. Nach Tische Unterhaltungen. Abends Riemer und Zelter.

13. Fortgefahren am Hauptgeschäft. Kamen Mineralien von Brünn. Kleines Gedicht für Fanny Mendelssohn. Mit Zeltern über den Minos. Er besuchte meine Schwiegertochter. Hofrath Vogel. Las Zeltern die Scene des Thronsaals vor. Mittag Herr Professor Zelter, Riemer, Vogel, der junge Meyer. Mit letzterem nach Tische Verhandlung wegen seiner nächsten Zustände in Berlin. Abends mit Zelter in der diebischen Elster.

14. Manches beseitigt und vorgearbeitet. Unterhaltung mit Zeltern. Mancherley vorgewiesen und besprochen. Halb 11 Uhr Prinzeß Auguste, Flau von Hopffgarten und Fräulein Sylvestre. Mittag Zelter und Capellmeister Hummel; derselbe extemporirte nach Tische über einige Themata. Abends Unterhaltung über verschiedene Gegenstände.

15. Nebenstehendes: Herrn Regierungsrath Meyer nach Minden. An Frl. Doris Zelter, Berlin. – Die Akten der Verhandlungen mit Herrn [124] von Cotta nachgesehen. Professor Zelter und Rath Vogel. Besprechung über Krankheitsfälle. Nachher Unterhaltung über das Basrelief von Jason und Medea. Dr. Menken, Brunnen-Arzt zu Pyrmont, er kam von München, erzählte manches von der dortigen Verhandlung, besah unsere Fossiliensammlung, versprach einige Sendung. Landesdirections-Rath Töpfer brachte die Tabelle der sämtlichen Einwohner des Großherzogthums nach Amtsbezirken und Städten. Vorher Kupferstecher Goetze, welchem den Becher für Wagner übergab. Auch Buchbinder Bauer das Münzkästchen überliefert. Mittags unter uns. Abends ging Zelter mit Fräulein Ulrike ins Theater. Kam sehr mißvergnügt zurück.

16. Das Nothwendigste weggearbeitet. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin Königliche Hoheit. Deren Gespräch mit Zelter über verschiedenes Berlinische. In Gefolg des Vortrags über Pompeji Hamiltons Campi phlegraei. Fahrt mit Zelter nach Legefeld. Mittag für uns. Gegen Abend Herr Professor Hegel, gleichfalls Riemer. Kamen Serenissimus. Manigfaltige Unterhaltung.

17. Blieb für mich. An den Hauptgeschäften fortgefahren. Besorgte mancher im Concept und Mundum. Nebenstehendes: Herrn Dr. Ernst Schubarth nach Hirschberg in Schlesien. – Mit Professor Zelter nach Tiefurt, wo die jungen [125] Herrschaften eben frühstückten. Sehr schönes Wetter. Speisten mit uns die Herren Zelter, Hegel, Vogel und Eckermann. Herr Professor Hegel berichtete von den Pariser religiösen, philosophischen, literarischen Dingen, deren Zusammenhang und Einwirkung auf einander. Vormittags war Herr Fraser Mitunternehmer des Foreign Review da gewesen. Abends Tenorist Rost, der mehrere Zelterische Lieder vortrug.

18. Verschiedenes eingeleitet. Auch das gestrige Gespräch mit Herrn Hegel überdacht. Die Herrn Zelter und Hegel fuhren bey schönem Wetter um die Hottelstedter Ecke nach Ettersburg. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Mittag die Herren Zelter und Hegel. Dieselben Abends, auch Vogel und Eckermann. – Herrn Professor D'Alton nach Bonn.

19. Im unteren Garten am Hauptgeschäft. Mittags daselbst mit Wölfchen. Abends Professor Riemer; Vergleichung der Leßmannischen Übersetzung der Verlobten mit dem Original. Gar anmuthige Bemerkungen dabey.

20. Am Gestrigen fortgefahren und solches ins Reine gebracht. Kam ein Schreiben von Professor Rauch. Mittag Professor Riemer, Hofrath Vogel, auch Bibliothekar Göttling. Abends mit letzterem ins Schauspiel. Aufführung der Zauberflöte. Nachricht von der Ankunft des Herrn Grafen Reinhard.

[126] 21. Nebenstehendes: Herrn Professor Rauch nach Berlin. – Graf Reinhard, Gemahlin und Sohn. Ihre Reise bis Christiania und zurück durchgesprochen. Kam eine Sendung Mineralien, besonders Versteinerungen, von Herrn von Buttel aus Jever. Ausgepackt und geordnet. Herr Oberbaudirector Coudray. Besah die Mayländer Decorationen. Speiste mit uns. Unterhaltung über Theaterangelegenheiten. Abends Geschichte der Schiltbergerischen Gefangenschaft. Diktirt an Friedrich das Danksagungsschreiben an von Buttel.

22. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn von Buttel nach Jever. – Einiges am Hauptgeschäft ...... von Gotha einen antiken Ring vorzeigend. Herr Capellmeister Hummel einen Wiener Durchreisenden ankündigend. Lord und Lady Belgrave, von Petersburg über Berlin kommend. Zu Mittag Herr Graf Reinhard, Gemahlin und Sohn, auch Frau Canzler von Müller. Sie blieben bis zum Schauspiel. Blieb für mich, das Nächste durchdenkend. Geschichte der Schiltbergerischen Gefangenschaft.

23. Einiges am Hauptgeschäft. Nachher nöthige Briefe diktirt an Schuchardt und Johlt. Capellmeister Hummel und ein Münzkenner aus Wien. Ein pr. Engländer Mr. Webb. Zu Mittag Herr Hofrath Meyer aus der Schweiz zurückkehrend und von den dortigen Zuständen und Ergebnissen [127] erzählend. Abends Professor Riemer, einige Concepte mit ihm durchgegangen. Das zweyte Capitel der Verlobten, nach der Übersetzung des von Bülow.

24. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn von Cotta nach Stuttgart. Herrn Professor Zelter nach Berlin. – Anderes vorbereitet. Herr Hauptmann von Sydow. Kam die Complettirung der zweyten Lieferung von Augsburg an, auch der erste Band voll ständig. Mittag Dr. Eckermann. Abends die neusten Stücke der Branischen Journale.

25. Sendung nach Augsburg vorbereitet. Kam eine Sendung Mineralien von Falkenau. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Dem Buchbinder die zweyte Lieferung meiner Werke, und sonstiges übergeben. Hofrath Meyer zu Tische. Erzählte von seinen Schweizer Erfahrnissen. Kunstgegenstände wurden besprochen. Abends Ostküste von Sumatra, bespionirt von Engländern, in Brans Minerva.

26. Nebenstehendes: Herrn von Schelling nach München. – Anderes vorbereitend concipirt und mundirt. Briefe von Zelter und auch von Willemers kamen an. Facius. Ich gab ihm gute Nachricht von seiner Tochter in Berlin. Übergab ihm das bisherige Siegel. Überdachte genau das nächste Stück von Kunst und Alterthum. Mittags Landesdirections- Rath Töpfer über verschiedene Einrichtungen [128] und Gesetzlichkeiten genannter Behörde. Über Methode, auch wissenschaftliche und praktische Behandlung der Geschäfte. Abends Professor Riemer. Die Verlobten, beyde Übersetzungen mit dem Original verglichen.

27. Geheimer Staatsrath Perowsky. Sodann Doctor Müller aus Bremen. Mittag Oberbaudirector Coudray, Vogel und Riemer. Sendung vom Großherzog. Las Abends Johannes Wit, genannt von Dör ring, Fragmente. – Herrn Canzler von Müller nach München. Herrn Professor Zelter nach Berlin, mit einem Packet und Einschluß an Herrn Geheimen Rath Streckfuß dahin.

28. Vorgemeldetes Buch ausgelesen. Rücksendung an Serenissimum mit Promemoria. Facius wegen des Siegels. Lieber von seiner Einrichtung erzählend. Capellmeister Hummel, einige Medaillen bringend, von Herrn Veit, dem neulich besuchenden Münzfreund und Kenner. Aufgeräumt in den vordem Zimmern und das vielfach herbey Geholte an Ort und Stelle geschafft. Mittag Hofrath Meyer. Vorliegendes mit demselben durchgesprochen. Johannes Wit, genannt Dörring durchgelesen. Noch das kleinere: Lucubrationen eines Staatsgefangenen. Herr Landesdirections-Rath Töpfer. Später Dr. Eckermann, welcher seine neusten Bemühungen in den physiologischen Farben darlegte.

[129] 29. Mannigfaltige Vorarbeiten. Concepte und Munda zu den nächsten Absendungen. Kamen die Eisenbuchstaben von Berlin. Auch ein Portefeuille mit Zeichnungen von Leipzig, wobey schöne Umrisse nach der Natur von Philipp Hackert für mich erstanden zu finden waren. Unterhaltung mit Hofrath Vogel wegen häuslicher Angelegenheiten. Mittags, eine Enkelin war angekommen. Zu Tische Hofrath Vogel und Oberbaudirector Coudray. Mit letzterem die Schillersche Translokation. Die Marmorbüste Serenissimi und Liebers Erfordernisse, sein Restaurations-Atelier zu begründen, durchgesprochen.

30. Schriftlicher Glückwunsch von Serenissimo beantwortet. Alle vorseyende Expeditionen fortgeschoben. Die Leipziger Sendung von Zeichnungen nochmals durchgewählt und gesondert. Frau Großherzogin und Umgebung. Besuchte Ottilien. Herr Lefort aus Genf Abschied nehmend. Mittag unter uns. Gegen Abend Landesdirections-Rath Töpfer, Dr. Eckermann, Professor Riemer. Mit letzterem das dritte Capitel der Verlobten. – Herrn Treutel und Wüntz nebst 4 Medaillen nach Paris. An genannte Handlung. Baron Dupin.

31. Briefconcepte, besonders nach Berlin. Besuch von Helbig und Conta. Staatsrath Noroff, Offizier von der Flottenabtheilung, welche nach Rußland zurückkehrte. Hatte in der Schlacht von der [130] Moskawa den linken Fuß verloren. Alfred Nicolovius, die unselige Rauchische Geschichte ausführlich erzählend. Mittag derselbe und Eckermann. Waren die Speisen von Frankfurt angekommen. Auch Hofrath Vogel speiste mit. Nicolovius erzählte viel von seiner Tour durchs westliche Deutschland, und Oberbaudirector Coudray. Letzterer legte ein lithographisches Werk vor, worin die kirchlichen Baudenkmale der mittlern Zeit vorgestellt wurden. Abends Nicolovius allein. Casseler Geschichten und dortiges Unerfreuliche erzählend. – Herrn Frommann d. J. Revision der kleinen Festgedichte. An Herrn Geheimen Hofrath Helbig die Zeichnung der Mondsfinsterniß und die Boisseréesche Rechnung.

November

1. Munda gestriger Concepte durch Schuchardt. Sendungen vorbereitet. Einiges geordnet und notirt, was zunächst zu leisten sey. Die jungen Herrschaften bis 1 Uhr. Die Beschäftigungen fortgesetzt. Mittag Hofrath Meyer und Alfred Nicolovius. Mit ersterem die Riepenhausische Angelegenheit durchgesprochen. Geheimer Hofrath Helbig einige Aufträge von Serenissimo. Schröns Absendung nach Gotha betreffend. Zeichnung den Weg unter der Themse darstellend. Abends Alfred Nicolovius. Die mannigfaltigen heut angekommenen [131] Sendungen beachtet. Besonders Lichtenstädt über Platons Lehre auf dem Gebiet der Naturforschung und Heilkunde.

2. Concepte und Munda. Rubricirung der vierten Lieferung. Briefe an Varnhagen etc. Resumé de l'histoire litteraire du Portugal par Ferdinand Denis, von Frau von Pogwisch eingesendet. Programm der Feyerlichkeiten von Freyberg mit Silhouette des Königs, durch Herrn Cammerdirector Stichling. Von Leonhard und Paulus Sendungen von Heidelberg, überbracht von Demoiselle Pardois. Alfred Nicolovius. Über Berliner Verhältnisse. Fest des 28. August in der Mittwochsgesellschaft. Besuchte meine Schwiegertochter. Beachtete Wachlers Lehrbuch der Literargeschichte. Mittag Demoiselle Pardois und Schwester. Alfred Nicolovius. Erzählungen von Heidelberg. Herrn Thibauts Singverein. Befinden der Paulusischen Familie, auch von Herrn von Leonhard. Abends Professor Riemer. Mit ihm durchgegangen das 5. Capitel der Verlobten Manzonis.

3. Nebenstehendes: Kästchen mit Kunstarbeiten in Metall Werth 10 Rthlr. an Herrn Adolph Wagner in Leipzig, inliegend ein Futteral mit Bronzemedaillen für Ernst Fleischer in Leipzig. – Concepte und Munda, besonders für Berlin. Portugiesische Literatur fortgesetzt. Herr Staatsrath [132] Perowsky Abschied zu nehmen. Sodann vor Tisch mit Nicolovius manches besprochen und verhandelt. Derselbe Mittags. Ingleichen die Herren Coudray, Vogel und Riemer. Letzterer blieb, wurde manches Neuere und Ältere durchgesprochen.

4. Literargeschichte Portugals. Journal des Débats, merkwürdiger Artikel aus dem Spectateur Oriental vom 15. September. Intervention der Mächte betreffend. Anmeldung der Prinzeß Auguste. Dieselbige von 11 – 1 Uhr. Mittag für uns. Nachher legte mein Sohn einige Schubladen Münzen vor. Herr Cammerdirector Stichling. Den ganzen Hergang erzählend, wie in Freyberg die Gegenwart des Königs und dessen Huldigung gefeyert worden.

5. Nebenstehendes: Herrn Friedrich Wilhelm von Kutzleben nach Ober-Gebra bey Nordhausen. – Manches für Berlin und Leipzig vorgearbeitet. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Besprochen den Riepenhausischen Hades. Er speiste mit uns zu Mittag. Verschiedenes auf die Zeichenschule Bezügliche ward besprochen. Nach Tische mit meinem Sohn, welcher seine neueingerichteten Münzschubladen vorwies. Über fernere Anschaffung von Kunstwerken. Abends Oberbaudirector Coudray. Sodann Dr. Eckermann. Nachts Entwickelung der zunächst auszuführenden poetischen Motive.

6. Früh Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Jakob Lechner nach [133] Nürnberg. – Concepte noch mehreren Seiten hin. Vorbereitung zu Kunst und Alterthum. Mehrere Sendungen eingeleitet. Mittag Herr Cammerdirector Stichling und Director Peucer. Abends Professor Riemer. Mit demselben einige Concepte auch bezüglich auf Kunst und Alterthum durchgegangen. Sodann aber die Verlobten mit der Übersetzung verglichen.

7. Abermals zu Kunst und Alterthum gearbeitet. Professor Riemer, zu dem heutigen Tage als der zweyten Wiederkehr desselben, meines Jubiläums, gratulirt. Herr Landesdirections-Rath Töpfer desgleichen. Kam ein Schreiben des Herrn Canzler von Müller von München. Ingleichen von Herrn von Cotta. Frau Geheime Rath von Wolzogen. Mittag Riemer, Töpfer und Eckermann. Nach Tische fortgesetzte Conversation abgeschlossen mit Eckermann. – Herrn Canzler von Müller nach Nürnberg poste restante. Herrn Varnhagen von Ense nach Berlin. Herrn Alfred Nicolovius dorthin.

8. Expeditionen vorbereitet. Zeichnungen gesondert. Ottilien besucht. Die jungen Herrschaften. Mittag Hofrath Meyer. Über Kunst und Künstler, sodann aber auch über Johannes Wit und dessen sonderbares Werk. Oberbaudirector Coudray. Sodann Dr. Eckermann. Abends mit letzterem das Carneval im Faust.

[134] 9. Nebenstehendes: Herrn Geheimen Rath Leonhard nach Heidelberg. Herrn Banquier Elkan. – Anderes zur Absendung vorbereitet. Kam von Wien das Buch an »Gott erhalte Franz den Kaiser«. Mittag für uns. Gegen Abend Graf Brandenburg. Später Professor Riemer, mit welchem die Schillerische Correspondenz abschließlich wegen einiger zweifelhaften Stellen revidirt wurde.

10. Nebenstehendes: Herrn Börner nach Leipzig.Herrn Alfred Nicolovius, Packet, Berlin. Dessen Inhalt siehe fol. 96b der abgesendeten Briefe. – Concepte wegen eben gedachter Schillerschen Correspondenz. Anderes zu Berichtigung und Ordnung mancher Geschäftstheile. Mittag Professor Riemer, Vogel. Nach Tische mit ersterem noch manches verhandelt. Cannings kleine Büste, Geschenk von dem zurückgekommenen Engländer Lawrence. Hermes 29. Band 2. Heft. Sodann in Wachlers Lehrbuch der Literaturgeschichte, neue Ausgabe.

11. Nebenstehendes: An Herrn Soret, 87 rh. 8 gr. C. für Bovysche Medaillen. Herrn Sulpiz Boisserée, fortgesetztes Tagebuch und kleine Nota. Herrn Geheimen Rath von Leonhard nach Heidelberg. – Demoiselle Sutorius Abschied zu nehmen. Herr Capellmeister Hummel, einige Andenken nach außen in Erinnerung bringend. Gespräch [135] über die gegenwärtige Lage des Theaters unerfreulich. Mittag unter uns. Am Hermes fortgelesen. Sodann einige Conceptionen fortgesetzt.

12. Abschrift des Gestrigen. Anmeldung der Demoiselle Sonntag. Vorbereitung dazu. Dieselbe kam nach 1 Uhr und gab einige sehr anmuthige Gesänge. Zu Mittag unter uns. Herr Landesdirections- Rath Töpfer. Sodann Herr von Stein. Herr Rath Töpfer nochmals. Blieb für mich. Das Wachlerische Lehrbuch der Literaturgeschichte durchlaufend.

13. Briefe diktirt an Schuchardt. Frau Großherzogin halb 11 Uhr. Cannings Porträt vorgezeigt. Walter Scotts Brief. Für mich im Globe die Stelle aus Walter Scotts neustem Roman. Mittag Frau Hofrath Schopenhauer und Fräulein Seidler. Letztere wies einige Porträte vor. Nach Tische einiges Künstlerische vorgewiesen. Hofrath Vogel, wegen obwaltender Zustände. Professor Riemer. Göttlings Aufsatz über Niebuhr, anderes auf Kunst und Alterthum Bezügliche.

14. Schuchardt mundirte. Ich arbeitete am Hauptgeschäft. Kaufmann brachte einen Ausguß des Schillerischen Schädels. John mundirte. Mein Sohn übergab einige auszufertigende Nummern. Mittag Dr. Eckermann. Bey und nach Tische Unterhaltung über literarische und ästhetische [136] Gegenstände. Abends Oberbaudirector Coudray. Pariser Angelegenheiten. Auch demselbigen einiges mitgetheilt. Später in Wachlers Lehrbuch gelesen. – Herrn Major von Knebel, Jena.

15. Oberaufsichtliche Geschäfte mit meinem Sohn besprochen. Besonders die Jenaische Bibliotheks-Angelegenheit. Auch den Erlaß an Cotta wegen der Schillerischen Correspondenz. Ersterer ward concipirt. Sendung von Herrn Grafen Sternberg. Notiz wegen der Münchner Naturforscher-Gesellschaft. Zahlungen an Elkan. Sendung von Augsburg. Erster Band Octavausgabe. Ihro Hoheiten die jungen Herrschaften. Mittag Hofrath Meyer. Unterhaltung über die Canningische Büste und sonstige Kunstwerke. Auch Geschäftsbezüge der Zeichenschule. Sendung von Schubarth aus Hirschberg. Bey meiner Schwiegertochter. Abends Wölfchen, Unterhaltung mit demselben.

16. Aufsatz wegen der Jenaischen Bibliotheks-Angelegenheit. Verschiedene Briefconcepte. Schreiben von Adele Schopenhauer von Köln her. Antwort. Mittag für uns. Hof- Ball-, Intriguen- und Liebesgeschichten. Abends Hofrath Soret, dazu Landesdirections-Rath Töpfer, die Verzeichnisse der Ortschaften und Schulkinder bringend. Merkwürdiges Resultat einiger von Herrn Soret gemachter Berechnungen, mancherley Scherze darüber. Professor Riemer, mit demselben durchgegangen [137] verschiedenes zu Kunst und Alterthum. Anderes besprochen und beherzigt. Nachts Überlegung mehrerer Expeditionen. Vorher mit demselben die Ruhlischen (von Vater und Sohn) Umrisse zu Bürgers Eleonore und zu Shakespears Romeo und Julie. – An Fräulein Adele Schopenhauer nach Cöln.

17. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling Dank wegen Niebuhrs Römischer Geschichte, Divan zur Durchsicht. Jena. Herrn Handelsmann Carl in Jena. – Concepte zu den Bibliotheksberichten. Schreiben an Graf Sternberg diktirt. Prosector Schröter wegen den Schillerschen Reliquien. Um 12 Uhr das Geleistete zu sehen, sodann mit Professor Riemer spazieren gefahren. Derselbe zu Tische mit Baron von Stein, Lawrence, Coudray und Eckermann. Abends Hofrath Meyer.

18. Dr. Stickel von Jena, seine Dissertation vorlegend. Um 12 Uhr spazieren gefahren. Kamen sodann Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Bey Tisch unter uns. Abends Oberbaudirector Coudray, Dr. Eckermann; zeigte die kleine Medaillen-Sammlung vor. Mit dem letzteren allein geblieben, vertraute ihm das Neuste vom Faust.

19. Dupin, Forces productives et commerciales de la France. John mundirte Geschäftliches und Poetisches. Vorbereitung verschiedenes abzusenden. Hannöverisch-braunschweigische Staatshändel.[138] Mittag für uns. Alciati Emblemata. Betrachtung einiger Kunstwerke. Walter Scotts Napoleon. Vorher Wölfchen einige Stunden.

20. Walter Scotts Napoleon fortgesetzt. Concepte und Munda für die nächsten Expeditionen. Betrachtungen über Walter Scotts Napoleon diktirt. Mittag mit Ulriken und den Kindern. Vorher mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Kam derselbige nach Tisch wieder. Verschiedenes auf Kunst und Alterthum Bezügliche wurde besprochen. Abends dieses Geschäft mit Professor Riemer fortgesetzt. Zelterische Briefe; letzte Revision. Napoleons Leben von Walter Scott. – Herrn Börner, Brief und Rücksendung der abgelehnten Zeichnungen. Herrn Poërio nach Florenz.

21. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter Berlin. An Alwine Döbereiner, die Medaille nach Jena. – Mannigfache Concepte und Munda aufs Geschäft und besondere Angelegenheiten bezüglich. Geheime Hofrath Helbig, mit der Nachricht, daß Schrön in Gotha willkommen sehn soll. Sonstiges Neue. Mittag Dr. Eckermann. Abends Herr Rath Vogel, mit demselben hauptsächliches Gespräch über die Fieber, deren Eigenheiten, Namen, Verlauf und Kur.

22. Die jungen Herrschaften. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling, Verordnung. Herrn Professor Huschke, desgleichen wegen Urlaubsgesuch. [139] Concepte und Munda. Hofbildhauer Kaufmann brachte das Modell zu Serenissimi Büste. Mittag Hofrath Meyer. Göbels pharmaceutische Waarenkunde 1. Heft. Sendungen von Berlin von Herrn Beuth und Streckfuß. Mittheilungen von Serenissimo zweyer neuen englischen Taschenbücher: das Kleinod und Vergiß mein nicht. Abends Oberbaudirector Coudray, demselben das Angekommene vorgezeigt.

23. Fortgesetztes Lesen des Lebens Napoleons von Walter Scott. Concept und Bericht nach Altenburg. Stallmeister Kloß, Geschichte seines halbjährigen Aufenthalts in Brasilien. Einiges zum Carneval arrangirt. Mittag für uns. Fortgesetztes Lesen des Walter Scottischen Napoleons. Abends Professor Riemer. Einiges auf Kunst und Alterthum Bezügliches. Betrachtung des Bronze-Basreliefs. – Hofrath Meyerischer Brief an Weigel in Leipzig.

24. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel nach Augsburg. Herrn Frommann, mit unterschriebenen Gedichten. Herrn Geheimen Rath Streckfuß nach Berlin, italiänische Werke. – Promemoria an Herrn von Hennings auf entoptische Versuche bezüglich. Herr Dr. Weller, Notizen von dem Zustande in Jena. Herr Frommann d. J. Beyde zu Tisch geladen. Anderes vorbereitet. Obgenannte, sodann Herr von Stein [140] aus Breslau. Oberbaudirector Coudray und Professor Riemer. Nach Tisch mancherley vorgewiesen. Abends Unterhaltung mit Wölfchen. Nachher Napoleon von Walter Scott.

25. Mehrere Concepte und Munda. Nach 11 Uhr die Prinzeß Augusta. Derselben die englischen Taschenbücher vorgezeigt und anderes. Herr Präsident von Schwendler. Mittags die Herren von Froriep, Helbig, Coudray und Meyer. Ein Heft Oppenheimer Dom kam von Darmstadt. Berathung mit Kaufmann wegen des Großherzogs Büste ajournirt. Oberbaudirector blieb bis gegen Abend. Später Hofrath Vogel, mit demselben mannigfaltige physiologische und pathologische Gespräche. Hiezu Dr. Eckermann. Wurde die Ausnahme der Tochter der Luft nach Calderon ventilirt so wie bey der Mittagsgesellschaft. Das Publicum hatte nicht gewußt, was es damit machen sollte.

26. Concepte und Munda. Nebenstehendes: Herrn Geheimen Rath Streckfuß Berlin; ist den 27. abgegangen. – Münderloh brachte die Übersetzung des Walter Scottischen Napoleons von Paris mit. Mittag für uns. Gegen Abend Dr. Eckermann vom zweyten Theil zu Faust vorgelegt und besprochen. Die zwey ersten Bände Walter Scotts geendigt.

27. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Grafen Caspar von Sternberg nach Brzezina. Herrn [141] Professor von Henning nach Berlin. – Frau Großherzogin und Frau Gräfin Henckel. Reise nach Constantinopel, des Grafen ...... vorgewiesen. Besonders wegen des Porträts des türkischen Kaisers. Mittag Hofrath Meyer. Wurde das antike Basrelief besprochen. Abends Herr Canzler von Müller. Nachrichten von München und den dortigen Verhältnissen. Später für mich. Walter Scotts Napoleon 3. Band.

28. Die Sendungen von München erhalten und durchgesehen, Architektur, Alterthum, Antiken, Porträte und Landschaften. Anderes durchgedacht. Besonders die Behandlung von Kunst und Alterthum in Bezug auf ältere und neuere Kunstwerke. Mittag Herr Canzler von Müller. Dessen Aufenthalt in München. Die dortigen merkwürdigen Verhältnisse durchgesprochen. Nach Tische mit demselben die nächst vorliegenden Geschäfte beredet. Sodann Professor Riemer. Mit demselben verschiedene Concepte durchgegangen. – Herrn Dr. Weller Quittungen.

29. Illustrazione al Sarcofago Agrigentino. Die von München mitgebrachten Lithographien durchgesehen, bezüglich auf Zahns Werk. Ingleichen ein Werk Professor Gerhards unedirter Denkmäler. John mundirte an den Berichten und Beylagen. Die jungen Herrschaften. Mittag Herr General-Superintendent Röhr und Dr. Schweitzer. Abends [142] Herr Oberbaudirector Coudray. Berliner und Münchner Sachen betrachtet und besprochen.

30. John schrieb an der Bibliotheks-Expedition. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittags Hofrath Meyer, die Münchner Bauwerke mit ihm durchgesehen ingleichen den Sarkophag von Girgenti. Abends Professor Riemer. Vorher Landesdirections-Rath Töpfer. Mit ersterem sodann die Zahnischen und Gerhardischen Umrisse durchgegesehen und besprochen.

December

1. John fuhr an den Abschriften fort. Professor Göttling für den Urlaub zu danken. War zu Tische geladen, ich fuhr fort das Möglichste zu beseitigen. Kamen die Kupfer zu Faust von Cornelius von Frankfurt an. Mittag Professor Göttling, Riemer und Leibmedicus Vogel. Mit Professor Riemer einiges nachher besprochen. Abends Herr von Stein von Breslau. Die Münchner Mineralien besehen und beurtheilt.

2. Einiges vorbereitet. Übersetzung aus dem Englischen. Taufaktus der Enkelin. Große Gesellschaft. Nachher Frühstück. Mittag Landesdirections-Rath, Töpfer, Assessor Heinrich Nicolovius. Der französische Gesandte Graf Rumigny nach München gehend. Abends mit Wölfchen. Walter Scotts Napoleon fortgesetzt.

[143] 3. Brief an Schuchardt diktirt. Ordnung in den vordern Zimmern. Hofrath Meyer wegen der Büste Serenissimi. Ging derselbe zu Kaufmann. Liste der in Berlin erstandenen Bücher. Mittag Herr Assessor Nicolovius. Die von Nürnberg angekommenen Majolikas ausgepackt, betrachtet und beurtheilt. Waltet Scotts Napoleon weiter gelesen, und darüber mancherlei Gedanken gehegt. Gelangte bis zu Ende des 4. Theils.

4. Die Munda der Berichte unterschrieben. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter Berlin. Herrn Johann Jakob Lechner Nürnberg. Herrn Banquier Elkan hier. – Die Exemplare der zweyten Lieferung ausgepackt und an die verschiedenen Interessenten vertheilt. Auch Bauern 14 Exemplare zum Heften gegeben. Der Tischer wurde angewiesen, wie der neue Schrank zur Majolika sollte gefertigt werden. Schuchardt unternahm die Büste für Kaufmann durchzuzeichnen. Kaufmann fragte deshalb an und wurde belehrt. Die drey Federn für Herrn Schütz ausgefertigt. Manches andere in die Richte gebracht und vorbereitet. Mittag Herr Hofrath Meyer und Heinrich Nicolovius. Mit demselben nach Tische Gespräch übel die Verurtheilung der in geheimer Verschwörung befangenen Glieder. Hofrath Meyer hatte die Zeichnung, »das Neuste von Plundersweilern« geschickt. Professor Riemer, [144] mit demselben verschiedene Bibliotheks-Geschäfte durchgesprochen.

5. Vieles zu nächster Expedition vorgesprochen und vorbereitet. Der im Schwendlerischen Hause wohnende Engländer mit dem Namen ...... Herr Staatsminister von Fritsch, ein freundliches Wort wegen der angelangten Enkelin aussprechend. Herr Professor Wolf eines Auftrags von Ernst Fleischer sich entledigend. Sendung von Canzler von Müller. Anfrage von Hofrath Meyer. Mittag Dr. Eckermann und Nicolovius. Die von Jügel gesendeten Frankfurter Prospecte betrachtet. Nachts Walter Scotts Napoleon weiter gelesen den 4. Tom. bis zu Ende. – Herrn Bade-Inspector Schütz die bescheinigten Federn abgesendet.

6. Nebenstehendes besorgt: Die englischen Taschenbücher an Frau von Heygendorf. Das Neuste von Plundersweilern an Hofrath Meyer. Die Verhandlungen wegen Schillers Resten an Canzler von Müller. – Manches andere beseitigt. Die jungen Herrschaften. War von politischen Ereignissen, Schriftwerken und Autoren die Rede. Ging Heinrich Nicolovius nach Berlin zurück. Mittag Herr Hofrath Meyer. Die neusten Ankömmlinge mit ihm besehen und beurtheilt. Vor Tische Serenissimus. Manches besprochen. Abends Herr Oberbaudirector Coudray. Gingen [145] wir die Umrisse von München und andere Umrisse von Antiquitäten durch. Später Eckermann. Ward über die Tochter der Luft und andere theatralische Ereignisse gesprochen. Las fernerhin in Walter Scotts Napoleon.

7. Concepte, Rechnungen und dergleichen vorbereitet. Frau von Heygendorf, dankend für gestrige freundliche Sendung. Zeichnungen, rückkehrende an Weigel durchgesehen und eingepackt. Die zurückbehaltenen gemustert. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel Augsburg. – Das Nächstbevorstehende übersichtlich beachtet. Der Buchbinder brachte das für Carlyle bestimmte Exemplar Kunst und Alterthum. Diese Sendung näher überlegt. Mittag Hofrath Meyer. Mit demselben das Neuste durchgesehen und durchgesprochen. Nach Tische für mich die neusten acquirirten Zeichnungen durchgesehen und beurtheilt. Abends Professor Riemer, mit demselben das Gedicht »An den König die Muse«. Vorher die neusten Pariser Blumen, welche Münderloh vorher gesendet hatte, durchgesehen und einiges ausgewählt.

8. Nebenstehendes: Herrn Frommann das Gedicht zum 28. August. – Munda durch Schuchardt und John. Kleine Gedichte zu den Blumenbouquets. Herr Hofrath Voigt aus England zurückkommend. Einiges geordnet und vorbereitet. Mittags Herr Canzler von Müller, Hofrath [146] Voigt, Professor Riemer und Ruth Vogel. Hofrath Voigt erzählte von seiner englischen Reise und dem dortigen Aufenthalt gar manches Angenehme und Interessante. Nach Tische manches vorgezeigt. Abends Hofrath Meyer. Lasen in Ekendahls Geschichte des schwedischen Volks und Reichs. Nachher fuhr ich fort an Walter Scotts Napoleon.

9. Abschriften der Blumengedichte für den Frauenverein. Herr Genast von Leipzig referirend. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulrike. Mittag für uns ohne weinen Sohn. Nachher fortgesetzte Betrachtung angekommener Kunstgegenstände. Abends Oberbaudirector Coudray. Die Umrisse der Münchner Gewerbeschule betrachtet. Sodann Dr. Eckermann, über Walter Scotts Napoleon. Ferner auch über die neusten Weltereignisse.

10. Mancherley Abschriften und Concepte. Sonstiges besorgt und vorbereitet. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulrike. Mittag für uns. Abends Herr Hofrath Meyer.

11. Einiges an Faust. Um 11 Uhr die Frau Großherzogin Königliche Hoheit Halb 1 Uhr Frau von Staff. Nachher spazieren gefahren mit Wölfchen. Zu Tische Herr Hofrath Meyer. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Abends Herr Professor. Riemer.

12. Abschrift von Faust. Herr von Bülow, Preußischer [147] Gesandter am Hofe zu London. Spazieren gefahren, eine Stunde im untern Garten bey sehr mildem Wetter. Mittags Dr. Eckermann. Unterhaltung über die neusten Gallica. Erwähnung der Geschenke zum Frauenverein. Abends Hofrath Meyer. Verhandlung über die ältere Kunstgeschichte besonders unter den ersten Kaisern.

13. Den siebenten Band von Walter Scotts Napoleon angefangen. Nächste Expedition vorbereitet. Den gestrigen empfangenen Freyburger Dom von Moller näher betrachtet. Die jungen Herrschaften Die Blumengeschenke an den Frauenverein gesendet. Spazieren gefahren mit Ulrike. Mittag für uns. Oberbaudirector Coudray. Wir lasen die Göttinger Rezension über die Münchner Gebäude. – An Herrn Canzler von Müller, mit einem Packet für München, enthaltend das Album für Herrn von Martius und 6 Medaillen.

14. Munda und Concepte der Expeditionen, auf sonstige Weise vielfaches vorgeschoben. Spazieren gefahren mit Ulriken. Einige Zeit im untersten Garten. Mittag Hofrath Meyer. Mit demselben die neuen Majolika durchgegangen und beurtheilt. Sonstiges verabredet. Herr Canzler von Müller, alles vorliegende durchgesprochen. Professor Riemer. Manches Literarische. Ebnerisches Kästchen vom Ende des 14. Jahrhunderts.

[148] 15. Erster Bogen von Kunst und Alterthum von Jena. Frommannischer Vorschlag wegen einem anständigern Abdruck des Gedichtes. Mannigfaltige Concepte und Munda. Mittag die Herren Vogel und Riemer. Mit letzterem den ersten Bogen von Kunst und Alterthum besprochen. Abends für mich Walter Scotts Napoleon. Ingleichen die Manuscripte zu Kunst und Alterthum durchgesehen. – Herrn Frommann, das Göttlingische und Streckfußische Manuscript. Herrn Auctionator Weigel, im Namen Hofrath Meyers. An Elkan, Auftrag nach Leipzig.

16. Wurden früh vor Tagesanbruch Schillers Reliquien in der neuen fürstlichen Familiengruft niedergesetzt. Das dabey geführte Protocoll sagt das Weitere. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Staatsminister von Fritsch, den Akademischen Bibliotheksbericht. Herrn Geheimen Rath von Trützschler desgleichen nach Altenburg.-Hofrath Voigt zu kurzem Besuch. Sonstiges vorbereitet. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Nach Tische, langes Gespräch über sittliche Gegenstände. Abends Oberbaudirector Coudray, die Function von heute früh besprochen. Sonstiges Vorseyende. Dr. Eckermann. Blieb länger. Besprach mit demselben die gegenwärtig hier sich aufhaltenden Engländer, ihre Beschäftigung und Talente.

[149] 17. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geheimen Hofrath von Cotta nach Stuttgart. – Für Kunst und Alterthum geordnet. Mittag Herr Oberbaudirector Coudray. Kunstsachen geordnet.

18. Nebenstehendes: An Frau Gräfin Henckel mit einer Rolle nach Merseburg. – Für Kunst und Alterthum vorgearbeitet in Concepten und Mundis, auch sonstiger Anordnung. Gräfin Julie Egloffstein, das Porträt der Frau Großherzogin besprechend. Mittag Herr Hofrath Meyer, wegen der nächsten Arbeiten. Abends Herr Canzler von Müller. Den Abdruck des Gedichts besprochen. Dazu Professor Riemer. Mit letzterem nachher die Revision durchgegangen. Einiges Poetische gelesen, revidirt und arrangirt.

19. Den 8. Theil von Walter Scotts Napoleon angefangen. Fortgesetzt die Redaction für Kunst und Alterthum. Herr von Gerstenbergk einige Naturalien von Altenburg bringend. Sendung vom Grafen Beust von Bonn, mexicanische Geognosie betreffend. Ingleichen von Straßburg Kupfer des Münsters. Ausgepackt und das sämmtliche betrachtet. Inspector Schütz von Berka. Seine Freude über die wohlausgestatteten Federn bezeugend. Mancherley über die Umstände des kleinen Städtchens besprochen. Die Mittheilung mehrerer Kunstblätter an Hofrath Meyer vorbereitet. Kam Dr. Eckermann, gleichfalls mit uns zu speisen. [150] War das Porträt von Serenissimo an Gräfin Julie geschickt und der Herzog von Urbino an seine alte Stelle gehängt worden. Nach Tische vielfaches Gespräch über weiblichen und männlichen Umgang und Geselligkeit. Abends mit Wölfchen. Ich fuhr fort am 8. Bande Walter Scotts Napoleon.

20. Die Lectüre fortgesetzt. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Meyer, Brief des Grafen Cicognara der Frau Erbgroßherzogin übergeben. – Ein Exemplar Manzoni an die Frau Erbgroßherzogin. Schema dessen, was Hofrath Meyer zu Kunst und Alterthum übernimmt. Lobe's Prospect von Weimar, Betrachtung über den Unsinn, der aus dunklem Selbstgefühl und unbewußter Nachahmungsnothwendigkeit entsteht. Herr Hofrath Meyer zu Tische, mit welchem über den Complex der Rezensionen gesprochen worden. Abends Oberbaudirector Coudray. Eröffnete seine Absicht, kleine architektonische Risse von hier gefertigten Bauten herauszugeben. Skizze von dem fürstlichen Begräbniß. Nachher Walter Scotts Napoleon 7. Band.

21. Damit fortgefahren. Die vordern Zimmer geheizt. Möglichst Ordnung gemacht. Mit dem Tischler die fernere Aufstellung der Majolika besprochen. Zelters Bild aufgehängt. Mittag für uns. Setzte meine Betrachtungen fort. Abends Professor [151] Riemer. Interessante ästhetisch-kritische Gespräche, besonders Übersetzungen betreffend. Demoiselle Seidler hatte vorher einige Geschenke des Herrn Erbgroßherzogs fürs Museum gemeldet. Auch Urlaub erbeten zu einem Besuch in Jena.

22. Ordnung im letzten Zimmer. Sonstiges zum Schluß des Jahrs vorgesehen, weggearbeitet und vorbereitet. Einiges zu Faust. Mittag Professor Riemer und Töpfer. Auch Heinrich Nicolovius. Blieben bis gegen Abend. Hofrath Meyer über den Mangel des Geistreichen in der neuern bildenden Kunst. Sonstige bedeutende Resultate vieljähriger Betrachtungen. Unterhaltung mit Wölfchen bis in die Nacht. – Neuer Calender an Baumann in Jena.

23. An Faust vorgerückt. Anderes beseitigt. Um 12 Uhr Prinzeß Auguste mit ihrer Umgebung. Ward Heinrich Nicolovius präsentirt. Kamen mancherley Sendungen an. Mittag für uns. Abends Herr Canzler von Müller. Wurde die Angelegenheit Heinrich Müllers besprochen und manches andere auf den Augenblick Bezügliche. Nachts Napoleon von Walter Scott.

24. Kleine Gedichte für Freundinnen. Die Scenen zu Faust zur Abschrift redigirt. Manche Sendungen kamen an, von Alfred Nicolovius, ferner von Dresden Haus- und Garten-Ansichten. Ein großes Bücherpacket von London für Ottilien. [152] Bedeutend für mich The Foreign quarterly review No. II London. Die Rezensionen deutscher Werke von Hoffmann, Klingemann, Schulze betrachtet. Herr von Elsholtz sich als Director des Gothaischen Theaters ankündigend. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittags Heinrich Nicolovius. NB. Halb 1 Uhr Frau Großherzogin mannigfaltiges vorgewiesen. Sendung von Autographis von Herrn von Arnim. Abends fortgesetztes Lesen der gestrigen Werke. Später Unterhaltung mit Wölfchen.

25. In allem das Nächste fortgeführt. An Schuchardt über die englische Rezension von Hoffmanns Werken. Faust, fernere Abschrift an John. Mittag zu Tische von Waldungen, Töpfer und Eckermann. Unterhaltung bis spät am Abend. Herr Canzler von Müller. Ferner Professor Riemer, mit ihm die Geschichte des Übersetzens durchgegangen. – An Frau von Mandelsloh das Stammbuch. Herrn Hofrath Meyer das Amulett.

26. Berliner Gipsarbeiten von Rauch und Tieck. Brief von Iken und Cotta. Geheime Hofrath Helbig einen Brief von Gattaneo bringend. Übersetzung aus dem Englischen The Foreign quarterly Review. Verschiedene Betrachtungen in Bezug auf Kunst und Alterthum. Rechnungen bezahlt durch John. Mittag Nicolovius und Eckermann. Die [153] verschiedenen Übersetzungen, französische kamen zur Sprache. Heinrich nahm Abschied. Ich ersuchte ihn dringend seinen Herrn Vater zu einer Reise hierher zu bewegen. Abends Oberbaudirector Coudray. Manche Pariser Zustände, manches auf Baukunst Bezügliche, auch Literarisches durchgesprochen.

27. Kleine Gedichte. Brief an Carlyle John diktirt. Kam die Sendung an von Augsburg. Anderes besorgt und erwiedert. Die jungen Herrschaften; es ward von dem verwaisten Falkischen Institut gesprochen. Kamen Serenissimus dazu und blieben länger. Erzählten von Döbereiners Hierseyn einige physikalische besonders auch meteorologische Gegenstände. Mittag für uns. Abends Oberbaudirector Coudray. Sodann Wölfchen. Ich las die Geschichte des Berliner Theaters von Friedrich Schulz.

28. Gedichte zu den Neujahrsgeschenken. Die Packete besorgt. Die Expedition nach München vorbereitet. Dem Buchbinder einiges übergeben. Concepte zu morgender Absendung. War die Nachricht eingegangen, unsere Sendung an Manzoni sey glücklich angelangt und habe bey ihm und seinen Gönnern große Freude erregt. Faust zweyten Theil Concept und Mundum geordnet und geheftet. Die Novelle vorgenommen. Auch war das Protokoll des Hofamts-Secretarius wegen der [154] Bestattung Schillerischer Reliquien, sehr schicklich abgefaßt, bey mir eingereicht. Spazieren gefahren mit Hofrath Meyer und Wölfchen. Ersterer blieb zu Tische. Wir beredeten und besprachen das Vorliegende. Canzler von Müller. Besprach mit Ottilien die Holteiische Angelegenheit. Abends für mich. Die englischen Zeitschriften.

29. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn Professor Göttling. Mit Packet und einer Rolle. – Am Gedicht Gewonnenes ins Reine. Hofrath Vogel consultirt. Mit demselben über Naturwissenschaft überhaupt und Medizin im besondern. Umsicht wie das Nächste zu behandeln. Mittags die Herren von Fritsch, Lawrence, Vogel und Riemer. Ich speiste für mich und setzte die nothwendigsten Arbeiten fort. Abends Professor Riemer. Einige Concepte durchgegangen. Ältere aufgefundene Gedichte. Über Sprachen und Literaturen.

30. Einiges am Hauptgeschäft. Munda durch Schuchardt. Nebenstehendes: Herrn Canzler von Müller. Herrn Frommann nach Jena. Beyden Auszug aus einem Briefe Cattaneo's. – Quartal-Extrakt der unmittelbaren Anstalten eingereicht. Tabellarische Übersicht der italiänischen Dialecte in ihren Abweichungen von der Büchersprache, durch Professor Wolf. Blieb zu Mittage für mich. Ununterbrochen beschäftigt. [155] Abends Herr Canzler von Müller. Mittheilungen des Zwierleinischen Protokolls. Beschreibung des Bildes von Cornelius, den Untergang von Troja vorstellend. Kam Rath Vogel. Sodann Hofrath Meyer. Letzterer blieb. Kunstarbeiten verhandelt. Abgeredet ward zunächst.

31. Das Hauptgeschäft gefördert. Briefe für morgen mundirt und abgeschlossen. Die zweyte Lieferung an Ihro Königliche Hoheiten mit kleinen Gedichten. Tagebuch und Briefwechsel vorbereitet, Abschrift des Zwierleinischen Protokolls für Herrn Canzler. Für mich gespeist. Serenissimus und der Prinz von Barchfeld. Gegen Abend Herr Hofrath Soret. Sehr schöne kubische Crystallisationen Kochsalz auf einem Spane Holz bringend. Herr Canzler von Müller. Zuletzt Dr. Eckermann, welcher bis 9 Uhr blieb, literarische und sittliche Verhältnisse der jungen Engländer besprechend. Hatte im Laufe des Tags mit meinem Sohn über dessen Art das Französische anzugreifen ein angenehmes Gespräch. Nachts beschäftigte sich Wölfchen mancherlei Lieder im Takt halb singend vorzulesen, welches ihm nicht übel gelang.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1827. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5DDD-7